Vorbilder, brauchen wir die noch?

Hast Du als Kind Idole gehabt? Wolltest Du auch so sein wie sie? Wenn ich heute über Vorbilder im Alter spreche, meine ich aber etwas anderes. Es geht nicht mehr darum so zu werden wie ein anderer, sondern vielmehr zur eigenen Authentizität zu finden und diese auszuleben. Aber gerade dafür ist es wichtig mögliche limitierenden Glaubenssätzen, wie z.B. „Dafür bin ich zu alt!“ über Bord zu werfen. Genau dafür gibt es eine Menge unglaublicher Beispiele, die beweisen, was bis ins hohe Alter möglich ist. Diese Beispiele können uns inspirieren unsere eigenen Grenzen zu verschieben und das innere Drehbuch zu erweitern. In meinem heutigen Beitrag möchte ich Euch Beispiele vorstellen, die mich inspirieren. Und danach möchte ich Euch die Frage stellen: Wie siehst Du Dich als Vorbild? 

Take away

  • Vorbilder sind für mich der zündende Funke meiner Authentizität.

  • Vorbilder helfen uns, mit limitierenden Glaubenssätzen Schluss zu machen.

  • Wenn Du Dich als junge Person siehst, würdest Du so werden wollen, wie Du jetzt bist?

 
 

„SCHREIB EINEN POST ÜBER VORBILDER!“

Vor wenigen Tagen hat mich meine Schwägerin auf dieses Thema angesprochen: „Niemand hat erwartet, dass das Stinktier bei Masked Singers mit dieser wunderbaren Performance, Peter Kraus ist. Dass er diese Bewegungen, diese Stimme und Interpretation mit 82 Jahren so auf die Bühne bringt, ist großartig. Wirklich ein Vorbild! Wäre das nicht etwas für einen Blog?“

Klar, darüber schreibe ich gerne und finde das Thema echt spannend. Natürlich habe ich mir daraufhin die Aufzeichnung angeschaut, denn Peter Kraus war in meiner Kindheit ein Idol und ich habe damals viele seiner Schlager nachgesungen. Offensichtlich hat er seine Vitalität über all die Jahrzehnte beibehalten. Großartig! Besonders gefallen hat mir auch, wie er auf die Frage im Interview: „Du hast alles beruflich erreicht, was man erreichen kann und machst so etwas mit, warum?“ geantwortet hat: „Das Schönste war, dass das etwas ganz Neues war! Und 82 ist doch kein Alter!

VORBILDER MACHEN SPÜRBAR, DASS ES GEHT

Mit etlichen Freunden hatte ich intensive Diskussionen, ob wir in unserem Alter überhaupt noch Vorbilder brauchen oder vielmehr selber welche sind. Das eine schließt das andere ja keineswegs aus! Einerseits haben wir viel Erfahrung angesammelt, die wir weitergeben können, andererseits stehen auch wir unseren Träumen manchmal im Weg, weil wir nicht (mehr) glauben, dass es geht. Zu alt - zu mühsam - zu beschwerlich - jetzt nicht … Diese einschränkenden Bilder im Kopf, die auch von früheren Vorbildern stammen, sollten wir schleunigst los werden.

Was sind Vorbilder HEUTE für mich?

Ich verstehe darunter weder Idole, noch Influencer oder Medienstars, sondern Menschen, die mich aufgrund ihrer Erfahrungen und Leistung anregen meine Träume zu leben, für die ich bisher den Mut oder die Idee noch nicht hatte. Vor allem aber zeigen solche Menschen, dass man sich nicht einschränken muss, etwa, was körperliche Leistungen im Alter betrifft oder späte berufliche Erfolge. Ich eifere ihnen also nicht nach, sondern

Vorbilder im Alter sind für mich
der zündende Funke meiner Authentizität!
Sie helfen mir die Grenzen im Kopf zu verschieben.

Was können solche Vorbilder sein?

  • Menschen, die zeigen, was körperlich, selbst bis 100 und darüber, noch geht.

  • Menschen, die ihren Beruf und ihre Leidenschaft bis ins hohe Alter ausüben.

  • Menschen, die im Alter etwas völlig Neues machen oder eine neue Berufung finden und leben.

  • Menschen, die besondere Weisheit und Wärme verströmen.

  • Menschen, die durch ihre Erfahrung und Freude am Leben im Alter zum Vorbild werden.

Für all diese Gruppen möchte ich Euch Beispiele vorstellen, die meine inneren Bilder bereichern. Was allerdings das eigene Vorbild ist, kann natürlich nur jeder für sich entscheiden. 

MENSCHEN, DIE ERSTAUNLICHE KÖRPERLICHE LEISTUNGEN ZEIGEN

Während man oft hört, dass der Körper im Alter schwächer wird, Abnützungserscheinungen zeigt und das auch ganz normal sein soll, scheinen einige Menschen genau dieses Bild auf den Kopf stellen. Sie bringen Leistungen an Beweglichkeit, Ausdauer und Kraft, die selbst Jungen Respekt abringen. Und auch wenn ich vieles davon keineswegs nachmachen möchte, bleibt die Tatsache: Es geht!

Selbst, wenn man sein Leben lang unsportlich war, kann man mit 60 oder später noch anfangen und gute Erfolge erzielen“, meint der Leiter des Zentrums für Gesundheit der deutschen Sporthochschule Köln.[1] Die Forschung hat auch gezeigt, dass Menschen in ihren 90ern noch Muskeln aufbauen und ihr Gleichgewicht und ihre Flexibilität verbessern können. Das sind echt gute Aussichten! Es gibt also keine Altersgrenze für Flexibilität oder Fitness!

Für mich gibt es zwei Kategorien von Personen:

  • die einen, die nie aufgehört haben fit zu sein und

  • die anderen, die erst als Senioren damit begonnen haben.

Sie haben nie aufgehört fit zu sein:

•       Johanna Quaas (geboren 1925, heute 96) ist auch bekannt als Turn-Oma. Sie ist als älteste Turnerin in die Sportgeschichte eingegangen, denn ihren ersten Wettkampf hat sie 1934 mit 9 Jahren bestritten. Seit damals trainiert sie regelmäßig und hat auch Verletzungen und Pausen weggesteckt. Unglaublich, was sie zustande bringt.

Foto: picture alliance / Rainer Jensen)[2] 

•       Lilo (100). Sie ist keine Spitzensportlerin und vielleicht scheint mir ihre Fitness gerade deshalb so erstrebenswert. Ich habe sie in einer Dokumentation über Hundertjährige mit Kai Pflaume[3] gesehen, Sportlich war Lilo ihr Leben lang. In dieser Doku spaziert sie gut gelaunt und mit einer großartigen Ausstrahlung mit Kai Pflaume flott am Strand und danach geht sie 89 Stufen auf einen Aussichtsturm hinauf, ohne aus der Puste zu kommen.

Sie haben erst als Senioren begonnen:

•       Melitta Czerwenka-Nagel (Jahrgang 1930) war letztes Jahr 90. Mit dem Laufen hat sie erst mit 48 begonnen und Wettkämpfe macht sie erst seit sie 60 ist. In den letzten 30 Jahren gab es für sie viele Welt- und Europameistertitel bei Seniorenmeisterschaften. [4]

•       Joan McDonald (73) Ihre Fitnesskarriere hat erst mit 70 begonnen! Heute, mit 73 und ist sie mit ihrem Internetkanal TRAINWITHJOAN international bekannt. Der Auslöser war einfach, meint sie: „Als ich wegeen meines Übergewichts nicht mehr fotografiert werden wollte und mir die Ärzte sagten, dass ich etwas ändern muss, um nicht im Rollstuhl zu landen, war klar – es gibt nur einen Weg nach vorne: Abnehmen & Fitness.“

Ich möchte mit diesen Vorbildern keineswegs suggerieren, dass wir alle Leistungssportlern nacheifern sollen. Ich finde es einfach nur so inspirierend zu sehen, was alles möglich ist. Es liegt nicht am Alter, sondern vielmehr an der Begeisterung für die Leistung und diszipliniertem Training. Neben der Leistung fallen mir diese Menschen aber auch durch ihre besondere Ausstrahlung auf. - Ich komme gerade drauf, dass ich nur Frauen zitiert habe (es geht ja um meine Vorbilder), aber außergewöhnliche Herren gibt es selbstverständlich auch jede Menge!

MENSCHEN, DIE IHREN BERUF UND IHRE LEIDENSCHAFT BIS INS HOHE ALTER AUSÜBEN

Besonders Künstler arbeiten oft lange in ihrem Beruf und leben ihre Leidenschaft bis ins hohe Alter. Einer, von dem ich erst kürzlich ein Interview gehört habe, ist Henry Danton: (geboren 1919), ein englischer Balletttänzer und Ballettlehrer. Das Interview Dance For Your Life, das aufgenommen wurde, als er 98 Jahren alt war, hat mich berührt. Neben der unglaublichen Beweglichkeit ist so viel Freude und Liebe für junge Menschen zu spüren. Hier ein paar Aussagen aus dem Interview, die mir gefallen haben. „God dumped me down here and I’m waiting for him to dump me out ... but I really like it here!“ - “It's entirely about what you think ... if you think positive, everything’s alright – if you think negative, then you're going to go down. It is possible to change ones habits for the better! Any time!“ Besonders inspirierend finde ich seine Aussage wie wichtig es ist, mit jungen Leuten in Kontakt zu bleiben, weil sie großartig sind und einen jung halten.

Ich finde auch Iris Apfel (geboren 1921) genial, Innenarchitektin und Stilikone aus Kalifornien. Sie hat heuer mit 100 das Buch herausgebracht: “Stil ist keine Frage des Alters”. Mir gefällt die Idee, dass man auch in diesem Alter noch so bunt und farbenfroh sein kann. Warum sollte man das eigentlich nicht sein? Nur weil die Oma immer grau getragen hat? [i]

 
 

Dass es nicht immer nur berühmte Personen sein müssen, die ihren Beruf mit Leidenschaft bis 100 ausüben, zeigt Kai Pflaume in seiner liebenswürdigen Dokumentation „Zeig mir Deine Welt – Die Weisheit der Hunderjährigen“ (Folge 1) z.B. an Bäcker Walter, der auch mit 100 noch mit Freude in der Backstube steht.

Auch meine Freundin und Psychotherapeutin Anneliese Fuchs gehört für mich zu jenen Vorbildern, die mit über 80 unermüdlich neue Ideen in die Welt setzen und Menschen mobilisieren können. Erst heuer haben wir gemeinsam das Symposium MITEINANDER organisiert, um die Vorteile der Zusammenarbeit von Ärzten, Psychotherapeuten und Energetikern aufzuzeigen (Dazu gibt es in Kürze einen Artikel). Sie ist fest davon überzeugt, dass man bis ins hohe Alter eine richtige Aufgabe braucht, die einen ausfüllt!

MENSCHEN, DIE IM ALTER ETWAS VÖLLIG NEUES MACHEN UND EINE NEUE BERUFUNG FINDEN

Aus der unendlich großen Füllen von Personen, die im Alter eine besondere Begabung ausleben, möchte ich Euch Kimiko Nishimoto[5] vorstellen, eine 89-jährige Japanerin, die außergewöhnliche Selbstportraits fotografiert. Ihre Bilder sind einzigartig, heiter und manchmal auch skurril. Begonnen hat sie mit dem Fotografieren erst im Alter von 72 Jahren, als sie einen Anfängerkurs bei ihrem Sohn besucht hat. Heute ist sie ein Internet-Star und macht Ausstellungen um mit ihren Fotos mehr Vergnügen in die Welt zu bringen.

Wie ich schon in meinen anderen Artikeln geschrieben habe (z.B. Neue Wege ins Alter, so viele Möglichkeiten, oder Man lernt nie aus – neue Rollen, neue Aufgaben oder Gewonnene Jahre - die Pension zwischen Beruf und Alter) gehört es zum meinen Lieblingsthemen, dass wir gerade im Alter Neues ausprobieren können, und ich freue mich über jedes Beispiel, das ich dazu finden kann.

MENSCHEN, DIE BESONDERE WEISHEIT UND WÄRME VERSTRÖMEN

Ich habe Hans-Peter Dürr, der inzwischen leider schon verstorben ist, 2004 bei unserem Symposium „Spirit in Business“ erleben dürfen. Als Quantenphysiker hat er mit über 70 dem Publikum eine völlig neue Realität in so liebevoller und anschaulicher Weise gezeigt, dass alle hingerissen waren. Für mich war diese Begegnung der Auftakt für meine energetische Entwicklung. Er machte uns als Brückenbauer zwischen Naturwissenschaften und Spiritualität Mut zu einem anderen Denken und Leben.

MENSCHEN, DIE DURCH IHRE ERFAHRUNG UND FREUDE IM ALTER ZUM VORBILD WERDEN.

Ich bin ganz sicher, dass jeder in seinem eigenen Umfeld Menschen kennt, die allein durch ihre Erfahrungen oder Freude am Leben im Alter ein gutes Vorbild sind. Ich jedenfalls kenne eine ganze Menge!

In meinem Beitrag Unmögliches ist machbar habe ich Euch bereits über Elisabeth berichtet, die ihre Krebserkrankung in so unglaublicher Weise geheilt hat. So eine Erfahrung miterleben zu dürfen ist das beste Vorbild und macht Mut, auf sich zu vertrauen, auch wenn die Umstände schwierig sind.

Meine Schwiegermutter ist heuer mit 99 Jahren gestorben und ich habe die letzten Jahre sehr intensiv mit ihr über ihre Erfahrungen im hohen Alter sprechen können, Sie hatte auch eine unglaubliche Art damit umzugehen, dass sie körperlich schwächer wurde und hat dabei ihre innere Freude nie verloren. Immer wieder hat sie uns versichert, dass sie sich auf jeden neuen Tag freut. Für uns war das nicht nur eine Aussage, sondern wir haben ihre Freude und Wärme auch gespürt.

UND DU? WORIN BIST DU VORBILD?

Wenn wir schon bei Vorbildern sind: Habt Ihr Euch schon einmal folgende Fragen gestellt: 

  • Welche meiner Eigenschaften könnten mich zum Vorbild machen?

  • Wie möchte ich als Vorbild sein?

  • Welches Vorbild in Bezug auf Fitness, Sinn im Leben, Berufung, Freude, Glück oder Liebe möchte ich sein?

    und ganz besonders:

  • Stell Dir vor,  Du würdest Dich als junge Person sehen, würdest Du so werden wollen, wie Du jetzt bist?

Ich finde diese Fragen enorm spannend und ich bin sicher, dass sie viel Klarheit und positive Ausrichtung bringen. Daher wünsche ich Euch jetzt viel Spaß beim finden Eurer Vorbilder und eurer vorbildhaften Eigenschaften.

Herzlichst
Helga

[1] https://www.provita-deutschland.de/sport-im-alter-das-raten-experten/#

[2] https://www.n-tv.de/sport/Turn-Oma-trotzt-mit-fast-95-der-Pandemie-article22176784.html

[3] Kai Pflaume: Zeig mit Deine Welt - Die Weisheit der Hundertjährigen (Folge 1) 2019 - https://www.youtube.com/watch?v=d2yoNJ1Eu4U

[4] https://www.ue30leichtathletik.de/news/w85-5000m-weltrekord-von-melitta-czerwenka-nagel/

[5] Kimiki Nishimoto  https://petapixel.com/2017/11/15/89-year-old-shoots-playful-self-portraits/

Hast Du genug Energie?

Um strahlend alt zu werden braucht man Energie! Daher geht es heute in diesem Beitrag um einen persönlichen Energiecheck und darum, wie man sich aufladen kann, beziehungsweise, wo Energielecks versteckt sein könnten.

Ein wesentlicher Teil unserer Energiebilanz hängt mit Stoffumsätzen zusammen, also der Aufnahme von Lebensmitteln und dem Verbrauch durch die verschiedenen Aktivitäten und den Stoffwechsel. Aber einen ebenso entscheidenden Anteil daran, ob wir uns energievoll oder leer fühlen haben elektromagnetische und feinstoffliche Felder, die unser Energiesystem bilden. Und diese bewusst zu pflegen gehört im Alter einfach dazu.

Take away

  • Als bioenergetische Wesen müssen wir uns auch um unseren Energiehaushalt kümmern (unabhängig von Ernährung, Bewegung, etc.)

  • Finde Deine persönlichen Lieblingsmethoden, um dich täglich neu mit (feinstofflicher) Energie aufzuladen.

  • Finde mögliche innere Energiefresser oder äußere Energieräuber

 
 

VON WELCHER ENERGIE IST HIER DIE REDE?

Ihr kennt sicher dieses Phänomen, dass plötzlich die ganze Energie aus unserem Körper weicht, wenn wir z.B. eine Nachricht hören oder jemand etwas zu uns gesagt hat, das uns zutiefst verstört. Für mich selbst fühlt es sich so an, als würde jemand den Stöpsel aus einem Waschbecken ziehen und das gesamte Wasser würde plötzlich abfließen. Es gibt aber auch den anderen Fall, etwa, wenn man eine schöne Nachricht bekommt. Von einer Sekunde auf die andere hat man das Gefühl, man könnte Bäume ausreißen.

Was ist diese Energie, die mit Ernährung, Bewegung etc. nichts zu tun hat und die trotzdem eine erstaunliche Kraft entwickeln kann?

In der traditionellen chinesischen Lehre heißt diese Energie CHI (oder Qi) und in der indischen PRANA und beide bedeuten Lebensenergie. Sie ist die Basis für unsere Existenz und wichtiger Teil vieler traditioneller Heilmethoden. Auch in unserer westlichen Welt existieren seit langem viele Namen für diese Energieform. Alte Bezeichnungen sind z.B. Äther oder Orgon und in neuester Zeit spricht man vom Bioenergy Field (das inzwischen ein eigenes Forschungsgebiet ist[i]). Sie alle besagen, dass wir bioenergetische Wesen mit elektromagnetischen sowie feinstofflichen Feldern sind.

Wenn wir an unseren Körper denken, haben wir normalerweise ein optisches Bild vor Augen, denken an Knochen, Organe, Muskel und vieles andere. Die Idee den Körper mit Energie sowie mit elektrischen und magnetischen Felder in Verbindung zu bringen, ist noch sehr ungewöhnlich. Tatsächlich aber absorbiert der Mensch Energie genauso wie er sie auch abgibt und steht so in permanenter Interaktion mit dem Umfeld. Das stärkste elektromagnetische Feld stammt von unserem Herzen und reicht 3 bis 5 Meter über unseren Körper hinaus.[ii]

 
 

Nachdem dieses Feld stark von den aktuellen Emotionen abhängt, spielt es u.a. in der Kommunikation mit anderen Personen eine wichtige Rolle. So spüren und beeinflussen wir uns gegenseitig! Wie sehr wir mit anderen Menschen, unserem Umfeld und mit der Natur auf energetischer Ebene ständig verbunden sind, beginnt wir gerade erst (wieder) zu begreifen und zu erforschen.

Eines kann man jedoch heute schon sagen: es ist für unseren Energiehaushalt nicht egal, wo wir uns aufhalten, mit wem wir zusammen sind oder welche Gedanken oder Emotionen wir haben. Und die wichtigste Botschaft:

Deine Energie findest Du in dir selbst
und in der Art, wie Du mit Deinem Umfeld in Kontakt trittst.

Als Einstieg in das Thema „Energie des Menschen“ empfehle ich Euch das Video „Finde Deine Energie“ des Fachverbandes der Humanenergetiker. (Wirtschaftskammer Österreich).

WAS GIBT DIR ENERGIE? WIE KANNST DU DEINE BATTERIEN AUFLADEN?

Um herauszufinden, was Dir Energie gibt, machst Du am besten eine Aufstellung davon, in welchen Situationen und an welchen Orten Du dich richtig kraftvoll und aufgeladen fühlst. Das kann eine Tätigkeit sein, ein Kontakt mit bestimmten Menschen, Zeit in der Natur, beim Wandern, Tanzen, Singen, Musik hören. Was auch immer es ist, es sind Deine persönlichen Kraftquellen. Und dann schau, dass Du viele solcher Situationen regelmäßig erlebst. Das ist nicht nur „nice to have“, das ist essentiell! Also plane es ein!

Hier sind einige weitere Tipps, wie Du Deinen Energielevel hochhalten kannst, unabhängig von Ernährung und Bewegung etc.

  • Schlaf gehört zu den wesentlichen Regenerationsmöglichkeiten, der auch unsere Energiespeicher auffüllt. Aber gerade gut schlafen oder durchschlafen ist für viele Personen in meinem Alter oft ein Reizthema. Viele meiner Freunde klagen darüber, dass sie in der Nacht munter sind, obwohl sie schon so vieles ausprobiert haben. Und weil das Thema so groß ist und viel diskutiert wird, habe ich nur einen einzigen Rat dazu: Lass daraus keinen zusätzlichen Stress werden, sondern nimm es möglichst gelassen und versuche, Dir Energie auf anderen Wegen zu holen. So kannst Du z.B. die Zeit, in der Du wach bist, dazu nützen zu meditieren und die notwendige Entspannung auf diese Weise holen! Ich habe auf meinem Handy etliche geführte Meditationen gespeichert, die ich mir nach Lust und Laune anhöre und danach zufrieden weiterschlafe.

  • Liebe! Ich möchte die Liebe auf die gleiche Wichtigkeitsstufe wie den Schlaf stellen. Nach Barbara Fredrickson, einer der wichtigsten Wissenschaftlerinnen im Bereich Positive Psychology und Psychophysiology, ist Liebe nicht nur eine Emotion, sondern auch für unsere Biochemie so wichtig wie Luft und Sonnenschein und hat einen signifikanten Einfluss auf unsere Energie. Daher werde ich Euch zu diesem Thema noch einiges erzählen und ihm später einen eigenen Blog widmen.

  • Unsere Gedanken und Gefühle sind entscheidender für unser Energieniveau, unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden, als vielen bewusst ist. Sich mit positiven Dingen zu beschäftigen die Freude machen ist eine der effizientesten Arten Energie aufzubauen. Daher ist es kann ich mir nicht erklären, warum in unserer Gesellschaft so viel Negativität zum Alltag gehört und nicht die positiven Emotionen im Vordergrund stehen. Warum negative Emotionen Energieräuber sind steht weiter unten.

  • Eine andere Form schnell zu Energie zu kommen sind Atemtechniken. Es ist so einfach, zwischendurch einige Minuten lang wirklich tiefe Atemzüge zu nehmen und diese wirken Wunder. Wer die Wirkung noch erhöhen will, kann sich vorstellen, dass man nicht nur Sauerstoff aufnimmt, sondern auch Energie.

  • In der Natur sein, am Wasser, im Wald in den Bergen, all das unterstützt uns voll Energie zu sein. Das ist jetzt nicht neu, ich weiß, und ich erwähne es nur, um daran zu erinnern. dass die Versuchung groß ist, sich auf der Couch zu verkriechen wenn man sich schlapp fühlt. Wenn Du noch mehr tun möchtest und die Möglichkeit hast, gehe mehrere Minuten barfuß im Gras oder Sand. Das haben wir als Kinder im Sommer immer gemacht und heute wird es als „Grounding“ therapeutisch wieder entdeckt.

  • Meditation, Yoga oder Qi Gong sind speziell geeignet das eigene Energieniveau ganz gezielt aufzubauen oder auf hohem Niveau zu halten. Egal was es ist, wichtig ist natürlich, dass es Dir Spaß macht!

 

WAS RAUBT DIR ENERGIE?

Mindestens genauso wichtig, wie zu wissen, was uns Energie gibt, ist es, die persönlichen Energielecks zu kennen. Wenn Du über längere Zeit das Gefühl hast, dass Du müde oder abgeschlagen bist, lass das medizinisch abklären und dich zusätzlich von einem Energetiker beraten. Aber abgesehen davon, ist es auch immer gut, den normalen Alltag zu durchforsten. Hier sind ein paar Ideen dazu.

  • Negative Emotionen und Gedanken
    Viele Studien zeigen, dass negative Emotionen und Gedanken zu den größten Energieräubern gehören. Und die meisten Menschen können nachempfinden, wie erschöpft sie sich bei anhaltenden negativen Gedanken und Gefühlen fühlen. Wer schon einmal plötzliche Angst oder Panik erlebt hat, weiß, was das mit dem Körper macht. Schlagartig kann die gesamte Energie weg sein und macht klares Denken oder Handeln unmöglich. Negative Gedanken erzeugen negative Emotionen, beides Energieformen, welche die Energiebahnen (Meridiane) blockieren und den freien Energiefluss im Körper unterbrechen. Bildlich gesprochen blockieren sie spezifische Meridiane ähnlich wie Bäumen, die nach einem starken Gewitter einen Gebirgsbach aufstauen. Langfristig können sie sukzessive die inneren Energiereserven reduzieren. Ich kann daher überhaupt nicht verstehen, warum in unserer Gesellschaft ganz allgemein so viel Angst und Negativität geschürt wird, gerade jetzt in Zeiten der Pandemie. Das tut einfach niemandem gut!

  • Innere Konflikte
    Dr. Raimar Banis. Gründer der psychosomatischen Energetik[iii], schreibt, dass nicht bewältigte, verdrängte innere Konflikte, auch nach vielen Jahren noch eine feinstoffliche Ladung tragen. Auch wenn wir glauben, „die Zeit heilt alle Wunden“, sorgen nicht gelöste Konflikte wie ein Parasit auf der energetischen Ebene dafür, dass ständig etwas Lebenskraft abgezogen wird. Wenn sich jemand ständig müde und ausgelaugt fühlt, findet man daher meist Konflikte als eigentliche feinstoffliche Ursache. Man ist energetisch schwächer, weil der Konflikt mitversorgt werden muss. Zusätzlich wirkt der Konflikt wie eine Energieblockade. Logischerweise führt erst die Konfliktauflösung zur richtigen Erholung und zum Wiederauffüllen der Kraftreserven, das heißt, nur so kann der Energieverlust ursächlich behandelt und dauerhaft beseitigt werden.

 
 
  • Es gibt Menschen die uns gut tun und solche, die uns auslaugen
    Völlig abseits von Worten und Handlungen reagieren die Energiefelder von Menschen miteinander. Wenn Frequenzen in Resonanz sind, verstärkt sich die Energie, man fühlt sich wohl und erfrischt, wenn sie dissonant sind, fühlt man sich richtig ausgelaugt. Im Alter, in dem wir auf unsere Energie noch mehr achten müssen als je zuvor, ist es entscheidend, mit welchen Menschen wir uns umgeben. Such Dir Menschen aus, in deren Gegenwart Du Dich richtig wohl fühlst. (siehe Beitrag Was ist Glück?)

  • Energievampire
    Manche Menschen sind unbewusste Energieräuber. In aller Regel tragen sie selbst viele Traumata oder Konflikte in sich, leiden an einem Mangel an Selbstliebe sowie Energie und versuchen ihre Bedürfnisse über andere zu decken. Diese Menschen können über ihre Worte oder Handlungen negativ wirken, manche ziehen Energie allerdings still und unauffällig ab. Ein untrügliches Zeichen dafür ist, dass man sich nach einem Treffen richtig schlapp und erschöpft fühlt. Der erste wichtige Schritt besteht darin, sich dieser Mechanismen bewusst zu werden, dafür zu sorgen, dass man selber immer ausreichend Energie hat und schließlich gibt es Möglichkeiten sich auch energetisch abzuschirmen.

  • Chronische Krankheiten
    Langanhaltende, chronische Krankheiten können zu Erschöpfung und Müdigkeit führen. Wenn die Energiesysteme wie Meridiane oder Chakren blockiert oder einschränkt sind, kann das zusätzlich den Heilungsvorgang verzögern. Schonung oder Ruhe sind dann nicht ausreichend. Viel effizienter ist es, komplementär zur medizinischen Behandlung, auch den Energiezustand von Chakren, Meridianen und Aura abzuklären und auf dieser Ebene für Harmonisierung zu sorgen.

Wenn Du auch nur ein paar Tage lang notierst, welche Situationen dich auffüllen und welche Dir Energie abziehen, erhältst Du ein sehr klares Bild davon, was Dir gut tut und wo Du vielleicht etwas machen oder verändern kannst, um jeden Tag voll Energie zu erleben.

Ich wünsche Euch viel Erfolg beim regelmäßigen Aufladen Eurer inneren Batterien!

Herzlichst
Helga

Zu diesem Beitrag passt auch der Post Feiere Deinen Körper

[i] Shamini Jain: Healing ourselves – Biofield science and the future of Health; Sounds True 2021

[ii] HeartMath Institute -  https://www.heartmath.org/research/science-of-the-heart/energetic-communication/

[iii] Reimar Banis: Durch Energieheilung zu neuem Leben  - Atlas der psychosomatischen Energetik Band I, Vionova, 2007

Photo by Aziz Acharki on Unsplash

Neue Wege ins Alter - so viele Möglichkeiten!

Immer wieder bin ich fasziniert, welche Möglichkeiten sich in der Pension und im Alter auftun! Je mehr ich mich damit auseinandersetze, desto reicher wird dieser Lebensabschnitt in jeder Hinsicht. Ich kann mich z.B. selbst neu kennenlernen, verschüttete oder bisher unbekannte Talente zum Ausdruck bringen, mich gesellschaftlich engagieren - abseits von Profitdenken, Neues erfahren und lernen, aber auch, wie Elisabeth uns im letzten Blog Unmögliches ist machbar erzählt hat, über die eigenen Grenzen hinauswachsen.

Dass es mir damit nicht alleine so geht, sondern wir 60Plus-Jährigen in dieser Aufbruchsstimmung so etwas wie gesellschaftlicher Mainstream sind, habe ich letzte Woche, bei der Abschlussveranstaltung des Ö1 Radiokollegs „Gewonnene Jahre – Neue Wege ins Alter“ an Hand unterschiedlichster und erfolgreicher Projekte auf beeindruckende Weise gehört.

Take Away

  • Wir, die Generation 60Plus, sind derzeit im Fokus der Gesellschaft, in einer Aufbruchphase und ein „role model“ für zukünftige Generationen

  • Vom lebenslangen Lernen über neue Jobs bis ins hohe Alter, neue Lebensformen und Wohnungskonzepte, einer neuen Sicht auf Gesundheit und Selbstheilung bis zum Generationendialog (und vielem anderen) gibt es wirklich unzählige Möglichkeiten

  • Der „Katalog der Chancen“ von Ö1 zeigt die faszinierende Bandbreite von Engagement im und für das Alter

 

Foto: Helga Pražak

 

KATALOG DER CHANCEN

In diesem Radiokolleg hat Ö1 zur Einreichung von Projekten aufgerufen, die sich mit neuen Wegen ins Alter befassen. In der Abschlussveranstaltung wurden diese 150 Projekte als „Katalog der Chancen“ präsentiert und 12 davon besonders hervorgehoben. Besonders gefreut hat mich natürlich, dass meine Einreichung zum Buch und Blog Wie geht Pension? Wie geht Alter? (siehe auch Gewonnene Jahre – Die Pension zwischen Beruf und Alter) in die Projektliste aufgenommen wurde.

Ich möchte Euch in diesem Blog ein paar Highlights aus diesen 150 Projekten in den 9 Kategorien BERATUNG & COACHING, BILDUNG, DIGITALISIERUNG, KULTUR, GESUNDHEIT, DEMENZ, PFLEGE, SOZIALE NETZWERKE sowie WOHNEN & MOBILITÄT beschreiben, denn viele haben mich zum Nachdenken gebracht. Und sie zeigen, auf wie viele unterschiedliche Arten man sich engagieren kann. Besonders beeindruckend fand ich, wie viele junge Menschen sich mit den Belangen unserer Generation auseinander setzen und mit ihrem z.B. digitalen Zugang und mit Start-ups völlig neue Türen öffnen. Diese Zusammenarbeit ist sensationell und zukunftsweisend.

MEIN LIEBLINGSPROJEKT IST VOLLPENSION!

VOLLPENSION ist ein Generationencafé in Wien und eine online Backakademie mit der Idee, Omas mit ihren Fähigkeiten (konkret Backen) eine Möglichkeit für etwas Zuverdienst zu geben und gleichzeitig viele Begegnungen zwischen Jung & Alt und Alt & Alt zu schaffen. Hier trifft sich die digitale Vermarktungskompetenz von Jungen mit der Backkompetenz von Omas und beide zielen auf die Lösung zweier kritischer Altersthemen ab: Altersarmut und Einsamkeit. Schaut Euch diese Idee an: in der Abschlussveranstaltung von Ö1 (ab Minute 2:02:00) oder auf dem Imagevideo der Vollpension. Inzwischen ist VOLLPENSION sogar international unterwegs, um „die Welt ein bisschen süßer zu machen“.

AM BALL DER DIGITALISIERUNG BLEIBEN

Digitalisierung und elektronische und soziale Medien sind in unserem Alter nicht wegzudenken! Daher müssen wir am Ball bleiben. Im letzten Jahr haben auch viele 60Plus-Jährige die digitale Welt in rasendem Tempo (mit-)gelernt und sind glücklich, z.B mit ihren Kindern, die im Ausland leben, zu zoomen oder sogar mit den Enkeln auf Distanz zu spielen. Es gibt eine Fülle von Webinaren zur Fortbildung - auch kostenlose - sodass fast schon die Auswahl schwer fällt. Da aber die Entwicklung der digitalen Welt rasant fortschreitet, sind Schulungen speziell zur praktischen und täglichen Nutzung keine schlechte Idee um am Ball zu bleiben. Oder wir nehmen Nachhilfestunden bei den Kindern/Enkeln, damit wir auch Angebote, wie etwa Seniorenplattformen zur Vermittlung von Experten entsprechend nützen oder selber Inhalte produzieren können.

WIE UND WO WILL MAN IM (HOHEN) ALTER LEBEN?

Das ist wohl eine Gretchenfrage und gehört definitiv in meine Säule RESSORUCEN (5 Säulen für ein Strahlendes Alter). Im Rahmen dieser Projektausschreibung gab es viele Einreichungen, die sich mit Mehrgenerationenhäusern oder anderen Lebensformen auseinandersetzen oder Architektinnen die sich mit neuer Raumplanung und Architektur befassen. Alle haben das Ziel das Leben von alten Menschen zu integrieren.

Dann wieder gibt es Eigeninitiativen und Wohnprojekte wo Klein bis Alt zusammenleben, in denen gerade Personen mit 60+ einen wesentlichen Anteil am Projektmanagement haben. Ich finde das unglaublich spannend, auch wenn ich mir selber darüber noch sehr wenig Gedanken gemacht habe - zu glücklich bin ich in meinen derzeitigen 4 Wänden.

EINEN GESELLSCHAFTLICHEN BEITRAG LEISTEN & DABEI SPASS HABEN

Einige meiner Freunde machen das bereits, indem sie sich für Kinder engagieren, auch wenn sie selber gar keine Enkelkinder haben. Einige sind bereits in dem, beim Radiokolleg vorgestellten, OMA/OPA-Projekt- Allianz der Generationen beim Lernen, Lesen oder der Integration tätig. Ein Freund ist auch in der Waldpädagogik mit Engagement dabei. Es gibt Chor und Theaterprojekte spezifisch für Personen von über 60 bis ins hohe Alter.

Von folgendem Projekt hatte ich bisher allerdings noch nichts gehört: FALTENROCK FM - „Alter gehört gehört“ein Podcast von Bewohnerinnen eines Caritas-Pflegewohnheims mit Geschichten aus dem Leben der Bewohnerinnen - vor allem auch mit viel Humor. Wie inzwischen schon mehrfach bewiesen wurde ist Humor eine Qualität, die man im Alter ganz besonders braucht.

BIOGRAPHIE, GESUNDHEIT & LEBENSHILFE

Sehr viele Projekte beschäftigen sich mit dem Engagement älterer Personen für Themen des Alters.

Neben sozialer Hilfe für andere und Themen zur eigenen Gesundheit, ist die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben auch im Rahmen der Projekte dieser Ausschreibung ein Schwerpunkt. Viele Projekte befassten sich daher mit Biographiearbeit. Ich weiß von Freunden, wie bereichernd und wohltuend das sein kann und auch ich werde mich, angeregt von diesen Projekten, dem widmen.

Auch wenn das nur ein sehr kleiner Ausschnitt von all den Möglichkeiten ist, die sich für uns in der Pension und im Alter auftun, es zeigt einmal mehr:

Es gibt wirklich viel Schönes, Bereicherndes und Hilfreiches zu tun
und damit viel zu erleben - auch und vor allem für uns!

Herzlichst
Helga

Zu diesem Beitrag passt auch der Post Wie geht Pension? Wie geht Alter?


Unmögliches ist machbar!

Vor Krankheit sind wir nie gefeit! Ganz besonders im Alter kann der Körper anzeigen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Und manchmal kommt die Krankheit mit einer Heftigkeit, die das gesamte Leben in eine neue Richtung zwingt - etwa bei der Diagnose „Krebs“. Dass aber genau diese Diagnose neue Ordnung ins Leben bringen, Selbstbewusstsein, Freude und ein völlig neues Lebensgefühl auslösen kann, das möchte ich Euch heute mit der Heilungsgeschichte meiner Freundin Elisabeth aus der Schweiz zeigen.

Ich habe die gesamte Entwicklung von der ersten Diagnose vor eineinhalb Jahren bis heute intensiv miterleben dürfen, und ihre Art damit umzugehen war eine tiefe Bereicherung. Wann immer ich heute Probleme habe, egal welcher Art, denke ich mir: „Wenn Elisabeth mit ihren Gedanken und Einstellungen diese Heilung geschafft hat, dann ist das scheinbar Unmögliche möglich!“

Take away:

  • Heilung ist möglich, auch wenn sie andere absolut für unmöglich halten

  • Eine Krankheit lädt zum Aufräumen im eigenen Leben ein und kann somit das Leben auf ein neues Level bringen.

  • Es sind NUR (!) die Gedanken und Gefühle, die unser Leben in die eine oder andere Richtung bringen.

 
 

Ich habe Elisabeth gebeten, Ihre Erkenntnisse aus Ihrer Krankheits-geschichte zusammenzufassen, denn es ist so wichtig zu erfahren, dass man selbst aus einer wirklich ausweglos scheinenden Situation wieder zu uneingeschränkter Lebensfreude zurückzukommen kann. Natürlich ist jeder Mensch anders und Heilung ist immer ein ganz persönlicher Weg, aber von positiven Vorbildern können wir niemals genug bekommen.

Ich lasse jetzt Elisabeth zu Wort kommen: hier ist ihre Geschichte. 

DIESE DIAGNOSE – DIE GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG MEINES LEBENS

Ich hatte das große Glück, 71 Jahre kerngesund zu sein und war mir sicher, dass das den Rest meines Lebens so bleiben wird. Doch plötzlich habe ich innerhalb von 4 Wochen körperlich extrem abgebaut, hatte überhaupt keine Kraft mehr, brauchte Hilfe um vom Sessel aufzustehen und habe mich gefragt, wie oft kann ich die Stiege noch selber nach oben gehen?

Dann kam meine Diagnose: „Seröses Adenokarzinom des rechten Ovar IV“ und  Stufe 4 ist die letzte Stufe der Krankheitsentwicklung! Das Fatale an dieser Krankheit ist, dass sie praktisch nicht frühzeitig erkannt werden kann, sodaß es dann bei der Diagnose meist zu spät ist, denn diese Krebserkrankung schreitet rasend schnell fort - das ist die gängige Meinung und der derzeitige Stand der Wissenschaft

„SIE HABEN NUR MEHR WENIGE WOCHEN ZU LEBEN“

Ich habe leider nicht bei allen Ärzten die Unterstützung erfahren, die ich mir von ihnen erhofft habe. So hat mir eine Ärztin klar und eindringlich gesagt: „Sie haben nur mehr wenige Wochen zu leben, verabschieden Sie sich von Ihren Freunden, trinken Sie guten Rotwein und hier ist die Adresse vom Hospiz.“ Diese Aussage war so ein Schock, dass ich im Rollstuhl aus der Praxis geschoben werden musste, weil ich nicht mehr laufen konnte.

Kurze Zeit später hat diese Aussage aber die Kämpferin in mir geweckt! Dabei wurde mir auch bewusst, dass ich für meine Heilung die 100%-ige Verantwortung übernehmen muss, denn jede Behandlung kann zwar ein wichtiger Beitrag sein, aber letztlich liegt es an mir, gesund zu werden. Während ich mich also wieder aufgerichtet habe, hat diese Aussage meinen Mann vollkommen zerstört. In diesem Gefühlschaos waren wir zuerst einmal alleine und mir war klar, ich muss jetzt nicht nur mir, sondern ganz besonders auch meinem Mann helfen.

Aus dieser Erfahrung richte ich meine Bitte an alle Ärzte, sehr, sehr sorgsam mit ihren Aussagen über einen Krankheitsverlauf umzugehen. Denn wie man sieht, geht es mir jetzt, nach einem Jahr, richtig gut, und ich bin auch gemäß allen medizinischen Befunden vollkommen geheilt.

ES GIBT VORBILDER!

Das erste, was ich mir überlegt habe, als mir klar wurde, welche Krankheit in meinem Körper ist, war: Wieviele Menschen kenne ich, die mit der Diagnose Krebs heute noch leben‘? Ich habe sehr viele gefunden, die heute zum Teil sagen, diese Krankheit war für mich die härteste, aber die beste Schule in meinem Leben. Das hat mir in der Ausrichtung auf meinen positiven Weg unglaublich geholfen. “Die haben´s geschafft, dann schaffe ich es auch!”

KOMBINATION VON ENERGETIK & SCHULMEDIZIN

Energetik war die Basis auf allen Ebenen - die körperliche Ebene brauchte allerdings auch medizinische Unterstützung!

Sicherlich hat mir meine jahrelange Beschäftigung mit Energetik, Meditation und Spiritualität enorm geholfen, diesen Weg überhaupt einzuschlagen. Ich habe jeden Tag lange meditiert um innerlich zur Ruhe zu kommen und diese Ruhe zu bewahren und mir immer wieder sonnenklar bewusst zu machen, dass ich mein Ziel erreichen kann. Zuerst dachte ich, ich komme alleine mit Energetik und Naturheilkunde zurecht. Ab einem bestimmten Zeitpunkt habe ich aber erkannt, dass die Schulmedizin unbedingt notwendig ist, um meinen Körper zu unterstützen und entschied mich für Chemotherapie und anschließende Operation.

CHEMOTHERAPIE HAT NUR DIE WIRKUNG VON DER MAN ÜBERZEUGT IST

Man kennt so viele Geschichten von den schrecklichen Nebenwirkungen einer Chemotherapie und auch die Ärzte sind verpflichtet, den Patienten über alle bekannten Nebenwirkungen aufzuklären, z.B. Nervenschädigungen, Übelkeit, schlechte Blutwerte, etc.. Das bedeutet, dass man vor dem Beginn der Therapie extrem negativ beeinflusst wird, eine Wirkung, die auch als  Nocebo (Gegenteil von Placebo; also eine negative Reaktion ausgelöst alleine durch meine negative Erwartung) bekannt ist. Und bei vielen Betroffenen löst genau das große Angst aus. Angst ist überhaupt der Ursprung von all dem, was man nicht will.

Um mein Unterbewusstsein zu überzeugen, dass ich die Chemotherapie bestens vertrage, habe ich mich von all diesen Aufzählungen innerlich distanziert und machte mir bewusst, dass das alles nichts mit mir zu tun hat. Davon muss man allerdings bis in die letzte Faser überzeugt sein! Um dieser Überzeugung immer wieder auf die Sprünge zu helfen, habe ich mir aufgeschrieben, wie ich mich mit den Wirkstoffen der Chemotherapie in meinem Körper fühlen werden. Nämlich: sie wirken ausschließlich auf entartete Zellen, meine Schleimhäute sind vollkommen intakt, meine Blutwerte sind normal und mein Appetit ist bestens. All diese positiven Bilder habe ich dann auf mein Handy gesprochen und am Tag 10 – 20 Mal gehört. In jedem Fall dann, wenn irgendwelche Unsicherheiten oder Zweifel in meinen Kopf kamen. Schließlich bin ich mit der Einstellung zur Therapie gegangen, dass nur die entarteten Zellen abgetötet werden und andererseits die Chemo für den ganzen Körper wie eine unterstützende “Vitamininfusion” wirkt.

Und so war es tatsächlich! Die Tumormarker sind von über 6.000 innerhalb von wenigen Wochen auf 1.200 gesunken. Für viele mag der Wert immer noch erschreckend hoch sein (alles unter 35 ist normal), aber für mich war klar: 1.200 sind nur noch 20% vom Ausgangswert und wenn ich 80% geschafft habe, schaffe ich auch den Rest. Es hat so viel Freude ausgelöst und mich motiviert weiter zu machen.

Wie gut diese Einstimmung auf die Chemo funktionierte, hat auch meine behandelnde Onkologin jedes Mal überrascht und sie meinte, so gute Blutwerte und praktisch keine Nebenwirkungen habe sie noch nie erlebt.

Die einzige Nebenwirkung war der Haarausfall. Rückblickend kann ich heute sagen, dass ich mir, trotz aller positiven Arbeit und Einstellung, nicht vorstellen konnte, dass ich meine Haare nicht verliere. Heute bin ich froh, dass es so gekommen ist, denn die aktuelle Frisur finde ich wesentlich besser und ich hätte nie den Mut gehabt, sie so kurz schneiden zu lassen.

Wie gut meine innere Einstellung auf meinen Körper gewirkt hat, kann ich damit beschreiben, dass ich am Tag nach meiner letzte Chemo Ski fahren war! Genauso, wie ich das über ein halbes Jahr visualisiert habe. Trotz Chemo, war mein Körper fit und kraftvoll genug dazu! Ich war im Glück! Natürlich habe ich einen Monat davor begonnen sehr behutsam Kondition aufzubauen, aber dennoch war es für alle behandelnden Experten wie ein Wunder. Mein Mann hat gesagt: „Du fährst ja besser als zuvor! Und das 8 Monate nach einem totalen, körperlichen Tiefpunkt.“

ABLENKEN VOM THEMA IST ENTSCHEIDEND!

Freunde haben mich gefragt, woher ich die Kraft nehme, nach so einem Tiefpunkt wieder auf die Beine zu kommen. Ich weiß doch, wie es ist, einen gesunden Körper zu haben. Den hatte ich lang genug. Und auf diesen Zustand habe ich mich ausgerichtet. Und es sind die inneren Bilder von einer ganz konkreten Sache, die ich machen will. Bei mir waren das z.B. einen bestimmten Hang hinunter Ski zu fahren oder auch der Besuch hier in Wien. Wenn Du schlaff daliegst und nicht mehr aufstehen kannst .... genau in diesem Moment habe ich mich darauf konzentriert, dass ich wieder Ski fahren werde. Die Freude auf dieses Skifahren und dass ich das wieder kann, hat mir Kraft gegeben. Wenn ich mich nur auf das Negative konzentriere, auf all die aktuellen Schwierigkeiten und Ängste oder wenn ich Negatives erwarte, kann es nicht besser werden!

„Lachen ist die beste Medizin!“  Man kennt all diese Sprüche, aber wie notwendig sie sind, habe ich selber immer und immer wieder erfahren und mir fröhliche Sendungen angeschaut. Es ist so wichtig, sich vom Thema Krankheit abzulenken. Das gleiche gilt auch, dass man nicht endlos in Internetforen surfen soll, da sie so viel Negatives enthalten, was einen hinunterzieht, einem nicht gut tut und daher nicht weiter bringt.

DER EIGENTLICHE HEILUNGSPROZESS

In einer meiner vielen Meditationen kam dieser Kernsatz in meinen Kopf:

Ordnung ist Heilung
und
Heilung ist Ordnung!

Es war wie ein Auftrag, in meinem Leben konsequent aufzuräumen. Das betraf insbesondere Innere-Kind-Themen, Verletzungen, Vergebung, Aussöhnen mit unangenehmen Erfahrungen, Verständnis für die, die es mir angeblich angetan haben. Ich habe mich wirklich intensiv mit all diesen Themen auseinandersetzt und aufgeräumt. So einen Prozess macht man nicht alleine, da ist es wichtig eine absolute Vertrauensperson oder professionelle Hilfe zu haben.

Ordnung heißt auch, dass ich mein Leben auf Ziele ausrichte und nicht diffus dahinlebe, weil immer alles schon so war. Also Ziele haben und sie konsequent verfolgen. Anfangs dürfen es ganz kleine Ziele sein, die zum körperlichen Zustand passen, wie z.B. „Was will ich heute selber machen“: Das hilft einem an sich zu glauben und stärkt das Selbstbewusstsein. Denn das große Ziel war natürlich: Ganz geheilt zu sein! Geheilt zu sein bedeutet für mich: Freiheit – aktiv sein können – unabhängig sein - Freude – innerer Frieden und Wertschätzung für den eigenen Körper haben, der unglaublich intelligent ist,

Heute habe ich den Eindruck, als wäre in diesem Heilungsprozess ein Teil von mir wie ausgelagert gewesen. Dieser Teil war der gesunde, geheilte Teil. Auf den habe ich mich komplett konzentriert und mich mit ihm beschäftigt. Daneben war der kranke körperliche Teil. Den habe ich unterstützt so gut es gegangen ist, aber er war nicht mehr Hauptfokus!

SELBSTSICHERHEIT BRINGT AKZEPTANZ

Der Haarausfall hat mich schockiert! Die wenigen verbliebenen Haare habe ich mir ganz kurz schneiden lassen, zu Hause immer einen Turban getragen und beim Ausgehen eine Perücke, mit der ich mich allerdings nie sehr wohl gefühlt habe.

Weil ich diese Perücke so abgelehnt habe, ist es mir schließlich leicht gefallen, mich so zu zeigen, wie ich im Augenblick war: mit wenigen, extrem kurzen Haaren. Dadurch habe ich gelernt, dass mir ein selbstbewusstes Auftreten richtig gut tut. Da bleibt dann für Selbstmitleid kein Platz. Genau dieses Zu-mir-stehen und zu dem was im Augenblick ist, hat mir auch die Akzeptanz zur Krankheit gebracht. Diese Akzeptanz ist ein Dreh- und Angelpunkt im Heilungsprozess. Nur so kann Veränderung stattfinden. Solange Du den Zustand nicht akzeptierst, herrscht die Angst vor.

Ich hatte das große Glück, dass die Onkologieabteilung meines Krankenhauses Verbindung zu einem Verein hatte, der Schminkkurse für Frauen anbietet. Mit ein bisschen Farbe im Gesicht, schaut man gleich weniger krank aus. Seit der Zeit bin ich auch zu Hause geschminkt.

WAS DENKEN ANDERE ÜBER MICH?

Weil es so üblich ist, dass alle mit Ach wie schrecklich! Ach Du Arme! reagieren, habe ich im ersten Brief an meine Freunde gleich geschrieben, dass ich sehr gerne Kontakt halte, aber mit der Bitte, nicht nur über Krankheit zu sprechen und dass ich schon gar kein Mitleid will.

Einen zuverlässigen, unterstützenden, ehrlichen Partner an der Seite zu haben ist das größte Geschenk. Mein Mann war für mich ein ganz wichtiger Grund weiter zu machen und nicht aufzugeben. Ich will mit ihm zusammen alt werden! Aber ich war mir natürlich die ganze Zeit bewusst, welche immense Belastung es für meinen Mann war, weil der Ausgang für ihn über viele Wochen bis Monate ungewiss. war. Unsere Verbindung, die Liebe ist viel tiefer geworden und auf ein neues Level gestiegen, weil jeder erkannt hat, was er am anderen hat.

In einer solchen Situation ist es extrem wichtig, wirklich gute Freunde zu haben. Ich habe das große Glück, das meine besten Freunde die gleiche oder ähnliche Einstellungen zum Thema Krankheit und Gesundheit haben und das Verständnis dafür, was man selber bewirken kann. Auch diese Verbindungen sind viel intensiver geworden und es waren immer Gespräche zum Nutzen für alle. Es ist so unglaublich viel Positives, Ermutigendes, Aufbauendes gekommen.

Einige haben meinen Weg natürlich nicht verstanden, ganz besonders am Anfang, als ich mir noch nicht klar war, ob Chemotherapie für mich gut ist. Solche Begegnungen mit Menschen, die komplett anders fühlen und denken können auch befremdend wirken. Wenige Wochen nach meiner langen Operation und als mein Körper noch ziemlich schwach war, hatten wir Besuch. Auf meine Frage: Wie geht´s denn so? ,meinte die Dame in Anspielung auf ihr Rückenleiden : „Na ja, geht so. Muss ja gehen!“  Als sie die Frage zurückspielte, hörte ich mich automatisch sagen: Mir geht´s richtig gut! So sehr können die Denkwelten auseinanderklaffen! 

DIE EIGENE ENDLICHKEIT ERKENNEN

Ich erinnere mich sehr gut, dass ich in meinem Zimmer gestanden bin und mir plötzlich klar war, dass ich vielleicht zu Weihnachten nicht mehr da bin! Dass ich mit meinem Mann nicht mehr Skifahren kann! Dass ich die Einladung nach Wien nicht mehr erlebe! Erstaunlicherweise hat es mich nicht schockiert und ich habe bei diesem Gedanken keinerlei Angst empfunden. Ich habe es nur richtig schade gefunden und mir gesagt: „Jetzt, wo ich so viel in meinem Leben erreicht habe, kann ich nicht einfach aufgeben und gehen.“ Ich habe ganz klar der Endlichkeit ins Auge geblickt und genau das hat mir Mut und Auftrieb gegeben wieder weiter zu machen.

WAS MICH DIE KRANKHEIT GELEHRT HAT

Ich muss viel mehr auf meine Gedanken und Gefühle achten, denn die Kraft der Gedanken und Gefühle ist enorm. Es ist mir sehr bewusst geworden, dass ich Herr über meine Gedanken und Gefühle bin und nicht sie über mich. Daher ist mir jetzt klarer denn je, dass ich mich auf das fokussieren muss, was mir gut tut. Außerdem stelle ich mich jetzt viel mehr in den Mittelpunkt meines Lebens! Ich bin selbstbewusster geworden. Und ich kann Dinge und Umstände akzeptieren, die mir überhaupt nicht passen. Für all das empfinde ich große Dankbarkeit und Freude. Und ganz besonders genieße ich die Partnerschaft, denn wie ich schon oben gesagt habe: Ich möchte mit meinem Mann alt werden!

NICHTS IST UNMÖGLICH!

Ich möchte alle jenen Menschen, die eine ähnliche Diagnose wie ich erhalten, wirklich Mut machen, an sich und die eigene Selbstheilungs-kräfte zu glauben, denn jede Heilung ist immer eine Selbstheilung. Die Unterstützung von außen, von der Medizin, Energetik, vom Partner, von Freunden etc. ist extrem wichtig, aber man muss sich aussuchen, was ist für einen selbst gut ist, denn es kommen so viele Ratschläge, dass man nicht nur selbst entscheiden, sondern letztlich ganz bewusst den eigenen Weg gehen muss.

Liebe Elisabeth, ich danke Dir von Herzen, dass Du all diese tiefen Einsichten und Erlebnisse mit uns geteilt hast und allen Mut machst auch das Unmögliche anzugehen.

Herzlichst
Helga

Zu diesem Beitrag passen auch die Posts Dein inneres Drehbuch und 50Plus: feiere Deinen Körper.

AUSMISTEN – Eine Pflichtübung in der Pension

Je älter wir werden, desto mehr sammelt sich an und die einzige Möglichkeit für unser Wohlbefinden und später das unserer Kinder ist es, sich von Unnötigem zu trennen.

Take away

  • Betrachte ehrlich und kritisch all das, was sich bei dir angesammelt hat

  • Angesammeltes ist auch stagnierende und ungenützte Energie

  • Trenne dich von allem, was keine positiven Gefühle erzeugt

  • Bleiben darf, was mich glücklich macht!

 

Foto: Helga Pražak

 

WARUM IST AUSMISTEN SO WICHTIG?

Zugegeben, ich stehe gerade unter dem Eindruck von zwei Wohnungsauflösungen und bin so richtig in Fahrt, was das Ausmisten anbelangt. Meine Familie musste gleichzeitig zwei Wohnungen nach dem Tod von alten Damen räumen. Beide haben bis zum Schluss in der eigenen Wohnung gelebt und obwohl beide Wohnungen gepflegt waren, so waren sie doch wirklich angefüllt mit den unterschiedlichsten Sachen. Ich kann das gut verstehen, denn die Damen gehörten noch der sogenannten Kriegsgeneration an, die sehr viel Not und Mangel miterlebt hat. Da wurde nichts weggeschmissen!

Was wir alles gefunden haben: säckeweise alte Kleidung, Hüte und Taschen, die sie jahrelang, vielleicht sogar Jahrzehnte lang, nicht mehr getragen haben, jede Menge Bettwäsche und Handtücher, altes, teilweise beschädigtes Geschirr, massenhaft Bücher und Aufzeichnungen und vieles mehr! Alles sorgsam verstaut und teilweise sogar beschriftet. Neben den Mengen an Staub ist das aber in meinen Augen vor allem jede Menge stagnierender Energie!

Als Hinterbliebene mussten wir nicht nur ausräumen, sondern auch alles durchsehen, weil zwischen all den alten Sachen auch wirklich Schönes und vor allem wichtige Dokumente verborgen waren. Allerdings sind wir auch auf viele persönliche Aufzeichnungen gestoßen, die wohl nicht alle für unsere Augen vorgesehen waren.

Ich will das anders machen!

Obwohl wir immer wieder ausmisten und Ordnung schaffen (zugegeben in größeren Abständen), hat mir diese Erfahrung sehr deutlich vor Augen geführt, wie wichtig es ist, sich regelmäßig mit den eigenen Ressourcen zu befassen und im Alter vielleicht noch rigoroser als bisher in die verschiedenen Laden und Winkel zu schauen und sich bewusst und kritisch von vielem zu trennen.

Deshalb habe ich mir vorgenommen:

  • Ab sofort werde ich regelmäßig und großzügig auszumisten

  • Ich will meine Wohnung leicht und locker gestalten und keine Ladenhüter als geparkte Energien in irgendwelchen Kästen hüten

  • Vor allem werde ich eine klare Ordnung bei Dokumenten und Unterlagen schaffen und klar trennen, was für meine Nachkommen wichtig ist und was meine ganz persönlichen Dinge sind, die später ansatzlos entsorgt werden können

BLEIBEN DARF, WAS MICH GLÜCKLICH MACHT!

Ausmisten und wegschmeißen kann doch keine Wissenschaft sein, das kann doch jeder, oder? Aber sich von Dingen zu trennen ist eine emotionale Angelegenheit und nicht immer ganz leicht. Nostalgie, Erinnerung und verschiedene vage Ängste (Was ist, wenn ich das doch einmal brauche?) spielen dabei eine wesentliche Rolle. Von Kleidung trennt man sich (meistens) eher leicht, viel schwieriger wird es aber bei Büchern, Kleinkram und Erinnerungsstücken.

Daher nimm jedes Stück achtsam in die Hand und sortiere nicht nach logischen, rationalen Kriterien (könnte ich noch brauchen, war so teuer, ...) sondern achte darauf, was Dir der Gegenstand bedeutet. Ganz besonders frage Dich ehrlich: Macht er dich glücklich?

Es mag auf den ersten Blick etwas verrückt wirken, so zu entscheiden, aber alle Gegenstände tragen Energie in sich und strahlen etwas aus. Es ist vor allem die Energie, die Du hattest, als Du diesen Gegenstand bekamst oder kauftest. Diese Energie kann heute belasten oder beleben oder neutral sein.

Wenn alte Gegenstände aus längst vergangener Zeit im Kasten herumliegen und im aktuellen Leben keine Funktion mehr haben, stagniert dort eben diese Energie und für neue, dynamische, frische Energie ist kein Platz mehr. Im Alter ist es wichtiger denn je, dass wir uns mit frischer Energie umgeben, mit Leichtigkeit und daher auch mit Stücken, die uns erfreuen.

Wenn wir den kritischen Verstand für einen Moment ausschalten, spüren wir das problemlos. Du nimmst das Stück in die Hand und stellst die Frage: „Wie fühlt sich der Gegenstand an? Zieht er mich hinunter? Fühlt er sich neutral an? Spüre ich Wärme oder Freude?“

  • All das, was keinen essentiellen Zweck erfüllt und in uns keine Glücksgefühle auslöst, kann radikal aussortiert werden.

  • Alles, was uns wirklich Freude bereitet, darf bleiben

So vorzugehen ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig und ungewohnt, denn wir sind viel mehr gewohnt, ein Ding nach Optik, Kosten oder Funktionalität zu bewerten. „Vielleicht kann ich das noch brauchen?“ oder „Der Gegenstand ist doch wertvoll“ oder „Für den bekomme ich nichts mehr, da behalte ich ihn lieber“ oder „So etwas kann man doch nicht wegschmeißen!“ Häufig sind es genau diese Sätze, die uns im Weg stehen, wenn wir ausmisten wollen und bewirken, dass wir die Wohnungen anstopfen.

Mit diesem radikal anderen Ansatz sortiert man nicht nur erfolgreich aus, man setzt sich auch intensiv mit sich selber auseinander. Unweigerlich tauchen Fragen auf: „Wie will ich sein? Womit will ich mich umgeben? Wie will ich leben? Mit welchen Dingen möchte ich in Zukunft zusammenleben?“. In der Pension und im Alter ist man viel mehr in den eigenen 4 Wänden, als bisher, daher sollte es gerade hier so angenehm wie nur möglich sein.

Also frag Dich beim Ausmisten immer wieder:
Macht es mich glücklich?
Schenkt es mir Freude?

Inspiriert es mich?

FEIERE DAS AUSMISTEN

Du kannst zwar Ausmisten und Wegschmeißen als schreckliche Pflicht sehen, als notwendiges Übel, aber Du kannst daraus auch ein lustiges, fröhliches Event machen. Spiel Musik und feiere den Erfolg (z.B. mit einem Stück Schokolade, mit einem Glas Prosecco oder einer Einladung) und dann macht das Ganze doch gleich mehr Spaß.

Und ja, vergiss nicht, die Dinge, die Du weggibst mit Respekt zu betrachten. Auch sie wurden einmal hergestellt (und zwar genau für Dich!), viele Leute haben daran gearbeitet und Ressourcen und Rohstoffe waren dafür notwendig. Sie hatten für dich einen besonderen Sinn und sie haben über eine gewisse Dauer eine Rolle gespielt.

Egal welche Jahreszeit, der richtige Zeitpunkt zum Ausmisten ist immer jetzt. Ich jedenfalls habe einmal mit dem Keller angefangen und es fühlt sich sehr gut an.

Ein japanisches Sprichwort besagt:

„Die Unordnung im Zimmer entspricht der Unordnung im Herzen.“
Ordnung macht demgemäß glücklich.
Und Deine Kinder werden es Dir danken 

Wer mehr Infos und Tipps zum Thema Ausmisten möchte: ich kann Das Große MAGIC CLEANING Buch von Maire Kondo empfehlen, und habe vieles davon selber ausprobiert.

Herzlichst
Helga

Hier geht´s zu meinen Blog-Grundgedanken “Wie geht Pension. Wie geht Alter”
Pension & Alter sind ein Job und 5 Säulen für ein strahlendes Alter

 

Wie werde ich im Alter glücklich?

Zu Gast in der Glückslounge bei GlückScoach Marcel Schachinger

Was können wir gegen den Pensionsschock tun? Wie können wir vorbauen, damit wir mit "zuviel Freizeit" auch richtig umgehen können. Wie finde ich Sinn im Alter und wie werde ich glücklich?

Darüber und über noch viel mehr sprechen Marcel und ich in diesem Podcast (Folge 27)

Take Away:

  • Glück sind für mich bewusste Momente größter Freude, die man im ganzen Körper spüren kann. Diese kann man im Alltag überall finden, man muss sie allerdings bewusst wahrnehmen.

  • Die Summer all dieser Glücksmomente macht den Grad des Glücklich Seins aus. Und diese Glücksmomente sind nicht vergänglich, man kann immer wieder darin eintauchen.

  • Glückliche Menschen sind gesünder.

GEKÜRZTE ZUSAMMENFASSUNG VON UNSEREM GESPRÄCH

WIR BEGINNEN MIT DEM THEMA PENSION

Marcel: Die Pension ist ein Thema mit dem man sich nicht früh genug beschäftigen kann: In jungen Jahren träumen wir oft davon, dann endlich nichts mehr zu tun zu haben. Aber wenn es soweit ist, tappen viele in die Pensionsfalle, in den sogenannten Pensionsschock und vom Glück ist dann nicht mehr viel zu spüren. Ich nehme einmal an, dass Du Helga, keinen Pensionsschock erlitten hast!

Helga: Oh doch! Ich habe gedacht, ich bin vorbereitet und weiß genau was ich machen werde, denn bereits 10 Jahre vor der Pension habe ich begonnen mich mit dem Thema generell und aus energetischer Sicht auseinanderzusetzen. Aber wenn es wirklich soweit ist, wenn die Pension da ist, dann fühlt es sich manches anders an als geplant. Also Vorbereitung ist gut und ebenso wichtig ist es sich die Zeit zu geben, in diesen neuen Lebensabschnitt hinein zu wachsen.

Kann es einen überfordern, wenn man herausfindet: Jetzt habe ich jeden Tag frei?

Es war teilweise überwältigend zu erkennen, dass ich ab jetzt jeden Tag frei habe. Dieses Gefühl der Selbstbestimmung, dieses Gefühl der unendlichen Freiheit war anfangs wie ein langer Urlaub und später fast belastend, denn dann musst Du beginnen dich selbst zu organisieren. Vor allem musst du überlegen: Wie will ich denn die nächsten 20-40 Jahre Leben? Deshalb habe ich begonnen, mein Buch WAS MACHST DU JETZT? zu schreiben, in dem ich die Glücksmoment und auch die Durchhänger sowie Gedanken, was es in diesem Lebensabschnitt Neues braucht, festgehalten habe.

Was sind so die wichtigsten Tipps die Du in deinem Buch gibst?

Der erste wichtige Tipp ist, sich das erste halbe Jahr zur Orientierung zu gönnen. In dieser Zeit empfehle ich auch die 5 Säulen für ein strahlendes Alter GESUNDHEIT-SINN-LIEBE-VERGNÜGEN-RESSOURCEN heranzunehmen und zu schauen, welchen Themen muss ich mich widmen, um all diese Säulen in Balance zu bringen.

Ist es leichter die 5 Säulen in Balance zu bringen, wenn man mehr Zeit hat oder ist es schwieriger geworden?

Es ist einerseits leichter, aber andererseits erfordert es auch Disziplin. Die Versuchung ist groß sich entweder einfach treiben zu lassen oder sich sofort nach Pensionsantritt eine neue Aufgabe zu suchen, die einen wieder völlig ausfüllt und man hat immer etwas zu tun. Daher scheint es mir wichtig, wirklich Zeit für die persönlichen Entwicklung und Ausrichtung auf den neuen Lebensabschnitt – die Balance aller 5 Säulen – einzuplanen und sich die Zeit dafür auch wirklich zu nehmen.

UND NUN ZUM THEMA GLÜCK IM ALTER

Was bedeutet für dich, Helga, das Glück?

Glück sind für mich bewusste Momente größter Freunde; wobei das Bewusstsein eine zentrale Rolle spielt. Man muss diese Momente schon auch suchen und vor allem zulassen. Man muss achtsam damit umgehen und sie haben wollen. Für mich ist Glück ein Ganzkörpergefühl. Zum Thema Glück gibt es Redewendungen, die dieses Körpergefühl sehr gut ausdrücken, wie: „Mir geht das Herz auf“ oder „Ich könnte die Welt umarmen“ oder „Ich könnte springen vor Glück“.  

Verschiebt sich das Glücksempfinden mit zunehmenden Alter?

 Ja, ich denke das tut es. Da gibt es etwa die U-Kurve des Glücks, die beschreibt, dass man als Kind sehr viel Glück empfindet, dass das subjektive Glücksgefühl in den mittleren Jahren eher unten ist und mit steigendem Alter wieder zunimmt. Wobei nicht nur das Alter alleine dafür verantwortlich ist, sondern die Persönlichkeit und emotionale Stabilität. Auch Weitblick und Humor spielen eine wichtige Rolle.

Ich glaube, dass in der Mitte des Lebens viele das Glück in Zusammenhang mit den großen Erlebnissen sehen, wie berufliche Erfolge, familiäre Ereignisse, Urlaube etc. Mit steigenden Alter kommt eine neue Glücksebene dazu und das sind die alltäglichen Glücksmomente.

Auch in der Glücksforschung sagt man, ältere Menschen sind deshalb glücklicher oder zufriedener, weil irgendwann die Vergänglichkeit oder die Endlichkeit des Lebens bewusst wird, so dass man dann auf andere Dinge setzt.

Das kann gut sein. Meine Schwiegermutter ist dieses Jahr 99 geworden. In den letzten Monaten war sie nicht mehr mobil, aber sie hat mir immer wieder erzählt: „Jeden Tag, wenn ich die Augen aufmache, freue ich mich auf diesen Tag.“ Und sie hat sich an ganz kleinen Dingen unglaublich erfreuen können. Im Alter hast du ein anderes Wirkungsfeld und ich glaube, man kann sich das als junger oder jüngerer Mensch nicht vorstellen, dass diese Kleinigkeiten zum Glück ausreichen.

Wie wichtig ist denn Liebe, ein Partner oder eine Partnerin für das Glück im Alter?

Es gibt viele Forschungsarbeiten, die zeigen, dass eine gute Beziehung gesünder macht und man länger lebt. Aber an dieser Beziehung muss man natürlich auch arbeiten, sie ist kein Selbstläufer und man hat auch ganz vieles einzubringen Ich bin überzeugt davon, eine gute Beziehung macht glücklich. Und zu zweit ist einfach vieles leichter, ganz besonders, wenn man älter wird.

Was ist mit Kindern, welche Rolle spielen sie in Bezug auf Glück?  

Ich habe viel darüber nachgedacht, was mein Part ist, und was ich machen kann, dass die Beziehung zu meinem Sohn auch im Alter voll Glück ist. Ich glaube es wird schwierig, wenn man sich zu sehr über die Kinder definiert und ganz besonders, wenn man das eigene Glück von ihrem Verhalten abhängig macht. Wenn bestimmte Erwartungen, etwa, dass sie zu Besuch kommen, sich kümmern, eine bestimmte Rolle spielen, etc., nicht erfüllt werden, kann viel Frustration auf beiden Seiten entstehen. Wenn man das eigene Glück von diesen Erwartungen abhängig macht, ist das sowohl für die Kinder, als auch für einen selbst eine immense Belastung. Ich glaube, das größte Geschenk, das wir unseren Kinder machen können ist, dass wir selbst glücklich sind und wir sie ihr eigenes Glück finden lassen. Aber natürlich macht es mich glücklich, wenn wir zusammen sind und vor allem, sie bringen immer so viel frische Energie in mein Leben.

Wie wichtig ist es, dass man auch im Alter Neues erlebt und sich ausprobiert?

Das ist tatsächlich ein sehr wichtiger Punkt. Und: für Neues ist man nie zu alt! Von Gerald Hüther (Neurowissenschaftler) gibt es viele Studien dazu und er meint, Begeisterung ist der Dünger für das Gehirn. Sie macht uns lebendig und jung. Diese Begeisterung bekommt man auch aus Neuem. Genau darum habe ich vor einem Jahr beschlossen auf einem Biobauernhof mitzuhelfen. Ich wollte in eine Welt eintauchen, die mir, als Schreibtischtäterin, völlig neu ist. Ich kann Dir sagen, auf einem Traktoranhänger zu sitzen, der voll mit roten Rüben ist, die wir gerade geerntet haben und durch das Dorf zu fahren, das war ein echtes Glücksgefühl für mich.

Auch mir scheint es wichtiger, dass wir glückliche Momente im Alltag schaffen, als dass wir lange Glücksstrecken anstreben, denn das funktioniert meistens nicht. Wenn dich viele kleine Dinge glücklich machen, dann erfährst du auch mehr Glück.

Ja, für mich ist es die Summe aller Glücksmomente, die das Maß an Lebenszufriedenheit ausmacht.

Sind glückliche Menschen auch gesünder?

Ganz sicher. Mit einem Blick in die Energetik kann ich sagen, dass die negativen Emotionen die Meridiane blockieren und damit den Energiefluss im Köper. Wenn das lange anhält, wirkt es sich auf den Körper aus. Der kann mit Veränderungen bis hin zu Symptomen reagieren. Im Gegensatz dazu fördern positive Emotionen, also Freude und Glück, den Energiefluss.

Außerdem macht es robuster gegenüber Problemen, wenn man eine positive Grundeinstellung hat. Aus dieser Haltung kann man nämlich mit Problemen besser umgehen, vor allem auch in Zeiten wie diesen, in denen Krisen unser Leben immer wieder bestimmen. Unser Leben verläuft ja in Wellen: mal schöner und manchmal weniger schön. Die Frage ist nur, wie lange bleibt man in weniger Schönem hängen und wie kommt man da wieder heraus? Es gibt viele Möglichkeiten Zufriedenheit mit dem eigenen Leben zu finden, z.B. indem man alte „Baustellen“ und Konflikte auflöst.

Ist das Glück vergänglich?

Der Glücksmoment als solcher und das besondere Körpergefühl, ebben nach einiger Zeit ab. Aber das Bild und die dazugehörende Emotion sind in uns abgespeichert und man kann jederzeit wieder eintauchen und dieses Gefühl hochfahren. So gesehen ist das Glück nicht vergänglich.

Welche Tipps hast du für Menschen, die im Moment gerade nicht so glücklich sind?

Ja, selbstverständlich kenne ich auch solche Situationen, in denen es sehr schwer bis unmöglich war, Glücksmomente zu finden. Und genau dann hilft es, wenn man früher schon Glücksmomente abgespeichert hat, um sie dann bewusst hervorzuholen. Diese Glücksmomente sind das Zeugnis dafür, dass es immer wieder gute Zeiten gibt, das berühmte “Licht am Ende des Tunnels”.

Liebe, Helga, vielen Dank für das Gespräch!

Und was Marcel zum Thema Glück sagt, findet ihr im letzten Blog Was ist Glück

Herzlichst
Helga

Was ist Glück? - Interview mit Glückscoach Marcel Schachinger

Glücklich sein, ein glückliches Leben führen und Glück haben – wer will das nicht? Aber Glück zeigt sich nicht immer in unserem Leben. Manche Menschen scheinen es quasi gepachtet zu haben, während andere sich damit schwer tun. Ich hatte heute das Glück mit Glückscoach Marcel Schachinger genau diesen Fragen nachzugehen und mit ihm darüber zu sprechen, wie man mehr davon ins eigenen Leben bringen kann, denn für Glück ist man nie zu alt!

Take Away

  • Erfahre „Wie man das Glück anzieht“.

  • Glück in schwierigen Zeiten findet man durch bewusste Auszeit und die volle Konzentration auf das, was einem gerade gut tut.

  • In der Natur sein hilft uns beim Glücklich sein.

 

Foto Marcel Schachinger

 

Lieber Marcel, was ist Glück für Dich und wie definierst Du Glück?

Marcel: Es gibt für mich zwei Arten von Glück: das eine Glück erlebt man unmittelbar, etwa, wenn man etwas gewinnt oder wenn gerade eine Idee aufgeht. Ich nenne das das schnelle Glück. Das zweite Glück ist Ausgeglichenheit und Zufriedenheit und das versuche ich sowohl in meinem Leben zu integrieren und es ist der Fokus für mein Glückscoaching. Mein Ansatz ist, wenn du Ausgeglichenheit und Zufriedenheit in deinem Leben ausbaust, dann hast du automatisch Glück.

Wie passen Lebensfreude und Glück zusammen?

Die gehören definitiv zusammen! Lebensfreude ist aber auch etwas an dem man arbeiten muss. Das ist nicht etwas was man als permanent und selbstverständlich erachten kann. Ich glaube man kann Lebensfreude dann erhöhen, wenn man sich mit Menschen umgibt, die einem gut tun und sich von Menschen fernhält, die wie Energieräuber auf einen wirken. Ich selbst habe in meinem Freundeskreis einige sehr konsequente Trennungen vorgenommen. Es kann ja sein, dass man sich auseinanderlebt oder verschiedene Wege geht und man nicht mehr zusammenpasst. Das kann natürlich auch mit einem Partner passieren. In so einem Fall muss man den richtigen Moment, den Mut und die Konsequenz finden, das anzusprechen und schließlich getrennte Wege gehen. Solche Zäsuren in einer Partnerschaft oder in einer Freundschaft sind nie leicht, können aber für das eigenen Lebensglück notwendig sein.

Außerdem glaube ich, dass man in den verschiedensten Bereichen des Lebens einen Sinn finden muss. Wenn dir etwa deine Arbeit keinen Sinn mehr gibt oder nicht erfüllend ist, dann verliert man das Lebensglück. Man verliert die Freude daran und damit geht die Lebensglückskurve hinunter. Daher ist es essentiell, dass man sowohl privat als auch beruflich Dinge macht, die Sinn ergeben. Denn dieses Gesamtbild ergibt schließlich den Sinn im Leben.

Wie bist du auf das Thema Glück gekommen und Glückscoach geworden?

Ich bin seit über 20 Jahren in den Medien, also beim Radio und im Fernsehen, tätig. In den letzten 12 Jahren habe ich Nachrichten gemacht. Dieses Nachrichtengeschäft ist unglaublich anstrengend. Es ist enorm schnell und zusätzlich sind Nachrichten fast immer negativ. All das laugt aus und macht einen auf Dauer kaputt. Irgendwann habe ich gemerkt, dass mir dieser Job zu viel Energie raubt und ich habe beschlossen etwas zu machen, womit ich glücklich bin. Ich habe immer schon Leute in Moderation unterrichtet, aber Menschen zu motivieren, das liebe ich. Es bedeutet mir viel, meinen Klienten andere Blickwinkel zu eröffnen, andere Möglichkeiten aufzuzeigen, ganz besonders, wenn sie sich in einer Krise oder schwierigen Situationen befinden. Nach dem Mentaltraining habe ich meine Basis in der Lebens- und Sozialberatung gefunden, dem psychologischen Coaching und ganz besonders in der Existenzanalyse. Da gibt es spannende Methoden die Menschen helfen auf den richtigen Weg zu helfen und wie man das Glück bewusst herbeirufen kann.

Wie kann man denn das Glück anziehen?

Ich glaube nicht dass man Glück erzwingen kann, das funktioniert nicht. Aber man kann natürlich glückliche Momente schaffen. Das kann man immer, in jeder Lebensphase und in jedem Lebensalter.

So ein Glücksmoment ist für mich zum Beispiel, wenn ich abends meine Lieblingsmusik spiele und mir Zeit zum Zuhören nehme. Oder man schaut ein Fotoalbum durch und erinnert sich an schöne Momente im letzten Urlaub oder in einer sonstigen Situation. Wir können also Glück herbeirufen, aber zwanghaft daran festhalten, das geht nicht.

Es gibt doch auch Lebenszeiten, wo alles schwierig und düster scheint, Was empfiehlst Du da?

Ja, natürlich, solche Zeiten gibt es immer wieder. Um diese gut zu überstehen ist es wichtig, dass man auf 3 Säulen bauen kann und die sollten bereits vorher solide sein, damit sie funktionieren, bevor man in eine persönliche Krise schlittert.

  1. Gib deinem Leben Struktur

  2. Mach Ordnung in deinem zu Hause und in deinem Leben

  3. Umgib Dich mit Menschen, die dir guttun.

Diese Säulen sind auch deshalb wichtig, dass man etwas hat, worauf man sich stützen kann, wenn man wirklich in eine Krise stürzt. Wenn man zum Beispiel völlig unerwartet verlassen wir, eine Krankheit diagnostiziert wird oder der Partner Probleme hat.

In solchen Zeiten ist es ganz wichtig, sich immer wieder auf den Moment zu konzentrieren, aus der aktuellen Situation „auszusteigen“ und sich zu fragen:

Was tut mir jetzt in diesem Moment gerade gut?

Das können ganz kleine Tätigkeiten sein; ein gutes Essen, im Wald spazieren gehen, jemanden treffen. Um das zu finden müssen wir vielleicht etwas genauer hinschauen, weil wir genau das oft im Trubel des Lebens verlernt haben.

Ich habe mich in den letzten Jahren viel mit Glück und der Glücksforschung auseinandergesetzt und bin draufgekommen, dass alleine das in der Natur sein extrem wichtig für uns ist. Nicht umsonst heißt es, dass der „grüne Therapeut“ Wald den Menschen besonders gut tut. Ich war immer schon gerne in der Natur, aber jetzt mache ich das viel bewusster und spüre wie es mir gut tut im Wald oder am Wasser unterwegs zu sein. Naturverbundenheit ist ein wichtiger Bestand unseres Lebens und besonders in schwierigen Zeiten sollten wir uns nicht zurückziehen, sondern auch hinausgehen. Ein weiterer Wohlfühlfaktor ist natürlich. sich mit Menschen zu treffen, die einen verstehen.

Wie geht man am besten iMt schwierigen Veränderungen am?

In der Pension und im Alter kommen viele Veränderungen auf uns zu. Diese können größer oder kleiner sein, sie können aus dem heiteren Himmel kommen und einem dem Boden wegziehen. Wie geht man am besten damit um, um wieder Glück zu finden?

Akzeptanz ist enorm wichtig. Das bedeutet nicht, dass man alles gutheißen soll, aber es ist wichtig zu akzeptieren, dass es jetzt anders ist. Man kann auch akzeptieren, dass etwas gerade richtig beschissen ist. Nur, wenn man ewig an dem Alten, was nicht mehr ist oder was man verloren hat, hängt, macht es einen auf Dauer unglücklich. Und hindert daran, weiterzugehen und Neues zuzulassen. Wenn man nur am Alten, Vergangenen hängt, kann man nicht glücklich sein. Wohl aber kann man sich das Schöne, das man erlebt hat, immer wieder vor Augen führen. Das ist ja nie weg.

Und dann sollte man sich erinnern an die Liebe, die man erfahren hat. Wir neigen oft, etwa nach Trennungen, alles schlechtzureden. Aber da war doch auch viel Gutes, auf das man sich besinnen kann. Oft versucht man mit dem Schlechtreden die Situation zu bewältigen, aber im Grund zögert man das Leiden nur hinaus.

Zum Schluss möchte ich Dich als Glückscoach noch fragen, was findest Du an alten Leuten spannend?

Ich finde ihre Geschichten spannend. Die Geschichten, die sie erzählen können. Manchmal heißt es, man soll Respekt vor dem Alter haben, aber ich finde, Respekt verdient man nicht alleine durch Alter, da gehört mehr dazu. Aber die Weisheit, die Gelassenheit, wenn ältere Menschen auf ihr Leben zurückblicken, das finde ich spannend und davor habe ich Respekt. Davon kann man auch viel lernen. Vor allem, sich nicht auf jede Kleinigkeit versteifen, sondern großzügiger zu sein.

Dazu fallen mir drei Aussagen ein, die Hundertjährige auszeichnen

  1. Sie sehen das Glas zumindest immer halbvoll.

  2. Sie sind Meister des Loslassen und können und wollen sich immer wieder auf Neues einlassen.

  3. Sie sind dankbar für alle Segnungen und akzeptieren zugleich die Herausforderungen des Lebens!

Das sind doch drei wichtige Eigenschaften, um bis in höchste Alter glücklich zu sein!

Lieber Marcel, ich danke Dir für unser Gespräch und Deine Anregungen und Einblicke ins Glück.

Herzlichst
Helga

Dein inneres Drehbuch

Wie wir unser Alter erleben beginnt in unserem Kopf!

Es ist unglaublich, wie unsere Realität im Kopf entsteht. Die inneren Bilder und Vorstellungen, die wir in uns tragen bestimmen unser Denken, Fühlen und Handeln. Nach Gerald Hüther (Hirnforscher) [1] sind diese im Gehirn abgespeicherten Muster maßgeblich dafür, wie wir die Welt erleben und agieren. Daher ist es wichtig, dass wir diesem inneren Drehbuch auf die Spur kommen und die Emotionen und Glaubenssätzen rund um das Altwerden kennen. Wenn sie negativ sind und Du so nicht alt werden willst, dann ist jetzt der beste Zeitpunkt um Dich davon zu befreien und Deine Weichen zu stellen. Dafür kannst Du  genau jenes neue Bild kreieren, das sinnbildlich für ein strahlendes, vitales und glückliches Alter steht.

Take Away:

  • Bewusste und unbewusste Innere Bilder bestimmen wie wir unser Alter erleben,

  • „Wie will ICH alt werden?“ - Bin ich mir im Klaren darüber?

  • Kreiere ein konkretes, strahlendes Zukunftsbild für Dein (hohes) Alter, eine Situation, die Dich mit Glück erfüllt. Das gibt Ausrichtung und hilft auch in schwierigen Situationen.

 
 

Welches Drehbuch ist derzeit aktiv?

Um Deinem aktuellen Drehbuch auf die Spur zu kommen, möchte ich Dich einladen, Dir folgende Fragen zu stellen:

  • Welches Bild ist das erste, das Dir durch den Kopf geht, wenn Du an Alter denkst?

  • Welche Bilder hast Du vor Augen, wenn Du an Deine Großeltern denkst, an Deine Eltern, Tanten, Onkeln oder sonstigen nahe Bezugspersonen?

  • Welche Emotionen machen sich bei diesem Gedanken breit? Ist es ein angenehmes Gefühl? Oder etwas, an das man lieber gar nicht denkt? Oder vielleicht sogar Angst macht?

  • Spuken Sätze durch Deinen Kopf wie: „Über 60 hat doch jeder eine Krankheit! Es wird alles schlechter!“ oder genau das Gegenteil davon “Mit dem Alter wird man immer freier!”?

Lass Dir Zeit für diese Bestandsaufnahme und mach Dir vielleicht ein paar Stichworte dazu. Es ist kein Prozess, den man schnell abarbeitet und dann abhakt. Die inneren Bilder über das Alter haben sich ja auch über lange Zeit hinweg aufgebaut und entsprechende Spuren hinterlassen.

Du kannst diesen Fragen auch im Alltag mit Achtsamkeit nachgehen und darauf achten, welche Gedanken und Gefühle manche Informationen auslösen, die Du z.B. in den Medien hörst oder liest, oder die Dir einfach in den Sinn kommen. All das prägt uns! All das macht unser persönliches Drehbuch aus dem wir - oft automatisch - folgen.

Ich bin sicher, dass Du nach einiger Zeit Dein persönliches Muster erkennst und jene Gedanken und Emotionen, die dominant sind. Wenn sie nicht schön sind, dir unangenehm sind oder vielleicht sogar Angst machen und Du diesen Weg nicht einschlagen möchtest, ist jetzt der richtige Zeitpunkt diese Muster zu verändern. Dazu kann es vorteilhaft sein, sich auch Hilfe zu nehmen. Im Zuge meiner Drehbuch-Analyse bin ich draufgekommen, dass mich als Kind die plötzliche und völlig unvorbereiteten Konfrontation mit einer vom Schlaganfall gelähmten alten Frau offensichtlich nachhaltig erschüttert hat. Die Angst vor diesem Bild saß selbst nach Jahrzehnten noch tief und sie aufzulösen war schließlich sehr befreiend.

Wie soll Dein Drehbuch „SO will ich alt werden!“ aussehen?

Mir ist in vielen Coachings aufgefallen, dass fast niemand auf die Frage „Wie willst Du Dein Alter erleben? Wie ist es, wenn es gelungen ist?“ diesen Zustand auf Anhieb konkret beschreiben kann. Viele haben auch noch nie darüber nachgedacht. Häufig wickeln wir Dinge einfach nur ab, oder gehen drauf los, ohne uns klar zu sein, welches Ergebnis, welche Wirkung wir eigentlich anstreben.

Diese Frage „Wie willst du alt sein?“ braucht Deine ganze Kreativität und Vorfreude. Bitte beantworte sie daher nicht mit stereotypen, lapidaren Worten wie „Ich will gesund sein, fit und geistig voll da“. Das ist kein Auftrag an das Gehirn, dass es den Autopiloten in diese Richtung steuert, denn es ist viel zu unspezifisch. Es ist so, als ob Du bei einem online-Händler „eine Tasche“ bestellst, ohne weitere Angaben. Die Tasche könnte einfach nicht geliefert werden. Vermutlich würde der Händler nicht einmal nachfragen, welche Du meinst, weil die Bestellung aus dem Raster fällt.

Wenn wir die Kraft des Gehirns nützen wollen, brauchen wir sehr klare Vorstellungen und vor allem Emotionen, die das untermauern. Es geht also darum, dich richtig darauf einzulassen und ein umfassendes Bild und Gefühl zu kreieren, wie es aussieht und sich anfühlt, wenn es gut ist, wenn es gelungen ist und zwar für Dich und für alle anderen Beteiligten.

Bilder und Gefühle gemeinsam
erzeugen Energie zur Verwirklichung.

Gelingen ist ein hochkomplexes Gefühl des Richtig-Seins. Wir haben oft eine klare Vorstellung, wie sich das Gelingen anfühlt, das man mit realen Fakten oft nicht beschreiben kann.

Ich möchte Dir das an einem Beispiel zeigen: Wenn wir sagen, „der Apfelstrudel ist wirklich gelungen“, welche Assoziation hast Du damit? Hast Du dann das Rezept mit all den Zutaten und Mengenangaben im Kopf oder eher dieses wundervolle, saftige Gefühl, die Süße, das Aroma von Zimt und gebratenen Äpfeln, gepaart mit dem knusprigen Teig? Wenn wir versuchen, den perfekten Apfelstrudel zu analysieren und nur mit Fakten zu beschreiben, werden wir kaum an dieses Gefühl herankommen.

Gelungen heißt also:
 Ich weiß, wie es sein muss
und wie es sich anfühlt
und ich weiß, dass es so ist!

Beim Kreieren ist es wichtig, dass wir uns erlauben, richtig großzügig mit unseren Vorstellungen zu sein. Wir können „das Blaue vom Himmel“ kreieren oder „ein Wunschkonzert veranstalten“ oder auch „mein persönliches Traumschloss bauen“. Hier gibt es keine Zurückhaltung, keine bescheidenen Gedanken oder rationale Einschränkungen. Egal, wie Dein persönlicher, aktueller Zustand ist, Bilder eines gelungenen Zustandes und die dazugehörigen Gefühle zu kreieren geht immer!

Kreiere ein konkretes, STRAHLENDES Zukunftsbild für Dein (hohes) Alter

Ich lade Dich daher ein, Dir ein konkretes Ereignis vorzustellen, das weit in der Zukunft liegt und bei dem Du Dir mit allen Sinnen vorstellst, wie es ist, wenn es richtig gelungen ist. Die Energie, die in diesem Bild und den Gefühlen dabei steckt, kann unglaubliche Kräfte mobilisieren. Sie ist wie ein Magnet, der dich positiv in die Zukunft führt.

Hier ist ein Beispiel einer Klientin: Sie war etwa Mitte 50 und kreierte das Bild, wie sie mit weit über 80 den Morgen auf einer Berghütte genießt. Dieses Bild und die Idee des Bergsteigens drückt für sie umfassend aus, dass sie dann selbstverständlich noch so fit und körperlich gut drauf ist, dass sie das kann. Etliche Jahre später hat sie mir berichtet, dass genau dieses Bild sie immer wieder aufmuntert, wenn es einmal nicht so gut läuft, ganz besonders, wenn sie irgendwelche körperlichen Probleme hat. Für sie ist es Motivation pur und Freude und vor allem Sicherheit in Hinblick auf das Alter. 

So sieht mein STRAHLENDES Zukunftsbild AUS

Ich feiere meine 94sten Geburtstag und sitze beim Festessen an einer großen Tafel. Mein Mann sitzt neben mir. Mein Sohn, jede Menge Familie und Freunde, alt und jung sind da. Überall ist Lachen und Spaß. Ich habe ein ganz klares Bild von dieser Tafel und kann die Stimmen und das Lachen hören und empfinden. Ich bin fit und gut drauf, genieße die Atmosphäre und freue mich zu Musik aus allen Jahrzehnten meines Lebens zu tanzen. Dann setze ich mich ans Klavier und spiele Jazz und improvisiere gemeinsam mit anderen Musikern.

Allein der Gedanke daran ist prickelnd für mich und ich genieße ihn jedes Mal!

Damit richte ich mich immer wieder auf die Zukunft aus, in dem Bewusstsein, dass sie einfach schön ist. Sollte in der Zwischenzeit etwas auftauchen, das weniger erfreulich ist, dann kann das ja wohl nur ein „Hoppala“ oder Zwischentief sein.

Herzlichst
Helga

[1] Hüther Gerald: Die Macht der inneren Bilder: Wie Visionen das Gehirn, den Menschen und die Welt verändern; Vandenhoeck und Ruprecht 2015

Man lernt nie aus! Neue Rollen, neue Aufgaben

Kennt Ihr den Film The Intern, in der deutschen Fassung Man lernt nie aus, der 2015 in die Kinos kam? Ich habe ihn damals gesehen und bin jetzt wieder durch Zufall darauf gestoßen. Das erste Mal - da war ich noch voll berufstätig - habe ich ihn einfach nett gefunden, aber diesmal und selber in Pension, ist er für mich zum Inbegriff dessen geworden, was man als Pensionist oder Silver Ager geben kann: Ruhe, Zuneigung, Unterstützung und gelegentlich einen Rat. Die perfekte Aufgabe in einer Gesellschaft, die einerseits immer hektischer und andererseits immer älter wird, in der die 60-80 Jährigen fit sind und viel zu geben haben. Ein Blick auf diesen Film lohnt sich! Auch ein zweiter!

Take Away

  • Ein Film darüber, was man im Alter geben kann - unterhaltsam und tiefsinnig gleichzeitig

  • Ein neue, sinnstiftende Aufgabe kann auch ganz anders sein als alles Bisherige

  • Es sind die neuen Qualitäten in einer neuen Lebensphase, die uns Pensionisten ausmachen

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DAS PERFEKTE MATCH: JUNGE AKTIVE & JUNGE PENSIONISTEN

Über die Handlung will ich nur wenig sagen, denn sie lebt für mich von den vielen liebenswürdigen Momenten und Wendungen. Ben Whittaker (Roberto De Niro) übernimmt im Rahmen eines Senior-Praktikums einen Job in einem E-Commerce-Mode-Startup, nachdem sein Leben nach dem Tod seiner Frau langweilig und einsam geworden ist. In einer Rezension steht so bezeichnend „A 70 year old widower, who is lost in the freedom of retirement.“  Seine neue Chefin, Jules Ostin (Anne Hathaway), sehr erfolgreiche Gründerin und CEO dieses Start-ups, ist mit den beruflichen und privaten Herausforderungen überlastet. Zuerst ohne wirkliche Aufgabe und in einer für ihn total neuen Arbeitswelt, stellt sich Ben all dem Neuen und wird zur einfühlsamen, grauen Eminenz des Unternehmens, ohne sich fachlich einzumischen.

 

MEINE HIGHLIGHTS AUS DIESEM FILM

Wie ich Euch bereits erzählt habe, ist für mich PENSION ein neuer Job, in dem es um die Balance von 5 Säulen für ein strahlendes Alter geht (GESUNDHEIT - SINN - LIEBE - VERGNÜGEN - RESSOURCEN). Wenn ich diese Idee auf Ben Whittaker im Film umlege, dann ist sein neuer Job viel mehr als nur eine Beschäftigung in einem Senior-Praktikum zur Abwechslung.

-       SINN: Man braucht auch in der Pension eine sinnvolle Aufgabe, um sich wohl zu fühlen, um, wie er sagt: „jeden Tag mit Freude aufzustehen“. Dieser Job im Reich der Jungen gibt Ben neue Lebensenergie, belebt ihn in jeder Hinsicht. Gebraucht zu werden und einen aktiven Platz in unserer Gesellschaft zu haben, das macht jung. Diese Aufgabe kann auch ganz anders aussehen, als bisher. Um sie zu finden muss man selber aktiv und initiativ sein und etwas wagen.

-       Zu den bisherigen persönlichen Expertisen und Erfahrungen kommen ganz neue Qualitäten, die jetzt gefragt sind: Ruhe, Gelassenheit, menschliche Wärme, Zuneigung, Begeisterung, Umsichtigkeit, Einfühlungsvermögen. Obwohl Ben Chef einer Firma war, stellt er nicht seine ehemalige Position oder sein Wissen in den Vordergrund, sondern geht subtil auf die Bedürfnisse der Jungen ein und ist da, wenn er gebraucht wird. Die digitale Arbeitswelt ist in vieler Hinsicht anders, aber Menschlichkeit ist mehr gefragt, denn je.

-       VERGNÜGEN & NEUES: Ben will die neue Welt verstehen. Er hängt nicht in der Vergangenheit, sondern stellt sich dem Neuen mit großer Offenheit und Begeisterung. Daher setzt er sich mit all den dazugehörenden Technologien auseinander: vom Handy bis zum digitalen Business!

-       LIEBE: Mit dieser neuen Aufgabe baut Ben ganz selbstverständlich ein neues Netzwerk voll sozialer Integration auf, erobert die Herzen aller und findet schließlich seine neue Liebe.

-       RESSOURCEN: Ben lebt in einem großen Haus alleine und beschließt einen jungen Praktikanten bei sich wohnen zu lassen. Ein interessanter Gedanke.

-       GESUNDHEIT: Durch die Langeweile wirkt Ben anfangs alt und grau. Seine Begeisterung, Aufgabe und Liebe wirken sich verjüngend aus, wie auch Roberto de Niro im Verlauf des Films großartig darstellt. Und wie man am Ende des Film sieht, hält er sich zusätzlich mit Qi Gong fit.

SO KÖNNTEN DOCH PENSIONISTEN-JOBS DER ZUKUNFT AUSSEHEN!

Für mich ist der Film viel mehr als ein „Ich bin auf der Suche nach Sinn“ Programm für Senioren, wie es in manchen Rezensionen heißt. Für mich ist der Film zukunftsweisend! Überall heißt es, man muss sich in der Pension eine Beschäftigung suchen. Meistens sind damit Freizeitaktivitäten wie Studium, Malen, Handwerkliches oder Freiwilligenarbeiten wie Leih-Oma oder soziale Vereine etc. gemeint. All das ist richtig und ein wichtiger Beitrag für unsere Gesellschaft. Aber nicht für alle ist das erfüllend genug. Manche wollen noch, auf neue Art und Weise, in die Arbeitswelt eingebunden sein. Wie wäre es also mit der Integration von Pensionisten in Unternehmen oder Organisationen, wo sie in neuen Rollen die Stärken des Alters einbringen?

WIR BRAUCHEN WEISE VORBILDER

Michael Lehofer (Psychiater & Psychotherapeut) meint in einem Interview:[1] Ideen, Motivation und Wissen gibt es genug in unserer Gesellschaft. Was sie braucht, ist mehr Warmherzigkeit, menschliche Wärme, das größte Mangelgut. Das macht alte Menschen attraktiv. Eine weise Kultur ist eine warme Kultur. Wir brauchen auch mehr Vorbilder. Die weisen Alten müssen vor den Vorhang. Vorbilder machen spürbar, dass es geht.

Auch wenn es nur ein Film ist, Ben ist eine Art Vorbild und zeigt uns, so könnte es gehen!

Daher möchte ich Euch noch zum Schluss meine Definition für Weisheit geben.

Wir sind weise,
wenn wir nicht aufgrund unbewusster Muster
auf äußere Reize reagieren,
sondern in unserer Kraft und Ruhe bleiben,
egal was im Außen ist
und somit authentisch, liebevoll und mitfühlend reagieren.

So weise wird man allerdings nicht durch das Alter alleine, sondern nur durch die reflektierte Auseinandersetzung mit sich selbst und allem was sich zeigt.

Herzlichst
Helga

[1] https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/alter-ist-eine-illusion-interview/

Gute Haltung ist besser als Botox

 

Wer hätte das gedacht: GUTE KÖRPERHALTUNG ist eines der großen Geheimnisse, um länger und besser zu leben! Schlechte Haltung lässt uns schneller alt aussehen als faltige Haut und kann uns 15 Lebensjahre kosten![1]

Take Aways

  • Schlechte Haltung ist kein Kavaliersdelikt, sondert lässt uns alt aussehen

  • Persönliche Beratung durch einen Physiotherapeuten/-Therapeutin ist kein Luxus, auch wenn man noch keine Probleme hat

  • 5 Haltungs-Tipps

WIE SCHLAMPIGE HALTUNG ZUR NORMALITÄT WIRD

Vor ein paar Tagen habe ich Zwiebeln für das Abendessen geschnitten. Plötzlich tauchen Omas Worte in meinem Kopf auf: G´rad stehen, Helga!Ich kann förmlich den Ton ihrer strengen Stimme hören. Wie ich ihre Ermahnung damals gehasst habe. Aber ganz unwillkürlich beobachte ich meine Haltung: krummer Rücken (obwohl die Arbeitsplatte angenehm hoch ist), die Schultern hinaufgezogen, der Kopf nach vorne geschoben, null Spannung und trotzdem irgendwie verkrampft, schneide ich hastig diese Zwiebeln. Dabei hab ich gar keinen Stress. Was in aller Welt bringt mich zu so einer merkwürdigen Körperhaltung?

Ich gebe es nicht gerne zu, aber Omas Stimme in meinem Kopf war zurecht da. Ich richte mich also auf, lasse bewusst die Schultern hinuntersinken, nehme den Kopf hoch und schneide dann weiter, diesmal locker und zügig. Geht doch! Es fühlt sich definitiv entspannter an. Ich atme tief durch, auch wenn mir das ein paar Zwiebel-Tränen mehr einhandelt.

Diese Erkenntnis war der Auslöser!

In den letzten Tagen habe ich meine Haltung mehrmals bewusst  beobachtet und festgestellt, wie schlampig ich oft sitze, stehe oder gehe. Meistens bin ich dabei in Gedanken versunken oder konzentriert und merke es gar nicht, außer ich richte meine Aufmerksamkeit darauf.

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JETZT SAGE ICH IM STILLEN ZU MIR: „STEH GERADE, HELGA!“

Was mich jedes Mal wieder erstaunt ist, wie angenehm es wirkt, wenn ich meine Haltung ändere, speziell wenn ich mich aufrichte, das Steißbein nach vorne rolle und ganz besonders meine Schultern sinken lasse. Die Atmung wird tiefer und eine innere und äußere Entspannung stellt sich ein. Daher habe ich mir in letzter Zeit mehr und mehr angewöhnt mich selbst anzuspornen: „Steh oder sitz gerade, Helga!“

Ich bin sicher, Ihr kennt auch das: Wenn man einmal den Fokus auf eine Sache legt, sieht man sie überall. Wenn man sich z.B. etwa für ein bestimmtes neues Auto entscheidet, scheint die ganze Welt diese Marke zu fahren, was einem bis dahin gar nicht aufgefallen ist. So ähnlich ist es mir mit meiner Aufmerksamkeit auf Körperhaltung gegangen. Ich beobachte die Menschen um mich herum mit anderen Augen und gebe dem Ausdruck ihres Körpers und damit auch ihrer Person ein neues Gewicht. Und weil ich schlampige Haltung bei so vielen Gleichaltrigen sehe, habe ich das Thema in den Blog aufgenommen.

Einfach gesagt:
Lasst den Kopf nicht hängen!
Es kostet Euch Jahre Eurer Gesundheit!“

WOHER KOMMT DIESE SCHLECHTE HALTUNG?

Wieso verfalle ich in meinem vermeintlichen Normalzustand in diese belastende Haltung, wenn sich die andere - aufrechte - doch so viel besser anfühlt? Früher waren es wohl die körperlich schweren Arbeiten, die zu den verschiedenen Deformationen, etwa der Wirbelsäule, geführt haben. Meine Oma hat stark darunter gelitten, deshalb ihre mahnenden Worte. Heute kommen die Haltungsprobleme primär von unserem modernen Lebensstil: stundenlanges Sitzen vor dem Computer, arbeiten oder spielen mit dem Smartphone, aber auch langes herumlungern auf der Couch vor dem Fernseher. Im Grunde wissen wir das ja alles!



 
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Schlechte Haltung

Hängt mit den kleinen stabilisierenden Muskeln zusammen.

Foto by Stephen Lee

Um mehr zu erfahren frage ich meine Physiotherapeutin.

Es geht um die kleinen, stabilisierenden Muskeln! Die Couch-Potatoe-Haltung über viele Jahre hinweg, bewirkt, dass genau diese nicht aktiviert sind. Unsere Schultern sinken nach vorne, das verkürzt die Muskeln vorne und überstreckt die Muskeln hinten. Und ganz generell verlieren Muskeln, die nicht kontinuierlich trainiert werden, ihre Kraft, ganz besonders die kleinen, die für unsere Haltung so wichtig sind. Einmal trainiert, würden sie verlässlich den ganzen Tag arbeiten. Das geht besonders durch Schwerkraft (also aufstehen, gerade sitzen) sowie durch Balance- und Koordinationsübungen. Man stärkt das Skelett von innen nach außen: zuerst die kleineren und dann nach außen die größeren Muskeln. Wenn die kleinen trainiert sind, kann man auch Verspannungen in der großen vermeiden.

Rückenschmerzen und Kopfschmerzen kennen viele nach langem arbeiten, aber nach neueren Studien geht es weit darüber hinaus. Heute spricht man davon, dass schlechte Haltung bis zu 15 Jahre an Lebenszeit kosten kann, denn die Atmung wird flacher und dadurch gelangt weniger Sauerstoff in den Körper, ganz besonders in den Kopf. Außerdem werden die Organe zusammengepresst, sodass sie in ihrer Funktion behindert werden. Nicht zuletzt ist die Haltung und damit ein stabiles Muskelkorsett, eine der wichtigsten Vorbeugungen vor den gefürchteten Stürzen im Alter.

SCHLECHTE HALTUNG IST KEIN KAVALIERSDELIKT

Wieviel wiegt der Kopf, wenn man ihn aufrecht trägt und wenn man ihn nach vorne neigt, z.B. um etwas am Handy zu lesen? Noch nie darüber nachgedacht? Ich auch nicht, aber vor kurzem hat mich die Antwort dann echt überrascht!

Der Kopf, aufrecht getragen, wiegt ca. 6 kg. Bei 45° Neigung -  die erreicht man schnell einmal, wenn man aufs Handy schaut -  müssen die Wirbelsäule und die Muskulatur bereits mehr als 22 Kilogramm tragen! Und bei 60° Neigung, also beim vertieften Lesen, Streamen oder sonstigem Versinken im Smartphone oder Tablet, sind das satte 27 kg.[3] Das ist deutlich mehr, als unsere samstäglichen Einkäufe für 2 Personen.

Die Symptome, die dabei entstehen, haben bereits einen Namen: „Text Neck (Handy-Nacken)“  Genau das habe ich beim Zwiebelschneiden auch produziert - ohne Handy!

Lass den Kopf nicht hängen ist also mehr als nur eine aufmunternde, sprichwörtliche Aufforderung!

5 HALTUNGS-TIPPS FÜR EINE GUTE HALTUNG

TIPP 1 -    Achtsamkeit - Das Beste ist, wenn Du Dich immer wieder bei den alltäglichen Tätigkeiten beobachtest. Wie stehe, gehe, sitze ich gerade? Wie verändert sich meine Haltung, wenn ich das Handy nehme, am Computer bin, Auto fahre, Zwiebeln schneide, Wimpern tusche? Verändere Deine Position! Das hilft ungemein!

TIPP 2 -    Lernen Deine optimale Haltung kennen – Finde genau jene Positionen bei diesen alltäglichen Situationen, die den Körper maximal unterstützen oder entspannen und zu denen Du immer wieder zurückkehrst, wenn Du Dich ertappt hast. Es gibt dazu jede Menge Anregungen im Internet. Aber, vorher lass Dich von einem/einer Physiotherapeuten*In beraten, damit Du genau das machst, was für DICH das richtige ist. Das ist wirklich kein Luxus! Denn jede und jeder von uns ist anders!

TIPP 3 –   Probiere aus, was verschiedene Positionen bewirken – nimm Deine typische Computerhaltung ein – etwas zusammengesackt, die Schultern hängen nach vorne, der oberen Rücken ist leicht rund, der Kopf ist nach vorne gestreckt. Genau in dieser Position versuche jetzt eine tiefe Bauchatmung zu machen – geht vermutlich nicht. Jetzt dreh den Kopf nach links und rechts. Wie gut geht das? Wie weit kommst Du? Dann nimm Deine ideale Haltung ein und probiere beides  noch einmal. Merkst Du den Unterschied?

TIPP 4 –   Finde deine neue Mitte -  versuche Deine Füße, Knie, Becken, Brustkorb und der Kopf möglichst im Lot einzuordnen. Belaste die Füße vorne und hinten gleich. Schau, dass die Knie nicht überstreckt sind, sondern leicht federnd, aber auch nicht gebeugt. Becken, Brustkorb und Kopf sollen möglichst in einer Linie übereinander sein. Zum Schluss stell dir vor, dass es einen Faden gibt, der Dich beim obersten Scheitelpunkt des Kopfes nach oben zieht. Dann bist Du richtig.
Wichtig: Bewege dich um diese Mitte! Denn es geht ja nicht darum, in dieser neuen Haltung stocksteif durch´s Leben zu gehen.

TIPP 5 -    Zwischendurch ist Lümmeln aber erlaubt – Natürlich darf man sich in einer Entspannungsphase unterstützt fallen lassen (z.B. Polster im Kreuz, einer Lehne, oder was immer sich gut anfühlt.), aber komm immer wieder zurück in Deine neue Mitte.

Aber ganz wesentlich hängt die körperliche Haltung auch mit unserer inneren, emotionalen Haltung zusammen. Über den Körper zeigen wir unmissverständlich, wie wir gerade drauf sind und wie wir durchs Leben gehen. Meine, seit Jahrzehnten praktizierende, Physiotherapeutin bringt es auf den Punkt: „Glückliche Menschen, die mit sich zufrieden sind, haben automatisch eine aufrechtere Haltung. Andererseits kann eine gute Haltung auch mehr Selbstbewusstsein erzeugen und glücklichere Menschen machen!

In diesem Sinn: „Steh grade - geht doch!“

Herzlichst
Helga

 

[1] Dr. Ryan Wohlfert  in Younger, Longer the Insiders Health Summit 2021 by Brian Vaszily; 20.-26.1.2021- “Prevention and reversing cognitive decline – upgrade your brain, energy and longevity”

[3] https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/wer-staendig-auf-sein-handy-starrt-riskiert-laengerfristig-rueckenschaeden/

 

50PLUS: feiere deinen Körper

Es mag paradox klingen, den Körper zu feiern, wenn wir ab 50 mit Veränderungen konfrontiert sind, die vielleicht auch weniger Freude machen. Gerade deshalb plädiere ich dafür, dass wir uns das Wunderwerk Körper immer wieder intensiv vor Augen führen. Denn unser Körper braucht in dieser Lebensphase mehr Aufmerksamkeit und besondere Zuwendung. Das gehört zum Job in der Pension. Mit diesem Artikel möchte ich Euch dazu motivieren, die großartigen Seiten Eures Körpers wirklich zu feiern, egal wie er gerade ist. Denn dort wo man die positive Aufmerksamkeit hinlenkt, fließt Energie.

Take away:

  • Mit beginnendem Alter werden viele kritischer gegenüber ihrem Körper

  • Mach das Gegenteil davon: Führ‘ Dir das eigene Wunderwerk immer wieder bewusst vor Augen

  • Eine positive Einstellung zum Körper unterstützt Regeneration und Selbstheilung

 

Photo by Seth Doyle on Unsplash

 

GIB KÖRPERLICHEN VERÄNDERUNGEN KEINE NEGATIVE AUFMERKSAMKEIT

Wie oft klagen Junge Alte über den Körper, z.B. dass die Haut trockener ist, die Haare dünner sind, das Knie weh tut, der Blutdruck höher ist, man nicht mehr so gut hört oder sieht .... die Liste ist fast endlos. Ganz abgesehen von richtigen Beschwerden, etwa durch Krankheiten. Manchmal sind wir auch ziemlich respektlos ihm gegenüber, schimpfen, wenn etwas nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, beklagen uns über die Optik oder ärgern uns einfach. Gleichzeitig erwarten wir einen reibungslosen Betrieb oder unveränderte Leistungen, etwa beim Sport.

Unter dem Titel „körperliche Veränderungen im Alter“ steht auf der Seite des offiziellen Gesundheitsportals[i] „Der Alterungsprozess betrifft alle Körperfunktionen und den Energiestoffwechsel; die Körpersysteme beginnen nicht mehr fehlerfrei zu funktionieren. Das Alter gilt als wichtigster gesundheitlicher Risikofaktor.“  Wie schrecklich deprimierend das klingt!  

Ohne die Veränderungen leugnen zu wollen, frage ich mich, warum liegt der Fokus so oft auf diesem negativen Bild? Warum sagt keiner begeistert: „Mein Körper ist so cool! Seit 66 Jahren ist  er rund um die Uhr verlässlich für mich da! Diese perfekte Abstimmung von Billionen von Zellen ermöglicht mir mein Leben! Er regeneriert sich permanent und sorgt für meine persönliche Schönheit! Ich bin so stolz auf ihn!“  Es kommt mir fast so vor, wie zu meiner Schulzeit: Was man gut konnte war selbstverständlich und wo man schwächer war, musste mit viel Aufwand gepaukt werden. Die ganze Aufmerksamkeit wurde dort hingeleitet, wo man nicht gut war. Mit dem Körper machen wir das gleiche.

Ich möchte Euch anspornen, das umzudrehen und zwar immer wieder, denn

Energie folgt der Aufmerksamkeit!
Dort wo Deine Aufmerksamkeit hingeht, ist mehr Energie.
Wo mehr positive Energie ist, sind mehr Selbstheilung und Vitalität.

Mit dieser Einstellung wird Dein Körper besser funktionieren und Du bist in der Lage Veränderungen leichter zu bewältigen.

Es ist mir klar, dass das Körpergefühl von sehr vielen Faktoren abhängt und nicht für alle gleich ist. Der Umgang mit dem Körper hängt auch stark von den kindlichen Prägungen ab und vom Persönlichkeitstyp. Empathische Personen, die sich gerne bewegen oder massieren lassen, haben ein viel innigeres Verständnis, sind manchmal aber auch etwas sensibler. Sehr rationale Menschen hingegen begegnen ihrem Körper mit einigem Abstand, überlegen bestenfalls was gut sein könnte und führen das dann mit Disziplin aus. Die Draufgänger sind primär daran interessiert, was der Body aushält. Egal, zu welchem Persönlichkeitstyp Du zählst, ob Mann oder Frau, eine gute Beziehung zu Deinem Körper ist in jedem Fall und speziell im Alter von großem Vorteil.

WIR KÖNNEN SO STOLZ AUF UNSEREN KÖRPER SEIN!

Mit der Aufforderung den Körper zu feiern meine ich nicht die vier Klassiker gesund essen, ausreichend Bewegung, gut schlafen und Gesundheitsvorsorge, die sind sowieso selbstverständlich. Es geht darum, bewusst stolz auf die tägliche Höchstleistung des Körpers zu sein und ihm, sowie seinen Teilen, dafür zu danken. Hier sind ein paar Beispiele

  • Schau Deine Füße an, sie haben Dich bereits tausende Kilometer, bei vergleichsweise geringem Service, durchs Leben getragen. Wenn Du z.B. auf 5.000 Schritte am Tag gemacht hättest, dann hast Du mit 66 Jahren bereits 2 Mal die Erde am Äquator umrundet!

  • Dein Magen schließt alles auf was Du ihm vorsetzt. Bei 66 Jahren sind so schon etwa 46 Tonnen Essen durch Deinen Magen gegangen. Das sind etwa zwei große LKW-Anhänger! Dafür hat er ca. 60.000 Liter Magensaft[i], also etwa 400 Badewannen voll produziert. Übrigens, Magensaft enthält verdünnte Salzsäure und das halten wir einfach so aus.

  • Wenn Du Deinen Darm feierst, leg die Hände auf deinen unteren Bauch und werde Dir bewusst, dass hier gerade 40 Billionen Mikroorganismen - unser Mikrobiom - eine immense Arbeit leisten, das sind mehr Zellen, als wir Körperzellen besitzen!

  • Das Herz mit seiner Leistung ist den meisten bewusst, aber sich vor Augen zu führen, dass es mit 66 Jahren selbst im Ruhezustand bereits das Volumen von 69 olympischen Schwimmbecken gepumpt hat ist schon sehr beachtlich. Dabei ist es viel mehr als nur der Muskel, der Blut durch deine Adern pumpt. Es ist der Taktgeber in deinem Körper, besitzt Neuronen und ist dein „zweites Gehirn“. Gewöhn Dir an, mit bewusster Atmung Kontakt zu ihm aufzunehmen und damit Herzkohärenz zu erzeugen. Damit erreichst du Synchronisation und Harmonie in deinem ganzen Körper.

  • Leg Deine Hände auf deinen Kopf und feiere die Leistung Deines Gehirns! All die Probleme, die es schon gelöst hat! All die kreativen Gedanken, die es schon hatte. Abgesehen davon geht auch noch die gesamte hormonelle und nervliche Steuerung Deines Körpers davon aus!

  • Du siehst den Körper zwar als kompakte Einheit, aber im Grund ist es ein Netzwerk von ungefähr 70 Billionen einzelnen Zellen (Körperzellen und Mikrobiom), die alle miteinander in Beziehung stehen und eine harmonische Gemeinschaft bilden. Zum Verlgleich:
    Einwohner weltweit 2020 7.800.000.000
    Zellen im Körper 70.000.000.000.000
    In jedem von uns sind also ca. 9.000 mal mehr Zellen als die Erde Einwohner hat, und die koordinieren sich permanent. Genau dieses reibungslose Funktionieren nehmen wir als gegeben an und sind immer entsetzt, wenn einmal eine Abweichung auftritt. Ich meine aber, unser Organismus verdient dafür wirklich unsere Begeisterung.

  • Und noch ein Phänomen: unser Körper regeneriert sich ununterbrochen. Alte Zellen sterben ab und neue werden laufend gebildet, auch wenn wir das im Alltag nicht bemerken. Von all Deinen Organen erneuert sich z.B. die Dünndarmschleimhaut am schnellsten. Innerhalb von wenigen Tagen ist eine Fläche, die zwei Tennisplätzen entspricht, ausgetauscht [1]. Andere Organe regenerieren sich langsamer, aber wir können davon ausgehen, dass wir etwa alle 7 bis 10 Jahre runderneuert sind. Eine positive Haltung dir selbst gegenüber unterstützt diese Runderneuerung.

 
Blog #5 feiere deinen Körper.png
 

SO KANNST DU DEINEN KÖRPER FEIERN

Natürlich könnt Ihr das Glas Prosecco erheben und einen Toast auf Euren Körper aussprechen. Nette Idee, aber es geht noch besser. Die beste Gelegenheit, Dich dem Körper begeistert zuzuwenden hast Du in der Dusche.

  • Mach unter der Dusche einen Körper-Scan. Bring Deine Aufmerksamkeit nacheinander zu jedem einzelnen Körperteil, also Füße, Beine, Bauch, Schultern, Arme, Kopf, Haut etc. und zu jedem inneren Organ, also Herz, Lunge, Magen, Milz, Leber, Nieren etc. Denk dir bei jedem Teil, was er leistet und wie großartig alles funktioniert, auch wenn Du da und dort gesundheitliche Probleme hast. Sprich den Körperteil an, beschäftige Dich kurz damit und sag ihm, dass Du Dir bewusst bist, welche Leistung er vollbringt.

  • Es kann merkwürdig erscheinen und schwer sein, jene Teile zu feiern, die man an sich nicht mag oder mit denen man echte Probleme hat. Das Wichtigste ist in diesem Fall, dass Du jegliche Be- und Verurteilung weglässt. Atme einfach bewusst in diesen Körperteil und durchströme ihn gedanklich mit Licht.

  • Zum Schluss atme mehrere Mal tief und ruhig ein und aus. Lass Freude durch deinen Körper strömen, das ist das Beste, was Du für ihn tun kannst.

Vergiss für die Zeit des Feierns auch alle Vorbehalte, Diagnosen und medizinischen Werte und widme Dich ganz der Freude in diesem Körper zu sein, egal wie dick, dünn, belastet oder sonst er sein mag. Er ermöglicht Dir das Leben hier.

Und noch eines: Diese Übung ist nicht einfach nur nett, sie steht im Kern einer positiven Ausrichtung auf eine vitale 2. Lebenshälfte. Mit diesem positivem Bild von Deinem Körper, das Du Dir täglich vor Augen führst, geraten kleine Probleme in den Hintergrund und größere Probleme kannst du durch eine positive Grundeinstellung besser bewältigen.

Viel Spaß beim Feiern! Ich würde mich freuen, wenn Du mir berichtest, was Dich besonders begeistert.

Herzlichst
Helga


[i] https://www.gesundheit.gv.at/leben/altern/gesund-im-alter/veraenderungen-im-alter

[i] https://flexikon.doccheck.com/de/Magensaft

[1] Jonas Frisén vom Karolinska-Institut hat 2005 die komplette Austauschzeit verschiedener Körperteile errechnete

Photo by Sharon McCutcheon on Unsplash

Pension & Alter sind ein Job

In der Pension zuerst einmal alles „schleifen lassen“, und nur das tun worauf man gerade Lust hat, ist ungewohnt aber unglaublich toll und wichtig. Doch nach einiger Zeit kam zumindest für mich die Frage: Ist das jetzt alles für die nächsten 40 Jahre oder gibt´s da noch mehr?  So habe ich mich entschlossen, als Chefin in meinem Leben meinen PENSIONS-JOB zu kreieren, um in den kommenden Jahren meine Ideen auszuleben und mein strahlendes Alter vorzubereiten. Genau darum geht es heute.

Take Away

-       Wie alt willst Du werden?

-       Verantwortung für Dein Leben in den nächsten 30-40 Jahre

-       5 Schritte zu Deinem Pensions-Job anhand der 5 Säulen

 

Foto: Robert Pražak

 

MEINE VERANTWORTUNG FÜR DIE NÄCHSTEN 40 JAHRE

Seit meinem ersten Jahr in Pension habe ich viele Diskussionen mit gleichaltrigen Freunden, Bekannten und Klienten geführt. Es ging dabei insbesondere um die zentrale Frage: Was erwarte ich vom Alter? Jeder hat dazu eine ganz persönliche Einstellung.

Schon allein die Frage, wie alt möchtest Du werden, könnte nicht unterschiedlicher gesehen werden. Ich stelle mich einmal auf 34 weitere Lebensjahre ein. Dann bin ich 100 Jahre alt! Denn die Chance, dass wir so alt werden, ist in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen. So alt zu werden wird jedoch von manchen mit dem Hinweis abgelehnt, dass es doch Schicksal sei oder von den Genen oder der körperlichen Abnützung abhängig. Andere wollen sich dazu gar keine Gedanken machen und einfach nur im Jetzt leben. Schließlich wollen manche definitiv gar nicht so alt werden.

Wir könnten uns natürlich jetzt Statistiken zu diesem Thema ansehen, aber das ist nicht der Punkt. Ich glaube vielmehr, dass wir alleine mit der Haltung zu dieser Frage ausdrücken, wie wir diesen Lebensabschnitt sehen und gestalten wollen. Aktiv älter werden bedeutet für mich mit Neugierde die Veränderungen und das Zusammenspiel von Körper-Seele-Geist wahrzunehmen und all das zu tun, was mir gut tut. Passiv älter werden bedeutet für mich, die körperlichen Veränderung an die medizinischen Möglichkeiten abzugeben. Wie alt wir tatsächlich werden, kann niemand vorhersehen, aber wie wir diese Jahre erleben, darauf haben wir sehr wohl Einfluss. Darin besteht unsere Verantwortung.

Wenn es uns bis ins hohe Alter gut geht und wir glücklich sind, ist das ein Geschenk für alle: uns selber & unsere Kinder & die Gesellschaft. Und die Vorbereitungen beginnen spätestens jetzt!

DAS JOB-PROFIL FÜR JUNGE ALTE

Die Idee, auch die Pension als persönlichen Job zu sehen, finde ich deshalb so interessant, weil es sehr gut klar macht, worum es einem in den nächsten Jahrzehnten geht und die Verantwortlichkeit in den Vordergrund rückt. Ich empfehle Dir, das Job-Profil schriftlich zu machen und nach einiger Zeit zu reflektieren. Damit vermeidest Du, dass es die Qualität von Neujahrsvorsätzen bekommt, die ja sehr oft schon im Jänner wieder vergessen sind.

SO KOMMST DU ZU DEINEM PENSIONS-JOB-PROFIL

Schritt 1 - Definiere deine Themen nach den 5 Säule
In den Blogs 5 Säulen für ein strahlendes Alter  und Gewonnen Jahre gibt es viele Anregungen dazu. Aus den vielen Möglichkeiten, gebe ich Dir hier ein paar Ideen:

  • GESUNDHEIT - Was würdest Du gerne tun, um Deinen Körper zu verwöhnen? Dabei geht es nicht nur um die medizinische Betreuung, bewusste Ernährung und ausreichende Bewegung, sondern auch um alle emotionalen und mentalen Möglichkeiten um gesund zu sein. Wie schaut´s z.B. mit Meditation aus? Wenn Du das noch nie ausprobiert hast, wäre das jetzt vermutlich eine gute Möglichkeit, denn Meditation unterstützt sämtliche körperlichen und mentalen Leistungen.

  • SINN – Wir haben jetzt die Freiheit und freie Wahl, genau das zu tun, was wir am besten können und wollen. Hast Du eine Tätigkeit, die Dich richtig begeistert? Auf der Agenda der Pension stehen aber auch Lebensbiographie, Spiritualität und die Auseinandersetzung mit kritischen Themen wie Umgang mit Krisen, Trauer, Verlust, Sterben und Tod. Hast Du dich diesen schon gewidmet?

  • LIEBE - Egal, wo man sich auf der „Liebesskala“ befindet, es gibt immer noch etwas zu tun. Wie gut bist Du in Selbstliebe? Welchen Beziehungen möchtest Du einen Liebesimpuls geben? Ist Dein Freundeskreis groß und vielfältig? Vielleicht möchtest Du neue Leute kennenlernen? Vielleicht willst Du Dich aber mit Vergebung beschäftigen (dir selbst und anderen gegenüber), die ein wichtiger Schritt ist, um gesund alt zu werden, denn sie befreit von negativen Emotionen.

  • VERGNÜGEN – Welche Träume sind noch offen? Hast Du Dir darüber Gedanken gemacht? Kommen Humor, Spaß und herzlich lachen in Deinem Alltag vor? Und wann hast Du das letztes Mal etwas völlig Neues ausprobiert?

  • RESSOURCEN – Wenn Dir die Themen Geld und Finanzen Sorgen bereiten, widme dich auch den Emotionen dahinter. Denn der Umgang mit Problemen ist leichter, wenn Du Dich nicht in der negativen Emotionsspirale befindest. Ein völlig anderes Thema ist ausmisten. Wann hast Du das letzte Mal Sachen ausgemistet? Vielleicht ist gerade jetzt ein guter Zeitpunkt dafür.

 
Blog #4 Pension ist ein Job.JPG

Mein aktuelles

Pensions-Job-Profil

 
  • GESUNDHEIT: Ich feiere meinen Körper, indem ich ihn bewundere, so wie er ist.  Ich höre ihm zu, wenn er ein Symptom zeigt und gehe energetisch und physisch darauf ein. Ich liebe Bewegung und gutes Essen und manchmal fasten und unterstütze ihn regelmäßig emotional, mental und energetisch.

  • SINN: Ich lebe meinen Alltag mit Begeisterung und Freude, erschaffe Sinnvolles für mich und andere und stelle mich auch den tiefen Fragen des Lebens,

  • LIEBE: Ich lebe mit meinem Mann bewusst eine erfüllte Partnerschaft und ich genieße die erwachsene und liebevolle Beziehung zu meinem Sohn. Ich fühle mich in einem Netz von Freunden geborgen und schenke Menschen, die mir begegnen Mikromomente der Liebe.

  • VERGNÜGEN: Ich finde immer etwas Humorvolles, frage mein Inneres Kind, was es tun möchte und probiere Neues aus (das letzte Mal war es E-Scooter fahren).

  • RESSOURCEN: Ich widme meinen materiellen Ressourcen Zeit, obwohl ich das nicht so gerne mache, wie die anderen Säulen. Dazu gehört auch großzügiges ausmisten, auch wenn es mir manchmal schwerfällt.

Schritt 2: Was ist die erste wichtige Aktion dazu? Was wirst Du dafür tun?

Schritt 3: Überlege Dir für jedes Thema, wo Du gerade auf einer Skala von 1 – 10 stehst. 

1= ist ganz neu für mich, kann ich bisher gar nicht oder belastet mich sehr; 10 = da bin ich wirklich gut darin; das ist mein Optimum

Schritt 4: Wie ist es, wenn es richtig gut läuft (Stufe 10)

Schau Dir in regelmäßigen Abständen an, ob Du etwas anpassen möchtest, beziehungsweise wo Du auf der Skala von 1–10 stehst. Und vergiss ja nicht, Deine Erfolge zu feiern!

Wenn Du noch intensiver dranbleiben willst, erzähl jemanden davon. Das hilft sehr, weil man darüber diskutiert, neue Ideen bekommt und sich kommittiert.

Bitte beachte, dass man für Verhaltensänderungen mindestens 3 Monate dran bleiben muss. Unser Unterbewusstsein braucht diese Zeit, um neues Verhalten automatisch ablaufen zu lassen.

Jetzt wünsche ich Euch viel Freude, diesen neuen Job zu definieren, es zahlt sich wirklich aus!

Herzlichst
Helga

           

Gewonnene Jahre – Die Pension zwischen Beruf und Alter

 

Liebe Leser, liebe Leserinnen, wenn Ihr etwa so alt seid wie ich, dann gehört Ihr auch zur Babyboomer Generation (je nach Land 1945 bis 1965). Vieles unterscheidet uns da von den früheren Generationen, aber ganz besonders erleben wir gerade 15-20 Jahre gewonnene Lebenszeit! Die gibt uns pure Freiheit aber auch Verantwortung für uns selbst, unsere Kinder und die Gesellschaft.

Take Aways:

·      Wir 60-80 Jährige kreieren gerade eine neue Lebensphase, die braucht noch einen Namen und Inhalt

·      Neben Freiheit, Vergnügen, Engagement geht es um die Auseinandersetzung mit uns selbst und unsere Entwicklung

·      Man muss keinen Job mehr machen, aber die Pension selbst ist ein Job!

Foto: Laurez Vavrovsky

WIR SIND DIE NEUE GENERATION DER JUNGEN-ALTEN

Noch vor wenigen Jahrzehnten hieß es, dass es im Leben eines Menschen drei Phasen gibt: Jugend mit Ausbildung und Vorbereitung auf das Arbeitsleben – Erwachsenenalter mit Berufstätigkeit, Karriere, Familie, Werte schaffen und ab etwa 60, mit dem Ende der Berufstätigkeit, der Ruhestand. Interessanterweise ist am wenigsten klar, was der Lebenszeitraum des Alters eigentlich beinhalten soll. Außer vielleicht: Lass es dir gut gehen, du hast schon genug gearbeitet.

In dem Unternehmen, in dem ich gearbeitet habe hießt es: Frau Pražak, wir wünschen ihnen alles Gute für ihren wohlverdienten Ruhestand! Allein bei dem Gedanken an den wohlverdienten Ruhestand stellen sich bei mir alle Haare auf. Ruhestand mit 62? Manche mögen diese Zeit sehnlichst erwarten, weil sie ausgepowert sind, dann ist es auch höchste Zeit, sich zu erholen. Aber es gibt für biologische Wesen keinen Ruhestand! Wir sind immer in Entwicklung!

Stellt Euch das mal deutlich vor:
Die Zeit von 60 bis 90 ist genau so lang wie die von 30 bis 60!
Also genauso lang wie unser bisheriges Berufsleben!

Was wir da alles erlebt und geschaffen haben! Da passt also noch sehr viel in unsere Zukunft hinein und wir sollten mit dieser Zeit sehr bewusst und dankbar umgehen. Denn die Chance, dass viele von uns 90 oder sogar 100 werden, ist ziemlich groß.

Das bedeutet, dass Menschen heute, wenn sie in Pension/Rente gehen, noch gute 15 bis 20 Jahre fit genug sind, um selbst außergewöhnliche körperliche und ebenso geistige Leistungen vollbringen können.

Daher hat für mich der Beginn der Pension eine ähnliche Tragweite, wie die persönlichen Zwanziger, in denen wir sowohl den beruflichen wie auch den privaten Weg für die kommenden Jahrzehnte gewählt haben. Damals hatten wir eine fertige Ausbildung und mussten uns in einem Beruf bewähren – heute haben wir ein Berufsleben hinter uns und müssen uns im Privatleben bewähren.

Was uns Babyboomer noch auszeichnet ist, dass wir in eine Welt hineingewachsen sind, die es so davor noch nie gab: zunehmender Wohlstand und lang andauernder Frieden. Daher sind die Erfahrungen unserer Eltern, mit all den schwierigen Verhältnissen ihrer Kindheit und Jugend und deren Art alt zu werden, kein Vorbild für uns. Wir müssen unsere eigene Art und Weise finden, wie wir alt werden wollen.

GEWONNENE JAHRE – VIELE BEZEICHNUNGEN – KEIN KLARES BILD

Während früher die Pension, Rente oder Ruhestand als letzter kurzer Lebensabschnitt nach der Berufstätigkeit erachtet wurde, macht dieser heute fast ein Drittel der durchschnittlich erwarteten Lebenszeit aus. Es hat sich also eine neue Lebensphase eingeschoben, sodass der dritte  Lebensabschnitt nun aus zwei Teilen besteht und man spricht bereits von 4 Lebensphasen.

Vor allen Dingen wird zwischen den sogenannten „jungen Alten“ und den „alten Alten“ unterschieden. [1] Dieter Otten, Verfasser der „Die 50+ Studie  - Wie die jungen Alten die Gesellschaft revolutionieren“ versteht darunter die 50 bis 70-Jährigen. Für andere wieder ist es der Zeitraum von 60 -80.

Fakt ist: Es war unsere Generation, die den Wertewandel seit den 1960er Jahren getragen hat und insbesondere eine neue Jugendkultur geschaffen hat. Und jetzt schaffen wir gerade eine neue Alterskultur!

Aber diese neue Lebensphase ist noch nicht definiert! Hat keinen Namen!

Das merkt man auch an den vielen unterschiedlichen Bezeichnungen. Wie wollt Ihr bezeichnet werden? Ich gebe Euch ein paar gängige Ausdrücke für die Phase, in der wir gerade leben:

-       Rentner/Rentnerin, Pensionist/Pensionistin gilt offiziell für die Zeit ab Pensionsantritt bis zu unserem Tod und nicht speziell für die nächsten 20 Jahre.

-       Silver-Society, Silver-Generation, Silver-Ager, Free-Ager[2]

-       Grey Panther, Power-Ager, Best-Ager, Mid-Ager. Ich komme gerade drauf, dass es dazu kaum weibliche Formen gibt! ... also Power-Agerin, Best-Agerin .... Beim Grey Panther wird´s noch schwieriger, der ist per Definition (Duden) männlich. Es müsste also Grey Pantheress oder Gray Lady Panther heißen - schon mal was davon gehört?

-       Junger/Junge Alte[3]  - gefällt mir nicht schlecht.

-       oder schlicht Senior oder Seniorin, aber das hat für mich so einen gesetzten Touch, mit dem ich mich zumindest noch nicht identifiziere, außer beim Bahn-Ticket.

Wie bezeichnet Ihr Euch selbst, wenn Ihr von Euch sprecht?

Ich finde ja Free-Ager sehr sympathisch, weil es ausdrückt, dass sich diese Phase um Freiheit und Erfüllung dreht. Aber versteht man mich, wenn ich sage, ich bin Free-Agerin? Also verwende ich fürs erste doch lieber die traditionelle Bezeichnung Junge Pensionistin.

WAS IST UNSERE AUFGABE WÄHREND DER GEWONNENEN JAHRE?

Im Vergleich zu Gleichaltrigen vor noch ein bis zwei Jahrzehnten zeichnet viele heute Aktivität, ein Leben in langer Gesundheit, finanzielle Absicherung (wenn auch mit Abstrichen) und ein hohes Bildungsniveau aus. Wir sind sportlich aktiv, haben zahlreiche Hobbys und sind politisch sowie kulturell interessiert. Und unser Konsumverhalten ist für die Wirtschaft von großer Bedeutung.

Aber all das drückt für mich nur einen Teil dessen aus, was in dieser Lebensphase stattfinden sollte. Denn wenn wir eines nicht sind, dann fertige Persönlichkeiten! Das mag viele überraschen. Ich bin der vollen Überzeugung, dass die Persönlichkeitsentwicklung jetzt noch einmal neu anfängt. Für den neuen Lebensabschnitt brauchen wir neue Qualitäten. Viele der alten Qualitäten, die wir im Job gebraucht haben, wie Zielbewusstsein, Durchsetzungsvermögen, Expertise, Teamführung und wie das alles geheißen hat, es ist nicht mehr notwendig und manchmal sogar kontraproduktiv. Was wir jetzt brauchen ist: ein neues Selbstbild, das Alter zulässt, Liebesfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Optimismus, Humor, Gelassenheit und vieles, vieles mehr. Um sich das anzueignen muss man mit sich ins Reine kommen und das bedeutet sich Zeit dafür nehmen.

Älter werden bedeutet auch mehr Entwicklung. In ihrem Buch Entwicklung der Person – Dynamik des Lebens [4] bezeichnet meine Freundin und Psychotherapeutin Anneliese Fuchs (82) diese gewonnenen Jahre als

Zeit der Reife & Erfüllung, bevor die Zeit der Ruhe eintritt.

Sie schreibt: „In dieser Zeit haben wir die Chance anderen etwas zu geben und können unsere Erfahrungen weitergeben, ein Status, der uns viele Freiheiten gibt. In dieser Phase können wir so etwas wie ein Vorbild für die Jugend sein, sofern wir die Anforderungen des Lebens angenommen haben und nicht in irgendeiner Phase der Entwicklung stehen- oder steckengeblieben sind. Selbst wenn das nicht gelungen ist, haben wir jetzt die Möglichkeit, vieles Versäumte nachzuholen.“

Ich schlage daher vor, dass wir dringend eine Bezeichnung für diese neue Lebensphase brauchen, die zwischen Berufstätigkeit und der Zeit des Hohen Alters liegt, die folgende Aspekte erfasst:

  • Die Freiheit und freie Wahl, genau das zu tun, was wir am besten können und wollen

  • Vergnügen, Spaß im kreativen, authentischen Selbstausdruck, gepaart mit all unserer Erfahrung

  • Das Engagement für unsere Gesellschaft

  • Die intensive innere Auseinandersetzung mit uns selbst als Wegbereiter für die nächste Phase

In meinen Midlife Coachings sehe ich, dass viele die ersten 3 Punkte ganz oder teilweise ebenso sehen und gut hinbekommen. Den 4. Punkt – die intensive Auseinandersetzung mit sich selbst und persönliche Entwicklung –sehen viele nur dann als wichtig an, wenn etwas passiert ist oder sie durch eine Krankheit oder Krise in einer Sackgasse stehen. Ich glaube, so lange muss man nicht warten und kann sukzessive genau diesen Punkt aktiv in den JUNGEN PENSIONISTENALLTAG einbauen. Das ist die beste Form von Prävention.

Gewonnene Jahre - Neue Wege ins Alter

Das ist der Titel des Programmschwerpunkts 2021 im Radiokolleg von Ö1. Hier findet Ihr jede Menge Anregungen und Berichte - dieses Thema ist also auch gesellschaftlich brandheiß! Und ich freue mich riesig, dass diese Woche mein Blog Wie geht Pension? Wie geht Alter? in die Projekte aufgenommen wurde.

Ich lade Euch ein, mir Eure Vorschläge für eine ansprechende, aussagekräftige Bezeichnung für den 3. Lebensabschnitt zu geben und auch, wie Ihr die Aufgaben in dieser Zeit seht.

Denn mit einer klaren Definition dieser Phase würden wir JUNGEN PENSIONISTEN einerseits eine neue Position innerhalb der Gesellschaft bekommen und andererseits ein neues Selbstverständnis, aus dem sich neue Möglichkeiten und eine neue Verantwortung ergeben. 

Ich behaupte ja, Pension ist ein JOB & Alter sind ein JOB! Und dazu geht´s nächste Woche weiter!

Herzlichst

Helga

[1]  Lena Paluszkiewicz: Altersdifferenzierungen in der heutigen Gesellschaft. Die "jungen Alten" und ihre Bedeutung für die Wirtschaft (2015) https://www.grin.com/document/316915

[2] zukunftsinstitut.de

[3] Barbara Pichler: Aktuelle Altersbilder; Springer, 2010 https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-531-92004-7_43

[4] Anneliese Fuchs: Entwicklung der Person. Dynamik des Lebens (1996)

 

5 Säulen für ein strahlendes Alter

 

Alter ist kein Schicksal. Jeder und jede kann die Weichen für sein beziehungsweise ihr strahlendes Alter selber stellen. Seit über 15 Jahren suche ich Themen, die uns helfen, diese Weichen zu stellen. Als Betroffenen, ehemalige Führungskraft und als Energetikerin! Für mich gehören zwei Dinge dazu: ein persönliches Zukunftsbild und die 5 Säulen für ein vitales und strahlendes Alter.

Take Away

·        Für ein strahlendes Alter müssen wir die 5 Säulen Gesundheit-Sinn-Liebe-Vergnügen-Ressourcen in Balance bringen!

·       Wenn man sich all jenen Themen der 5 Säulen zuwendet, die man bisher noch nicht im Fokus hatte, ist Pension ein echter Job

·       In der Pension werden die Karten neu gemischt, ein super Chance das Leben zu gestalten.

MEINE 5 SÄULEN FÜR EIN STRAHLENDES ALTER

 
Blog #1 Hausverstand 5 Säulen.png
 

Diese Säulen unterscheiden sich nicht wesentlich von den wichtigen Themen unseres bisherigen Lebens. Richtig! Aber, wenn es Euch so wie mir geht, dann waren diese Säulen bisher nicht in Balance. In den letzten Jahrzehnten lag mein Fokus auf Beruf, Familie und Fitness und nicht auf all jenen Themen, die tatsächlich erst in dieser neuen Lebensphase auf die Tagesordnung kommen: Freiheit, Zeit, körperliche Veränderungen, neuer Sinn und neue Aufgabe, Vergebung, die Auseinandersetzung mit Krankheiten, die sich zeigen können, beziehungsweise ihre Prävention ebenso wie Sterben und Tod.

Folgende Themen gehören jetzt zu für mich zu den einzelnen Säulen.

GESUNDHEIT: KÖRPERLICH, EMOTIONAL & MENTAL

Es ist ziemlich egal, wen ich im Alter von 50+ frage, was er oder sie sich vom Alter wünscht, an erster Stelle steht fast immer körperliche Gesundheit! Bis zum Schluss körperlich fit sein!

So um 50 herum fordert der Körper (erstmals) oft echte Aufmerksamkeit. Da stellt sich die Frage: Wer ist in unserem Leben der Boss? Der physische Körper, der Verstand, die Emotionen, das Unterbewusstsein oder die Seele? Aus energetischer Sicht hängt alles zusammen!

Gesundheit bedeutet für mich viel mehr als nur die Abwesenheit von einer definierten Krankheit oder physischen Disposition. Für mich ist Gesundheit ein großartiges Zusammenspiel von Körper, Emotionen, Verstand, Energie und Seele.

Ich habe großen Respekt vor den Entwicklungen der Medizin, denn sie hat entscheidend dazu beigetragen, dass wir heute über diese enorm lange Lebensspanne überhaupt diskutieren können. Wir verdanken den Entwicklungen der Medizin und Hygiene 15 bis 20 gewonnene Jahre! Aber bei allen Vorteilen kommt die klassische Medizin immer wieder an Grenzen, besonders, wenn es um chronische Alterskrankheiten geht. Genau hier, sowie in der Prävention, lohnt sich ein intensiver Blick auf die energetische Ebene.

Darum geht es mir in der Säule GESUNDHEIT:

-       Thema Nr.1 ist Selbstverantwortung! Niemand außer Dir ist verantwortlich dafür, wie es Dir geht!

-       Welches Bild hast Du vom Alter? Das von den Großeltern, Eltern, Medien? Du brauchst Dein eigenes, persönliches Zukunftsbild, denn die Bilder in unserem Kopf sind entscheidend für unsere Realität!

-       Wie sehr liebst du Deinen Körper? Speziell, wenn er sich jetzt ziemlich deutlich verändert: Menopause, schlaffe, trockene Haut, dünnere Haare, Weitsichtigkeit, etc. Egal wie es ist: dein Körper ist ein grandioses Wunderwerk und ich will Dir zeigen, wie Du liebevoll und wertschätzend mit ihm umgehst und ihn feierst.

-       Welche Glaubenssätze spuken durch Deinen Kopf? Wie ist Dein innerer Dialog? Kennst Du Sätze wie: „Im Alter gibt es nun einmal Abnützungserscheinungen! Es geht einfach körperlich bergab! Das ist ein Familienerbe!“. Wie sehr übernimmst Du Informationen über geistigen Verfall, Gebrechlichkeit und drohenden Pflegenotstand. Oder kannst du dir vorstellen: „Das Alter ist großartig! Ich liebe die neue Ruhe und Gelassenheit! Ich gestalte meine Gesundheit.” Gedanken und Bilder machen unsere Realität aus. Deshalb ist es so wichtig einschränkende Glaubenssätze und inneren Dialoge durch positive und motivierende zu ersetzen.

-       Emotionen sind die energetische Hauptursache für chronische Erkrankungen. Jahrelanger Stress, Groll, Ärger und vieles andere Negative manifestieren sich über die Jahre. Wie Emotionen die Energiebahnen blockieren, so dass Teile des Körpers nicht mehr ausreichend versorgt werden und dadurch Schaden nehmen, werde ich Euch ebenso zeigen, wie die Möglichkeiten, das zu verändern. Ich zeige Euch auch, wie Ihr die negative Emotionsspirale umwandeln und positiv nach oben drehen könnt.

-       Die Sprache des Körpers verstehen lernen! Die energetische Psychosomatik ermöglicht es uns, viel besser zu verstehen, was der Körper mit einem Symptom ausdrücken möchte. Der Körper ist unser sensibelster Freund mit ganz eigenen Ausdrucksweisen. Wir sind gut beraten die Sprache des Körpers zu lernen, wenn wir im Alter gut leben wollen.

-       Ernährung, Bewegung und Schlafen sind unbestritten essentiell, aber auch dazu gibt es energetische Unterstützung.

-       Schließlich gehören Chakren- und Meridianarbeit sowie Achtsamkeit, Meditation und Intentionen dazu, alles Werkzeuge um strahlend alt zu werden.

Ihr seht, hier gibt es echt viel zu tun, wenn wir die Selbstverantwortung tatsächlich übernehmen.

Wichtig: ich gehe nicht auf medizinische Prävention und Behandlungen ein; meine Informationen hier sind komplementär zu verstehen.

 SINN: BEDEUTUNG, BEGEISTERUNG & SPIRITUALITÄT

Aus meinen vielen Gesprächen mit anderen Pensionisten und Pensionistinnen weiß ich, dass sehr viele ihren neuen Weg suchen. Das trifft besonders auf all jene zu, die ihr gesamtes Berufsleben in unselbständigen Berufen verbracht haben und jetzt aus diesen Organisationen ausscheiden. Von Selbständigen oder Freiberuflern habe ich erfahren, dass die Umstellung nicht ganz so groß ist, weil sie auch bisher schon viel mehr Spielraum hatten und auch die Möglichkeit da ist, ihren Beruf noch lange fortzusetzen.  

Ich kenne Personen, die sehnlichst auf den Tag warten, an dem sie ihren Job aufgeben können, um sich Hals über Kopf in eine neue Aufgabe oder in ein intensives Freizeitleben zu stürzen. Ich kenne auch die andere Seite, nämlich dass sich viele schwertun, den Job loszulassen weil damit Wirksamkeit, Privilegien, Anerkennung, Status, Geld und vieles mehr verbunden waren.

So wichtig eine neue, schöne, sinnstiftende Beschäftigung und Aufgabe in der Pension ist, bitte denkt daran, dass es jetzt nicht mehr nur ums Machen geht, sondern um die Balance aller Säulen, ganz besonders um das, was bisher zu kurz gekommen ist. In unserer Leistungsgesellschaft und über Jahrzehnte konditioniert, haben wir primär Leistung und Tun im Kopf. Aber es gibt jetzt so viel mehr zu entdecken, ganz besonders uns selbst!

Daher geht es in der Säule SINN um ganz existentielle Fragen, denen wir uns stellen müssen, denn in dieser Lebensphase kommen wir sowieso nicht darum herum. Auf der Agenda der Pension stehen daher auch Lebensbiographie, Begeisterung, Glück und Spiritualität ebenso, wie der Umgang mit Krisen, Trauer, Verlust, Sterben und Tod.

Bei der Säule SINN geht es mir um folgende Schwerpunkte:

-       Entfalte Deine Seele, dein Potenzial, deine Fähigkeiten und deine Einzigartigkeit. Wann, wenn nicht jetzt?

-       Der neue Lebensabschnitt PENSION braucht einen neuen Fokus – eine Aufgabe, die all die Fähigkeiten und Leidenschaften, die vielleicht noch nicht voll zum Ausdruck gekommen sind, zum Vorschein bringt. Das hat viel mit Erfüllung zu tun.

-       Wir müssen vielleicht sogar neue Qualitäten lernen oder ausbauen, denn die bisherigen, speziell berufsbezogenen, sind nur mehr teilweise gefragt. Es geht um Dankbarkeit, Einfühlsamkeit, Im-Jetzt-Sein, Ruhe, Gelassenheit, Liebe, Bescheidenheit oder das Sein als solches, um nur einige zu nennen.

-       Mit diesen neuen Qualitäten können wir der Gesellschaft noch unglaublich viel geben. Als Oma und Opa, als wertschätzender Gesprächspartner und Zuhörer, bei allen möglichen Freiwilligenarbeiten, aber selbst als Unterstützer für Menschen im Business sehe ich viel Potenzial.

-       Begeisterung ist Dünger für unser Gehirn (Gerald Hüther [1]). Wenn es um eine Aufgabe in der Pension geht, die Sinn und Bedeutung hat und Begeisterung auslöst, muss es also etwas sein, das über den Kleinkram, mit dem man sich so alltäglich beschäftigt hinausgeht. Die Aussage: „Ich weiß mir immer etwas zu tun“, finde ich zu kurz gegriffen.

-       Wozu fordert mich die Situation jetzt auf? – Dieser geniale Satz von Viktor Frankl, wird uns in den Blogs immer wieder begleiten. Uns dieser Frage offen und ehrlich zu stellen, kann uns helfen, gut durch die verschiedensten Veränderungen zu kommen.

-       In unserer Gesellschaft sind sie Tabu-Themen: Sterben und Tod. Mit einem materialistischen Weltbild ist vermutlich auch nicht viel dazu zu sagen. Wohl aber, wenn man sich für ein energetisches Weltbild und Spiritualität öffnet und damit auch erkennt, dass es mit dem Tod nicht zu Ende ist. 

LIEBE: SELBSTLIEBE, PARTNERSCHAFT & BEZIEHUNGEN

Im Grunde ist es die Liebe, die unser Leben ausmacht: die Liebe zu uns selber, die Liebe, die wir anderen geben und die Liebe, die wir bekommen.

Die Liebe selbst kann man mit Worten kaum erfassen, sondern nur spüren und erfahren, wenn man sich darauf einlässt. Nach Barbara Fredrickson, Expertin für Positive Psychologie, ist Liebe für uns Menschen gleich wichtig wie Sonnenlicht, Sauerstoff und gutes Essen. Sie erfüllt uns mehr und intensiver als Glück und Optimismus und wirkt sich bis auf unsere Zellebene aus.[2]

Daher ist es überraschend, wie groß die Unterschiede sind, mit denen Menschen mit dem Thema Liebe umgehen. Jeder sehnt sich danach, von einem anderen Menschen geliebt zu werden. Weit weniger Menschen sehnen sich danach, Liebe zu geben, aber es gibt sie: die Menschen mit einem großen Herzen oder auch die tiefe, langjährige, gegenseitige Liebe. Für manche ist Liebe ein romantisches Geplänkel. Manche Menschen verschließen sich der Liebe, weil sie schlechte Erfahrung gemacht haben. Oder wieder andere sind ihr Leben lang auf der Suche danach und fallen von einer unglücklichen Beziehung in die nächste.

Egal, wo man sich auf der „Liebesskala“ befindet, es gibt immer noch etwas zu tun oder zu heilen, ganz besonders im Alter, denn da haben wir bereits viele Erfahrungen gemacht und auch Verletzungen erfahren.

Liebe und Beziehungen gehören zusammen. „Es gibt den Menschen als Einzelwesen gar nicht, denn wir sind eingebettet in eine Welt sozialer Beziehungen“ (Gerald Hüther). Als Energetikerin gehe ich noch einen Schritt weiter und sage: „Auch auf der Quantenebene sind wir alle miteinander verbunden“. Das bedeutet, dass wir uns niemals von anderen abtrennen können, sondern unsere Energien wie Wellen ineinanderfließen und gemeinsam ein Muster erzeugen. Entweder wir gehen in konstruktive Interferenz, in Resonanz, und verstärken unsere Energie, wie in einem schönen, harmonischen Musikstück, oder wir gehen in destruktive Interferenz und reduzieren unsere Energien, sodass wir dann wie ausgelaugt auseinandergehen. Wie oft haben wir das schon erlebt! Das Spannende ist, dass Liebe und die Energie unseres Herzens, selbst wenn sie einseitig ausgesendet werden, einen beruhigenden und erfüllenden Effekt haben. Und zwar auf uns alle!

Auf der Säule LIEBE ist in diesem Lebensabschnitt jede Menge zu tun.

-       Es beginnt schlicht und einfach mit uns selber. Wie sehr liebe ich mich? Wie gut kenne ich meine Bedürfnisse? Wie geht es mir mit meinen Erfahrungen? Auch die Reise zu unseren inneren - oft verletzten - Kindern, die wir dann in Liebe annehmen lernen und so Schluss machen mit alten, negativen Emotionen, gehört zum Besten, was wir machen können.

-       Bedingungslose Liebe zu Partnern, Kindern, Freunden ist nichts Romantisches oder Abgehobenes, sondern die hohe Kunst der Akzeptanz, dass sie einfach so sind, wie sie sind.

-       Ein weiterer wichtiger Schritt ist Vergebung. Es geht keinesfalls darum, geschehene Dinge oder Situationen zu beschönigen oder auszublenden. Was passiert ist, ist passiert und diese Tatsache können wir nicht verändern, aber wir können die negative emotionale Ladung, die wir davon mitgenommen haben, verändern und sogar neutralisieren. Es gibt kaum etwas Befreienderes!

-       Manchmal will die „andere Seite“ einen Konflikt nicht beilegen. Aber selbst dann ist es sinnvoll Frieden zu finden – nur für mich selbst.

-       Hast Du Liebe schon einmal vom rein physischen Aspekt her betrachtet? Dieser radikal neue Ansatz zum Thema Liebe entstand aus den Forschungsarbeiten von Barbara Fredrickson. Sie beschreibt Liebe als ein erneuerbares Gefühl, das unsere Biochemie steuert. Liebe nach ihrer Definition sind Mikromomente positiver Verbindung, in denen zwei Menschen in Resonanz gehen. Diese Momente kurzer, tiefer Verbindung gehen primär über den Augenkontakt. Und es ist egal, wer das Gegenüber ist, ob Partner, Eltern, Kinder oder Fremde wie Kunden, die Kassierin im Supermarkt oder der Paketbote. Diese Momente der Liebe funktionieren immer! Sie sind ein weites Anwendungsfeld für uns, stärken unsere Zellen und vertreiben Anflüge von Einsamkeit.  

VERGNÜGEN: NEUES, SPASS & HUMOR

In der Pension sind wir Meister unserer Zeit und wenn wir dem Vergnügen nicht genug Zeit und Raum geben, sind wir selber schuld.

Kennt Ihr das Konzept vom Inneren Kind? Das gesunde Innere Kind in uns ist neugierig, verspielt, spontan, lacht gerne und blödelt voller Leichtigkeit. Was ist davon noch da? Wie viel Raum gibst Du ihm?

Welche Träume sind noch offen? Wie oft haben wir in den letzten Jahren gesagt, „Wenn ich dann Zeit in der Pension habe, mache ich dieses und jenes“. Was von all dem ist jetzt wirklich übrig geblieben? Vielleicht gibt es aber auch Dinge, für die einfach noch nicht die Möglichkeiten da waren und die uns bis heute nicht aus dem Kopf gegangen sind. Neues Erleben und lachen, das ist es, was uns jung hält. Wenn wir dann zusätzlich noch lernen in jeder Situation das Positive zu sehen und das Leben nicht so ernst zu nehmen, dann sind wir am richtigen Weg.

Übrigens: Das Positive sehen, heißt nicht, eine unerfreuliche Situation positiv darstellen oder schön zu reden, sondern auch das Positive zu sehen, das darin verborgen liegt.

-       Nimm Dir Zeit für Spaß! Zeit zum Blödeln, Zeit für dein Inneres Kind! Für viele ist das gar nicht mehr so leicht, weil wir über Jahrzehnte anders konditioniert wurden: Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen! Dreh doch einfach den Spieß um! Dann ist die positive Energie vom Vergnügen auch noch bei der Arbeit in dir.

-       Probier Neues aus! Es ist die Beschäftigung mit Neuem, die uns begeistert und in unserem Gehirn Hormone aktiviert, die uns “frisch” halten. Ich persönlich möchte z.B. Dinge tun, die bisher nie meinen Weg gekreuzt haben, mich aber interessieren. Für´s erste habe ich begonnen, auf einem Biobauernhof mitzuarbeiten. Ich würde mich freuen, wenn Du uns wissen lässt, was Du ausprobierst.

-       Alter braucht Humor, um Veränderungen und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen. Und meiner Meinung nach brauchen wir eine Menge Humor, um mit dem Alter klar zu kommen. Aber kann man Humor einfach so lernen? Vielleicht wirst Du nicht zur Witzkanone, aber Du kannst lernen, dich zu entspannen und das Leben nicht so ernst zu nehmen und über seine absurden Momente zu schmunzeln. Das wäre schon einmal ein sehr guter Anfang.

-       Was wir von Hundertjährigen lernen können oder Vorbilder wirken Wunder. Ich zeige Euch die wichtigsten Eigenschaften, die zufriedene und vitale Hundertjährige haben, um das Glas immer halb voll zu sehen.

RESSOURCEN: FINANZEN & ALLES MATERIELLE

Mit dem Begriff Ressourcen möchte ich alles zusammenfassen, was unsere materielle Ausstattung betrifft.

Fragt man Menschen danach, ob sie glücklich oder zufrieden mit ihrem Leben sind, antworten sie oft mit einem Blick auf ihre Ressourcen: „Ich habe ein gutes Einkommen, ein Haus, eine Wohnung, tolle Kinder, vielleicht noch ein schönes Auto, ein Feriendomizil etc. ... Ja, ich bin zufrieden.“  Für viele ist Glück mit Haben verbunden.

In dieser Säule geht es zwar auch um Geld, Haus & Wohnung und alles, was da drinnen ist. Aber erwarte von mir keine Finanztipps oder erbrechtliche Informationen. Mir geht es um zwei Punkte: Wie können wir den Stress reduzieren, den das Materielle (z.B. Geldsorgen) auslösen kann und wie machen wir uns das Leben physisch leichter, indem wir uns z.B. von Ballast befreien?

-       Dass Geld in der Phase Pension und Alter eine entscheidende Rolle spielt ist nicht zu leugnen. Die meisten müssen sich auf eine neue Situation einstellen. Das kann Stress machen und vielleicht auch Angst. Beides ist schädlich für unsere Gesundheit. Ich werde Euch Tipps geben, wie man diese mentale und emotionale Belastung in den Griff bekommt.

-       In dieser Zeit werden für manche Menschen Erben und Vererben wichtig. Wie harmonisch läuft das Erben zwischen den Beteiligten ab? Oft gibt es Streit, was für eine Verschwendung von Energie! Beim Vererben können Gedanken kommen, die nicht leicht sind, denn wir werden mit unserer Endlichkeit konfrontiert. Das Rationale ist hier eine Seite (z.B. Erbrecht), aber das emotionale Umgehen wird mit energetischen Methoden viel leichter.

-       Übergabe in Unternehmen kann ein konfliktbelastetes Thema werden. Nachfolger haben oft andere Vorstellungen und können damit heftige Enttäuschungen auslösen. Manche wollen zwar „irgendwann“ übergeben, lassen aber nicht los und sind ewig noch im Geschäft. Andere wollen gar nicht übergeben, auch wenn die Zeit reif ist (z.B. deutliche körperliche Signale). Zur Lösung braucht es ganz besonders die Säulen SINN und LIEBE, einen neuen Fokus und vor allem andere Qualitäten als bisher.

-       Weitere Punkte sind Ausmisten & Loslassen! So vieles braucht man jetzt nicht mehr, weil es weniger und weniger Bedeutung bekommt. Vieles hat sich schleichend angesammelt und wirkt wie ein großer schwerer Rucksack. Es ist erleichternd, sich von Sachen zu trennen. Von Kleidung über Bilder bis hin zu Andenken gibt es mehr als man glaubt, das im wahrsten Sinn des Wortes auf uns lastet.

WIR HABEN IN UNSERER PENSION EINE MENGE ZU TUN!

Ich bin sicher, dass Dir einiges vertraut ist und vielleicht bringt Dich manches zum Nachdenken oder auch zum Umdenken. Bei welchen Themen spürst Du eine starke Resonanz, über welche bist Du überrascht, welche interessieren Dich überhaupt nicht? Ich will nicht missionieren oder belehren, denn angesichts der Vielfältigkeit unserer Leben, wäre das auch völlig unsinnig. Ich will Dich auch nicht dazu anspornen alle Themen wie nach einer To-Do Liste abzuarbeiten. Aber ich will Dich ermutigen, Dir jene Themen genauer anzuschauen, die bisher noch nicht in Deinem Fokus gestanden sind. Wenn Dir ein Thema langweilig ist, riskiere bitte einen zweiten Blick, es kann sein, dass es Dir langweilig erscheint, weil Du noch nicht die Tiefe davon gefunden hast. Vielleicht findest Du genau darin ganz neue Seiten an Dir oder einen Schlüssel für mehr Gesundheit und Vitalität, Sinn, Liebe, Vergnügen oder Ressourcen.

Wenn wir uns all diesen Ideen stellen, haben wir eine Menge zu tun in den Jahren zwischen 60 und 80! Daher geht mein nächster Blog um: „Pension ist ein Job.“ Es geht um die bestmögliche Ausrichtung für uns selbst, das beste Einvernehmen mit unseren Kindern und unseren Beitrag für die Gesellschaft.

Bis nächste Woche!

Herzlichst
Helga

[1] Gerald Hüther:  in LEBENSART 01/2011 https://www.lebensart.at/begeisterung-ist-doping-fuer-geist-und-hirn abgerufen am 17.06.2021

[2] Barbara Fredrickson: Die Macht der Liebe (2014) campus

 

Wie geht Pension? Wie geht Alter?

 

Reicht der Hausverstand um geschätzte 30-40 Jahre Pension und Alter zu füllen, oder gibt es mehr? Ich habe mich immer gefragt, warum wir in unserer ganzen langen Ausbildung nur Wissen für beruflichen Erfolg anhäufen, aber kein Wissen für Lebens-Erfolg. Wie Pension & Alter gehen, können wir uns nicht einfach von unseren Eltern und Großeltern abschauen, denn sie hatten ganz andere (Lebens-)Voraussetzungen als wir. Ich finden, dass wir diese Themen aktiv angehen und uns intensiv damit auseinandersetzen sollten, denn unsere Verantwortung für eine gelungene Pension und Alter können wir in keinem Fall abgeben!

 
 

Take aways

  • Strahlend Alt werden heißt für mich: sich im Körper wohlfühlen, mit sich im Reinen sein und einer Aufgabe nachgehen, die einen mit Energie erfüllt – dafür muss man einiges tun.

  • Wenn wir nur unserem Hausverstand folgen, kopieren wir primär das, was wir bei anderen über das Alter sehen. Ein neuer Lebensabschnitt braucht neue Qualitäten.

  • Aus meiner Sicht gehören 5-Säulen GESUNDHEIT-SINN-LIEBE-VERGNÜGEN-RESSOURCEN in Balance gebracht.

REICHT UNSER GESUNDER HAUSVERSTAND UM STRAHLEND ALT ZU WERDEN?

Foto: Robert Pražak

 
 

Warum lernen wir in unseren vielen Ausbildungen nur, wie man Wissen anhäuft, um einen guten Berufs-Job zu macht, aber praktisch nichts darüber, wie man einen guten Lebens-Job macht.

Das, was man zum Leben braucht, schaut man sich als Kind bei den Eltern, Geschwistern und Bezugspersonen ab, später bei der Peer-Group und so schafft man ein Grundwerkzeug, das im Unterbewusstsein als Autopiloten bestimmt, wie man durchs Leben navigiert. Während wir in der Schule und danach nur Fachwissen lernen, um beruflich erfolgreich zu sein, fehlt uns in den allermeisten Fällen ein Grundwerkzeug für die wirklich großen Lebensthemen.

Da müssen wir immer unsere eigenen Erfahrungen machen.

Hast Du irgendetwas darüber gelernt, wie man eine gute Mutter oder ein guter Vater ist? Wie man seine Kinder in den schwierigen Teenager-Jahren unterstützt und dabei selber profitiert? Wie man die kleinen Krisen in Beziehungen gut hinbekommt, mit Trauer, Angst und anderen Emotionen umgeht, Selbstheilungskräfte aktiviert oder Sinn und Begeisterung im und für das Leben findet?

Als ich jung war, ist darüber nicht gesprochen worden. Und schon gar nicht, wie Pension und Alter gehen. Für all das musste der Hausverstand ausreichen! Und dieser unterbewusste Autopilot, ist nur so gut, wie er “programmiert” wurde.

Für die Pension haben viele noch sehr konkrete Vorstellungen und gestalten sie auch oft sehr aktiv, aber weißt du wie Alter geht? Die meisten rutschen ins Alter einfach so hinein und sind dann Passagier statt Kapitän.

Es gibt sie aber, die unglaublich beeindruckenden älteren und alten Menschen, die eine sensationelle Ausstrahlung haben und die gelassen und in Balance sind. Sowohl in meinem persönlichen Umfeld als auch in den Medien höre ich immer wieder von Pensionisten & Pensionistinnen, die erstaunliche Sachen auf die Beine stellen oder einfach rundum glücklich und strahlend sind und das auch bis ins Alter von 100 Jahren. Aber der Standard ist das doch nicht, oder?

Eine „Schule für das gute, vitale und glückliche Alter“ für all jene, die dafür Anregungen suchen, kenne ich nicht. Natürlich gibt es heute viel gute, besonders psychologische, Unterstützung, im Grund aber immer nur, wenn bereits etwas schief läuft. Warum stehen diese Themen nicht im Zentrum unserer Grundausbildung? Oder im Zentrum der Prävention, der Gesundheitsvorsorge? Wir wollen ja nicht nur im Beruf Erfolg haben, sondern besonders in unserem Leben!

Daher meine ich, wir sollten uns mit dem guten, vitalen, glücklichen und strahlenden Alter auseinanderzusetzen, noch lange bevor wir dort sind! Die Zeit von 60 bis 80 ist perfekt dafür.  

STRAHLENDES ALTER – WAS MEINE ICH DAMIT?

Ausstrahlung ist für mich der Inbegriff dessen, was einen Menschen ausmacht.

Meine Definition von Ausstrahlung ist:
sich im Körper wohlfühlen,
mit sich im Reinen sein und
viel Energie haben

Und wie ist das nun mit strahlend alt werden?

1. Sich im Körper wohlfühlen

Es kann schon eine Herausforderung werden, den Körper so zu lieben, wie er gerade ist, wenn jedes Jahr Veränderungen mit sich bringt. Das braucht ein ordentliches Maß an persönlichem Change-Management, damit das EGO, also das Selbstbild, nicht an irgendwelchen alten Schönheits- oder Fitnessidealen hängen bleibt, sondern sich mitentwickelt. Dazu gehört auch, dass man die Lebensweisen wie Ernährung, Bewegung, Schlaf etc. der neuen Situation anpasst und dadurch physische Energie aufbaut. Oder, dass man den lauten Signalen und Symptomen des Körpers wirkliche Bedeutung gibt und mehr macht, als „halt damit zu leben“. Aus meiner Sicht bringt die energetische Psychosomatik hier echte Hilfe.

2. Mit sich im Reinen sein

Ich glaube, dass die Zeit der Pension, und dann des Alters, genau dafür da ist, mit sich selbst ins Reine zu kommen. Da haben wir Zeit und die Möglichkeit alte Wunden zu schließen, uns auszusöhnen, den eigenen Sinn zu finden, Neues auszuprobieren, das wir schon immer machen wollten, Liebe zu geben und zu erfahren und vieles mehr. Wenn wir mit uns selbst ins Reine kommen, sind auch unsere anderen Energiesysteme viel aktiver (z.B. die emotionalen oder mentalen). In der energetischen Sprache heißt das, es gibt weniger Blockaden. Dieser neue Lebensabschnitt ist dafür wie geschaffen! Ich bin so dankbar, dass uns die Gesellschaft mit der Pension dafür Zeit gibt. Und jene Personen, die das machen, haben eine besondere Ausstrahlung, egal in welchem Alter.

3. Viel Energie haben - sich mit Energie auffüllen

Der eigene Energiehaushalt wird immer wichtiger und es ist gut zu wissen, wo und wie man sich „aufladen“ kann. Wenn wir uns den Punkte 1 & 2 widmen und sie gut hinbekommen, steigert das automatisch das persönliche Energieniveau. Aber es gibt noch mehr. Meditation, Atemübungen, Energieübungen wie Qi Gong oder schlicht das bewusste Eintauchen in die Natur helfen dabei, unsere Batterien immer wieder aufzuladen. Wirklich viel Energie erhalten wir durch Sinn, Liebe und Spaß. Einer Aufgabe nachgehen, die unseren Talenten entspricht, echte Freude macht und auch gut für andere ist, erfüllt uns mit Sinn. Liebe und Spaß kommt auch nicht von alleine, sind aber große Energiespender.

ICH FINDE: ES BRAUCHT MEHR ALS NUR HAUSVERSTAND FÜR EIN STRAHLENDES ALTER!

Daher bin ich bin permanent auf der Suche nach Ideen und Informationen dazu. In diesem Blog werde ich die unterschiedlichsten Themen bringen, die ich interessant und hilfreich finde.

All diese Themen habe ich 5 Säulen zugeordnet:

Blog #1 Hausverstand 5 Säulen.png

ALLE diese Säulen gehören aus meiner Sicht in Balance. Es reicht im Alter nicht mehr aus, sich nur in z.B. eine Aufgabe zu vertiefen und die anderen Seiten links liegen zu lassen. Die Dinge, mit denen wir uns wenig befassen, sind oft die wichtigsten für unsere Gesundheit, unser Wohlfühlen und unser Strahlen.

In den kommenden Monaten möchte ich Euch daher meine Ideen als Anregungen für ein strahlendes Alter vorstellen.

Also bis nächste Woche, mit mehr Infos zu den 5 Säulen!

Herzlichst
Helga

zum Buch: WAS MACHST DU JETZT?

 

Ein guter Start in die 2. Lebenshälfte

Für die 2. Lebenshälfte müssen wir neue Weichen stellen!

Die Zeit von 60 bis 90 ist genau so lang wie die von 30 bis 60! Wir haben also praktisch ein zweites „Berufsleben“ vor uns.

Viele glauben, dass sie mit 50 oder 60 fertige Persönlichkeiten sind, aber die Persönlichkeitsentwicklung fängt jetzt nochmal so richtig an! Denn in der 2. Lebenshälfte sind ganz andere Eigenschaften gefordert als im Berufsleben bisher; statt Durchsetzungsvermögen, Organisationstalent, Führungskompetenz oder fachliche Expertise u.v.m. sind jetzt noch viel mehr Selbstverantwortung als bisher, die persönliche Entfaltung, Liebe, Ruhe und Spiritualität gefragt.
In diesem Interview mit Conny Kreuter (04:36-13:55) zeige ich mein Modell der „5 Säulen für ein vitales und glückliches Alter“ und da geht´s um viel mehr als physische Gesundheit. Wenn wir uns den 5 Säulen GESUNDHEIT – SINN - LIEBE – VERGNÜGEN – RESSOURCEN intensiv widmen und sie in Balance bringen, stehen unsere Chancen für viele schöne Jahrzehnte sehr gut!

Redewendungen sind Intuition im Alltag

Eine gute Intuition ist heute wichtiger denn je, bei all dem Überfluss an Informationen, die auf uns einprasseln. Dass wir diese innere Stimme jederzeit abrufen können oder sie sich sogar von selber meldet, möchte ich in diesem Artikel zeigen. Man muss einfach nur zuhören.

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Helga Pražak und Joy Martina über Spiritualität und Energetik im Business

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Der Alltag muss menschlich, fröhlich, sinnvoll und erfolgreich sein – wenn das nicht der Fall ist, ändere etwas daran.

In diesem Gespräch sprechen Dr. Joy Martina (Psychic Psychologist) und ich darüber, wie man mit spirituellen, energetischen Methoden im normalen, rationalen Business positive Weichen stellen kann.

Wir wollen eine Arbeitswelt zeigen, in der Emotionen, Dankbarkeit und selbst Liebe keine Fremdworte mehr sind und gleichzeitig wirtschaftlicher Erfolg im Zentrum steht.

Homeoffice: Das Unternehmen im Wohnzimmer

Wie kann man besser abschalten? Wie schafft man die bewusste Trennung zwischen Job und Privat, wenn das Unternehmen quasi im Wohnzimmer sitzt?
Es braucht mehr als nur das Papier wegräumen und den Computer zuzuklappen. Denn es geht um mehr, als nur die Ratio.
In diesem Video gehen Raimund Frick und ich der Frage nach welche energetischen Verbindungen zwischen Unternehmen und Mitarbeiter bestehen, wie und woran man das merkt, sowie um bewährte, bewusste Aktionen, um Distanz zu schaffen.

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