Pension & Alter sind ein Job

In der Pension zuerst einmal alles „schleifen lassen“, und nur das tun worauf man gerade Lust hat, ist ungewohnt aber unglaublich toll und wichtig. Doch nach einiger Zeit kam zumindest für mich die Frage: Ist das jetzt alles für die nächsten 40 Jahre oder gibt´s da noch mehr?  So habe ich mich entschlossen, als Chefin in meinem Leben meinen PENSIONS-JOB zu kreieren, um in den kommenden Jahren meine Ideen auszuleben und mein strahlendes Alter vorzubereiten. Genau darum geht es heute.

Take Away

-       Wie alt willst Du werden?

-       Verantwortung für Dein Leben in den nächsten 30-40 Jahre

-       5 Schritte zu Deinem Pensions-Job anhand der 5 Säulen

 

Foto: Robert Pražak

 

MEINE VERANTWORTUNG FÜR DIE NÄCHSTEN 40 JAHRE

Seit meinem ersten Jahr in Pension habe ich viele Diskussionen mit gleichaltrigen Freunden, Bekannten und Klienten geführt. Es ging dabei insbesondere um die zentrale Frage: Was erwarte ich vom Alter? Jeder hat dazu eine ganz persönliche Einstellung.

Schon allein die Frage, wie alt möchtest Du werden, könnte nicht unterschiedlicher gesehen werden. Ich stelle mich einmal auf 34 weitere Lebensjahre ein. Dann bin ich 100 Jahre alt! Denn die Chance, dass wir so alt werden, ist in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen. So alt zu werden wird jedoch von manchen mit dem Hinweis abgelehnt, dass es doch Schicksal sei oder von den Genen oder der körperlichen Abnützung abhängig. Andere wollen sich dazu gar keine Gedanken machen und einfach nur im Jetzt leben. Schließlich wollen manche definitiv gar nicht so alt werden.

Wir könnten uns natürlich jetzt Statistiken zu diesem Thema ansehen, aber das ist nicht der Punkt. Ich glaube vielmehr, dass wir alleine mit der Haltung zu dieser Frage ausdrücken, wie wir diesen Lebensabschnitt sehen und gestalten wollen. Aktiv älter werden bedeutet für mich mit Neugierde die Veränderungen und das Zusammenspiel von Körper-Seele-Geist wahrzunehmen und all das zu tun, was mir gut tut. Passiv älter werden bedeutet für mich, die körperlichen Veränderung an die medizinischen Möglichkeiten abzugeben. Wie alt wir tatsächlich werden, kann niemand vorhersehen, aber wie wir diese Jahre erleben, darauf haben wir sehr wohl Einfluss. Darin besteht unsere Verantwortung.

Wenn es uns bis ins hohe Alter gut geht und wir glücklich sind, ist das ein Geschenk für alle: uns selber & unsere Kinder & die Gesellschaft. Und die Vorbereitungen beginnen spätestens jetzt!

DAS JOB-PROFIL FÜR JUNGE ALTE

Die Idee, auch die Pension als persönlichen Job zu sehen, finde ich deshalb so interessant, weil es sehr gut klar macht, worum es einem in den nächsten Jahrzehnten geht und die Verantwortlichkeit in den Vordergrund rückt. Ich empfehle Dir, das Job-Profil schriftlich zu machen und nach einiger Zeit zu reflektieren. Damit vermeidest Du, dass es die Qualität von Neujahrsvorsätzen bekommt, die ja sehr oft schon im Jänner wieder vergessen sind.

SO KOMMST DU ZU DEINEM PENSIONS-JOB-PROFIL

Schritt 1 - Definiere deine Themen nach den 5 Säule
In den Blogs 5 Säulen für ein strahlendes Alter  und Gewonnen Jahre gibt es viele Anregungen dazu. Aus den vielen Möglichkeiten, gebe ich Dir hier ein paar Ideen:

  • GESUNDHEIT - Was würdest Du gerne tun, um Deinen Körper zu verwöhnen? Dabei geht es nicht nur um die medizinische Betreuung, bewusste Ernährung und ausreichende Bewegung, sondern auch um alle emotionalen und mentalen Möglichkeiten um gesund zu sein. Wie schaut´s z.B. mit Meditation aus? Wenn Du das noch nie ausprobiert hast, wäre das jetzt vermutlich eine gute Möglichkeit, denn Meditation unterstützt sämtliche körperlichen und mentalen Leistungen.

  • SINN – Wir haben jetzt die Freiheit und freie Wahl, genau das zu tun, was wir am besten können und wollen. Hast Du eine Tätigkeit, die Dich richtig begeistert? Auf der Agenda der Pension stehen aber auch Lebensbiographie, Spiritualität und die Auseinandersetzung mit kritischen Themen wie Umgang mit Krisen, Trauer, Verlust, Sterben und Tod. Hast Du dich diesen schon gewidmet?

  • LIEBE - Egal, wo man sich auf der „Liebesskala“ befindet, es gibt immer noch etwas zu tun. Wie gut bist Du in Selbstliebe? Welchen Beziehungen möchtest Du einen Liebesimpuls geben? Ist Dein Freundeskreis groß und vielfältig? Vielleicht möchtest Du neue Leute kennenlernen? Vielleicht willst Du Dich aber mit Vergebung beschäftigen (dir selbst und anderen gegenüber), die ein wichtiger Schritt ist, um gesund alt zu werden, denn sie befreit von negativen Emotionen.

  • VERGNÜGEN – Welche Träume sind noch offen? Hast Du Dir darüber Gedanken gemacht? Kommen Humor, Spaß und herzlich lachen in Deinem Alltag vor? Und wann hast Du das letztes Mal etwas völlig Neues ausprobiert?

  • RESSOURCEN – Wenn Dir die Themen Geld und Finanzen Sorgen bereiten, widme dich auch den Emotionen dahinter. Denn der Umgang mit Problemen ist leichter, wenn Du Dich nicht in der negativen Emotionsspirale befindest. Ein völlig anderes Thema ist ausmisten. Wann hast Du das letzte Mal Sachen ausgemistet? Vielleicht ist gerade jetzt ein guter Zeitpunkt dafür.

 
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Mein aktuelles

Pensions-Job-Profil

 
  • GESUNDHEIT: Ich feiere meinen Körper, indem ich ihn bewundere, so wie er ist.  Ich höre ihm zu, wenn er ein Symptom zeigt und gehe energetisch und physisch darauf ein. Ich liebe Bewegung und gutes Essen und manchmal fasten und unterstütze ihn regelmäßig emotional, mental und energetisch.

  • SINN: Ich lebe meinen Alltag mit Begeisterung und Freude, erschaffe Sinnvolles für mich und andere und stelle mich auch den tiefen Fragen des Lebens,

  • LIEBE: Ich lebe mit meinem Mann bewusst eine erfüllte Partnerschaft und ich genieße die erwachsene und liebevolle Beziehung zu meinem Sohn. Ich fühle mich in einem Netz von Freunden geborgen und schenke Menschen, die mir begegnen Mikromomente der Liebe.

  • VERGNÜGEN: Ich finde immer etwas Humorvolles, frage mein Inneres Kind, was es tun möchte und probiere Neues aus (das letzte Mal war es E-Scooter fahren).

  • RESSOURCEN: Ich widme meinen materiellen Ressourcen Zeit, obwohl ich das nicht so gerne mache, wie die anderen Säulen. Dazu gehört auch großzügiges ausmisten, auch wenn es mir manchmal schwerfällt.

Schritt 2: Was ist die erste wichtige Aktion dazu? Was wirst Du dafür tun?

Schritt 3: Überlege Dir für jedes Thema, wo Du gerade auf einer Skala von 1 – 10 stehst. 

1= ist ganz neu für mich, kann ich bisher gar nicht oder belastet mich sehr; 10 = da bin ich wirklich gut darin; das ist mein Optimum

Schritt 4: Wie ist es, wenn es richtig gut läuft (Stufe 10)

Schau Dir in regelmäßigen Abständen an, ob Du etwas anpassen möchtest, beziehungsweise wo Du auf der Skala von 1–10 stehst. Und vergiss ja nicht, Deine Erfolge zu feiern!

Wenn Du noch intensiver dranbleiben willst, erzähl jemanden davon. Das hilft sehr, weil man darüber diskutiert, neue Ideen bekommt und sich kommittiert.

Bitte beachte, dass man für Verhaltensänderungen mindestens 3 Monate dran bleiben muss. Unser Unterbewusstsein braucht diese Zeit, um neues Verhalten automatisch ablaufen zu lassen.

Jetzt wünsche ich Euch viel Freude, diesen neuen Job zu definieren, es zahlt sich wirklich aus!

Herzlichst
Helga