Pension & Alter sind ein Job

In der Pension zuerst einmal alles „schleifen lassen“, und nur das tun worauf man gerade Lust hat, ist ungewohnt aber unglaublich toll und wichtig. Doch nach einiger Zeit kam zumindest für mich die Frage: Ist das jetzt alles für die nächsten 40 Jahre oder gibt´s da noch mehr?  So habe ich mich entschlossen, als Chefin in meinem Leben meinen PENSIONS-JOB zu kreieren, um in den kommenden Jahren meine Ideen auszuleben und mein strahlendes Alter vorzubereiten. Genau darum geht es heute.

Take Away

-       Wie alt willst Du werden?

-       Verantwortung für Dein Leben in den nächsten 30-40 Jahre

-       5 Schritte zu Deinem Pensions-Job anhand der 5 Säulen

 

Foto: Robert Pražak

 

MEINE VERANTWORTUNG FÜR DIE NÄCHSTEN 40 JAHRE

Seit meinem ersten Jahr in Pension habe ich viele Diskussionen mit gleichaltrigen Freunden, Bekannten und Klienten geführt. Es ging dabei insbesondere um die zentrale Frage: Was erwarte ich vom Alter? Jeder hat dazu eine ganz persönliche Einstellung.

Schon allein die Frage, wie alt möchtest Du werden, könnte nicht unterschiedlicher gesehen werden. Ich stelle mich einmal auf 34 weitere Lebensjahre ein. Dann bin ich 100 Jahre alt! Denn die Chance, dass wir so alt werden, ist in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen. So alt zu werden wird jedoch von manchen mit dem Hinweis abgelehnt, dass es doch Schicksal sei oder von den Genen oder der körperlichen Abnützung abhängig. Andere wollen sich dazu gar keine Gedanken machen und einfach nur im Jetzt leben. Schließlich wollen manche definitiv gar nicht so alt werden.

Wir könnten uns natürlich jetzt Statistiken zu diesem Thema ansehen, aber das ist nicht der Punkt. Ich glaube vielmehr, dass wir alleine mit der Haltung zu dieser Frage ausdrücken, wie wir diesen Lebensabschnitt sehen und gestalten wollen. Aktiv älter werden bedeutet für mich mit Neugierde die Veränderungen und das Zusammenspiel von Körper-Seele-Geist wahrzunehmen und all das zu tun, was mir gut tut. Passiv älter werden bedeutet für mich, die körperlichen Veränderung an die medizinischen Möglichkeiten abzugeben. Wie alt wir tatsächlich werden, kann niemand vorhersehen, aber wie wir diese Jahre erleben, darauf haben wir sehr wohl Einfluss. Darin besteht unsere Verantwortung.

Wenn es uns bis ins hohe Alter gut geht und wir glücklich sind, ist das ein Geschenk für alle: uns selber & unsere Kinder & die Gesellschaft. Und die Vorbereitungen beginnen spätestens jetzt!

DAS JOB-PROFIL FÜR JUNGE ALTE

Die Idee, auch die Pension als persönlichen Job zu sehen, finde ich deshalb so interessant, weil es sehr gut klar macht, worum es einem in den nächsten Jahrzehnten geht und die Verantwortlichkeit in den Vordergrund rückt. Ich empfehle Dir, das Job-Profil schriftlich zu machen und nach einiger Zeit zu reflektieren. Damit vermeidest Du, dass es die Qualität von Neujahrsvorsätzen bekommt, die ja sehr oft schon im Jänner wieder vergessen sind.

SO KOMMST DU ZU DEINEM PENSIONS-JOB-PROFIL

Schritt 1 - Definiere deine Themen nach den 5 Säule
In den Blogs 5 Säulen für ein strahlendes Alter  und Gewonnen Jahre gibt es viele Anregungen dazu. Aus den vielen Möglichkeiten, gebe ich Dir hier ein paar Ideen:

  • GESUNDHEIT - Was würdest Du gerne tun, um Deinen Körper zu verwöhnen? Dabei geht es nicht nur um die medizinische Betreuung, bewusste Ernährung und ausreichende Bewegung, sondern auch um alle emotionalen und mentalen Möglichkeiten um gesund zu sein. Wie schaut´s z.B. mit Meditation aus? Wenn Du das noch nie ausprobiert hast, wäre das jetzt vermutlich eine gute Möglichkeit, denn Meditation unterstützt sämtliche körperlichen und mentalen Leistungen.

  • SINN – Wir haben jetzt die Freiheit und freie Wahl, genau das zu tun, was wir am besten können und wollen. Hast Du eine Tätigkeit, die Dich richtig begeistert? Auf der Agenda der Pension stehen aber auch Lebensbiographie, Spiritualität und die Auseinandersetzung mit kritischen Themen wie Umgang mit Krisen, Trauer, Verlust, Sterben und Tod. Hast Du dich diesen schon gewidmet?

  • LIEBE - Egal, wo man sich auf der „Liebesskala“ befindet, es gibt immer noch etwas zu tun. Wie gut bist Du in Selbstliebe? Welchen Beziehungen möchtest Du einen Liebesimpuls geben? Ist Dein Freundeskreis groß und vielfältig? Vielleicht möchtest Du neue Leute kennenlernen? Vielleicht willst Du Dich aber mit Vergebung beschäftigen (dir selbst und anderen gegenüber), die ein wichtiger Schritt ist, um gesund alt zu werden, denn sie befreit von negativen Emotionen.

  • VERGNÜGEN – Welche Träume sind noch offen? Hast Du Dir darüber Gedanken gemacht? Kommen Humor, Spaß und herzlich lachen in Deinem Alltag vor? Und wann hast Du das letztes Mal etwas völlig Neues ausprobiert?

  • RESSOURCEN – Wenn Dir die Themen Geld und Finanzen Sorgen bereiten, widme dich auch den Emotionen dahinter. Denn der Umgang mit Problemen ist leichter, wenn Du Dich nicht in der negativen Emotionsspirale befindest. Ein völlig anderes Thema ist ausmisten. Wann hast Du das letzte Mal Sachen ausgemistet? Vielleicht ist gerade jetzt ein guter Zeitpunkt dafür.

 
Blog #4 Pension ist ein Job.JPG

Mein aktuelles

Pensions-Job-Profil

 
  • GESUNDHEIT: Ich feiere meinen Körper, indem ich ihn bewundere, so wie er ist.  Ich höre ihm zu, wenn er ein Symptom zeigt und gehe energetisch und physisch darauf ein. Ich liebe Bewegung und gutes Essen und manchmal fasten und unterstütze ihn regelmäßig emotional, mental und energetisch.

  • SINN: Ich lebe meinen Alltag mit Begeisterung und Freude, erschaffe Sinnvolles für mich und andere und stelle mich auch den tiefen Fragen des Lebens,

  • LIEBE: Ich lebe mit meinem Mann bewusst eine erfüllte Partnerschaft und ich genieße die erwachsene und liebevolle Beziehung zu meinem Sohn. Ich fühle mich in einem Netz von Freunden geborgen und schenke Menschen, die mir begegnen Mikromomente der Liebe.

  • VERGNÜGEN: Ich finde immer etwas Humorvolles, frage mein Inneres Kind, was es tun möchte und probiere Neues aus (das letzte Mal war es E-Scooter fahren).

  • RESSOURCEN: Ich widme meinen materiellen Ressourcen Zeit, obwohl ich das nicht so gerne mache, wie die anderen Säulen. Dazu gehört auch großzügiges ausmisten, auch wenn es mir manchmal schwerfällt.

Schritt 2: Was ist die erste wichtige Aktion dazu? Was wirst Du dafür tun?

Schritt 3: Überlege Dir für jedes Thema, wo Du gerade auf einer Skala von 1 – 10 stehst. 

1= ist ganz neu für mich, kann ich bisher gar nicht oder belastet mich sehr; 10 = da bin ich wirklich gut darin; das ist mein Optimum

Schritt 4: Wie ist es, wenn es richtig gut läuft (Stufe 10)

Schau Dir in regelmäßigen Abständen an, ob Du etwas anpassen möchtest, beziehungsweise wo Du auf der Skala von 1–10 stehst. Und vergiss ja nicht, Deine Erfolge zu feiern!

Wenn Du noch intensiver dranbleiben willst, erzähl jemanden davon. Das hilft sehr, weil man darüber diskutiert, neue Ideen bekommt und sich kommittiert.

Bitte beachte, dass man für Verhaltensänderungen mindestens 3 Monate dran bleiben muss. Unser Unterbewusstsein braucht diese Zeit, um neues Verhalten automatisch ablaufen zu lassen.

Jetzt wünsche ich Euch viel Freude, diesen neuen Job zu definieren, es zahlt sich wirklich aus!

Herzlichst
Helga

           

Gewonnene Jahre – Die Pension zwischen Beruf und Alter

 

Liebe Leser, liebe Leserinnen, wenn Ihr etwa so alt seid wie ich, dann gehört Ihr auch zur Babyboomer Generation (je nach Land 1945 bis 1965). Vieles unterscheidet uns da von den früheren Generationen, aber ganz besonders erleben wir gerade 15-20 Jahre gewonnene Lebenszeit! Die gibt uns pure Freiheit aber auch Verantwortung für uns selbst, unsere Kinder und die Gesellschaft.

Take Aways:

·      Wir 60-80 Jährige kreieren gerade eine neue Lebensphase, die braucht noch einen Namen und Inhalt

·      Neben Freiheit, Vergnügen, Engagement geht es um die Auseinandersetzung mit uns selbst und unsere Entwicklung

·      Man muss keinen Job mehr machen, aber die Pension selbst ist ein Job!

Foto: Laurez Vavrovsky

WIR SIND DIE NEUE GENERATION DER JUNGEN-ALTEN

Noch vor wenigen Jahrzehnten hieß es, dass es im Leben eines Menschen drei Phasen gibt: Jugend mit Ausbildung und Vorbereitung auf das Arbeitsleben – Erwachsenenalter mit Berufstätigkeit, Karriere, Familie, Werte schaffen und ab etwa 60, mit dem Ende der Berufstätigkeit, der Ruhestand. Interessanterweise ist am wenigsten klar, was der Lebenszeitraum des Alters eigentlich beinhalten soll. Außer vielleicht: Lass es dir gut gehen, du hast schon genug gearbeitet.

In dem Unternehmen, in dem ich gearbeitet habe hießt es: Frau Pražak, wir wünschen ihnen alles Gute für ihren wohlverdienten Ruhestand! Allein bei dem Gedanken an den wohlverdienten Ruhestand stellen sich bei mir alle Haare auf. Ruhestand mit 62? Manche mögen diese Zeit sehnlichst erwarten, weil sie ausgepowert sind, dann ist es auch höchste Zeit, sich zu erholen. Aber es gibt für biologische Wesen keinen Ruhestand! Wir sind immer in Entwicklung!

Stellt Euch das mal deutlich vor:
Die Zeit von 60 bis 90 ist genau so lang wie die von 30 bis 60!
Also genauso lang wie unser bisheriges Berufsleben!

Was wir da alles erlebt und geschaffen haben! Da passt also noch sehr viel in unsere Zukunft hinein und wir sollten mit dieser Zeit sehr bewusst und dankbar umgehen. Denn die Chance, dass viele von uns 90 oder sogar 100 werden, ist ziemlich groß.

Das bedeutet, dass Menschen heute, wenn sie in Pension/Rente gehen, noch gute 15 bis 20 Jahre fit genug sind, um selbst außergewöhnliche körperliche und ebenso geistige Leistungen vollbringen können.

Daher hat für mich der Beginn der Pension eine ähnliche Tragweite, wie die persönlichen Zwanziger, in denen wir sowohl den beruflichen wie auch den privaten Weg für die kommenden Jahrzehnte gewählt haben. Damals hatten wir eine fertige Ausbildung und mussten uns in einem Beruf bewähren – heute haben wir ein Berufsleben hinter uns und müssen uns im Privatleben bewähren.

Was uns Babyboomer noch auszeichnet ist, dass wir in eine Welt hineingewachsen sind, die es so davor noch nie gab: zunehmender Wohlstand und lang andauernder Frieden. Daher sind die Erfahrungen unserer Eltern, mit all den schwierigen Verhältnissen ihrer Kindheit und Jugend und deren Art alt zu werden, kein Vorbild für uns. Wir müssen unsere eigene Art und Weise finden, wie wir alt werden wollen.

GEWONNENE JAHRE – VIELE BEZEICHNUNGEN – KEIN KLARES BILD

Während früher die Pension, Rente oder Ruhestand als letzter kurzer Lebensabschnitt nach der Berufstätigkeit erachtet wurde, macht dieser heute fast ein Drittel der durchschnittlich erwarteten Lebenszeit aus. Es hat sich also eine neue Lebensphase eingeschoben, sodass der dritte  Lebensabschnitt nun aus zwei Teilen besteht und man spricht bereits von 4 Lebensphasen.

Vor allen Dingen wird zwischen den sogenannten „jungen Alten“ und den „alten Alten“ unterschieden. [1] Dieter Otten, Verfasser der „Die 50+ Studie  - Wie die jungen Alten die Gesellschaft revolutionieren“ versteht darunter die 50 bis 70-Jährigen. Für andere wieder ist es der Zeitraum von 60 -80.

Fakt ist: Es war unsere Generation, die den Wertewandel seit den 1960er Jahren getragen hat und insbesondere eine neue Jugendkultur geschaffen hat. Und jetzt schaffen wir gerade eine neue Alterskultur!

Aber diese neue Lebensphase ist noch nicht definiert! Hat keinen Namen!

Das merkt man auch an den vielen unterschiedlichen Bezeichnungen. Wie wollt Ihr bezeichnet werden? Ich gebe Euch ein paar gängige Ausdrücke für die Phase, in der wir gerade leben:

-       Rentner/Rentnerin, Pensionist/Pensionistin gilt offiziell für die Zeit ab Pensionsantritt bis zu unserem Tod und nicht speziell für die nächsten 20 Jahre.

-       Silver-Society, Silver-Generation, Silver-Ager, Free-Ager[2]

-       Grey Panther, Power-Ager, Best-Ager, Mid-Ager. Ich komme gerade drauf, dass es dazu kaum weibliche Formen gibt! ... also Power-Agerin, Best-Agerin .... Beim Grey Panther wird´s noch schwieriger, der ist per Definition (Duden) männlich. Es müsste also Grey Pantheress oder Gray Lady Panther heißen - schon mal was davon gehört?

-       Junger/Junge Alte[3]  - gefällt mir nicht schlecht.

-       oder schlicht Senior oder Seniorin, aber das hat für mich so einen gesetzten Touch, mit dem ich mich zumindest noch nicht identifiziere, außer beim Bahn-Ticket.

Wie bezeichnet Ihr Euch selbst, wenn Ihr von Euch sprecht?

Ich finde ja Free-Ager sehr sympathisch, weil es ausdrückt, dass sich diese Phase um Freiheit und Erfüllung dreht. Aber versteht man mich, wenn ich sage, ich bin Free-Agerin? Also verwende ich fürs erste doch lieber die traditionelle Bezeichnung Junge Pensionistin.

WAS IST UNSERE AUFGABE WÄHREND DER GEWONNENEN JAHRE?

Im Vergleich zu Gleichaltrigen vor noch ein bis zwei Jahrzehnten zeichnet viele heute Aktivität, ein Leben in langer Gesundheit, finanzielle Absicherung (wenn auch mit Abstrichen) und ein hohes Bildungsniveau aus. Wir sind sportlich aktiv, haben zahlreiche Hobbys und sind politisch sowie kulturell interessiert. Und unser Konsumverhalten ist für die Wirtschaft von großer Bedeutung.

Aber all das drückt für mich nur einen Teil dessen aus, was in dieser Lebensphase stattfinden sollte. Denn wenn wir eines nicht sind, dann fertige Persönlichkeiten! Das mag viele überraschen. Ich bin der vollen Überzeugung, dass die Persönlichkeitsentwicklung jetzt noch einmal neu anfängt. Für den neuen Lebensabschnitt brauchen wir neue Qualitäten. Viele der alten Qualitäten, die wir im Job gebraucht haben, wie Zielbewusstsein, Durchsetzungsvermögen, Expertise, Teamführung und wie das alles geheißen hat, es ist nicht mehr notwendig und manchmal sogar kontraproduktiv. Was wir jetzt brauchen ist: ein neues Selbstbild, das Alter zulässt, Liebesfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Optimismus, Humor, Gelassenheit und vieles, vieles mehr. Um sich das anzueignen muss man mit sich ins Reine kommen und das bedeutet sich Zeit dafür nehmen.

Älter werden bedeutet auch mehr Entwicklung. In ihrem Buch Entwicklung der Person – Dynamik des Lebens [4] bezeichnet meine Freundin und Psychotherapeutin Anneliese Fuchs (82) diese gewonnenen Jahre als

Zeit der Reife & Erfüllung, bevor die Zeit der Ruhe eintritt.

Sie schreibt: „In dieser Zeit haben wir die Chance anderen etwas zu geben und können unsere Erfahrungen weitergeben, ein Status, der uns viele Freiheiten gibt. In dieser Phase können wir so etwas wie ein Vorbild für die Jugend sein, sofern wir die Anforderungen des Lebens angenommen haben und nicht in irgendeiner Phase der Entwicklung stehen- oder steckengeblieben sind. Selbst wenn das nicht gelungen ist, haben wir jetzt die Möglichkeit, vieles Versäumte nachzuholen.“

Ich schlage daher vor, dass wir dringend eine Bezeichnung für diese neue Lebensphase brauchen, die zwischen Berufstätigkeit und der Zeit des Hohen Alters liegt, die folgende Aspekte erfasst:

  • Die Freiheit und freie Wahl, genau das zu tun, was wir am besten können und wollen

  • Vergnügen, Spaß im kreativen, authentischen Selbstausdruck, gepaart mit all unserer Erfahrung

  • Das Engagement für unsere Gesellschaft

  • Die intensive innere Auseinandersetzung mit uns selbst als Wegbereiter für die nächste Phase

In meinen Midlife Coachings sehe ich, dass viele die ersten 3 Punkte ganz oder teilweise ebenso sehen und gut hinbekommen. Den 4. Punkt – die intensive Auseinandersetzung mit sich selbst und persönliche Entwicklung –sehen viele nur dann als wichtig an, wenn etwas passiert ist oder sie durch eine Krankheit oder Krise in einer Sackgasse stehen. Ich glaube, so lange muss man nicht warten und kann sukzessive genau diesen Punkt aktiv in den JUNGEN PENSIONISTENALLTAG einbauen. Das ist die beste Form von Prävention.

Gewonnene Jahre - Neue Wege ins Alter

Das ist der Titel des Programmschwerpunkts 2021 im Radiokolleg von Ö1. Hier findet Ihr jede Menge Anregungen und Berichte - dieses Thema ist also auch gesellschaftlich brandheiß! Und ich freue mich riesig, dass diese Woche mein Blog Wie geht Pension? Wie geht Alter? in die Projekte aufgenommen wurde.

Ich lade Euch ein, mir Eure Vorschläge für eine ansprechende, aussagekräftige Bezeichnung für den 3. Lebensabschnitt zu geben und auch, wie Ihr die Aufgaben in dieser Zeit seht.

Denn mit einer klaren Definition dieser Phase würden wir JUNGEN PENSIONISTEN einerseits eine neue Position innerhalb der Gesellschaft bekommen und andererseits ein neues Selbstverständnis, aus dem sich neue Möglichkeiten und eine neue Verantwortung ergeben. 

Ich behaupte ja, Pension ist ein JOB & Alter sind ein JOB! Und dazu geht´s nächste Woche weiter!

Herzlichst

Helga

[1]  Lena Paluszkiewicz: Altersdifferenzierungen in der heutigen Gesellschaft. Die "jungen Alten" und ihre Bedeutung für die Wirtschaft (2015) https://www.grin.com/document/316915

[2] zukunftsinstitut.de

[3] Barbara Pichler: Aktuelle Altersbilder; Springer, 2010 https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-531-92004-7_43

[4] Anneliese Fuchs: Entwicklung der Person. Dynamik des Lebens (1996)

 

5 Säulen für ein strahlendes Alter

 

Alter ist kein Schicksal. Jeder und jede kann die Weichen für sein beziehungsweise ihr strahlendes Alter selber stellen. Seit über 15 Jahren suche ich Themen, die uns helfen, diese Weichen zu stellen. Als Betroffenen, ehemalige Führungskraft und als Energetikerin! Für mich gehören zwei Dinge dazu: ein persönliches Zukunftsbild und die 5 Säulen für ein vitales und strahlendes Alter.

Take Away

·        Für ein strahlendes Alter müssen wir die 5 Säulen Gesundheit-Sinn-Liebe-Vergnügen-Ressourcen in Balance bringen!

·       Wenn man sich all jenen Themen der 5 Säulen zuwendet, die man bisher noch nicht im Fokus hatte, ist Pension ein echter Job

·       In der Pension werden die Karten neu gemischt, ein super Chance das Leben zu gestalten.

MEINE 5 SÄULEN FÜR EIN STRAHLENDES ALTER

 
Blog #1 Hausverstand 5 Säulen.png
 

Diese Säulen unterscheiden sich nicht wesentlich von den wichtigen Themen unseres bisherigen Lebens. Richtig! Aber, wenn es Euch so wie mir geht, dann waren diese Säulen bisher nicht in Balance. In den letzten Jahrzehnten lag mein Fokus auf Beruf, Familie und Fitness und nicht auf all jenen Themen, die tatsächlich erst in dieser neuen Lebensphase auf die Tagesordnung kommen: Freiheit, Zeit, körperliche Veränderungen, neuer Sinn und neue Aufgabe, Vergebung, die Auseinandersetzung mit Krankheiten, die sich zeigen können, beziehungsweise ihre Prävention ebenso wie Sterben und Tod.

Folgende Themen gehören jetzt zu für mich zu den einzelnen Säulen.

GESUNDHEIT: KÖRPERLICH, EMOTIONAL & MENTAL

Es ist ziemlich egal, wen ich im Alter von 50+ frage, was er oder sie sich vom Alter wünscht, an erster Stelle steht fast immer körperliche Gesundheit! Bis zum Schluss körperlich fit sein!

So um 50 herum fordert der Körper (erstmals) oft echte Aufmerksamkeit. Da stellt sich die Frage: Wer ist in unserem Leben der Boss? Der physische Körper, der Verstand, die Emotionen, das Unterbewusstsein oder die Seele? Aus energetischer Sicht hängt alles zusammen!

Gesundheit bedeutet für mich viel mehr als nur die Abwesenheit von einer definierten Krankheit oder physischen Disposition. Für mich ist Gesundheit ein großartiges Zusammenspiel von Körper, Emotionen, Verstand, Energie und Seele.

Ich habe großen Respekt vor den Entwicklungen der Medizin, denn sie hat entscheidend dazu beigetragen, dass wir heute über diese enorm lange Lebensspanne überhaupt diskutieren können. Wir verdanken den Entwicklungen der Medizin und Hygiene 15 bis 20 gewonnene Jahre! Aber bei allen Vorteilen kommt die klassische Medizin immer wieder an Grenzen, besonders, wenn es um chronische Alterskrankheiten geht. Genau hier, sowie in der Prävention, lohnt sich ein intensiver Blick auf die energetische Ebene.

Darum geht es mir in der Säule GESUNDHEIT:

-       Thema Nr.1 ist Selbstverantwortung! Niemand außer Dir ist verantwortlich dafür, wie es Dir geht!

-       Welches Bild hast Du vom Alter? Das von den Großeltern, Eltern, Medien? Du brauchst Dein eigenes, persönliches Zukunftsbild, denn die Bilder in unserem Kopf sind entscheidend für unsere Realität!

-       Wie sehr liebst du Deinen Körper? Speziell, wenn er sich jetzt ziemlich deutlich verändert: Menopause, schlaffe, trockene Haut, dünnere Haare, Weitsichtigkeit, etc. Egal wie es ist: dein Körper ist ein grandioses Wunderwerk und ich will Dir zeigen, wie Du liebevoll und wertschätzend mit ihm umgehst und ihn feierst.

-       Welche Glaubenssätze spuken durch Deinen Kopf? Wie ist Dein innerer Dialog? Kennst Du Sätze wie: „Im Alter gibt es nun einmal Abnützungserscheinungen! Es geht einfach körperlich bergab! Das ist ein Familienerbe!“. Wie sehr übernimmst Du Informationen über geistigen Verfall, Gebrechlichkeit und drohenden Pflegenotstand. Oder kannst du dir vorstellen: „Das Alter ist großartig! Ich liebe die neue Ruhe und Gelassenheit! Ich gestalte meine Gesundheit.” Gedanken und Bilder machen unsere Realität aus. Deshalb ist es so wichtig einschränkende Glaubenssätze und inneren Dialoge durch positive und motivierende zu ersetzen.

-       Emotionen sind die energetische Hauptursache für chronische Erkrankungen. Jahrelanger Stress, Groll, Ärger und vieles andere Negative manifestieren sich über die Jahre. Wie Emotionen die Energiebahnen blockieren, so dass Teile des Körpers nicht mehr ausreichend versorgt werden und dadurch Schaden nehmen, werde ich Euch ebenso zeigen, wie die Möglichkeiten, das zu verändern. Ich zeige Euch auch, wie Ihr die negative Emotionsspirale umwandeln und positiv nach oben drehen könnt.

-       Die Sprache des Körpers verstehen lernen! Die energetische Psychosomatik ermöglicht es uns, viel besser zu verstehen, was der Körper mit einem Symptom ausdrücken möchte. Der Körper ist unser sensibelster Freund mit ganz eigenen Ausdrucksweisen. Wir sind gut beraten die Sprache des Körpers zu lernen, wenn wir im Alter gut leben wollen.

-       Ernährung, Bewegung und Schlafen sind unbestritten essentiell, aber auch dazu gibt es energetische Unterstützung.

-       Schließlich gehören Chakren- und Meridianarbeit sowie Achtsamkeit, Meditation und Intentionen dazu, alles Werkzeuge um strahlend alt zu werden.

Ihr seht, hier gibt es echt viel zu tun, wenn wir die Selbstverantwortung tatsächlich übernehmen.

Wichtig: ich gehe nicht auf medizinische Prävention und Behandlungen ein; meine Informationen hier sind komplementär zu verstehen.

 SINN: BEDEUTUNG, BEGEISTERUNG & SPIRITUALITÄT

Aus meinen vielen Gesprächen mit anderen Pensionisten und Pensionistinnen weiß ich, dass sehr viele ihren neuen Weg suchen. Das trifft besonders auf all jene zu, die ihr gesamtes Berufsleben in unselbständigen Berufen verbracht haben und jetzt aus diesen Organisationen ausscheiden. Von Selbständigen oder Freiberuflern habe ich erfahren, dass die Umstellung nicht ganz so groß ist, weil sie auch bisher schon viel mehr Spielraum hatten und auch die Möglichkeit da ist, ihren Beruf noch lange fortzusetzen.  

Ich kenne Personen, die sehnlichst auf den Tag warten, an dem sie ihren Job aufgeben können, um sich Hals über Kopf in eine neue Aufgabe oder in ein intensives Freizeitleben zu stürzen. Ich kenne auch die andere Seite, nämlich dass sich viele schwertun, den Job loszulassen weil damit Wirksamkeit, Privilegien, Anerkennung, Status, Geld und vieles mehr verbunden waren.

So wichtig eine neue, schöne, sinnstiftende Beschäftigung und Aufgabe in der Pension ist, bitte denkt daran, dass es jetzt nicht mehr nur ums Machen geht, sondern um die Balance aller Säulen, ganz besonders um das, was bisher zu kurz gekommen ist. In unserer Leistungsgesellschaft und über Jahrzehnte konditioniert, haben wir primär Leistung und Tun im Kopf. Aber es gibt jetzt so viel mehr zu entdecken, ganz besonders uns selbst!

Daher geht es in der Säule SINN um ganz existentielle Fragen, denen wir uns stellen müssen, denn in dieser Lebensphase kommen wir sowieso nicht darum herum. Auf der Agenda der Pension stehen daher auch Lebensbiographie, Begeisterung, Glück und Spiritualität ebenso, wie der Umgang mit Krisen, Trauer, Verlust, Sterben und Tod.

Bei der Säule SINN geht es mir um folgende Schwerpunkte:

-       Entfalte Deine Seele, dein Potenzial, deine Fähigkeiten und deine Einzigartigkeit. Wann, wenn nicht jetzt?

-       Der neue Lebensabschnitt PENSION braucht einen neuen Fokus – eine Aufgabe, die all die Fähigkeiten und Leidenschaften, die vielleicht noch nicht voll zum Ausdruck gekommen sind, zum Vorschein bringt. Das hat viel mit Erfüllung zu tun.

-       Wir müssen vielleicht sogar neue Qualitäten lernen oder ausbauen, denn die bisherigen, speziell berufsbezogenen, sind nur mehr teilweise gefragt. Es geht um Dankbarkeit, Einfühlsamkeit, Im-Jetzt-Sein, Ruhe, Gelassenheit, Liebe, Bescheidenheit oder das Sein als solches, um nur einige zu nennen.

-       Mit diesen neuen Qualitäten können wir der Gesellschaft noch unglaublich viel geben. Als Oma und Opa, als wertschätzender Gesprächspartner und Zuhörer, bei allen möglichen Freiwilligenarbeiten, aber selbst als Unterstützer für Menschen im Business sehe ich viel Potenzial.

-       Begeisterung ist Dünger für unser Gehirn (Gerald Hüther [1]). Wenn es um eine Aufgabe in der Pension geht, die Sinn und Bedeutung hat und Begeisterung auslöst, muss es also etwas sein, das über den Kleinkram, mit dem man sich so alltäglich beschäftigt hinausgeht. Die Aussage: „Ich weiß mir immer etwas zu tun“, finde ich zu kurz gegriffen.

-       Wozu fordert mich die Situation jetzt auf? – Dieser geniale Satz von Viktor Frankl, wird uns in den Blogs immer wieder begleiten. Uns dieser Frage offen und ehrlich zu stellen, kann uns helfen, gut durch die verschiedensten Veränderungen zu kommen.

-       In unserer Gesellschaft sind sie Tabu-Themen: Sterben und Tod. Mit einem materialistischen Weltbild ist vermutlich auch nicht viel dazu zu sagen. Wohl aber, wenn man sich für ein energetisches Weltbild und Spiritualität öffnet und damit auch erkennt, dass es mit dem Tod nicht zu Ende ist. 

LIEBE: SELBSTLIEBE, PARTNERSCHAFT & BEZIEHUNGEN

Im Grunde ist es die Liebe, die unser Leben ausmacht: die Liebe zu uns selber, die Liebe, die wir anderen geben und die Liebe, die wir bekommen.

Die Liebe selbst kann man mit Worten kaum erfassen, sondern nur spüren und erfahren, wenn man sich darauf einlässt. Nach Barbara Fredrickson, Expertin für Positive Psychologie, ist Liebe für uns Menschen gleich wichtig wie Sonnenlicht, Sauerstoff und gutes Essen. Sie erfüllt uns mehr und intensiver als Glück und Optimismus und wirkt sich bis auf unsere Zellebene aus.[2]

Daher ist es überraschend, wie groß die Unterschiede sind, mit denen Menschen mit dem Thema Liebe umgehen. Jeder sehnt sich danach, von einem anderen Menschen geliebt zu werden. Weit weniger Menschen sehnen sich danach, Liebe zu geben, aber es gibt sie: die Menschen mit einem großen Herzen oder auch die tiefe, langjährige, gegenseitige Liebe. Für manche ist Liebe ein romantisches Geplänkel. Manche Menschen verschließen sich der Liebe, weil sie schlechte Erfahrung gemacht haben. Oder wieder andere sind ihr Leben lang auf der Suche danach und fallen von einer unglücklichen Beziehung in die nächste.

Egal, wo man sich auf der „Liebesskala“ befindet, es gibt immer noch etwas zu tun oder zu heilen, ganz besonders im Alter, denn da haben wir bereits viele Erfahrungen gemacht und auch Verletzungen erfahren.

Liebe und Beziehungen gehören zusammen. „Es gibt den Menschen als Einzelwesen gar nicht, denn wir sind eingebettet in eine Welt sozialer Beziehungen“ (Gerald Hüther). Als Energetikerin gehe ich noch einen Schritt weiter und sage: „Auch auf der Quantenebene sind wir alle miteinander verbunden“. Das bedeutet, dass wir uns niemals von anderen abtrennen können, sondern unsere Energien wie Wellen ineinanderfließen und gemeinsam ein Muster erzeugen. Entweder wir gehen in konstruktive Interferenz, in Resonanz, und verstärken unsere Energie, wie in einem schönen, harmonischen Musikstück, oder wir gehen in destruktive Interferenz und reduzieren unsere Energien, sodass wir dann wie ausgelaugt auseinandergehen. Wie oft haben wir das schon erlebt! Das Spannende ist, dass Liebe und die Energie unseres Herzens, selbst wenn sie einseitig ausgesendet werden, einen beruhigenden und erfüllenden Effekt haben. Und zwar auf uns alle!

Auf der Säule LIEBE ist in diesem Lebensabschnitt jede Menge zu tun.

-       Es beginnt schlicht und einfach mit uns selber. Wie sehr liebe ich mich? Wie gut kenne ich meine Bedürfnisse? Wie geht es mir mit meinen Erfahrungen? Auch die Reise zu unseren inneren - oft verletzten - Kindern, die wir dann in Liebe annehmen lernen und so Schluss machen mit alten, negativen Emotionen, gehört zum Besten, was wir machen können.

-       Bedingungslose Liebe zu Partnern, Kindern, Freunden ist nichts Romantisches oder Abgehobenes, sondern die hohe Kunst der Akzeptanz, dass sie einfach so sind, wie sie sind.

-       Ein weiterer wichtiger Schritt ist Vergebung. Es geht keinesfalls darum, geschehene Dinge oder Situationen zu beschönigen oder auszublenden. Was passiert ist, ist passiert und diese Tatsache können wir nicht verändern, aber wir können die negative emotionale Ladung, die wir davon mitgenommen haben, verändern und sogar neutralisieren. Es gibt kaum etwas Befreienderes!

-       Manchmal will die „andere Seite“ einen Konflikt nicht beilegen. Aber selbst dann ist es sinnvoll Frieden zu finden – nur für mich selbst.

-       Hast Du Liebe schon einmal vom rein physischen Aspekt her betrachtet? Dieser radikal neue Ansatz zum Thema Liebe entstand aus den Forschungsarbeiten von Barbara Fredrickson. Sie beschreibt Liebe als ein erneuerbares Gefühl, das unsere Biochemie steuert. Liebe nach ihrer Definition sind Mikromomente positiver Verbindung, in denen zwei Menschen in Resonanz gehen. Diese Momente kurzer, tiefer Verbindung gehen primär über den Augenkontakt. Und es ist egal, wer das Gegenüber ist, ob Partner, Eltern, Kinder oder Fremde wie Kunden, die Kassierin im Supermarkt oder der Paketbote. Diese Momente der Liebe funktionieren immer! Sie sind ein weites Anwendungsfeld für uns, stärken unsere Zellen und vertreiben Anflüge von Einsamkeit.  

VERGNÜGEN: NEUES, SPASS & HUMOR

In der Pension sind wir Meister unserer Zeit und wenn wir dem Vergnügen nicht genug Zeit und Raum geben, sind wir selber schuld.

Kennt Ihr das Konzept vom Inneren Kind? Das gesunde Innere Kind in uns ist neugierig, verspielt, spontan, lacht gerne und blödelt voller Leichtigkeit. Was ist davon noch da? Wie viel Raum gibst Du ihm?

Welche Träume sind noch offen? Wie oft haben wir in den letzten Jahren gesagt, „Wenn ich dann Zeit in der Pension habe, mache ich dieses und jenes“. Was von all dem ist jetzt wirklich übrig geblieben? Vielleicht gibt es aber auch Dinge, für die einfach noch nicht die Möglichkeiten da waren und die uns bis heute nicht aus dem Kopf gegangen sind. Neues Erleben und lachen, das ist es, was uns jung hält. Wenn wir dann zusätzlich noch lernen in jeder Situation das Positive zu sehen und das Leben nicht so ernst zu nehmen, dann sind wir am richtigen Weg.

Übrigens: Das Positive sehen, heißt nicht, eine unerfreuliche Situation positiv darstellen oder schön zu reden, sondern auch das Positive zu sehen, das darin verborgen liegt.

-       Nimm Dir Zeit für Spaß! Zeit zum Blödeln, Zeit für dein Inneres Kind! Für viele ist das gar nicht mehr so leicht, weil wir über Jahrzehnte anders konditioniert wurden: Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen! Dreh doch einfach den Spieß um! Dann ist die positive Energie vom Vergnügen auch noch bei der Arbeit in dir.

-       Probier Neues aus! Es ist die Beschäftigung mit Neuem, die uns begeistert und in unserem Gehirn Hormone aktiviert, die uns “frisch” halten. Ich persönlich möchte z.B. Dinge tun, die bisher nie meinen Weg gekreuzt haben, mich aber interessieren. Für´s erste habe ich begonnen, auf einem Biobauernhof mitzuarbeiten. Ich würde mich freuen, wenn Du uns wissen lässt, was Du ausprobierst.

-       Alter braucht Humor, um Veränderungen und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen. Und meiner Meinung nach brauchen wir eine Menge Humor, um mit dem Alter klar zu kommen. Aber kann man Humor einfach so lernen? Vielleicht wirst Du nicht zur Witzkanone, aber Du kannst lernen, dich zu entspannen und das Leben nicht so ernst zu nehmen und über seine absurden Momente zu schmunzeln. Das wäre schon einmal ein sehr guter Anfang.

-       Was wir von Hundertjährigen lernen können oder Vorbilder wirken Wunder. Ich zeige Euch die wichtigsten Eigenschaften, die zufriedene und vitale Hundertjährige haben, um das Glas immer halb voll zu sehen.

RESSOURCEN: FINANZEN & ALLES MATERIELLE

Mit dem Begriff Ressourcen möchte ich alles zusammenfassen, was unsere materielle Ausstattung betrifft.

Fragt man Menschen danach, ob sie glücklich oder zufrieden mit ihrem Leben sind, antworten sie oft mit einem Blick auf ihre Ressourcen: „Ich habe ein gutes Einkommen, ein Haus, eine Wohnung, tolle Kinder, vielleicht noch ein schönes Auto, ein Feriendomizil etc. ... Ja, ich bin zufrieden.“  Für viele ist Glück mit Haben verbunden.

In dieser Säule geht es zwar auch um Geld, Haus & Wohnung und alles, was da drinnen ist. Aber erwarte von mir keine Finanztipps oder erbrechtliche Informationen. Mir geht es um zwei Punkte: Wie können wir den Stress reduzieren, den das Materielle (z.B. Geldsorgen) auslösen kann und wie machen wir uns das Leben physisch leichter, indem wir uns z.B. von Ballast befreien?

-       Dass Geld in der Phase Pension und Alter eine entscheidende Rolle spielt ist nicht zu leugnen. Die meisten müssen sich auf eine neue Situation einstellen. Das kann Stress machen und vielleicht auch Angst. Beides ist schädlich für unsere Gesundheit. Ich werde Euch Tipps geben, wie man diese mentale und emotionale Belastung in den Griff bekommt.

-       In dieser Zeit werden für manche Menschen Erben und Vererben wichtig. Wie harmonisch läuft das Erben zwischen den Beteiligten ab? Oft gibt es Streit, was für eine Verschwendung von Energie! Beim Vererben können Gedanken kommen, die nicht leicht sind, denn wir werden mit unserer Endlichkeit konfrontiert. Das Rationale ist hier eine Seite (z.B. Erbrecht), aber das emotionale Umgehen wird mit energetischen Methoden viel leichter.

-       Übergabe in Unternehmen kann ein konfliktbelastetes Thema werden. Nachfolger haben oft andere Vorstellungen und können damit heftige Enttäuschungen auslösen. Manche wollen zwar „irgendwann“ übergeben, lassen aber nicht los und sind ewig noch im Geschäft. Andere wollen gar nicht übergeben, auch wenn die Zeit reif ist (z.B. deutliche körperliche Signale). Zur Lösung braucht es ganz besonders die Säulen SINN und LIEBE, einen neuen Fokus und vor allem andere Qualitäten als bisher.

-       Weitere Punkte sind Ausmisten & Loslassen! So vieles braucht man jetzt nicht mehr, weil es weniger und weniger Bedeutung bekommt. Vieles hat sich schleichend angesammelt und wirkt wie ein großer schwerer Rucksack. Es ist erleichternd, sich von Sachen zu trennen. Von Kleidung über Bilder bis hin zu Andenken gibt es mehr als man glaubt, das im wahrsten Sinn des Wortes auf uns lastet.

WIR HABEN IN UNSERER PENSION EINE MENGE ZU TUN!

Ich bin sicher, dass Dir einiges vertraut ist und vielleicht bringt Dich manches zum Nachdenken oder auch zum Umdenken. Bei welchen Themen spürst Du eine starke Resonanz, über welche bist Du überrascht, welche interessieren Dich überhaupt nicht? Ich will nicht missionieren oder belehren, denn angesichts der Vielfältigkeit unserer Leben, wäre das auch völlig unsinnig. Ich will Dich auch nicht dazu anspornen alle Themen wie nach einer To-Do Liste abzuarbeiten. Aber ich will Dich ermutigen, Dir jene Themen genauer anzuschauen, die bisher noch nicht in Deinem Fokus gestanden sind. Wenn Dir ein Thema langweilig ist, riskiere bitte einen zweiten Blick, es kann sein, dass es Dir langweilig erscheint, weil Du noch nicht die Tiefe davon gefunden hast. Vielleicht findest Du genau darin ganz neue Seiten an Dir oder einen Schlüssel für mehr Gesundheit und Vitalität, Sinn, Liebe, Vergnügen oder Ressourcen.

Wenn wir uns all diesen Ideen stellen, haben wir eine Menge zu tun in den Jahren zwischen 60 und 80! Daher geht mein nächster Blog um: „Pension ist ein Job.“ Es geht um die bestmögliche Ausrichtung für uns selbst, das beste Einvernehmen mit unseren Kindern und unseren Beitrag für die Gesellschaft.

Bis nächste Woche!

Herzlichst
Helga

[1] Gerald Hüther:  in LEBENSART 01/2011 https://www.lebensart.at/begeisterung-ist-doping-fuer-geist-und-hirn abgerufen am 17.06.2021

[2] Barbara Fredrickson: Die Macht der Liebe (2014) campus

 

Wie geht Pension? Wie geht Alter?

 

Reicht der Hausverstand um geschätzte 30-40 Jahre Pension und Alter zu füllen, oder gibt es mehr? Ich habe mich immer gefragt, warum wir in unserer ganzen langen Ausbildung nur Wissen für beruflichen Erfolg anhäufen, aber kein Wissen für Lebens-Erfolg. Wie Pension & Alter gehen, können wir uns nicht einfach von unseren Eltern und Großeltern abschauen, denn sie hatten ganz andere (Lebens-)Voraussetzungen als wir. Ich finden, dass wir diese Themen aktiv angehen und uns intensiv damit auseinandersetzen sollten, denn unsere Verantwortung für eine gelungene Pension und Alter können wir in keinem Fall abgeben!

 
 

Take aways

  • Strahlend Alt werden heißt für mich: sich im Körper wohlfühlen, mit sich im Reinen sein und einer Aufgabe nachgehen, die einen mit Energie erfüllt – dafür muss man einiges tun.

  • Wenn wir nur unserem Hausverstand folgen, kopieren wir primär das, was wir bei anderen über das Alter sehen. Ein neuer Lebensabschnitt braucht neue Qualitäten.

  • Aus meiner Sicht gehören 5-Säulen GESUNDHEIT-SINN-LIEBE-VERGNÜGEN-RESSOURCEN in Balance gebracht.

REICHT UNSER GESUNDER HAUSVERSTAND UM STRAHLEND ALT ZU WERDEN?

Foto: Robert Pražak

 
 

Warum lernen wir in unseren vielen Ausbildungen nur, wie man Wissen anhäuft, um einen guten Berufs-Job zu macht, aber praktisch nichts darüber, wie man einen guten Lebens-Job macht.

Das, was man zum Leben braucht, schaut man sich als Kind bei den Eltern, Geschwistern und Bezugspersonen ab, später bei der Peer-Group und so schafft man ein Grundwerkzeug, das im Unterbewusstsein als Autopiloten bestimmt, wie man durchs Leben navigiert. Während wir in der Schule und danach nur Fachwissen lernen, um beruflich erfolgreich zu sein, fehlt uns in den allermeisten Fällen ein Grundwerkzeug für die wirklich großen Lebensthemen.

Da müssen wir immer unsere eigenen Erfahrungen machen.

Hast Du irgendetwas darüber gelernt, wie man eine gute Mutter oder ein guter Vater ist? Wie man seine Kinder in den schwierigen Teenager-Jahren unterstützt und dabei selber profitiert? Wie man die kleinen Krisen in Beziehungen gut hinbekommt, mit Trauer, Angst und anderen Emotionen umgeht, Selbstheilungskräfte aktiviert oder Sinn und Begeisterung im und für das Leben findet?

Als ich jung war, ist darüber nicht gesprochen worden. Und schon gar nicht, wie Pension und Alter gehen. Für all das musste der Hausverstand ausreichen! Und dieser unterbewusste Autopilot, ist nur so gut, wie er “programmiert” wurde.

Für die Pension haben viele noch sehr konkrete Vorstellungen und gestalten sie auch oft sehr aktiv, aber weißt du wie Alter geht? Die meisten rutschen ins Alter einfach so hinein und sind dann Passagier statt Kapitän.

Es gibt sie aber, die unglaublich beeindruckenden älteren und alten Menschen, die eine sensationelle Ausstrahlung haben und die gelassen und in Balance sind. Sowohl in meinem persönlichen Umfeld als auch in den Medien höre ich immer wieder von Pensionisten & Pensionistinnen, die erstaunliche Sachen auf die Beine stellen oder einfach rundum glücklich und strahlend sind und das auch bis ins Alter von 100 Jahren. Aber der Standard ist das doch nicht, oder?

Eine „Schule für das gute, vitale und glückliche Alter“ für all jene, die dafür Anregungen suchen, kenne ich nicht. Natürlich gibt es heute viel gute, besonders psychologische, Unterstützung, im Grund aber immer nur, wenn bereits etwas schief läuft. Warum stehen diese Themen nicht im Zentrum unserer Grundausbildung? Oder im Zentrum der Prävention, der Gesundheitsvorsorge? Wir wollen ja nicht nur im Beruf Erfolg haben, sondern besonders in unserem Leben!

Daher meine ich, wir sollten uns mit dem guten, vitalen, glücklichen und strahlenden Alter auseinanderzusetzen, noch lange bevor wir dort sind! Die Zeit von 60 bis 80 ist perfekt dafür.  

STRAHLENDES ALTER – WAS MEINE ICH DAMIT?

Ausstrahlung ist für mich der Inbegriff dessen, was einen Menschen ausmacht.

Meine Definition von Ausstrahlung ist:
sich im Körper wohlfühlen,
mit sich im Reinen sein und
viel Energie haben

Und wie ist das nun mit strahlend alt werden?

1. Sich im Körper wohlfühlen

Es kann schon eine Herausforderung werden, den Körper so zu lieben, wie er gerade ist, wenn jedes Jahr Veränderungen mit sich bringt. Das braucht ein ordentliches Maß an persönlichem Change-Management, damit das EGO, also das Selbstbild, nicht an irgendwelchen alten Schönheits- oder Fitnessidealen hängen bleibt, sondern sich mitentwickelt. Dazu gehört auch, dass man die Lebensweisen wie Ernährung, Bewegung, Schlaf etc. der neuen Situation anpasst und dadurch physische Energie aufbaut. Oder, dass man den lauten Signalen und Symptomen des Körpers wirkliche Bedeutung gibt und mehr macht, als „halt damit zu leben“. Aus meiner Sicht bringt die energetische Psychosomatik hier echte Hilfe.

2. Mit sich im Reinen sein

Ich glaube, dass die Zeit der Pension, und dann des Alters, genau dafür da ist, mit sich selbst ins Reine zu kommen. Da haben wir Zeit und die Möglichkeit alte Wunden zu schließen, uns auszusöhnen, den eigenen Sinn zu finden, Neues auszuprobieren, das wir schon immer machen wollten, Liebe zu geben und zu erfahren und vieles mehr. Wenn wir mit uns selbst ins Reine kommen, sind auch unsere anderen Energiesysteme viel aktiver (z.B. die emotionalen oder mentalen). In der energetischen Sprache heißt das, es gibt weniger Blockaden. Dieser neue Lebensabschnitt ist dafür wie geschaffen! Ich bin so dankbar, dass uns die Gesellschaft mit der Pension dafür Zeit gibt. Und jene Personen, die das machen, haben eine besondere Ausstrahlung, egal in welchem Alter.

3. Viel Energie haben - sich mit Energie auffüllen

Der eigene Energiehaushalt wird immer wichtiger und es ist gut zu wissen, wo und wie man sich „aufladen“ kann. Wenn wir uns den Punkte 1 & 2 widmen und sie gut hinbekommen, steigert das automatisch das persönliche Energieniveau. Aber es gibt noch mehr. Meditation, Atemübungen, Energieübungen wie Qi Gong oder schlicht das bewusste Eintauchen in die Natur helfen dabei, unsere Batterien immer wieder aufzuladen. Wirklich viel Energie erhalten wir durch Sinn, Liebe und Spaß. Einer Aufgabe nachgehen, die unseren Talenten entspricht, echte Freude macht und auch gut für andere ist, erfüllt uns mit Sinn. Liebe und Spaß kommt auch nicht von alleine, sind aber große Energiespender.

ICH FINDE: ES BRAUCHT MEHR ALS NUR HAUSVERSTAND FÜR EIN STRAHLENDES ALTER!

Daher bin ich bin permanent auf der Suche nach Ideen und Informationen dazu. In diesem Blog werde ich die unterschiedlichsten Themen bringen, die ich interessant und hilfreich finde.

All diese Themen habe ich 5 Säulen zugeordnet:

Blog #1 Hausverstand 5 Säulen.png

ALLE diese Säulen gehören aus meiner Sicht in Balance. Es reicht im Alter nicht mehr aus, sich nur in z.B. eine Aufgabe zu vertiefen und die anderen Seiten links liegen zu lassen. Die Dinge, mit denen wir uns wenig befassen, sind oft die wichtigsten für unsere Gesundheit, unser Wohlfühlen und unser Strahlen.

In den kommenden Monaten möchte ich Euch daher meine Ideen als Anregungen für ein strahlendes Alter vorstellen.

Also bis nächste Woche, mit mehr Infos zu den 5 Säulen!

Herzlichst
Helga

zum Buch: WAS MACHST DU JETZT?