Möge es dir gut gehen! Hilfe über das Informationsfeld

Das Leben besteht nicht nur aus Sonnenschein und selbst wenn es einem persönlich gut geht, gibt es Situationen, in denen man einem Liebsten als Eltern, Großeltern, als Partner:In oder Freund:In gerne helfen möchte. Aber oft ist das einfach nicht möglich, weil diese Person weit weg wohnt, man sich nicht direkt in ihre Entscheidungen einmischen will oder soll oder weil man einfach keine Ahnung hat, was man tun könnte. Zurück bleibt dieses unangenehme und dunkle Gefühl von Machtlosigkeit und Sorge.

Physisch sind wir in so einem Fall also mit unseren Möglichkeiten zu helfen eingeschränkt, aber energetisch können wir immer etwas für das Wohlbefinden unserer Liebsten tun - und genau das möchte ich euch heute zeigen.

Auslöser für diesen Post war eine Freundin, die sich große Sorgen um ihren Sohn machte, der im Ausland lebt. Seine junge Familie, mit zwei kleinen Kindern, anspruchsvollen Jobs und nur Homeoffice scheint immer mehr ins Burnout zu schlittern und wegen der großen Distanz kann sie ihr als Mutter und Oma nicht beistehen. Mit jeder neuen, oft negativen, Nachricht stiegen ihre Sorgen. Ich kenne das, denn Teile meiner Familie leben seit langem im Ausland und wenn es ihnen nicht gut geht, fühle ich die Entfernung noch mehr als sonst. Aber es ist oft auch nicht nur die Distanz, manchmal fühlt man sich auch machtlos, wenn es dem Partner nicht gut geht, mit dem man zusammenlebt.

Natürlich sind das Themen, mit denen man immer im Leben konfrontiert werden kann, aber ich habe den Eindruck, mit dem Alter belasten uns diese Sorgen mehr, vielleicht, weil man sensibler geworden ist (Ungeduld und dünne Haut) oder auch mehr Zeit und weniger Ablenkung hat. Aber gerade weil wir mehr Zeit haben, können wir uns dem auch besser widmen und in jedem Fall energetisch etwas machen.

Take away

  • Wir können für Menschen, die uns viel bedeuten, energetisch immer etwas machen.

  • Eine einfache Methode dazu ist die Loving-Kindness-Meditation, die ich um energetische Aspekte ergänzt habe:

  • Bring Licht in schwierige Situationen!

 
 

LOVING KINDNESS MEDITATION & LICHT!

Früher hat meine Oma für uns gebetet, wenn es ein Problem gab oder wir auf Reisen waren und auch meine Schwiegermutter hat das regelmäßig für uns gemacht. Wir haben damals zwar nicht wirklich daran geglaubt, aber uns dennoch über diese liebenswerte Geste gefreut. Heute sehe ich das anders, denn ganz unabhängig von jedem religiösen Kontext passiert etwas, wenn wir uns mit liebevollen Gedanken einer anderen Person zuwenden.

Ich wende dafür die Loving-Kindness-Meditation (Liebende-Güte-Meditation) an, wie sie Barbara Fredrickson, Wegbereiterin der positiven Psychologie, ausführlich beschrieben hat. [i] Diese Meditationspraxis hilft, Abstand von allen Schwierigkeiten zu nehmen und einfach nur eine positive Haltung einzunehmen, sodass sich Gutes entwickeln kann. Man konzentriert sich auf die positive Absicht und wartet, was daraus entsteht, wobei das Gefühl wichtiger ist als die konkreten Sätze, die man während der Meditation spricht.

Ich ergänze diese Meditation durch eine energetische Komponente, in der man sich zusätzlich auch auf Licht konzentriert mit der Absicht, Licht in diese Situation bzw. zu dieser Person zu bringen. Die Konzentration auf Licht hat eine besondere Qualität - es geht dabei im wahrsten Sinn des Wortes „ein Licht auf“ und die Stimmung verändert sich fast unmittelbar. Du brauchst keinen konkreten Wunsch zu äußern und schon gar keinen (Lösungs-)Weg andenken, allein die Konzentration auf das Wort „Licht“ ermöglicht es, dass sich nach und nach Klarheit einstellt, neue Ideen auftauchen, Entspannung eintritt u.v.m. Licht ist für mich das Meer aller Möglichkeiten (in der Quantenphysik auch als Zero-Point-Field bezeichnet) aus dem wir schöpfen können. Probier es einfach öfter aus und die wirkende Kraft kommt schnell mit der Übung.

  1. Zuerst entspanne dich selber. Suche dir einen ruhigen Ort, setz dich aufrecht hin und schließ die Augen. Konzentriere dich auf deinen Atem, atme tief in den Bauch und entspann deinen Körper mehr und mehr.

  2. Beginne dann mit der herzzentrierten Atmung (Unsere Herzen sprechen miteinander), indem du dir vorstellst, du atmest langsam durch dein Herz ein und wieder aus. Spür, wie du mit jedem Atemzug dem Herzen neue Energie zuführst. Während du bei dieser Atmung bleibst, stell dir nun eine Situation vor, in der du selbst Liebe oder besondere Zuneigung bekommen hast und es dir rundum gut gegangen ist. Bade in diesem guten Gefühl.

  3. Jetzt sprich für dich selbst bestärkende Sätze, die dir in der aktuellen Situation gut tun wie z.B.
    Auch wenn ich gerade voll Sorge bin, weil …. – es ist OK und wichtig, dass ich mich jetzt entspanne.
    Möge es mir gelingen, trotz all dieser Nachrichten oder Umständen mich zu entspannen und wohl zu fühlen.
    Möge ich mit meinem Mitgefühl und mit dieser Meditation ……. (Name) unterstützen.

  4. Nun wendest du dich mit diesem guten Gefühl dem Menschen zu, den du unterstützen möchtest. Stell dir dabei vor, wie helles Licht zu dieser Person und/oder in eine schwierige Situation, einen Streit etc. fließt. Ruf dir ein oder zwei gute Eigenschaften oder Stärken dieser Person in Erinnerung und sag laut oder nur in deinem Kopf langsam Sätze wie z.B
    Mögest du Klarheit und neue Ideen finden, damit gut umzugehen.
    Mögest du Zuversicht finden.
    Möge dieses Licht dich dabei unterstützen einen neuen Weg zu finden und für Klärung und/oder Harmonie sorgen, etc.
    Möge dieses Licht Entwicklungen zu deinem höchsten Wohl und zum höchsten Wohl aller Beteiligten unterstützen.
    Mögen deine guten Eigenschaften und Stärken auch zur positiven Entwicklung beitragen.
    Sprich an, was du diesem Menschen wünschst, während du weiter in dein Herz ein- und ausatmest und in dem Gefühl von Liebe, Güte und Zuversicht bleibst. Und gib kein konkretes Ergebnis vor, denn das liegt nicht in unserer Macht.

  5. Lass die Bilder langsam los, atme noch ein paar Mal tief ein und aus, mach dann langsam die Augen auf, komm in den Alltag zurück und bleib in dem Vertrauen, das Bestmögliche getan zu haben.

Die Formulierung „möge ich…“ und „mögest du…“ fand ich anfangs eher antiquiert und sie entspricht nicht meiner normalen Sprache. Aber langsam habe ich mich damit angefreundet, denn diese Worte sind irgendwie besonders. Diese Formulierung lässt alle Optionen offen ohne dabei etwas aufzuzwingen – sie ist einfach nur ein liebevolles Angebot! Genauso ist es auch gemeint, denn es liegt nicht an dir, ob, wann und wie die Person deine Energie und Wünsche aufnimmt und wie sie reagiert. Nur die Person selbst kann letztlich eine Veränderung bewirken. Wir können zwar immer mit Liebe und Licht unterstützen, aber unsere eigenen Erwartungen und Hoffnungen spielen dabei keine Rolle (und die im Zaum zu halten ist oft gar nicht leicht).

VERBUNDEN ÜBER EIN INFORMATIONSFELD

Dass Meditation für einen selbst sehr angenehm und wirkungsvoll ist, besonders in stressreichen Situationen, ist für viele noch verständlich. Dass diese Form der Meditation aber tatsächlich auch etwas bei anderen bewirkt, ist nicht gängiges Know-How. Erklärbar ist das über die Quantenphysik und die Tatsache, dass wir alle auf einer energetischen Ebene und über ein Informationsfeld miteinander verbunden sind, auf das wir von überall zugreifen können (Prinzip der NIcht-Lokalität). Jeder Gedanke und jede Emotion, die ja ebenfalls Energie und Information sind, werden in dieses universelle Feld eingebracht und von anderen Menschen über deren energetische „Antennen“ abgerufen. (Ein neues Weltbild)

„Stellen sie sich das Quantenfeld als eine große, unsichtbare Datenbank vor, und der Zugang zu den, in dieser riesigen Datenbank enthaltenen Informationen erfolgt über ihr zentrales Nevensystem.”
Dr. Joe Dispenza

Ich habe auf diese Weise schon so viele, auch überraschende, positive Wendungen erlebt, sodass ich keinerlei Zweifel an dieser Verbundenheit mit allem und der energetischen Wirksamkeit habe.

WICHTIGER JOB FÜR SENIOREN: SCHICK GÜTE UND LICHT IN DEIN UMFELD

Also kurzgesagt geht es bei dieser Hilfe

  • zuerst um die eigene Entspannung,

  • dann das Senden von Licht,

  • die Formulierung offener Wünsche ohne spezifische Ergebnisse oder Lösungen und

  • zuletzt das Vertrauen, dass es gut ist.

Nimm aufmerksam und dankbar auch kleinste positive Veränderungen wahr. Z.B. sagte meine Freundin nach einer Woche fast nebenbei „Als wir das letzte Mal telefoniert haben, schien mir mein Sohn etwas entspannter.“ Und später „Ich hab schon seit zwei Wochen keine Hiobsbotschaften mehr bekommen.“

Natürlich ist die Loving Kindness Meditation nicht etwas, was Senioren vorbehalten ist, ganz im Gegenteil, je früher man damit anfängt, desto besser. Aber ich sehe mit dieser Art, Liebe und Güte zu schicken, dennoch einen wichtigen Beitrag, den wir Senioren unseren Liebsten jederzeit gönnen können. Stellt euch vor, wir machen das regelmäßig - wieviel Positives könnten wir anstoßen!

Herzlichst
Helga

[i] Barbara Fredrickson: Die Macht der Liebe – campus Verlag 2013
Teil II  Ihr Leitfaden zur Liebe – Liebende Güte Meditation; Andere lieben in Krankheit und Gesundheit; Mitgefühl: Leiden mit Liebe begegnen

Urlaub in der Pension: Solo-Urlaub gehört dazu!

Was ist Urlaub eigentlich, wenn man in der Pension (Rente) sowieso praktisch immer frei hat? In diesem Post findet ihr einige meiner Gedanken dazu.
Für mich bleiben viele Motive natürlich gleich, wie z.B. durch Reisen Abstand vom Alltag zu bekommen oder Neues zu erleben. Neu ist allerdings für mich, Urlaub auch einmal allein zu machen, denn in der Pension verbringt man viel mehr Zeit miteinander als je zuvor, auch wenn vielleicht während des Tages jeder seinen eigenen Dingen nachgeht. (Schatz wir müssen reden – Paar- & Partnerrollen neu definieren)

Ich komme gerade von einer großen Reise zurück, die ich diesmal allein gemacht habe. Neben vielen wunderschönen Erlebnissen habe ich auch interessante Einsichten mit nach Hause genommen. Was mir dabei aufgefallen ist, welche Erkenntnisse ich und mein Mann daraus mitnehmen und warum wir eine Auszeit auch in der besten Beziehung als wichtig und sinnvoll ansehen, das möchte ich diesmal mit euch teilen.

Takeaway

  • Urlaub in der Pension ist so wichtig, wie eh und je! Auch am gemeinsamen Genießen soll sich nichts ändern.

  • Aber: Gönn dir auch mal einen Urlaub allein!

  • Das schärft die Selbständigkeit, stärkt die Eigenverantwortung, bringt neue Ideen und belebt alte Gewohnheiten - .was wiederum die Beziehung lebendiger macht.

 
 

URLAUB IN DER PENSION NEU DENKEN

Mit dem Eintritt in die Pension (Rente) ändert sich nicht nur der Alltag, sondern auch die Bedeutung des Begriffs „Urlaub“. Ohne geregelte Arbeit stellt sich ja die Frage: Was ist Urlaub, wenn man ohnehin täglich frei hat?

Ich habe eine interessante Definition für die Entstehung des Begriffs Urlaub gefunden. Die Bezeichnung geht bereits ins Mittelalter zurück, als Mägde und Knechte nach der Ernte den Bauern, also den damals so genannten „Ur“, um Er“laub“nis bitten mussten, den Hof vorübergehend verlassen zu dürfen.[1] Im späten 19. Jahrhundert bekam der Urlaub dann seine heute gebräuchlichste Bedeutung als eine bezahlte Zeit, die man fern von zuhause oder der Arbeit auf Reisen oder zur Erholung verbringt. Und bekanntlich muss man ja auch heute noch den Urlaub beim Dienstgeber beantragen!

In der Pension ist es doch immer noch ähnlich,

  • Heute müssen wir zwar keinen Dienstgeber mehr um Erlaubnis bitten, aber die Urlaubspläne dennoch mit dem Partner abstimmen – und es ist wichtig, sich gegenseitig auch mal „Urlaub“ zu geben.

  • Fern von zu Hause bedeutet auch „Tapetenwechsel“ und der ist fast immer mit neuen Eindrücken verbunden. Genau die sind ja auch im Alter wichtig (Neues erleben, das glücklich macht)

  • Allerdings steht „Erholung finden“ für mich heute nicht mehr ganz oben auf der Urlaubsliste, denn neben der geringeren Arbeitsbelastung mache ich zur Entspannung mehr Meditation und Bewegung als früher. Aber es gibt sehr viele, die Erholung auch in der Pension dringend brauchen, etwa, wenn jemand seinen Partner pflegt, intensiv in das Oma/Opa-Geschehen eingebunden ist oder eine stressreiche Zeit durchmacht. 

DIE KUNST DES URLAUB MACHENS – GEMEINSAM UND ALLEIN!

Mit den Jahren haben wir viel Erfahrung gesammelt und wissen, was im Urlaub für uns oder den Partner gut funktioniert und was nicht. Aber vielleicht ist ja genau das der Aufhänger dafür, einmal etwas anderes auszuprobieren.

Während unserer Berufsjahre haben mein Mann und ich den Urlaub nicht nur wegen der Reisen und neuen Eindrücke sehnlichst erwartet, sondern auch um endlich Zeit füreinander zu haben. Denn die war in unserem Alltag ziemlich knapp. Auch jetzt in der Pension unternehmen wir nach wie vor gerne etwas gemeinsam, aber nun haben wir viel gemeinsame Zeit. Daher steht heute Folgendes auf der Wunschliste ganz oben:

·         Gemeinsam Neues erleben, von dem wir dann zu Hause noch lange zehren können

·         sowie bewusst alleine etwas unternehmen, sich mit gutem Gefühl Auszeit von der Partnerschaft nehmen und ganz den eigenen Wünschen nachhängen.

Im Internet findet man unter „Urlaub allein“ unendlich viel Information und offensichtlich gibt es einen Trend dazu. Ganz besonders scheint das bei jüngeren Paaren üblich zu sein. Über ältere Paare finde ich wenig und es sollen auch nur etwa 5% der über 55-jährigen allein unterwegs sein.[2] Ich kenne zwar etliche Paare in unserem Alter, die das immer schon gemacht haben, aber überwiegend, finde ich, war es in meiner Generation nicht so üblich, dass man allein verreist ist. Da stand dann schon einmal die Frage im Raum: „Ist bei euch alles in Ordnung?“

Offensichtlich ist etwas von diesen Vorbehalten in meinem Unterbewusstsein übriggeblieben, denn der Satz: „Mein Schatz, ich würde gerne zu meiner Schwester nach Japan fliegen - und zwar allein!“, ist mir echt nicht leichtgefallen, obwohl ich mir sicher war, dass mein Mann meine Idee unterstützen würde.

ALLEIN REISEN SCHÄRFT DIE AUFMERKSAMKEIT!

Das hat er auch und hielt die Reise für eine gute Idee. Der Zwiespalt lag vielmehr bei mir, weil ich weiß, dass er ebenfalls gerne reist und fühlte sich zunächst seltsam und fast egoistisch an. Doch meine Ambivalenz war völlig unbegründet, wir haben beide davon profitiert!

Ich hatte wunderschöne Erlebnisse und Eindrücke, die ich mit nach Hause gebracht habe, aber da ist noch mehr. Allein die Flugreise war eine interessante Erfahrung. Früher, während meiner Berufsjahre, bin ich viel geflogen und war sehr selbständig unterwegs. Auf diesem Flug wurde mir jedoch schnell bewusst, wie sehr ich mich inzwischen daran gewöhnt habe, dass mein Mann einfach da ist. Das viele Zusammensein in der Pension hat zu einer gemütlichen, symbiotischen Abhängigkeit geführt. Wir verlassen uns aufeinander, oft ganz automatisch. Das ist im Grunde ja auch gut, aber die permanente Verfügbarkeit des anderen macht in vielen Bereichen bequem: „Bitte mach du das, du kannst das besser!“ oder umgekehrt „Lass das, ich mach das schon!“ Ich nütze auch gerne das 4-Augenprinzip „Schaust du bitte drüber, wenn ich das online bestelle“ oder „Könntest du mir das Kleingedruckte bitte schnell vorlesen, sonst müsste ich meine Lesebrille herausholen“ (Echt jetzt? Ja! 😂)

Auf der Reise war ich plötzlich wieder allein verantwortlich; niemand war da, mit dem ich mich schnell mal abstimmen konnte und ich hatte stundenlang keinen Gesprächspartner. Das war eine wertvolle Rekalibrierung! Ich merkte, wie sich meine Sinne schärften, ich viel konzentrierter war und wie schnell ich wieder in die Selbstverantwortung früherer Jahre zurückschlüpfte. Ein cooles Gefühl! Allein zu reisen fördert definitiv die Konzentration und Aufmerksamkeit!

ALLEIN DAS ZU HAUSE NEU ENTDECKEN

Auch mein Mann machte während meiner Abwesenheit ebenfalls positive Erfahrungen. Er entschied sich, die Zeit allein zu Hause zu verbringen, anstatt selbst zu verreisen. Anfangs genoss er es, all die kleinen Dinge zu tun, bei denen es normalerweise Kompromisse gibt. So hat er geballt alle seine Lieblingsgerichte genossen! Endlich Würsteln und Leberkäse und kein Salat oder „Gesundes“! Herrlich - hat aber dann gerade einmal nur zwei Tage angehalten 😁! Auch wurden ihm all die vielen kleinen und liebevollen Rituale bewusst, die sich in unserem gemeinsamen Alltag eingenistet haben und jetzt fehlten. Der gemeinsame Kaffee am Vormittag, die Frage: „Was machen wir heute?“, gemeinsame Wanderungen und Diskussionen, etc. All diese Dinge, die man oft für selbstverständlich hält, bekamen wieder eine neue Bedeutung. Nach ein paar Tagen allerdings stellte sich dann für ihn eine wunderbare Leere ein, die sonst so nie da ist, weil ja gemeinsam immer irgendetwas los ist. Diese Ruhe inspirierte ihn zu neuen kreativen Ideen.

SCHWESTERNTAGE: FÜR MÄDELSZEIT IST MAN NIE ZU ALT!

Das haben wir ewig nicht mehr gemacht! Während meines Urlaubs machten meine Schwester und ich einen Kurztrip zu zweit, nur wir beide! Ich glaube das letzte Mal machten wir das vor mehr als 50 Jahren!

Wir hatten ein schönes Hotel gebucht und ließen uns einfach treiben. Zu unserer Überraschung sind wir in kürzester Zeit in einen Modus von Leichtigkeit gefallen, von Humor und Situationskomik, die aus dem Nichts zu kommen schien und die auch kaum jemand sonst versteht. Denn diese Tage erinnerten uns beide wieder an unsere Kindheit und Jugend, also an die Zeiten, in denen wir unbeschwert miteinander lachen und albern konnten, ohne jegliche Verantwortung. Wie herrlich!

KURZURLAUB ALS LEBENSELEXIR

Während ich diese Tage einfach nur genossen habe, waren sie für meine Schwester wie ein aufbauendes Lebenselixier. Seit mehreren Jahren ist sie in die Pflege ihres Mannes eingebunden, und ich habe erlebt, was das bedeutet. Die physische, emotionale und mentale Anstrengung ist enorm und die ständig notwendige Präsenz, die dauernden Herausforderungen und das notwendige Zurückstecken eigener Bedürfnisse sind äußerst belastend. Ich bewundere sehr, wie sie diese Situation akzeptiert und bewältigt und sich trotzdem ihre Zuversicht und positive Einstellung bewahrt hat. So einen Kurzurlaub hat sie seit der Erkrankung ihres Mannes noch nie gemacht, denn wann immer sie etwas Zeit hatte, war sie so erschöpft, dass sie einfach nur Ruhe suchte und nicht Abwechslung. Jetzt spürte sie, wie sehr sie genau die gebraucht hat, um viel Energie zu tanken und für ihren Partner da sein zu können.

WIE GEHT´S WEITER?

All diese Erkenntnisse haben uns angeregt, uns intensiver über das Thema “Was machen wir gemeinsam und was alleine” zu unterhalten und noch mehr daraus zu machen.

Laut der Entwicklungspsychologin Pasqualina Perrig-Chiello liegt gerade in einer gesunden Balance zwischen „Wir“ und „Ich“ einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für langjährige Beziehungen. „Viele Menschen vergessen, ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse zu pflegen, was langfristig dazu führen kann, dass Partner für den anderen uninteressant werden. Gerade im Ruhestand, wenn viel gemeinsame Zeit zur Verfügung steht, ist es entscheidend, Freiräume zu schaffen und zu respektieren.“ [3]

Ich habe beschlossen, mich zuallererst im Alltag bei der Nase zu nehmen und mich weniger dem bequemen WIR hinzugeben, sondern all die kleinen Dinge allein zu machen. Außerdem erstelle ich gerade eine Liste, was ich überhaupt gerne im Urlaub allein machen würde. Das ist etwas völlig anderes als die Eigenständigkeit im Alltag, also Arbeit, Hobbies oder kurz etwas unternehmen, wie z.B. ein Abend mit Freundinnen. Hier geht es darum, welche Bedürfnisse möchte ich abdecken, die eine längere Zeit in Anspruch nehmen oder was möchte ich im Urlaub gerne machen, was meinem Mann keinen Spaß macht.

Mein Mann hat mich mit dem Wunsch überrascht: Ich wäre gerne länger allein zu Hause! Ich habe einige Ideen, für deren Umsetzung ich einfach mehr Ruhe brauche. Ich verstehe ihn, denn als Energetiker weiß ich natürlich, wie sehr wir uns gegenseitig beeinflussen, ohne überhaupt etwas miteinander zu reden oder zu machen. Unsere Herzfelder kommunizieren miteinander (Unsere Herzen sprechen miteinander) und wir spüren auch die Energiefelder des anderen permanent. Allein aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich gegenseitig immer wieder Raum zu geben, damit man sich auf die eigene Energie besinnen kann.

Für meine Schwester war der Kurzurlaub ebenfalls ein Auftakt und ein Katalysator, sich in Zukunft nicht nur Ruhe zu gönnen, sondern vor allem auch Zeit für Dinge, die ihr Herz erfreuen. Sie hat bereits einen weiteren Kurzurlaub geplant!

Eine Reise,
viele persönliche Erkenntnisse und
wir alle haben davon profitiert!

Natürlich liegen in jeder Partnerschaft die Dinge etwas anders und das eine oder andere ist für dich vielleicht weniger von Bedeutung, aber ich hoffe, ich konnte dir trotzdem einige neue Ideen sowie Gesprächsstoff geben, wie sinnvoll ein „Urlaub allein“ und Freiraum in der Pension sein kann.

Herzlichst
Helga

[1] Wikipedia – Urlaub: https://de.wikipedia.org/wiki/Urlaub#:~:text=Sprachgeschichtlich%20geht%20der%20Begriff%20Urlaub,ganz%20allgemein%20%E2%80%9EErlaubnis%E2%80%9C%20bedeutete.

[2] https://www.destinet.de/meldungen/menschen-management/statistik-benchmarks/7864-reisetrend-solo-travel-verreisen-deutsche-urlauber-gerne-allein

[3] Pasqualina Perrig-Chiello: Wenn die Liebe nicht mehr jung ist. Hogrefe 2017

 

Pension: die beste Zeit für Freundschaften

Am Ende eines Jahres mache ich gerne einen Jahresrückblick. Und diesmal ist mir besonders aufgefallen, wie sehr dieses Jahr durch unsere Freundschaften geprägt war. Da waren ein Matura (Abitur)-Treffen, ein Wochenende mit Studienkollegen meines Mannes, ein Treffen meiner ehemaligen Business Division mit vielen früheren Arbeitskollegen, aber auch gemeinsame Theaterbesuche und Reisen, intensive Gespräche, viele andere Begegnungen und gemeinsame Aktivitäten. Im Rückblick ist mir die ganze Reichhaltigkeit, die wir durch unsere Freunde erfahren haben, noch mehr bewusst geworden. Und ebenso ist mir auch bewusst geworden, wie sehr Freundschaften zugenommen und an Bedeutung gewonnen haben, seit wir in Pension (Rente) sind.

Oft heißt es ja, wenn man älter wird werden die Freunde weniger und es ist schwieriger, neue zu finden. Meiner Erfahrung entspricht das nicht, denn es gibt jetzt so viel mehr Gelegenheiten, Freunde zu treffen. Und in meinem Leben entstehen auch laufend neue Freundschaften. Allerdings sind Freundschaften keine Einbahn und es liegt an jedem einzelnen, sich aktiv dafür einzusetzen.

Take away

  • Freundschaften machen glücklich und gesund und verlängern nachweislich das Leben.

  • Nütz‘ unbedingt einen Teil der in der Pension frei gewordenen Zeit, um die Kontakte zu deinen Freunden zu intensivieren.

  • Freundschaften basieren auf einer energetischen Verbundenheit: wir sind auf einer Wellenlänge!

 

Kampus Production auf pexels

 

„Ein Freund, ein guter Freund,
das ist das Beste, was es gibt auf der Welt.“
(Comedian Harmonists)

DIE PENSION IST EINE BESONDERE ZEIT FÜR FREUNDSCHAFTEN

Wie so oft polarisiert auch hier das älter werden - für manche wird es viel besser, für andere viel schlechter. Während die einen immer weniger Freunde haben (alte Freunde sterben weg, man hat sich in den Berufsjahren auseinander gelebt oder neue Freunde sind schwer zu finden), haben andere in der Pension immer mehr Freunde  (z.B. durch neuen Tätigkeiten oder in Vereinen).

Das zumindest zeigen aktuelle Studien über Freundschaften. So heißt es in einer umfangreichen Schweizer Studie: „Im Durchschnitt haben Menschen zwischen 18 und 75 Jahren 4 enge Freunde, 8 Freunde im erweiterten Freundeskreis und rund 35 Bekannte.“ Und diese Zahlen decken sich mit Erhebungen z.B. in Deutschland oder USA. „Mit zunehmendem Alter gibt es allerdings mehr Menschen, die keinen Freund bzw. keine Freundin haben (15%) und rund ein Viertel haben nur einen oder zwei. Gleichzeitig aber gibt es unter Pensionär*Innen einen hohen Prozentsatz (17%), mit einem großen, engen Freundeskreis. Beide Werte sind höher als in jeder anderen Altersgruppe.“ [1]

 

In guter Gesellschaft, 2023, Die grosse Schweizer Freundschaftsstudie [1]

 

Aus meiner Erfahrung war es so, dass während des Berufslebens und mit Kind die Zeit, um Freundschaften zu pflegen, schon recht knapp geworden ist. Manche alten Freunde haben wir so leider etwas aus den Augen verloren. Andererseits sind neue Freundschaften durch Arbeits-kolleginnen und -kollegen und auch die Eltern von Schulfreunden unseres Sohnes dazugekommen.

Aber mit der Pensionierung entsteht eine richtige Zäsur. Viele dieser Kontakte, die das Arbeitsleben ganz automatisch mit sich bringt, fallen weg, die Kinder sind aus dem Haus, alte Freunde hat man vielleicht vernachlässigt und so kann es dann sein, dass man unter Umständen erst einmal alleine dasteht.

Das war auch eine meiner großen Sorgen: wenn ich einmal in Pension bin, treffe ich keine Leute mehr und bekomme auch keine Anregungen mehr.

Aber es kam ganz anders. Ich bin überrascht, wie vielen Menschen ich seither begegne – sowohl alten Bekannten als auch neuen Freunden. Denn eines hat man jetzt: die Zeit, alte und neue Freundschaften zu pflegen. Und Zeit ist es, was Freundschaften brauchen. Zugegeben, man muss sich schon dahinter setzen und aktiv werden! Ohne Eigeninitiative geht nichts!

Eine richtig starke Ansage stammt vom National Council on Aging:  „Wer keine Freundinnen und Freunde hat stirbt früher!“ Und es untermauert diese Aussage damit, dass Einsamkeit so schädlich ist wie der tägliche Konsum von 15 Zigaretten und sogar noch schädlicher als Alkoholkonsum.[2] 

EINER GRUPPE ANZUGEHÖREN ERHÖHT DIE LEBENSQUALITÄT

Interessanter Weise geht es aber nicht nur um enge persönliche Beziehungen und beste Freunde, denn offensichtlich ist es auch wichtig, unterschiedlichen Gruppen anzugehören und diese zu pflegen; also neben Familie vielleicht eine Sportgruppe, eine Theatergruppe, Freiwilligenarbeit, Vereine etc. „Über diese Zugehörigkeiten sollte man sich bereits vor Eintritt in die Pension bewusst werden“, meinen die Experten vom Institut für Psychologie des Alters an der Universität Wien. Da der Übergang in die Pension die große Gruppe der Arbeitskollegen von einem Tag auf den anderen auflöst, ist es aus ihrer Sicht wichtig, sich über neuen Gruppen Gedanken zu machen, ihnen beizutreten und in diese zu investieren, weil sie die Beständigkeit und damit die Lebensqualität erhöhen. In ihrem Podcast heißt es, dass diese „Sozialen Faktoren eine noch viel größere Rolle als finanzielle Aspekte spielen! Und diese Betrachtung ist derzeit massiv unterbewertet. Denn es ist die soziale Einbindung, die Lebensqualität ausmacht, mehr als Finanzen.“  [3]

Erst vor kurzem hat mir meine Schwester (die ja in Japan lebt) berichtet, dass sie auf einer Convention der AFWJ (Association of Foreign Wives of Japanese) war, der sie seit vielen Jahren angehört, aber die Veranstaltungen wegen Corona und Pflege lange nicht besuchen konnte. Sie erzählt mir begeistert, wie sehr sie dieses Eingebunden sein in eine so große Gruppe von Menschen erfüllt. Das sind keine besten Freundinnen, aber man ist trotzdem unglaublich aufgehoben und wird inspiriert.

MÄNNER UND IHRE FREUNDE WOLLEN
ETWAS ERLEBEN,
FRAUEN UND IHRE FREUNDINNEN WOLLEN SICH AUSTAUSCHEN

Seit dem Kindergarten wissen wir, dass Freundeskreise, in denen nur Mädels sind, völlig anders funktionieren als die von Burschen. Und ja, das bleibt auch so. Männer wollen etwas gemeinsam erleben oder „die Welt verbessern“, Frauen wollen sich über Persönliches austauschen! [1]

Wenn ich meinen Mann nach seinen Stammtischrunden frage, worüber sie denn geredet haben, erfahre ich jede Menge aktuelle politische Informationen und tiefgreifende Weisheiten und Diskussionsthemen. Wenn ich frage, wie´s den Familien geht, bekomme ich die kurze Antwort: „Alles in Ordnung!“ Ich hingegen weiß alle Neuigkeiten: wie´s dem Mann, der älteren Tochter, dem jüngeren Sohn, der Mutter, dem Hund, der Katze etc. geht, wie sie Weihnachten feiern etc. etc. Und zusätzlich unterhalten wir uns über Jobs, über Ausstellungen und wir helfen uns gegenseitig bei anstehenden Problemen.

Genau deshalb möchten mein Mann und ich unsere getrennten Runden keineswegs missen. Diese Freiräume braucht man in der Pension! Aber genauso wichtig ist es für uns auch, wenn wir mit befreundete Paaren zusammen sind. Und natürlich auch, wenn wir uns zu zweit austauschen, diskutieren oder etwas unternehmen (Schatz, wir müssen reden).

ZOOM & CO MACHEN‘S MÖGLICH!

Im Gegensatz zu unseren Eltern und Großeltern haben wir heute die großartige Möglichkeit, über Video-Kommunikation in Kontakt zu bleiben. Und ich mache davon großen Gebrauch! Nur so war es möglich, aus anfangs flüchtigen Seminar-Bekanntschaften richtige Freundschaften zu machen, mit einem Arbeitskollegen, der nach Berlin gezogen ist, wieder in Kontakt zu kommen oder mit ehemaligen Nachbarn, die jetzt in den USA leben, zu plaudern. Natürlich fehlt es, dass wir uns nicht umarmen oder gemeinsames unternehmen können, aber ich bin trotzdem immer wieder dankbar, wie erfüllend und bereichernd alleine schon diese Gespräche sind. Und es gibt einen wichtigen Vorteil: der Aufwand ist minimal! Mit dem letzten Satz „Wann sehen wir uns wieder?“ entsteht zusätzlich eine Regelmäßigkeit, die die Qualität der Beziehungen ausmacht! Ich finde auch, dass sich diese Form ganz hervorragend eignet, mit jenen Freunden in Kontakt zu bleiben, die noch im Berufsleben stecken und viel weniger Zeit haben als wir, denn eine Stunde „Zoomen“ zwischendurch geht fast immer.

ZEIT, FREUNDSCHAFTEN NEU ANZUGEHEN

Erinnert ihr euch noch an den Post Lebensrhythmen im 7/7-tel Takt? Mit dem 49. Lebensjahr (7 x 7 Jahre) ist unsere erwachsene Persönlichkeit ausgebildet. Ab dem 50. Lebensjahr fängt der Zyklus dann von vorne an! Also die perfekte Zeit, uns auch mit unseren alten Freundschaften zu befassen und ihnen mit unserer ganzen Lebenserfahrung neu zu begegnen.

Mein 50-jähriges Maturatreffen heuer hat mir dazu eine gute Gelegenheit geboten. Wir haben uns in all diesen Jahrzehnten praktisch nie gesehen und mit einigen Mitschülern und Mitschülerinnen gab es trotzdem diese unglaubliche Vertrautheit und wir haben sofort den Faden wieder gefunden. Ich habe aber auch bewusst manche Mitschüler angesprochen, die damals gar nicht auf meiner Wellenlänge lagen und habe sie neu und positiv kennengelernt.

Ähnlich war das beim Semestertreffen meines Mannes (Studienjahrgang 1971). Obwohl sich die Kollegen in den vielen Jahrzehnten regelmäßig getroffen haben, war es dieses Mal aus unserer Sicht anders als früher.  Alle Herren sind inzwischen Anfang 70 und während es früher viel mehr darum ging, zu beweisen, was man geschafft hat, stand jetzt ein liebevoller und respektvoller Umgang miteinander im Mittelpunkt. Und natürlich das Schmunzeln über frühere Studenten-Erlebnisse und -Aktionen. Für mich liegt die Erklärung dafür in der Entwicklung des Herzchakras, die ab dem 70. Lebensjahr verstärkt wird. (Lebensrhythmen - ein Leben im 7/7 Takt).

WIE DEFINIERST DU FREUNDSCHAFTEN?

Was genau gehört für dich dazu, wenn du an deine engeren Freunde, weiteren Freunde oder Bekannten denkst? Entsprechend der Positiven Psychologie sind Vertrauen, Offenheit, Loyalität, Gegenseitigkeit, gegenseitige Hilfe, jemanden zu haben, der oder die immer für einen da ist, Intimität, mit jemandem über alles reden zu können und Spaß zu haben, Humor sowie gemeinsame Freizeitgestaltung die am häufigsten genannte Qualitäten. Freunde sind aber auch eine Quelle positiver Emotionen und eröffnen Gelegenheiten für persönliches Wachstum in jeder Lebensphase.[4]

Für mich können Freundschaften sehr unterschiedlich sein, mit manchen führe ich interessante, aufbauende Gespräche, mit anderen geht es mehr um gemeinsames Erleben und vor allem sind neue Impulse für mich immer sehr wichtig. Aber mir geht es auch noch um etwas anderes: mit Freunden und Freundinnen spüre ich tiefe Verbundenheit (Unsere Herzen sprechen miteinander), sie berühren mich und ich fühle mich in ihrer Gegenwart einfach gut. Und das hält auch noch über das eigentliche Beisammensein hinaus an. Alleine schon an sie denken erfüllt mich!

MIT FREUNDEN SIND WIR AUF EINER WELLENLÄNGE

Für mich ist die energetische Ebene die Basis von Freundschaften. Unabhängig von Worten und Erlebnissen. Und die Redensart „Mit … bin ich auf einer Wellenlänge“  drückt das am besten aus.

  • Unsere Gespräche fließen von einem Thema ins andere und man fühlt sich rundum verstanden.

  • Man trifft jemanden und weiß auf Anhieb, mit dem/der will man sich länger unterhalten.

  • Man triff einen Freund oder eine Freundin nach langer Zeit wieder und hat sofort den Draht dort weiterzumachen, wo man früher aufgehört habt, als ob keine Zeit verstrichen wäre.

  • Man denkt an jemanden und kurze Zeit später meldet er/sie sich am Telefon.

In der Energetik sind das genau die Beispiele, die eine energetische Verbindung über unsere Energiefelder darstellen. Das Faszinierende dabei ist, dass diese Verbindungen unabhängig von Raum und Zeit sind.

„Worte verbinden nur,
wo unsere Wellenlängen längst übereinstimmen.“ 
(Max Frisch)

Wenn die Wellenlängen, also unsere persönlichen Schwingungen, übereinstimmen, haben wir das Gefühl von Harmonie, so wie bei guten Musikern, die aufeinander eingestimmt sind (Die Kraft des Strahlens). Wir fühlen uns automatisch durch diese Resonanz erfüllt und energetisiert.

Aber persönliche Wellenlängen können sich über die Zeit auch ändern, da sie primär von Gedanken und Emotionen geprägt sind, die aus der eigenen Entwicklung stammen. Damit ist gut erklärbar, dass sich auch nach längerer Freundschaft die energetische Basis verändern kann, selbst wenn sich nach außen hin nichts geändert hat. Und so können Freundschaften ohne ersichtlichen Grund sogar auslaufen.

Und dann gibt es auch noch die sogenannte Energievampire (Hast du genug Energie?), die uns unbewusst (!) Energie abziehen. Ein klares Zeichen dafür ist, dass man nach einem Treffen mit ihnen das Gefühl hat, erschöpft, ausgelaugt und energielos zu sein, ohne, dass irgendetwas besonderes vorgefallen ist.

Ich habe den Eindruck, dass wir mit dem älter werden diese energetischen Einflüsse immer mehr spüren und auf positive Resonanzen (gleiche Wellenlänge und damit Wohlfühlen) oder sogenannte „destruktive Interferenzen“ (also unterschiedliche Wellenlänge und Energieverlust) intensiver reagieren. Das ist auch kein Wunder, denn der persönliche Energiehaushalt spielt mit den Jahren eine immer entscheidendere Rolle. Und in diesem Zusammenhang haben die Beziehungen und der energetische Austausch einen entscheidenden Einfluss auf unser Wohlbefinden.

Daher möchte ich dich anregen, deine Freundschaften auch aus dieser Sichtweise zu betrachten und ehrlich nachzufühlen: mit welchen Freunden fühle ich mich so richtig und wirklich wohl, denn das sind die Freunde, mit denen wir gemeinsam strahlend alt werden.

„Freundschaft, das ist eine Seele in zwei Körpern.“ 
(Aristoteles)

Herzlichst
Helga

[1] Jakub Samochowiec und Johannes C. Bauer: In guter Gesellschaft - Die große Schweizer Freundschaftsstudie; GDI Gottfried Duttweiler Institut 2023

[2] Lisa Wagner - Freundschaften verlängern das Leben - Metaanalyse der US-amerikanische Psychologieprofessorin Julianne Holt-Lunstad (2010)

[3] Institut für Psychologie des Alters – Universität Wien: Podcast
Pflege deine Freundschaften - Die Bedeutung von sozialen Beziehungen beim Übergang in den Ruhestand

[4] Lisa Wagner – Persönlichkeitspsychologin: Freunde machen glücklich und gesund, Freundschaften verlängern das Leben

Schatz, wir müssen reden!

Wenn von Pension die Rede ist, denkt man wohl in erster Linie daran „Was werde ICH jetzt machen?“ Und ein großer Teil meines Blog geht genau darum.

Aber mir ist auch schnell klar geworden, dass sich nicht nur mein eigenes Leben dadurch geändert hat, sondern natürlich auch das meines Mannes, ebenso wie unser gemeinsames. Egal welche neuen Aktivitäten ich jetzt setze, was ich mit meiner Zeit anfangen möchte, es betrifft auch meinen Mann.

Jahrzehnte lang bestimmten die Jobs und die Schule den Tagesablauf. Der Alltag war durchoptimiert und mit der Familie abgestimmt. Und von einen Tag auf den anderen ist alles anders! Diese neue Situation verändert auch alte Muster! Vor allem muss die viele freie Zeit neu geplant werden und das betrifft nicht nur den/die „neue/n“ Pensionisten/Pensionistin selbst, das betrifft immer beide!

Den Satz „Schatz, wir müssen reden!“  kennt ihr sicher aus Filmen oder auch aus dem echten Leben und er verheißt meist nichts Gutes. Aber so wie ich ihn meine, ist er genau das Richtige und unvermeidlich, wenn einer von den Partnern in Pension geht.

So vieles muss ausgeredet werden! Vor allem die Wünsche, Pläne, neuen Ideen und natürlich auch Erwartungen, die vielleicht noch nicht einmal richtig bewusst sind. Mit so einer Veränderung sind auch viele Emotionen wie Ängste und Unsicherheiten im Spiel und auch das gehört ausgesprochen. All das birgt auch die perfekte Chance neue Seiten am Partner kennen zu lernen, für die vielleicht Jahrzehnte lang kein Raum war. Das ist nicht unbedingt immer einfach und für manche kann es zur Zerreißprobe werden, wie die Scheidungs-Statistiken leider zeigen. Aber ich glaube, wenn man sich über das Potenzial bewusst ist, das in dieser neuen Zeit liegt, kann auch ein Honeymoon 2.0 dabei herauskommen!

Take away:

  • Wenn einer in Pension geht, sind immer beide Partner betroffen und diese Veränderungen gehören ausgiebig besprochen.

  • Es sind immer drei Rollen, die neu zu definieren sind: die eigene, die Partnerrolle und die Paarrolle.

  • Vereinbart einen Pensions-Jour-Fixe!

 

Laurenz Vavrovsky

 

IN PENSION MUSS MAN DIE ROLLEN NEU DEFINIEREN!

Nach vielen Jahren Partnerschaft hat man natürlich auch Erfahrung, wie man mit Veränderungen am besten umgeht. Ich kenne auch viele, die einfach ohne großes Brimborium in Pension gehen und es sich einfach mal gut gehen lassen. Aber dieses Dauerurlaubsgefühl ist tückisch und nach einiger Zeit möglicherweise abgenutzt. Und auch der Satz Es wird sich schon einspielen! bedeutet ja nur, dass man sich nicht wirklich mit den Veränderungen beschäftigen mag. Ich glaube, dass die Zeit der Pension und des Alters die große Zeit der Selbsterkenntnis ist und zu dieser gehört die Beziehung zu meinem Partner definitiv dazu.

In der Pension muss die Beziehung
wieder ganz neu erfunden werden!

Also habe ich mich auf die Suche gemacht, welche Anregungen in der Literatur oder im Internet dazu zu finden sind.

Am besten gefiel mir die Studie Das Paar beim Übergang in den Ruhestand von Sabine Buchebner-Ferstl vom Institut für Familienforschung der Universität Wien[i]. Sie beschreibt darin so klar und unverblümt, dass die Veränderungen beim Übergang in diesen neuen Lebensabschnitt oft unterschätzt werden. Denn sie sind nicht nur für den Einzelnen groß, sondern immer auch für den Partner und das Paar gemeinsam. Nachdem viele der alten Rollen und Rituale wegfallen, müssen sie neu ausgehandelt werden.

Hier sind ein paar Erkenntnisse aus dieser Studie, die mir besonders gefallen haben

•       Die eigenen, neuen Rollen in der Pension
Jeder, der in Pension geht, muss sich von den vielen Rollen trennen, die mit dem Beruf verbunden waren (z.B. der Rolle als Erwerbstätiger, als Chef, Mitarbeiter, Kollege, Experte ...) und die freiwerdende Zeit neu füllen. Das bedeutet, dass man für diese viele Zeit nicht nur Tätigkeiten sondern vor allem auch neue Rollen finden muss. Es reicht also nicht zu sagen „Mir wird nie fad, ich weiß mir immer etwas zu tun“, man muss auch in neue Rollen schlüpfen und diese müssen einen erfüllen, also einem etwas bedeuten (Sinn im Alter). Z.B. kann man bisherige Rollen ausbauen (Handwerker, Künstler, Sportler  ...) oder in neue hineinwachsen (Oma/Opa, freiwilliger Mitarbeiter ...) oder einen Teil der alten Rolle behalten (z.B. Senior Advisor).

•       Die Partnerrolle
Egal wofür man sich entscheidet, jede neue Rolle und Beschäftigung hat Auswirkungen auf den Partner/die Partnerin und der/die kann das unterstützen, hinnehmen oder auch ablehnen!  
Ich finde, dass gerade in dieser Neufindung die Chance liegt, neue Seiten am Partner kennenzulernen. Mich jedenfalls hat mein Mann mit seinen neuen kreativen Talenten, die bisher nie gefragt waren, überrascht und begeistert.
Ebenso kann der/die PartnerIn offene oder unausgesprochene Wünsche oder Erwartungen haben, wie z.B. Dann machen wir endlich viel gemeinsam. Bleiben die Erwartungen unausgesprochen, sind Enttäuschungen und Missverständnisse vorprogrammiert. Während ein Partner vielleicht darauf hofft, endlich gemeinsam ausgedehnte Reisen unternehmen zu können, träumt der andere davon, ein Studium zu beginnen.

•       Die Paarrolle
Manche Sachen kann man nur gemeinsam entscheiden. Die wichtigsten sind: Wie teilen wir uns ab jetzt die Hausarbeit auf? Soll sich etwas ändern und wenn ja, was? Wie schaut es mit Distanz und Nähe aus? Wie viel wollen wir gemeinsam machen, wie viel Freiraum wünscht sich jeder? Wie gestaltet man gemeinsame Zeit? Es geht auch darum, neue passende Paarrituale zu finden. Und schließlich natürlich auch, wie gehen wir mit dem (oft) geringeren Budget um.

Ihr seht, es gibt wirklich viel Kommunikationsbedarf! Die wichtigsten Themen, die neu „verhandelt“ werden müssen, sind daher gemäß Sabine Buchebner-Ferstl

  • Zeitgestaltung – individuell und gemeinsam

  • Aufgabenverteilung – speziell im Haushalt

  • Gemeinsamkeiten und Freiräume

  • Wünsche, Erwartungen, Möglichkeiten, Pläne, ....

 

MACHT EINEN PENSIONS-JOUR-FIXE!

In vielen Partnerschaften ist auch die gemeinsame Kommunikation über die langen Jahren mehr und mehr erstarrt und gehört auf den Prüfstand! Denn oft hat sie sich auf die Organisation des Alltags reduziert und manchmal will man schlicht Konflikten ausweichen. Ich weiß eh schon, was er/sie darauf sagen wird! - und bringt daher das Thema gar nicht mehr zur Sprache. Das vermeidet zwar Konflikte, engt allerdings auch sehr ein.

Um grundlegende Dinge zu besprechen - wie ich oben gezeigt habe – braucht es eine große Portion Offenheit. Und das erfordert vielleicht auch eine neue Art miteinander zu sprechen. Es geht hier nämlich nicht um das schnelle abarbeiten von irgendwelchen ToDo-Listen, sondern wirklich darum, dass innige Wünsche ausgesprochen und als solche respektiert werden.

Dafür muss man zuerst einmal den Raum schaffen und aktiv zuhören. Wir haben auf eine Form zurückgegriffen, die uns beiden aus dem Job bekannt war, einen Jour Fixe! Manche Freunde habe diese Herangehensweise belächelt, so im Sinne „Na, ihr könnt euch gar nicht von eurem Managementdasein trennen.“ Aber für uns war das genau richtig, denn, wie ihr in meinem Posting schon findet, Pension und Alter sind ein Job!

Jede Woche gab und gibt es an einem vereinbarten Tag definierte Zeit, wo über nichts anderes gesprochen wird, als

Was braucht es jetzt, damit diese Zeit für uns beide so richtig gut ist
und
wir gemeinsam strahlend alt werden!

Manchmal steht ein konkretes Thema auf der Agenda, manchmal Emotionen und manchmal auch nur Wie geht´s dir gerade. Denn selbst, wenn man viel Zeit miteinander verbringt, ist nicht gesagt, dass man über die wichtigen Dinge redet.

Wie in einem guten Jour-Fixe gibt´s ein paar Regeln einzuhalten. Als erstes ist es vorteilhaft sich vorzubereiten. Klingt vielleicht komisch, aber zu wissen, was man selber will, ist schon mal eine gute Ausgangsbasis. Und dann ist aktiv zuhören das Um-und-Auf! Das bedeutet ausreden lassen, ohne Kommentar, ohne vorschnelle Beurteilung und Stellungnahme und auch nicht nonverbal. Sondern mit der inneren Haltung der Neugierde (auch wenn man die Dinge eh schon kennt – vielleicht ist doch ein neuer Aspekt dabei?), mit Interesse (was steckt wirklich dahinter?) und vor allem voller Wertschätzung!
Anregung dazu findest du im Posting Unsere Herzen sprechen miteinander).

Wenn man so heran geht, kann es sogar sein, dass man Dinge löst, die unvereinbar scheinen, z.B. dass man den Partner bei seinem Wunsch unterstützt, obwohl man selber nicht mitmacht (siehe Beispiel – einer will reisen, der andere studieren – wie wär´s mit einer Studienreise ?)

Probiert es einfach aus, vereinbart euren Pensions-Jour-Fixe und vielleicht ist das auch für euch ein guter Weg, gemeinsam das Bestmögliche zu finden.

GESPRÄCHSTOFF GIBT´S GENUG

Ich habe das besondere Glück, dass all die Themen, die ich in diesem Blog mit euch bespreche – bisher sind es bereits 49 Postings - zuerst einmal bei meinem Mann landen. Er ist mein Lektor und daher werden die Artikel gemeinsam durchbesprochen. Und es war nicht nur einmal, dass wir auf sehr unterschiedliche Ansichten oder Auslegungen gestoßen sind. Besonders lange hat uns das Thema Reden wir über Sterben und Tod beschäftigt, denn darüber spricht man normalerweise am wenigsten. Aber auch über Sinn, Glück, Comfort Food, Lebensrhythmen ... etc. zu diskutieren hat uns näher und näher gebracht - und das nach über 30 Ehejahren!

AKZEPTANZ – EINE QUALITÄT DIE IM ALTER NOCH WICHTIGER WIRD

Als mein Vater 70 war, hatte er einen Herzinfarkt, von dem er sich gut erholte und er fing sofort wieder an viel zu rauchen. Sein Rauchen wurde in unserer Familie zu einem endlosen, negativen Thema, das fast alles andere überschattete. Über wenig anderes wurde geredet. Permanente Vorwürfe standen im Raum Das sollst du doch nicht, und du weißt doch, das schadet dir,  und so geht das nicht... Auf einer Dienstreise hatte ich damals die Gelegenheit einem Kollegen und Arzt mein Herz auszuschütten. Nach einiger Zeit sagte er: „Meinst du nicht, dass dein Vater mit 70 Jahren das Recht hat genau so zu leben, wie er möchte, selbst auf die Gefahr hin, dass er es dadurch verkürzt?“  Ich werde diesen Satz nie vergessen, denn er änderte unser Leben! Ich habe ihn mit meiner Mutter besprochen und ab diesem Zeitpunkt war Rauchen kein Thema mehr. Unser ganzer Fokus lag auf all dem Schönen, das wir gemeinsam erlebt haben! Wir haben mit meinem Vater vereinbart, dass er rauchen kann, wie er das möchte, nur bitte nicht dort, wo wir in seiner Rauchwolke sitzen. Wir hatten daraufhin noch zwei wundervolle gemeinsame Jahre.

Nicht für alles muss eine perfekte Lösung gefunden werden,
manchmal reicht es, zu akzeptieren,
dass der andere über sein Leben bestimmt,
auch wenn ich eine andere Meinung dazu habe.

Versteht mich bitte richtig, es geht hier keineswegs um Resignation. Aber manche Dinge kann man ganz einfach akzeptieren, weil man diesen Menschen liebt.

 

Herzlichst
Helga

[i] Sabine Buchebner-Ferstl: Das Paar beim Übergang in den Ruhestand.  (2004) Österreichisches Institut für Familienforschung; Universität Wien https://www.oif.ac.at/fileadmin/user_upload/p_oif/Working_Paper/wp_41_Paar_Uebergang_Ruhestand.pdf

 

Unsere Herzen sprechen miteinander

Habt ihr schon gehört, dass wir Emotionen nicht nur über Worte, Körpersprache und Reaktionen ausdrücken, sondern dass unser Herz diese auch ausstrahlt? Unsere Herzen kommunizieren miteinander und wir spüren das!

Emotionen sind keineswegs Privatangelegenheit! Das elektromagnetische Feld des Herzens sendet weit über unseren Körper hinaus permanent aus, wie wir uns gerade fühlen. Die Herzfrequenzvariabilität (HRV) bei Angst, Wut oder Sorgen ist völlig anders, als bei Wertschätzung, Freude und natürlich auch bei Liebe. Das beeinflusst nicht nur unseren gesamten Körper und damit unsere Gesundheit sondern es beeinflusst auch unser Zusammenleben.

Egal ob wir im Job mit vielen Leuten in Kontakt stehen oder als Senioren Beziehungen mit dem Partner, der Partnerin, Kindern, Enkeln, Freunden etc. haben, wir sind immer von vielen Leuten umgeben und daher spielen Emotionen von jedem einzelnen von uns ein große Rolle. Ich denke, wenn man sich diese Herzkommunikation immer wieder bewusst macht und weiß, worauf es ankommt, kann man viel dazu beitragen, selbst negative Stimmungen in eine neutrale bis positive Richtung zu bringen. Für mich ist es inzwischen eine wichtige Form der Kommunikation geworden.

Take away

  • Unser elektromagnetisches Herzfeld überträgt die Informationen unserer aktuellen Emotionen!

  • Wann immer wir mit anderen Menschen beisammen sind kommunizieren unsere Herzen miteinander.

  • Jemand, der gut drauf ist, hat gute Chancen, die Stimmung ganz ohne Worte auch bei anderen zu verbessern.

  • Ich zeige dir Atemtechniken, die dir dabei helfen.

 

Foto: HeartMath

HeartMath Institute 2009 [1] Jeder Einzelne beeinflusst das umliegende Feld

 

EMOTIONEN SIND KEINE PRIVATSACHE

Natürlich, Emotionen sind etwas ganz Persönliches, aber wir können sie unbewusst nicht für uns behalten. Wir bilden sie im Gehirn, in der sogenannten Amygdala, die unsere Sinneseindrücke oder unsere Gedanken bewertet und eine Körperreaktion auslöst. Also zum Beispiel die bekannte Fight-or-Flight Reaktion. Aber es ist auch unser Herz, das die aktuellen Emotionen an den Körper sendet. So wie es schlägt, wird unser emotionaler Zustand als elektromagnetisches Feld ausgesendet und das beeinträchtigt oder fördert unsere Gesundheit. Und auch noch 3-5 Meter im Umkreis kann dieses Signal mit feinen Instrumenten noch deutlich gemessen werden. Klar, dass andere Menschen es daher auch mehr oder weniger stark registrieren und ihr Nervensystem darauf reagiert. Das Herz ist Sender und Antenne für diese Schwingungen, wie beim Mobilfunk!

Das erklärt auch, warum man sich in einem Raum, wo Leute schlecht drauf sind, nach einiger Zeit ebenfalls nicht wohl fühlt, obwohl man anfangs eigentlich gut drauf war. Oder auch umgekehrt, dass man sich in Gesellschaft gut gelaunter Menschen automatisch wohler fühlt. Wir sind ständig miteinander verbunden, ob wir wollen oder nicht.

Auch negative Emotionen sind OK, wenn sie einem die Energie dafür geben, eine Aktion oder Handlung zu setzen oder sich zu schützen. Wenn der Ärger z.B. dazu führt, dass du diese Energie verwendest um den Mut zu haben deinen Standpunkt selbst gegen Widerstände klar auszudrücken, dann hat er seine Wirkung erreicht. Wenn du ihn aber nur hinunterschluckst, dann vergiftet er nicht nur dich selbst, sondern überträgt sich unbewusst auch auf andere, die vielleicht gar nichts damit zu tun haben.

Aus den Erkenntnissen der Herzkommunikationsforschung geht klar hervor

Wenn es möglich ist, umgib dich mit Menschen, die Freude, Begeisterung und Wertschätzung bis hin zu Liebe ausstrahlen

Vor allem aber, bring dich selber immer wieder in den Zustand positiver Emotionen und strahle diese auch aus

SO ENTSTEHT DAS HERZFELD

Im Herzen entsteht bei jedem Schlag ein schwacher Strom mit einer Spannung von etwa einem Tausendstel Volt. Diese elektrische Aktivität des Herzens kann mit dem EKG (Elektrokardiogramm) als Summe der elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern gemessen werden. Wie mit jeder elektrischen Aktivität, geht dabei auch eine magnetische Aktivität einher. Dieses elektromagnetische Feld durchdringt den gesamten Körper und reicht noch weit darüber hinaus.

Ein gesundes Herz schlägt in einem bestimmten, geordneten Rhythmus. Die Abstände zwischen den jeweiligen Herzschlägen unterscheiden sich jedoch im Millisekunden-Bereich, und diese Unterschiede sind von entscheidender Bedeutung. Sie werden als Herzfrequenz-Variabilität (HRV, heart rate variability) bezeichnet und sind inzwischen ein wichtiger Parameter für Fitness und damit vielen Sportlern, besonders Läufern, gut bekannt. Die Herzvariabilität (HRV) spiegelt aber auch die Emotionen wieder, denn je nach Emotion zeigt sich ein deutlich anderes Bild.

 

HeartMath Deutschland [2]: Einfluss der Emotionen auf die HRV

 

Bei Emotionen wie Ärger, Angst, Zorn oder Wut zeigen sich chaotische Herzrhythmen, also sogenannte inkohärente Herzrhythmen, während Emotionen wie Dankbarkeit, Wertschätzung und Mitgefühl harmonische, kohärente Herzrhythmen erzeugt.

HERZKOHÄRENZ – EIN NEUER BEGRIFF

Wissenschaftlicher Vorreiter auf dem Gebiet der Herzkohärenz ist das HeartMath Institute [3] in Kalifornien, das seit ca. 30 Jahren die Mechanismen und Aktivitäten unseres Herzens erforscht, die unsere Wahrnehmung, Emotionen, Intuition und die eigene Gesundheit beeinflussen. Ihre Methoden zur Steuerung des sogenannten kohärenten Herzfeldes sind mittlerweile vielfach im Einsatz, z.B. in Unternehmen, der Polizei und sogar in Gefängnissen.

Herzkohärenz ist der Zustand, in dem der Herzrhythmus, die Atmung, der Gehirnrhythmus und Emotionen miteinander synchronisiert sind. Sie sind also energetisch aufeinander abgestimmt und schwingen harmonisch. Kohärenz bedeutet Ordnung, Verbundenheit, Stabilität und effiziente Nutzung von Energie. Diesen harmonischen Zustand hat man, wenn man im Flow ist. Mit Herzkohärenz findest du mehr innere Ruhe, emotionales Gleichgewicht, bist konzentrierter und widerstandsfähiger, also lauter gute Gründe, sich damit näher auseinander zu setzen!

MIT ATEMTECHNIK KANNST DU DEIN HERZFELD STEUERN

Von allen Parametern, die bei Herzkohärenz eine Rolle spielen, können wir die Atmung am leichtesten steuern. Daher kann man auch das Feld, das man ausstrahlt, durch bewusstes Atmen verändern.

Das geht alleine dadurch, dass man die Aufmerksamkeit auf die Herzregion legt, langsam und regelmäßig z.B. im 10 Sekunden-Rhythmus atmet – also 5 Sekunden einatmen und dann 5 Sekunden ausatmen und sich dabei vorstellt, der Atem strömt durch die Herzregion. Man nennt das Herzfokussierte Atmung.

 

HeartMath Institute [4] Der Übergang aus einem chaotischen in einen kohärente HRV-Zustand ist jederzeit möglich

 

SCHNELLE HERZKOHÄRENZ [5]

So kommst du in wenigen Minuten in einen kohärente Zustand.

  • Beginne mit herzfokussiertem Atmen indem du dir vorstellst, dass dein Atem in deinen Herzbereich hinein- und hinausfließt.

  • Während du so weiteratmest, denk an jemanden, der dich bedingungslos liebt oder an einen Menschen den du besonders liebst oder an eine Situation, die dich an ein tiefes Gefühl von Wertschätzung oder Fürsorge für jemanden erinnert.

  • Bleib in diesem angenehmen Zustand so lange, wie du möchtest und es gerade möglich ist.

Ich habe diese Atemtechnik in meinem eigenen Arbeitsalltag häufig angewendet und fand es immer beeindruckend, wie schnell die eigene Stimmung steigt. Aber noch mehr beeindruckt war ich jedes Mal, wie groß die Wirkung auf alle um mich herum war. Denn oft hat sich meine kohärente Stimmung auf alle anderen übertragen!

Und heute mache ich die „Schnelle Herzkohärenz-Atmung“ manchmal auch statt einer langen Diskussion, wenn z.B. einmal der „Haussegen schief hängen sollte“.

Herzkohärenz wirkt oft besser und schneller
als etwas auszudiskutieren!

SHIFT AND LIFT TECHNIQUE™

So kannst du anderen helfen.

Manchmal sieht oder spürt man, dass es einem Gesprächspartner nicht gut geht und möchte helfen. Das machen wir normalerweise, indem wir fragen und gute Ratschläge geben. Aber es geht auch anders, alleine durch zuhören und atmen!

Diese "Shift & Lift"-Technik kannst du jederzeit privat oder beruflich einsetzen. Das kann der Partner sein, mit dem man gerade einen Ärger hat, das können die Kinder sein, die man mit Worten einfach nicht erreicht z.B. wenn sie im Teenager Alter sind, das kann aber auch im Job sein, z.B. während einer Teamsitzung, wenn sich Ärgernisse anbahnen. Du und alle anderen werden davon profitieren.

Beim SHIFT erhöhst du zuerst deine eigene Herzkohärenz und beim LIFT wendest du dich der anderen Person zu. Man muss diese Person auch nicht lieben, aber du kannst durch Wertschätzung, Zuwendung, Respekt und Herzkohärenz dazu beitragen, dass sie wieder in Balance kommt und sich wohl fühlt.

  • Beginne wieder mit der herzfokussierten Atmung und halte sie während der ganzen Zeit.

  • Aktiviere ein Gefühl von Liebe (schnelle Herzkohärenz).

  • Dann wende dich der anderen Person zu, indem du mit einem Gefühl von Wertschätzung, Fürsorge und Respekt einfach nur zuhörst. Du brauchst weder zu fragen, noch Ratschläge zu geben. Bleib einfach bei dieser kohärenten Herz-Verbindung.

In Kürze wirst du mit ziemlicher Sicherheit eine Veränderung an der Person wahrnehmen, z.B. an der Körperhaltung oder am Gesichtsausdruck und auch die Energie, die sie verbreitet wird sich verändern. Das gleiche kannst du auch für ganze Gruppen machen. Mit diesem Wechsel aus einem stressigen, emotionalen Zustand in kohärente, gute Stimmung kannst du also aktiv das Gesprächsklima positiv gestalten.

Probier‘ es einfach aus, es funktioniert ganz hervorragend!

Herzlichst
Helga

Dazu passt auch der Post Hast du genug Energie?

[1] https://www.heartmath.org/articles-of-the-heart/global-interconnectedness/each-individual-impacts-the-field-environment/

[2] HeartMath Deutschland https://www.heartmathdeutschland.de/emotionale-zustaende-sind-messbar/

[3] HeartMath Institute - https://www.heartmath.org/

[4] https://www.heartmath.org/articles-of-the-heart/science-of-the-heart/article-explains-importance-of-heart-rate-variability-for-your-health/

[5] Markus Peters: Buch GESUNDHAMCHER HERZ  - Wie es uns steuert, verbindet und heilt. Der geniale Impulsgeber für Körper und Seele; VAK 2016

Der Selbstliebe mehr Raum geben

Sich selbst zu lieben kennt kein Alter! Doch jetzt im Alter zeigt sich mehr und mehr, ob und wie man Selbstliebe empfindet. Kann man mit den Veränderungen gelassen umgehen oder wird man mehr und mehr verbittert?

Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass es gar nicht notwendig ist Selbstliebe zu lernen, da sie sowieso unser innerster Kern ist. Wir müssen ihr nur mehr Raum geben, indem wir sukzessive all das wegräumen, was sie zudeckt. Dazu zählen insbesondere kritische und abwertende Selbstgespräche, Wenn-Dann-Prägungen und dauernde, wertende Vergleiche. Darum geht’s heute – wie immer: um strahlend alt zu werden!

Take away:

  • Selbstliebe müssen wir nicht lernen, sie ist in uns immer da

  • Es liegt an uns, ihr mehr und mehr Raum zu geben

  • Der innere Kritiker muss in die Schranken gewiesen werden, denn er überschreitet oft seine Grenzen

 

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SELBSTLIEBE IST MEHR ALS SICH VERWÖHNEN

Wie merkst du, dass du Selbstliebe empfindest? Woran erkennst du das? Wie fühlt sich für dich Selbstliebe an?

Oft höre ich, dass Selbstliebe gleichgesetzt wird mit „sich etwas Gutes tun“ oder gut zu sich selber zu sein (z.B. eine Massage oder ein Wellnesswochenende). Andere wieder meinen, dass es darum geht, sich der eigenen Stärken bewusst zu sein. Aber die Definition von Selbstliebe beinhaltet viel mehr: es geht um die Selbstannahme mit allen Stärken und Schwächen in Form uneingeschränkten Liebe. Und das kann eine Herausforderung sein!

Es ist schön, sich seiner Stärken bewusst zu sein (z.B. Wissen zu haben, das gebraucht wird; sportlich zu sein), wenn daneben allerdings der innere Kritiker uns abwertet (z.B. ich werde aber immer dicker, langsamer,...), dann ist die Selbstliebe nicht uneingeschränkt.

Nach meinen Erfahrungen aus den 20 Jahren, in denen ich mich mit Energetik befasst habe, ist Selbstliebe nicht etwas, was wir lernen oder was wir uns aneignen müssen. Selbstliebe, so wie ich es sehe, ist immer da! Sie ist vielmehr unsere innerste Kraft und das, was uns ausmacht.

Wir sind im Kern Selbstliebe!

DER SELBSTLIEBE RAUM GEBEN

Wie sehr wir sie spüren, uns darüber bewusst sind oder nicht, liegt an unseren verschiedenen Prägungen und Eigenschaften, mit denen sie überdeckt, verdrängt oder unterdrückt wurde. Die Einschränkungen stammen entweder aus der Kindheit, wurden epigenetisch von den Ahnen übernommen oder die Seele hat sie aus einem Vorleben mitgebracht. Manche nennen das Karma. Es sind negative Gedanken, Glaubenssätze und Emotionen über uns selbst und unseren Körper.

Den strahlenden Kern von Selbstliebe müssen wir nicht lernen, aber wir können ihm mehr Raum geben, indem wir nach und nach diese Einschränkungen auflösen.

Darin sehe ich auch eine wichtige Aufgabe im Alter, denn genau das macht den Unterschied zwischen einem liebenden oder einem verbitterten Senior oder einer Seniorin. Mit jedem noch so kleinen Schritt merkt man, wie sich die Selbstliebe ausdehnt und für innere Ruhe und Frieden sorgt.

WAS STEHT DER SELBSTLIEBE IM WEGE?

Nach Barbara Fredrickson (Professorin für positive Psychologie), sind es die Selbstherabsetzung und die Selbstverherrlichung, die der Selbstliebe im Wege stehen. [1]

Durch die Selbstherabsetzung glauben wir nicht, dass wir es wert sind, geliebt oder akzeptiert zu werden. Sie meint „auf einer unausgesprochenen Ebene tun wir unsere guten Eigenschaften als unwichtig ab und bleiben unseren Unzulänglichkeiten verhaftet. Vielleicht glauben wir, unsere Defizite erst ausmerzen zu müssen, bevor wir uns selbst vollkommen lieben und akzeptieren zu können: „wäre ich doch nur dünner, sportlicher, disziplinierter, organisierter, erfolgreicher...“, doch dabei bleibt es meistens. Wir warten ab, ohne wirklich etwas zu verändern und entziehen uns die Liebe, bis diese unausgesprochenen Bedingungen erfüllt sind. Aber das Warten endet nie und ebenso wenig fließt die Selbstliebe.“

Unter all den Abwertungen spielen Schuld und Scham die größte Rolle. Schuld ist ein Gefühl, das seit Jahrhunderten, besonders im religiösen Kontext, in unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle spielt und wir alle von klein auf mitbekommen haben. Das Gefühl von Schuld hält einen in Bann und verhindert jegliche persönliche Weiterentwicklung. Damit kann das jeweilige Ereignis nicht aufgelöst werden und Selbstliebe kann nicht fließen. Scham ist in gewisser Weise noch perfider, weil sie die persönliche Würde und den Selbstwert untergräbt und generell als die Emotion mit der geringsten Energie gilt. Es ist daher schwer, aus eigener Kraft der Scham zu entkommen. Ich habe den Eindruck, dass speziell Scham im höheren Alter eine zunehmende Rolle spielt, wenn der Körper nicht mehr der Würde entspricht, die wir als Kind gelernt und so intensiv damit verbunden haben. Mit dieser Scham wird die Selbstliebe zugedeckt.

Ebenfalls abwertend sind „Wenn-dann“-Bedingungen. Als wir klein waren, war es noch üblich zu hören „Wenn du brav bist, dann hat dich die Mama/der Papa/die Oma ...  lieb!“ oder so ähnlich. Dieses schreckliche „Wenn–dann!“ Es steckt in so vielen von uns noch tief drinnen! Aber es ist schlicht und einfach falsch und erniedrigend! Wirkliche Liebe kennt keine Bedingungen! Auch die Selbstliebe nicht!

Interessanter Weise steht auch die Selbstverherrlichung der Selbstliebe im Wege, obwohl sie vorgibt, genau diese zu sein. Eine überhöhte Sichtweise von sich selbst oder eine besonders hohe Selbsteinschätzung muss sich permanent durch positives Feedback bestätigen und ist daher alles andere als Liebe.

Selbstliebe kennt keine wertenden Vergleiche und erzeugt dadurch innere Ruhe. Also tun wir etwas für die Selbstliebe!

In meinen Posts Let´s Celebrate und „feiere deinen Körper“ findet ihr schon einige Anregungen, wie und warum wir gerade im Alter unseren Geburtstag und unseren Körper feiern sollten. Jetzt zeige ich euch noch drei weitere Möglichkeiten, wie man der Selbstliebe zu mehr Raum verhelfen kann.

ICH BIN GUT!

Wir Senioren haben das alles hinter uns: bei Prüfungen bestehen müssen, sich im Job beweisen müssen, schneller, besser, kompetenter sein, sich gut darstellen, um einen speziellen Job zu bekommen, eine gute Mutter/Vater sein ... etc. Irgendwie waren diese Anforderungen und Vergleiche zumindest seit der Schule und dann im Job in gewisser Weise immer anwesend.

Jetzt, in der Pension, fallen viele dieser Bestätigungsmuster weg. Wir müssen und brauchen uns, Gott sei Dank, nichts mehr beweisen! Im Grunde gibt es nur mehr eine Instanz, die zufrieden sein muss, ICH! (mein inneres Kernteam), und zwar ohne irgendeinem Vergleich mit anderen standhalten zu müssen!

Mit der Aussage „Ich bin gut“ geht es keineswegs um die oben zitierte Selbstverherrlichung, sondern nur darum, mir bewusst zu sein, dass ich mit mir, meinen Aktivitäten, meinen Gedanken und meiner Leistung, vor allem aber mit meinem Sein in meinem tiefsten Inneren glücklich bin.

Gestern hatte ich so einen Moment. In einem Gespräch mit meiner Schwester haben wir uns aus heiterem Himmel gegenseitig erzählt, worauf wir gerade stolz sind. Es ging überhaupt nicht darum, den anderen zu Begeisterungskommentaren zu bewegen sondern einfach einmal laut auszusprechen, dass ich auf etwas stolz bin, das ich jetzt mache. Ich mach das gut! Ich bin gut!  Und die andere hörte ohne Kommentar voll Freude und Mitgefühl zu. Das war cool! Probiert das einmal aus!

VETO GEGEN DEN INNEREN KRITIKER

Leider ist da oft noch die andere Stimme in mir, die viel weniger freundlich ist. Vor kurzem war ich beim Ausfüllen eines Online-Formulars wieder einmal richtig wütend auf die Technik und auf mich! Es war alles stressig und hektisch und nichts hat funktioniert, schließlich habe ich auch noch Zahlendreher eingebaut. Sofort meldete sich in meinem Kopf der ungebetene, innere Kritiker: „Ich hasse diese Online-Formulare! Gott, bis du dumm! Bei dem ganzen elektronischen Kram kommst du nicht mehr mit! Kannst du nicht besser aufpassen? Immer wieder passiert dir das!“ Ihr könnt euch vorstellen, das hilft kein bisschen in so einer Situation.

Ich habe den Eindruck, dass der innere Kritiker auch keinen Respekt vor dem Alter hat! Ganz im Gegenteil, er wird lauter und frecher. Als ich einmal den Faden nicht sofort in das Nadelöhr brachte, meinte er herablassend „Du bist immer so patschert! [2] Und jetzt sind deine Arme nicht einmal mehr lang genug für deine Augen!“  Oder, vor Kurzem habe ich einen eleganten, gepflegten Herrn in einem Selbstgespräch zu sich sagen gehört „Ich bin so ein alter Trottel!“

Wir kennen so viele Möglichkeiten um uns innerlich zu kritisieren, manchmal auch zu beschimpfen und runterzumachen und uns selbst weh zu tun. Nie würden wir so verletzend zu anderen sein, schon gar nicht, wenn wir sie lieben. Ich bin mir sicher, diese Form von Selbstkritik und Selbstabwertung ist nur deshalb so einfach, weil niemand zurückredet oder dagegen argumentiert. Daher sind wir verleitet, manchmal sogar noch nachzulegen!

Manchmal ist es gut, den Ärger auszusprechen und damit die überschüssige Energie loszulassen, aber wenn es die innere Würde angreift, halt dich zurück! Lass das nicht unkommentiert stehen! Widersprich dir! Argumentiere dagegen! Dazu kannst du die Position deines Inneren Coaches, einnehmen. Du brauchst dir nur die eine Frage zu stellen: „Kann ich zu 100% und unter allen Umständen sicher sein, dass das so wahr ist?“  Die Antwort ist praktisch immer nein! Vielleicht bin ich in dieser einen Situation „patschert“, ja, aber das gibt mir nicht das Recht, so ein allgemeines, abwertendes Statement mit „Ich bin“ abzugeben. Denn erstens gibt es unzählige  Situationen, in denen ich es nicht bin und zweitens richten sich „Ich bin“-Sätze immer an die ganze Persönlichkeit und gehen daher sehr tief. D.h. abwertende „Ich bin“-Sätze verletzen die eigene Würde. Also sprich diese eine Situation konkret an und nicht deine „Ich bin“-Identität! Statt: „Ich bin immer so patschert“ einfach „In dieser Situation war ich patschert!“

Leg die Strenge in deinen Selbstgesprächen ab, wobei es nicht darum geht, alles positiv zu sehen und schön zu reden. Es geht um einen mitfühlenden, aufrichtigen inneren Dialog wann immer du Gefahr läufst, dich selbst abzuwerten, also wenn der innere Kritiker laut wird.

Akzeptiere was gerade schiefgelaufen ist und switche sofort zu einem bedingungslosen JA! zu dir selbst. Genau das ist auch die Einstiegspraxis beim Tapping. Der Einstiegssatz lautet: Auch wenn ...(zitiere das Problem)... liebe und akzeptiere ich mich voll und ganz! Denn genau wie bei einem Kind mache ich die Liebe nicht davon abhängig, ob es brav seine Aufgaben macht oder nicht. Selbstliebe heißt Akzeptanz, und zwar bedingungslos!

SO TRAINIERST DU MITGEFÜHL

Wenn du deiner inneren Stimme mehr Mitgefühl verleihen willst, dann empfehle ich dir die sogenannte META Meditation (Liebende-Güte-Meditation) [3].

Entspanne dich durch meditative Atemtechniken, denke dann an eine deiner guten Eigenschaften und an ein erfreuliches Ereignis, das dazu passt. Das erste, was dir einfällt ist richtig. Dann sprich innerlich die folgenden Sätze langsam aus und mach nach jedem Satz eine Pause, um dieses Statement richtig zu verinnerlichen.

  • Möge ich mich sicher und beschützt fühlen.

  • Möge ich mich glücklich und voll Frieden fühlen.

  • Möge ich mich gesund und stark fühlen.

  • Möge ich Leichtigkeit empfinden und mich wohlfühlen.

Du kannst diese Sätze natürlich so variieren, dass sie genau zu dir passen!

Die Studien von Barbara Fredrickson haben gezeigt, „dass eine mitfühlende Liebe für sich selbst sowohl für die Gesundheit als auch für das Glück wichtiger ist, als das hochgelobte Selbstwertgefühl!“

SELBSTLIEBE BRAUCHT ZEIT UND GEDULD

Vermutlich das Schwierigste ist es, mit sich selbst Geduld zu haben! Selbstliebe ist nicht etwas, was man „mal so schnell“ lernen kann. Wir entwickeln sie ein Leben lang.

 

Selbstliebe wächst mit
Geduld, Nachsicht, Freundlichkeit, Vergebung
und einem inneren Lächeln,

 

Diese Gedanken wollte ich mit Euch teilen.

Herzlichst
Helga

[1] Barbara Fredrickson: Die Macht der Liebe. Ein neuer Blick auf das größte Gefühl, campus 2013

[2] Österreichisch für ungeschickt.

[3] Volle Anleitung z.B. im Buch „Die Macht der Liebe“

Schluss mit übernommenen Macken

Immer wieder stelle ich fest, dass ich nicht nur im Aussehen, sondern auch in manchen Verhaltensmustern meinen Eltern und ganz besonders meiner Mutter ähnlicher werde. Aber nicht alles davon ist immer super! Kennt Ihr das auch?

Im Urlaub bin ich auf ein Muster gestoßen, das mich schon lange begleitet und das ich in bestimmen Situationen immer wieder „hochfahre“. Ganz plötzlich ist mir klar geworden, dass dieses Verhalten nur das abgeschaute Kommunikationsmuster meiner Eltern ist. Weil diese Erkenntnis so befreiend war und mir viel neue Energie gegeben hat, möchte ich Euch in diesem Post darüber berichten und auch beschreiben, wie man solche Muster auflösen kann.

Take away

  • Was machst Du, wenn Du herausfindest, dass Du deinen Eltern immer ähnlicher wirst?

  • Mach den Switch von der übernommenen Macke zum authentischen und erwachsenen „So-will-ICH-das!“

  • Das Loslassen von Macken bringt Dir mehr Energie.

 

Foto: Robert Pražak

 

MAN IST NIE ZU ALT ÜBERNOMMENE MACKEN LOSZUWERDEN

Meine Eltern waren großartig und ich liebe sie von Herzen. Sie haben mir sehr viel Freiheit gelassen, mich in all meinen Ideen unterstützt und wenn ich an zu Hause denke, ist das mit sehr viel Freude und Liebe verbunden. Aber sie hatten natürlich auch ihre Macken und gerade die sehe ich nicht so gerne im meinem eigenen Repertoire.

Ich nenne diese kleinen, subtilen Gewohnheiten, die völlig unbewusst auftauchen und einem den Alltag erschweren, ganz einfach Macken. Einfach um klarzustellen, dass es hier nicht um größere familiäre Probleme geht, die man mit Hilfe von Experten betrachten sollte.

Ich musste 68 Jahre alt werden, um so eine Macke aufzulösen! Ich schleppe sie schon Jahrzehnte mit mir herum und sie hat mir schon viele Situationen vermiest.

Wir waren auf Urlaub und wollten eine geführte Tour in eine Eishöhle machen. Für mich ein kleines Abenteuer! Aber wir waren mit Bergführer, Steigeisen, Helm und jeder Menge Sicherheitsinstruktionen gut versorgt. Am Weg dorthin, als ich definitiv nicht mehr umkehren konnte, beginnt eine Stimme in meinem Kopf alle möglichen Bedenken aufzuzählen: In der Eishöhle wird es sehr kalt sein! Hoffentlich werde ich nicht frieren! Was ist mit dem restlichen Urlaub, wenn ich mich verkühle? Hätte ich nicht doch eine Strumpfhose unter meiner Jeans anziehen sollen? Warum habe ich nicht die zusätzliche Daunenjacke genommen ? Was ist, wenn ich mich beim Einstieg blöd anstelle und die anderen aufhalte? ...

Als wir so dahinstapfen und meine Gedanken im Kreis laufen, wird mir plötzlich klar, dass das keineswegs meine eigenen, erwachsenen Gedanken sind, denn nüchtern betrachtet, gibt es praktisch kein Risiko und es wird einfach nur ein schönes Erlebnis werden, auf das ich mich ja freue. Ich sehe meine Eltern vor mir, wie sie Aktionen wie diese geplant und durchgeführt haben: Mein Vater, immer bereit für etwas Neues und ein Abenteuer, hat geplant, entschieden und es voll Vertrauen mit uns allen durchgezogen. Erst als der Point-of-no-Return erreicht war, hat meine Mutter ihre ganze Bedenkenliste hochgefahren. Mein Vater war immun dagegen, aber mich hat das beunruhigt und verunsichert.

Als mir klar wurde, dass ich diese beiden Muster in mir vereine, war ich automatisch in einer neutralen Position. Aus dieser Position heraus konnte ich Distanz zur „Bedenken-Stimme“ meiner Mutter schaffen. In dem Bewusstsein, dass es nur ein Muster ist und nichts mit meiner erwachsenen Einstellung zu diesem Abenteuer zu tun hat, konnte ich diese innere Stimme schließlich ganz abdrehen. Danach habe ich diese Tour in vollen Zügen und mit einer neuen Leichtigkeit genossen.

SO LANGE SWITCHEN, BIS SICH MACKEN NICHT MEHR ZEIGEN

Normalerweise verlassen uns solche Muster nicht mit einem einmaligen Erkennen, zu lange und zu oft haben wir sie abgespielt und damit gefestigt. Aber mit dem Bewusstsein dafür erkennt man sie öfter als früher. Du kannst jedes Mal mit dem sogenannten Switching darauf antworten, bis sie sich nicht mehr zeigen. Switching ist eine Methode aus dem Meridianklopfen (Tapping) und läuft in 3 Stufen ab:

  1. Man wird sich bewusst, dass man im Begriff ist, dieses Muster abzuspulen und

  2. geht bewusst in eine neutrale, distanzierte Haltung; das gelingt am besten mit ein paar tiefen, entspannenden Atemzügen und

  3. entscheidet sich dann für ein EIGENEN Weg.

Inzwischen habe ich Switching für dieses Muster in verschiedenen Situationen mehrmals wiederholt und es hat jedes Mal funktioniert. Da ich jetzt weiß, dass es nur ein Muster ist und nichts mit meiner Realität zu tun hat, gelingt es mir mehr und mehr, lästige Bedenken meiner „inneren Mutterstimme“ zurückzuweisen und mich voll Freude auf Neues einzulassen. Halleluja!

Sollten sich Macken hartnäckiger halten oder Du sie schneller und vollständig loswerden willst, kann man sie auch mit energetischen Methoden, wie OMEGA-Health® Coaching oder ThetaHealing®, löschen.

JEDER KENNT SOLCHE MACKEN

Als ich diese Erkenntnis Freunden erzählte, wussten sie sofort wovon die Rede ist. Jeder und jede konnte mir auf Anhieb ein Muster von Mutter oder Vater sagen, das sie übernommen haben und einfach nachspielen. Eine Freundin z.B. berichtete, dass ihre Mutter bei Zwistigkeiten gerne schmollend geschwiegen hat und sie sich auch immer dabei ertappt. Nachdem ich ihr meine Erfahrung berichtet und Switching erklärt habe, wird sie sich dieser Situationen bewusst, hält ihr inneres Muttermuster auf Distanz und beginnt mehr und mehr, statt zu schmollen, die Dinge an- und auszusprechen.

Wenn es um übernommene Muster und Macken geht, finde ich es wichtig, dass man keinerlei Ärger aufkommen lässt oder Schuld zuweist. Der Gedanke „Du bist schuld, dass ich jetzt so reagiere“, gibt dem Thema nur noch zusätzlich negative Energie und hilft damit keinen Schritt weiter. Viel besser ist es, mit einem schmunzelnden „AHA“ zu reagieren und danach beim Switchng zu überlegen, wie ICH es eigentlich haben will. Damit kommt man aus dem unbewussten kindlichen Muster in eine selbstbestimmte, wirklich erwachsene Haltung. Ich habe für mich beschlossen, Bedenken gleich in die Planung (und da sind es ja keine Bedenken, sondern sinnvolle Vorsorgen) aufzunehmen und danach, sollte ich sie bemerken, liebevoll abzudrehen.

AUCH POSITIVE MACKEN HINTERFRAGEN

Dass ich die Abenteuerlust von meinem Vater übernommen habe, klingt erst einmal sehr positiv, aber ist das auch wirklich für mich immer das Richtige? Wäre doch möglich, dass nicht jedes Abenteuer mein Herz erfreut, wenn ich mich unreflektiert darauf einlasse. Im Fall der Eishöhle allerdings hat es für mich gut gepasst.

Ich möchte Euch empfehlen, immer bewusst nachzuspüren, ob auch die guten Muster der Eltern wirklich immer zu Euch selber passen. Das geht nicht mental, sondern es geht nur, wenn man nur das eigene Herz fragt und nachspürt: „Ist das für mich wirklich richtig?“

WENIGER MACKEN = MEHR ENERGIE

Warum sollte man sich diese Gewohnheitsmuster bewusst machen und ändern, warum nicht einfach damit abfinden? Einerseits bin ich überzeugt, dass es erfüllender ist, ein authentisches, erwachsenes Ich zu sein und nicht eine Kopie der Macken der Eltern. Andererseits spricht ein rein energetischer Grund dafür. Jeder Gedanke, der eine negative Emotion auslöst, wie Angst, Schmollen, Verstimmung etc. oder auch einfach nicht zu einem passt, blockiert unseren Energiefluss. Unwillkürlich schotten wir uns nach außen ab und haben dadurch wenig Energie. In dem Moment, in dem ich mich dazu entscheide, meinen eigenen Weg einzuschlagen, öffne ich mich wieder dem positiven Energiefluss. Und genau davon können wir im Alter jede Menge brauchen!

Wenn Ihr ebenfalls Macken-Muster erkennt, die man besser loslassen sollte, dann probiert doch aus der neutralen Position des bewussten Erkennens den Switch und löst die Situation so, wie sie für Euch jetzt richtig ist.

Herzlichst
Helga

Love 2.0 - micromoments of love

Wenn es um Liebe geht, haben wir alle unsere eigenen Vorstellungen und Erfahrungen und trotzdem gibt es immer noch mehr, was man für das größte aller Gefühle tun kann. Neben Selbstliebe ist es natürlich die Liebe zu unseren Partnern und Kindern, die immer wieder eine Auffrischung brauchen kann, ganz besonders, wenn sich mit der Pension und im Alter so vieles verändert.

In diesem Post stelle ich Euch daher einen völlig neuen Blickwinkel der Liebe vor, den die Expertin für positive Psychologie, Barbara Fredrickson, in ihrem Buch LOVE 2.0 beschreibt. Aus ihrer Forschung zeigt sich, dass der Körper Liebe als Mikromomente der Wärme und Verbundenheit wahrnimmt. Die positiven Auswirkung dieser Momente auf unsere gesamte Körperchemie sind genauso wichtig, wie gutes Essen und saubere Luft - und natürlich besonders wenn wir älter werden.

Take away

  • Buchempfehlung: Love 2.0 oder Die Macht der Liebe

  • Mikromomente der Liebe entstehen durch „Positivitätsresonanz

  • Das ist das Minimum: 3 Mikromomente der Liebe jeden Tag

 
 

DIE LIEBE ÄNDERT SICH  MIT DEM ALTER?

Vor kurzem war Valentinstag, das Fest der Liebe, von dem ich immer, etwas abfällig, geglaubt habe, das es nur eine kommerzielle, importierte Idee der letzten Jahrzehnte ist. Aber nein, das Fest der Liebe am 14. Februar hat eine jahrhundertelange Tradition und wurde bereits im 19. Jahrhundert umfangreich gefeiert!

Mich hat dieser Valentinstag nun angeregt, über das Thema Liebe im Alter nachzudenken. Denn mit dem Schritt in die Pension verändern sich meistens auch die Beziehungen: man ist viel mehr zusammen, die Kinder sind aus dem Haus und selbständig, es gibt neue Aufgaben für jeden, die Romantik ist nicht mehr neu, viel Selbstverständliches hat sich eingeschlichen und möglicherweise haben auch körperliche Probleme Einschränkungen mit sich gebracht, in jedem Fall gibt es Veränderungen. Daher muss man sich auch in der besten Beziehung in den kommenden 30-40 Jahren teilweise immer wieder neu (er)finden. Gilt das auch für die Liebe?

Egal, wo man sich auf der Liebesskala befindet, von Liebe können wir nicht genug haben. Denn Liebe ist für uns Menschen mindestens so wichtig wie Sonnenlicht, Sauerstoff und gutes Essen und wichtiger als alle anderen positiven Emotionen. Die Liebe, die wir erfahren oder nicht erfahren, ändert unsere Zellarchitektur und damit unsere körperliche Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden. Love 2.0 ist also angesagt!

EIN NEUER BLICK AUF DIE LIEBE

LOVE 2.0 - Creating Happiness and Health in Moments of Connection[1] ist  der englische Titel eines Buches von Barbara Fredrickson, führende Wissenschaftlerin im Bereich Positive Psychologie, das mir in diesem Zusammenhang besonders gefällt und das ich Euch deshalb kurz vorstellen möchte. Die deutsche Fassung heißt: Die Macht der Liebe – ein neuer Blick auf das größte Gefühl.

Wenn wir an LIEBE denken haben wir alle unsere eigenen inneren Bilder, Gefühle und viele Erfahrungen dazu. Oft wird sie verbunden mit einer oder mehreren Personen, mit Romantik, Heirat, sexuellem Verlangen, mit Kindern, Enkeln manchmal auch Tieren und anderen. Sie kommt aber auch mit den Assoziationen von zusammengehören, geborgen sein, vertraut sein, dauerhaft, bedingungslos und manch anderem daher. Und oft wird sie im anderen gesucht und man kann sie demnach auch verlieren.

Wir definieren Liebe also für uns auf vielfältigste Weise, aber unser Körper kennt nur eine einzige Form von Liebe, die er  erlebt und braucht:

Die Liebe ist für unseren Körper
der Mikromoment von Wärme und Verbundenheit,
wenn wir mit einem anderen Menschen ein positives Gefühl teilen
und uns dadurch in Resonanz und tief verbunden fühlen.

 MIKROMOMENTE DER LIEBE

Das Buch beschreibt Liebe als ein erneuerbares Gefühl, das weniger mit Romantik umso mehr aber mit Biochemie und dem bewussten Umgang miteinander zu tun hat. Diese Momente tiefer, inniger Verbindung, die primär über den Augenkontakt gehen, kann man unabhängig vom Bekanntheitsgrad der Person erleben: „Ob Du Deinem Liebsten zärtlich in die Augen siehst oder mit dem Busfahrer oder der Verkäuferin Blicke austauschen, um Dich freundlich über eine Aktion zu verständigen, ist im Prinzip gleich.“

Das finde ich schon spannend, denn das Gefühl von Liebe habe ich in Interaktionen, etwa mit unserem Briefträger, noch nie gefühlt ……

Das Prinzip aber begeistert mich, nämlich, dass man das Gefühl „Liebe“ auf vielfältige Weise erzeugen kann und nicht alles z.B. vom Glück abhängt, den einzigen, wahren Partner gefunden zu haben!

Für diese Mikromomente muss es drei Dinge gleichzeitig geben und vor allen, dass man sich rundum sicher fühlt. Denn Liebe braucht Sicherheit!

  1. Man teilt eine positive Emotion mit einem anderen Menschen (das kann vieles sein, ein gemeinsames schönes Erlebnis, Dankbarkeit, Interesse, Inspiration... ) und tauscht liebevolle Blicke …

  2. … mit aufrichtigem Interesse am anderen, tiefem gegenseitigem Verständnis, Wärme, Mitgefühl und Fürsorge.

  3. Und genau daraus entsteht eine sogenannte Synchronie zwischen beiden, ein Gefühl von EINS sein. Die Gehirnwellen und Herzfrequenz laufen synchron und das das Liebeshormon Oxytocin wird produziert,

All das zusammen nennt Barbara Fredrickson die Positivitätsresonanz. Diese Resonanz positiver Energie geht hin und her und erzeugt so etwas wie elektrische Spannung. Diese Momente sind energiespendend und davon profitiert unser Körper. Mit jedem weiteren Mikromoment empfinden wir immer ähnlicher, wir harmonisieren miteinander, fühlen synchron.

WAS BRINGT DAS IN LANGJÄHRIGEN BEZIEHUNGEN?

Dieser neue Blick auf die Liebe ist sehr materiell und erklärt uns die chemischen Prozesse. Obwohl ich jemand bin, der eher die energetischen und spirituellen Aspekte sucht, spricht mich dieser neue Ansatz sehr an, weil er das große Thema Liebe auch auf etwas reduziert, was man selber leicht machen kann.

Die Idee, Liebe so in den Alltag zu bringen und damit z.B. auch eine 20, 30 oder 40 jährige Beziehung zu beleben, finde ich ziemlich genial. Ich habe mich oft gefragt, warum die Beziehung zu meinem Mann in der Pension so eine positiven Richtung genommen hat und so intensiv geworden ist.  Wahrscheinlich machen wir genau das intuitiv: Wir sammeln Micromoments of Love – jeden Tag! Und die viele gemeinsame Zeit macht das klarerweise leichter möglich als früher.

Als ich dieses Buch gelesen habe, wurde mir das nur noch deutlicher bewusst und mir wurde klar, dass diese Momente nicht einfach nur nett und schön sind, sondern eine besondere Bedeutung haben. Die Liebe (auch) als Positivtätsresonanz zu sehen motiviert mich, meinen Mann häufiger zu umarmen, ihm lächelnd in die Augen zu sehen, es erinnert mich dran, die vielen kleinen gegenseitigen Gesten nicht selbstverständlich zu nehmen.  Und vor allem auch die gemeinsamen Momente von Vergnügen, Spaß und Humor, um die es im letzten Post gegangen ist, bewusst zu feiern. Aber das stärkste Hindernis, diese Liebesmomente zu erfahren, liegt im sogenannten Kokon-Verhalten (Cocooning), wenn man sich in sich selbst vergräbt - das kann auch „Abtauchen in elektronische Medien“ sein - und nach außen abschottet.

Daher empfehle ich eine Bestandsaufnahme:

  • Welche Momente von Warmherzigkeit und Wohlwollen mit dem Gefühl von Positivitätsresonanz hast du in letzter Zeit erlebt?

  • Wie viele solche Mikromomente der Liebe gab´s mit deinem Partner/Partnerin tagtäglich?

  • Wie viele Mikromomente der Liebe gab´s mit anderen tagtäglich?

MEHR LIEBE IM ALLTAG!

Ich glaube, das Kreieren von Mikromomenten der Liebe ist ganz entscheidend für eine Partnerschaft, in der man gemeinsam älter wird. Und ich empfehle daher, mindestens 3 Gelegenheiten jeden Tag „beim Schopf“ zu packen, in denen man sich mit dem Partner/Partnerin auf diese Weise verbindet – mit Warmherzigkeit, Respekt und Wohlwollen.

Das Schöne an dem Konzept liegt für mich auch darin, diese Mikromomente mit vielen anderen Menschen erleben zu können und sie sind nicht weniger wichtig. Das war, in dieser Deutlichkeit, neu für mich. und ich bin gerade dabei, das mehr und mehr auszuprobieren.

In diesem Sinne, und ganz besonders weil gerade Valentinstag war, wünsche ich Euch viele belebende Mikromomente der Liebe.

Herzlichst
Helga

 

[1] Barbara Fredrickson: Love 2.0 Finding Happiness and Health in Moments of Connection 2013,

Deutsche Ausgabe: Die Macht der Liebe – ein neuer Blick auf das größte Gefühl; Campus 2013

let’s celebrate!

FEIERE DICH SELBST! – GEBURTSTAGE SIND EIN PERFEKTER ANLASS FÜR SELBSTLIEBE

Bei mir steht gerade wieder ein Geburtstag an, deshalb will ich mich heute intensiver mit diesem Thema befassen. Was feiere ich eigentlich und warum? Ist Euch aufgefallen, dass im Alter Geburtstag scheinbar in viel kürzeren Abständen stattfindet als früher? Als Kind haben wir endlos darauf gewartet, aber jetzt scheint er „alle paar Monate“ vor der Türe zu stehen und erinnert uns an unser Alter! Und das sollen wir feiern?

Je mehr ich in dieses Thema eingetaucht bin, desto klarer ist mir geworden, dass Geburtstag feiern neben allen fröhlichen Aspekten insbesondere ein Akt der Selbstliebe ist. Eine besondere Möglichkeit sich selbst und das eigene Leben zu schätzen. Und weil wir davon nicht genug bekommen können, findet Ihr in diesem Post auch 4 Ideen, was man dafür machen kann. LET´S CELEBRATE!

Take away

  • Man ist nie zu alt oder zu jung um ausgiebig Geburtstag zu feiern

  • Geburtstag ist ein Fest der Selbstliebe

  • Schenk Dir selbst eine Geburtstagsglückwunschkarte

 

Photo by Morgan Lane on Unsplash

 

WAS BEDEUTET GEBURTSTAG FÜR DICH?

  • Gehört ihr zu denen, die gerne Geburtstag feiern oder zu denen, die ihn nicht feiern und warum?

  • Was bedeutet Geburtstag für Euch?

  • Wie wichtig ist er?

Ich finde, Geburtstage sind das persönlichste überhaupt und niemand hat einem vorzuschreiben, wie man das feiert - oder auch nicht.

Wenn ich allerdings die Bedeutung, die Geburtstage im Lauf des Lebens haben und wie sie gefeiert werden, näher betrachte, fällt mir eine Art U-Kurve auf, ähnlich der U-Kurve des Glücks. Als Kind ist er ganz wichtig (am Anfang besonders auch für die Eltern), dann kommt die Partyzeit, das Abhängen mit Freunden, dann rückt er immer weiter in den Hintergrund, wird manchmal fast vergessen, bis er oft erst in höherem Alter wieder wichtig wird. Wenn es nicht gerade ein „runder Geburtstag“ ist, dann spielt sich bei vielen „jungen Alten“ zum Geburtstag nicht gerade viel ab.

„Runde Geburtstage“ sind überhaupt eine eigene Sache. Irgendwie spürt man, dass es etwas Besonderes ist, eine neue Lebens-Dekade zu betreten, auch wenn sich im Außen objektiv meistens nichts ändert. Manche feiern sie im großen Stil, egal um welche Dekade es sich handelt und andere lassen ihn am liebsten völlig links liegen und übergehen ihn gekonnt und einige schließlich bekommen richtig Panik. Fast immer jedoch erwarten Freunde und Familie, dass man ihn groß feiert und man muss erklären warum oder warum man nicht feiern will. Ich gehöre zu denen, die immer gerne feiern, ganz besonders diese runden Geburtstage.

Ich erinnere mich noch an frühere Zeiten, in denen einige „feine Damen“ ihren Geburtstag absolut nicht feiern wollten, damit niemand ihr richtiges Alter kannte. Aber dieser Aspekt ist, Gott sei Dank, mit dem neuen Altersbewusstsein praktisch verschwunden. Unter dem Slogan „60 ist das neue 50 oder 70 das neue 60!“ sind wir inzwischen stolz auf unsere Jahre und Frische. Daher, ganz ehrlich, wenn es etwas zu feiern gibt, dann genau das: nämlich dass wir älter werden!

Eine Freundin hat mir folgende super Idee für diesen Post gegeben:

“Altern heißt sich über sich selbst klar werden.“ (Simone de Beauvoir),
Ist es nicht wunderbar, dass jeder Geburtstag uns dem eigenen Ich immer näher bringt und damit zu den Wünschen und Sehnsüchten, die es noch zu leben gilt?

Wie ist das mit dem besonderen Zauber, der den Geburtstag früher ausmachte? Ich glaube es liegt daran, dass wir von klein an erlebt haben, dass an diesem Tag etwas anders ist - im Idealfall man mehr Beachtung bekam - ganz abgesehen von Geschenken und Überraschungen. Auch heute noch ist Geburtstag wohl der einzige Tag, an dem wir, voll akzeptiert von allen, egoistisch sagen können wie und was wir haben wollen und was uns glücklich macht? Wenn das kein Grund ist, genau das zu tun?!

Man ist nie zu alt für einen schönen Geburtstag!

ICH LIEBE MEINEN GEBURTSTAG

Mein Geburtstag fällt in den Jänner, also einerseits in eine Zeit, in der alle von den vielen Feiertagen schon etwas müde sind, aber er fällt andererseits auch in den Fasching und das gibt viele Möglichkeiten zum Feiern. Als ich klein war, gab es daher immer ein Faschingsfest. Diese schönen Erinnerungen motivieren mich bis heute, dass ich mich jedes Jahr wieder auf diesen Tag freue und häufig auch ordentlich feiere. Wie froh bin ich heute immer noch, dass wir unmittelbar vor der Corona-Krise genau das gemacht haben. Diese Erlebnisse nimmt einem keiner mehr!

Irgendwann ist mir klar geworden, dass es nicht nur darum geht von den anderen gefeiert zu werden, und dass andere den Geburtstag für mich gestalten, sondern dass es darum geht mich selbst und mein Leben zu würdigen! Und das ganz besonders auch dann, wenn es nicht gerade so super läuft.

Seit damals ist der schönste Moment an meinem Geburtstag das Aufwachen am Morgen. Denn der erste Gedanke ist: „Das ist mein Tag, mein ganz persönlicher Feiertag und den genieße ich in vollen Zügen!“  An diesem Tag nehme ich mir heraus, nur Schönes zu fühlen und möglichst auch zu machen. Soweit es geht verdränge alles, was gerade nicht so gut läuft. Ich freue mich über alle Geburtstagswünsche und die Liebe von meiner Familie, über all die Überraschungen, die sie für mich vorbereiten, über jeden Anruf, jede SMS und auch, dass so viele Freunde und Bekannte an mich denken!  

UNS SELBST ZU FEIERN HEISST, UNS SELBST ZU LIEBEN!

Uns selbst zu feiern hat viel mit Selbstliebe zu tun und genau das ist oft nicht so leicht. Zu oft haben wir gelernt, uns an anderen zu orientieren und nicht die eigenen Wünsche und Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen zu dürfen. Mich selbst zu lieben hingegen heißt: mich mit allen Stärken und Schwächen anzunehmen, den eigenen Wert zu erkennen, mich zu loben, zu trösten und zu verwöhnen, auf die eigenen Bedürfnisse einzugehen und liebevoll mit mir selbst umzugehen, dankbar sein für das, was ich kann und habe. Wer sich selbst liebt behandelt sich selbst in der Regel gut, nimmt Rücksicht auf andere, erlebt mentale Freiheit und versprüht Ausstrahlung. Es ist die positive Zuwendung zu der wichtigsten Person in unserem Leben - dem eigenen Ich.

Selbstliebe braucht keine „Likes“ von anderen!
Die einzig wichtigen „Likes“ sind die, die ich mir selber gebe!

Selbstliebe ist etwas, das wir im Grunde permanent haben sollte. Aber ehrlich, ich kenne niemanden, mich eingeschlossen, der das immer kann. Daher sind Eckdaten, wie ein Geburtstag, ein guter Anlass sich das wieder vor Augen zu führen und „hochzufahren“.

Meine Ideen für Selbstliebe zum Geburtstag

1.      Was haltest Du von einer Geburtstags-Glückwunschkarte an dich selbst? Wenn Dir nicht einfällt, was Du Dir schreiben kannst, denke einfach, was Du deiner besten Freundin/deinem besten Freund gerne schreiben würdest. Und wichtig ist natürlich auch die Form der Geburtstagskarte! Sie muss genauso sorgfältig und liebevoll gestaltet sein, als würdest du sie verschenken, was du gewissermaßen ja auch tust.

2.     Du könntest eine Liste machen mit den 10 Dingen, die Du an Dir liebst, oder die Du wunderbar an Dir findest. Es können aber auch andere liebevolle Worte sein in Sinne: Was ich mir immer schon sagen wollte!

3.     Eine andere gute Möglichkeit ist es, sich sogenannte „Empowering Questions“ (bestärkende, ermächtigende Fragen) zu stellen, als bewusstes Gegengewicht zu dem so allgegenwärtigen und oft abwertenden inneren Dialog (Schon wieder ein Jahr älter! Wir werden halt auch nicht jünger.)  Hier sind ein paar Beispiele:  Wieso bereitet mir dieser Geburtstag besondere Freude? Wieso wird mein Leben von Jahr zu Jahr schöner und erfüllender? Warum bin ich großartig? Warum bin ich so glücklich? Warum lieben mich meine Freunde? Warum bin ich voller Lebensfreude? Wie bewirke ich in meinem Alter so viel Positives? Warum bin ich jederzeit voller Vertrauen und Zuversicht? Sich solche Fragen selbst zu stellen, zu beantworten und währenddessen dem kritischen Verstand einen Maulkorb zu erteilen (!), sind großartig um sich selbst neu zu sehen.

4.     Auch das hat mit Selbstliebe zu tun und ist wie ein Geschenk: Du kannst die Gelegenheit dazu nützen, Dir selbst manches zu verzeihen und loszulassen, was vielleicht aus heutiger Sicht nicht so toll gelaufen ist. Denn eines ist klar: wir handeln in jeder Situation immer nur so, wie wir im Moment gerade können und erst später sind wir klüger.

Das sind ein paar Ideen von mir, vielleicht hast aber auch du ein paar Ideen dazu, warum es auch für uns „junge Alten“ schön ist, unseren Geburtstag zu feiern!  

Ich jedenfalls mache mich jetzt an meine eigene Glückwunschkarte, plane eine kleine Feier (im erlaubten Rahmen – eh klar!) mit meinem Lieblingsessen, etwas Fasching und ein paar Spielen. Und dann werde ich genussvoll die Kerzen auf meiner Geburtstagstorte ausblasen und einen wunderbaren Wunsch für mein nächstes Jahr machen. Ganz im Sinne des Spruchs, den ich gerade von Freunden bekommen habe:

Wenn dir das Leben einen GEBURTSTAG gibt, mach ein Fest daraus!

Herzlichst
Helga

Mehr über Selbstliebe findet ihr z.B. bei Robert Betz, oder Barbara Fredrickson

Mehr über Glück findet ihr in meinen Blogs Wie werde ich im Alter glücklich und Was ist Glück?