Herzfokussierte-Atmung

Entdecke deine Weisheitsjahre: vom Ego zur Seele

„Das Älterwerden ist oft von Stereotypen und falschen Vorstellungen geprägt, denn wir betrachten es oft durch die Linse dessen, was wir verlieren und nicht durch die Linse dessen, was wir gewinnen. Was wäre, wenn der Rest deines Lebens der beste Teil deines Lebens wäre?“

Mit diesem Paradigmenwechsel begann Cheryl Richardson [1] (Self-Care Coach und Autorin) ein Interview, das mich sehr angesprochen hat, weil sich einerseits unsere Ansichten über das Alter decken und weil sie andererseits den Weg der persönlichen Entwicklung zu einem „weisen Älteren“ so gut beschreibt.

Deshalb will ich euch in diesem Artikel einige ihrer wichtigsten Aussagen zusammenfassen.

Take Away:

  • Wie du von einem EGO-dominierten Leben zur Entfaltung deiner Seele gelangst

  • Praktische Anregungen für deine Weisheitsjahre

  • Erstell eine Bucket-List deiner Seele

 

Foto Sigrid Umgeher

 

UNSERE WEISHEITSJAHRE

Hast du dir schon einmal überlegt, ob du ein weiser Alter oder eine weise Alte werden willst? Entweder nein, weil es dann mit der Jugendlichkeit vorbei ist oder ja, weil weise Alte etwas Besonderes sind. Wie auch immer, weise werden wir nicht von selbst, also nicht nur durch die Lebensjahre, Erfahrung oder Wissen sondern auch durch aktives Arbeiten an innerem Frieden und Zufriedenheit mit uns selbst.

Wenn wir die Mitte unseres Lebens erreicht haben, ist es Zeit, uns bewusster auf die innere Welt zu konzentrieren. Es geht dabei nicht darum, ein Einsiedler zu werden oder uns von der äußeren Welt zurückzuziehen, sondern es geht darum ein Gleichgewicht herzustellen!

Für Cheryl Richardson beginnen die Weisheitsjahre bereits über 50 als langsamer, stetiger Prozess, als eine Reise, deren Ziel es ist, vom EGO-dominierten Leben zu sich selbst zu kommen und der Seele Raum zu geben.

Es ist so wichtig, das Älterwerden zu unserem Vorteil zu nutzen!

Alleine mit der Einstellung „die beste Zeit liegt noch vor mir“ ändert sich alles! Denn dieses optimistische Bild der Zukunft lässt uns alles was ist und noch kommt positiv gestalten.

Diese folgenden Einstellungen machen unsere Weisheitsjahre aus: [2]

  • Ab der Mitte unseres Lebens müssen wir uns weniger mit dem Körper und mehr mit dem Bewusstsein identifizieren, das ihn belebt. Für mich ein spannender Gedanke, denn für die meisten steht gerade dann der Körper als Maß aller Dinge im Fokus!

  • Wir sollten unsere Lebensweise vom Leistungsanspruch unseres EGOs hin zu unseren Herzenswünschen entwickeln. “As we begin to navigate the wisdom years, we begin to move out of the sphere of achievement and ambition into the sphere of enjoyment and appreciation and opening to the wonder of it all.” (Joseph Campbell)

  • Wir dürfen nicht stehen bleiben! Auch wenn wir viele Dinge gut gemeistert haben (z.B. ein erfolgreiches Berufsleben), sollten wir weitergehen, denn sonst stagniert unsere Energie. Wir brauchen aber die Energie, die durch Neues entsteht. Dieses Neue sollte nicht (nur) dem Verstand folgen, sondern insbesondere unserer Seele.

  • Wenn etwas nicht mehr so geht wie bisher (z.B. ich bin nicht mehr der fitte Sportler von früher ☹️), brauchst du eine „updated Version of yourself“ 🙂, die du primär in deinem Inneren findest.

  • Weisheit hat auch damit zu tun, dass wir erkennen, wie kostbar unsere Zeit und Energie ist und dementsprechend wählerisch sind, wie wir damit umgehen.

Vereinfacht gesagt:

Die Weisheitsjahre sind ein Prozess wo der Verstand (EGO)
und das Herz (SEELE) mehr und mehr in Balance kommen.

Mein Mann und ich haben uns immer wieder gefragt, wo und wie wir die Weichen für unser gemeinsames, schönes Leben jetzt im Alter gestellt haben? Wir hatten einige Ideen dazu, aber durch Cheryl Richardson habe ich zumindest eine Antwort gefunden. Zwischen 50 und 60 haben wir beide umfangreiche energetische Ausbildungen neben dem Beruf gemacht und damit im Grunde einen konsequenten Weg von außen nach innen, also vom EGO zur SEELE, und der damit verbundenen Persönlichkeitsentwicklung, begonnen. Über die vielen Jahre konnten wir diese neuen Lebenseinstellungen auch in den Alltag integrieren. Wenn uns heute etwas zuwiderläuft, z.B. ein Missgeschick, Schmerz oder Sorge, dann erinnern wir uns gegenseitig daran, dem ängstlichen Verstand Einhalt zu gebieten und das zu finden, was uns in dieser Situation weiterbringt.

BEWUSST ÄLTER WERDEN! VOM EGO-LEBEN ZUM SEELENAUSDRUCK

In meinem Post Jour Fixe mit dem Inneren Kernteam bin ich schon auf diese Begriffe eingegangen, möchte sie aber aus dem Blickwinkel der Weisheitsjahre noch weiter beleuchten.

  • Das EGO oder die Persönlichkeit ist das, was im Laufe der Zeit von klein auf geformt wird. Es sind die Glaubenssätze und Rollen, die wir unser ganzes Leben lang aufgenommen haben, z.B. von Eltern, Lehrern, unseren Peers und Freunden, dem Arbeitsumfeld, der Gesellschaft. Es ist unsere Reaktion auf all das, was passierte. Das EGO orientiert sich am Außen, in dem es sich sicher fühlen will und es äußert sich über den Verstand.

  • Die SEELE ist das, was wir wirklich sind, die Essenz, das Bewusstsein, das zum größeren Bewusstsein zurückkehren wird, wenn wir den Körper verlassen. Die Seele ist nicht hier um etwas zu erreichen, zu erobern oder Dinge anzusammeln. Sie ist hier, um das Leben in jedem Moment, der sich vor uns entfaltet, vollständig zu erfahren und die persönlichen Qualitäten zum Ausdruck zu bringen. Sie Seele äußert sich über unser Herz.

Unsere Gesellschaft verehrt überwiegend nur das EGO (den Selbstdarsteller), das im Verstand einen permanenten Verbündeten hat. Das ist in der ersten Lebenshälfte ja auch wichtig, um sich in der Welt positionieren zu können.

Da sich die Seele generell nicht durch äußere Ziele oder Errungenschaften ausdrückt - denn sie ist leise und man spürt sie primär nur in Ruhe und innerer Stille - wird es beim bewussten Altern wichtig, EGO-Gewohnheiten, Überzeugungen und Einstellungen zu hinterfragen.

Es hat einen großen Vorteil sich mit der SEELE einzulassen!
Die Seele kann mit den Veränderungen des Körpers liebevoll umgehen, das EGO nicht! Der Alterungsprozess, die Veränderungen bei Schönheit, Fitness und Status treffen ein ausgeprägtes EGO besonders hart, weil es von Vergleichen lebt und daher schnell abwertend oder destruktiv wird. Das EGO hat Angst vor dem Tod, die SEELE nicht! Das EGO hat eine Anhaftung an die Materie, das Verlangen, dass die äußere Welt auf eine bestimmte Art und Weise so oder so sein soll (oder auch nicht), damit wir uns gut fühlen oder glauben uns gut zu fühlen.

Das Ziel in unseren Weisheitsjahren ist es aber, das EGO langsam zu durchschauen und Teile davon abzulegen, z.B. die Rolle des Überfliegers, des Machers, der Ehrgeizigen, der Pleaserin (allen alles recht machen wollen). Diese verschiedenen Rollen hatten wir früher aus damals gutem Grund angenommen, sie sind aber in den Weisheitsjahren nicht mehr notwendig.

Kennst du den Begriff Bucket List, jene Liste von all den Dingen, die du unbedingt noch sehen, tun oder erleben möchtest, bevor das Leben zu Ende geht (GOGO – SLOWGO – NOGO)? Das ist auch in Ordnung, nur sei dir dabei bewusst, dass das meistens eine reine EGO-Liste ist, die nichts mit dem zu tun hat, was deine Seele erleben möchte. Bronnie Ware, eine australische Krankenschwester, hat über Jahre festgehalten, was Menschen in den letzten Stunden ihres Lebens wirklich bereuen und darüber ein Buch geschrieben. [3] Das waren allerdings keine Dinge, die man üblicherweise auf einer Bucket List findet, sondern diese 5 Themen [4]

  1. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mir selbst treu zu bleiben.

  2. Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.

  3. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.

  4. Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden gehalten.

  5. Ich wünschte, ich hätte mir mehr Freude gegönnt.

Also mach, am besten in Meditationen, nach und nach eine Bucket List deiner Seele! Was will sie erleben, in welchen Momenten fühlt sie sich so richtig lebendig? Und denk daran, dass das oft scheinbare nur kleine Momente sind, aber du merkst, dass dir dabei das Herz aufgeht.

WIR HABEN NOCH NIE DAGEWESENE CHANCEN

Unsere Eltern und die Generationen vor uns hatten die Möglichkeiten noch nicht, sich mit solchen Gedanken auseinanderzusetzen. Sie hatten ganz andere Voraussetzungen und Herausforderungen als wir heute. In ihrem Leben gab es die Idee von persönlichem Wachstum und Selbstreflexion noch nicht. Ihre Zeit war geprägt von harter Arbeit, sich zusammenreißen, durchsetzen, das tun, was einem angeschafft wurde, oft sogar auch von echtem Überlebenskampf etc. Es gab dabei viele traumatische Erlebnisse, die nie aufgearbeitet wurden. Damals haben die Eltern überwiegend auch bestimmt, was die Kinder beruflich werden sollen und nicht, was die Kinder wollten. Wenn einige von ihnen daher gegen Ende ihres Lebens verbittert wurden oder wütend oder sich durch Demenz verabschiedet haben, ist das mehr als verständlich. Ihre Seele hatte nie die Chance, ihre Qualitäten zu erfahren!

Aber wir haben heute die Chance! Es gibt viele Möglichkeiten, Methoden und Hilfen und vor allem das Verständnis, um mit sich selbst ins Reine zu kommen und sich authentisch zu entwickeln – bis zum letzten Tag des Lebens.

Ich persönlich will diese Chance in jedem Fall nützen! Ich will, dass viele Menschen es genießen, mit mir zusammen zu sein, egal ob ich 70, 80, 90 oder älter bin, weil für mich meine innere Entwicklung immer Priorität hat und haben wird.

PRAKTISCHE ANREGUNGEN FÜR DEINE WEISHEITSJAHRE

  • Meditation – Gespräche mit deiner Seele, deinem Herzen.
    Gewöhn dir eine tägliche Praxis an, z.B. 10 Minuten bewusste Stille in deinem Leben zu erzeugen. Ohne Musik, ohne besondere Absicht, einfach nur hinsetzen. Schließ die Augen und richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem und lass ihn langsamer und tiefer werden. Wenn Gedanken kommen, lass sie los und komm wieder zum Atem zurück. Du kannst deinen Atem auch auf die Herzgegend richten (Herzatmung). Ich habe viel Meditationspraxis hinter mir, aber es war diese tägliche und einfache Routine, die mir so viel innere Ruhe geschenkt und einen intensiveren Kontakt zu meiner Seele ermöglicht hat.

  • EGO-Self-Awareness: Halte mehrmals am Tag inne und frag dich, Warum mach ich das jetzt? Was mach ich da eigentlich? Komm dir selbst auf die Schliche und vor allem, glaub deinem Verstand nicht alles!

  • Sei nett zu dir selbst – entwickle dich vom inneren Kritiker zum inneren Freund
    Ich hab´ schon mehrmals darüber geschrieben, aber es ist und bleibt einer der Schlüsselpunkte für ein gutes Leben: Die Art und Weise, wie wir mit uns selbst sprechen, beeinflusst uns und gerade das EGO ist dabei zumeist nicht zimperlich. (z.B. „Jetzt wirst du echt langsam und umständlich!” - “Du bist so ein alter Depp!“). Gewöhn dir daher ein paar Sätze an, mit denen du den inneren Kritiker in die Schranken weisen kannst.  Wenn ich z.B. etwas gemacht habe, das echt daneben ging und das EGO sagt „Wie dumm war das jetzt!“, dann sag ich mir „Helga, du bist OK so, wie du bist. Das war grade eben nur ein Hoppala! Du hast schon so viel erlebt und gut überstanden, also mach dich nicht fertig! Nimm lieber einen tiefen Atemzug, gönn dir eine Pause und dann mach einfach weiter!

  • Du musst schwierige Situationen nicht alleine durchstehen! Gönn dir Hilfe z.B. durch einen Coach oder Therapeuten und denk daran, dass du mit dieser Persönlichkeitsentwicklung danach ein gutes Stück weiser bist.  

Herzlichst
Helga

[1]  Cheryl Richardson: Redefining Aging: Making the Rest of Your Life the Best of Your Life; Tapping World Summit 2024
https://www.thetappingsolution.com/blog/tapping-world-summit-2024/

[2] Cheryl Richardson: Selfcare for the Wisdom Years
https://cherylrichardson.com/books/self-care-for-the-wisdom-years/

[3] Bronnie Ware: 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden  Goldmann (2015)

[4] Helga Pražak: WAS MACHST DU JETZT Vom Vergnügen in der Pension und der Verantwortung für ein vitales und glückliches Alter. Buchschmiede (2019)

Ärger, Wut, Nervosität & Co

Ich werde mich doch noch ärgern dürfen!
hat einmal ein Kollege zu mir gesagt. Ja, sicher, wenn der Ärger dir den Mut und die Energie dafür bringt, die Entscheidung für eine positive Veränderung zu treffen. Und dann “schlaf nochmal drüber” und handle erst, wenn du wieder entspannt und gelassen bist. Wenn du dich aber nur ärgerst, ohne eine positive Handlung zu setzen schadest du ausschließlich dir selbst. Dazu kommt noch, dass oft der der Grund deines Ärgers (z.B. “ein Autofahrer”, “die Politik”, “die anderen“) davon nicht einmal weiß und du bleibst mit deinem Ärger allein.

Negative Emotionen wie Ärger, Wut, Nervosität, Anspannung, Sorgen, Frustration, Scham, Schuld etc. kommen natürlich immer wieder vor und haben einen Grund. Man sollte sie aber definitiv nicht anstehen lassen oder zur Gewohnheit machen sondern sie bewusst annehmen und dann auflösen.

Sich mit Emotionen auszukennen, zu verstehen, wie sie entstehen oder auch warum die anderen nicht „schuld“ an meiner Emotion sind, sollte zum Grundrepertoire von uns allen gehören. Ebenso sollte jeder und jede ein paar Methoden auf Lager haben, wie man aus negativen Emotionen möglichst rasch wieder herauskommt. Denn eines ist sicher: negative Emotionen beeinträchtigen nicht nur unsere aktuelle Situation, unsere Beziehungen und unsere Konzentration, sondern sie belasten auch den Körper massiv.

Für die Lebensqualität im Alter ist der Umgang mit Emotionen genauso wichtig wie gute Ernährung und Bewegung!

Denn heute geht man davon aus, dass etwa 90 Prozent aller Krankheiten, insbesondere chronische Erkrankungen, langandauernde und nicht gelöste, emotionale Hintergründe haben [1] [2] [3] . Daher gehört zumindest jetzt, in der 2. Lebenshälfte, die Beschäftigung mit den eigenen Emotionen zu einem der Top Themen. Und deshalb komme ich auch in meinen Postings immer wieder darauf zurück.

 

Adobe Stock: Andrii Zastrozhnov

 

VIDEOSERIE - ÜBER EMOTIONEN IM ALLTAG

Dr. Cornelia Martens, CEO des eap Instituts, hat mich eingeladen, meine Gedanken und Anregungen darüber für die eap wellbeing Plattform aufzuzeichnen. Eap steht für Employee Assistance Program und ist ein psychologisches Beratungsservice, das Unternehmen ihren MitarbeiterInnen zur Verfügung stellt. Ich finde die Möglichkeit, dass Mitarbeiter bei gesundheitlichen, beruflichen oder selbst privaten Problemen so eine individuelle Unterstützung bekommen großartig und es ist sowohl für den Einzelnen als auch für das Unternehmen von Vorteil. Neben den individuellen Beratungen gibt es auf der neuen eap wellbeing Plattform zusätzlich jede Menge Informationen zu Themen die Menschen belasten und damit ihre Leistungsfähigkeit einschränken können: .z.B. der Umgang mit Fehlern, „Verschieberitis“ (Prokrastination), Schlafhygiene, Panik, Mobbing, Burnout, negative Emotionen

Take away:

  • In den 8 kurzen Videos erfährst du, wie Emotionen entstehen,

  • warum sie so einen Einfluss auf unseren Körper haben und

  • wie man mit ein paar einfachen Übungen und Tipps in jeder, auch noch so aufgeladenen Umgebung, zur eigenen emotionalen Balance findet.

Nachdem der Videokurs für MitarbeiterInnen in Unternehmen gedacht ist, habe ich die Beispiele und Tipps auf diese Alltagssituationen ausgerichtet. Aber auch, wenn sich die Umstände in der Pension ändern und etliche berufliche Stressoren wegfallen, bleiben genug andere übrig und es kommen natürlich auch neue hinzu. Umfragen der deutschen Krankenkasse DAK-Gesundheit[4] ergaben, dass 50% -70% Angst vor Krankheiten im Alter haben (Krebs, Demenz und Schlaganfall führen dabei die Liste an), dazu kommen auch noch die Ängste vor Einschränkungen, Einsamkeit, Trauer, Verlust und viele andere.

Für positive und negative Emotionen ist man nie zu alt,
sie begleiten uns bis zum letzten Atemzug!
Es geht aber immer nur darum, wie wir damit umgehen.

Videos

Wenn du auf das Bild klickst und auf der Videoseite den Ordner rechts unten wählst, kannst du alle Videos nacheinander ansehen. Du kannst aber auch im Text unten einzelne Themen auswählen.

 

LIFESTYLE TV Andreas Wukics-Hagen

 

Emotionen geben uns die Kraft und Richtung zu handeln, aber nicht immer sind sie angenehm. In diesem Video-Kurs geht es um die Belastung durch die vielen kleinen, unangenehmen Situationen im Arbeitsalltag, die in Summe die Freude an der Arbeit beeinträchtigen und Kraft kosten.

Im Arbeitsleben werden Emotionen oft verdrängt. Vermeintlich emotionsloses, rationales Handeln wird mit Professionalität gleichgesetzt. Aber Emotionen lösen auf der Körperebene Veränderungen aus, die auch dann bleiben, wenn man sie unterdrückt. Unreflektiertes Ausleben ist aber auch keine Option.

Emotionen sind die Energie, die uns in bestimmten Situationen spontan handeln lässt. Sie werden in der Amygdala im Gehirn gebildet und von einer realen Situation oder auch nur Gedanken ausgelöst (so genannte Trigger). In der Folge bewirken sie chemische und energetische Reaktionen im Körper

Ärger ist im aktuellen Arbeitsleben weit verbreitet. Und abgesehen von den wenigen Fällen, wo er dir den Mut und die Kraft verleiht, etwas zu verändern schadet häufiger und heftiger Ärger meist nur dir selbst. Deine Trigger aufzulösen ist das Beste, was du machen kannst.

Unser elektromagnetisches Herzfeld, das weit über unseren Körper hinausreicht, trägt die Informationen unserer aktuellen Emotionen und auf diese Weise beeinflussen wir uns gegenseitig – immer und auch ohne Worte! (siehe auch Posting Unsere Herzen sprechen miteinander )

Durch bewusste Atemtechniken und die Einstellung auf eine positive Emotion kann man die Frequenz des eigenen Herzfeldes steuern. Das ist nicht nur gut für dich, sondern auch für alle anderen in deinem Umfeld.

Hier erfährst du, wie man gut reagieren kann, wenn jemand anderer stark emotional reagiert und auch, wenn du selbst merkst, dass dich etwas stark triggert.

 

Vielen Dank an Cornelia Martens und das eap institut für die Möglichkeit, diese Videos machen zu können und auch besonders dafür, dass ich sie euch hier kostenlos zur Verfügung stellen kann. 

Herzlichst
Helga

[1] Christiane Northrup MD: Goddesses never age. The Secret Prescription for Radiance, Vitality, and Well-Being; Hay House 2015

[2] Dr. Roy Martina, OMEGA Health Coaching - www.omegahealing.com

[3] Horizonworld News.de, 2017, Filmdokumentation e-motions. https://www.horizonworld.de/sind-emotionen-der-schluessel-zur-gesundheit-emotion-der-film-auf-dvd/

[4] DAK-Gesundheit und Forsa Institut – 2018:  https://www.dak.de/dak/bundesthemen/angst-vor-krankheiten-2112772.html#/;  2021: https://www.dak.de/dak/download/forsa-ergebnisbericht-2510212.pdf

Entspannung³ gehört zum Repertoire!

Entspannung³ steht für mich für die Kombination von physischer, emotionaler und mentaler Entspannung, also tiefer innerer Ruhe auf allen Ebenen. Diese Entspannung ist eine Art, nichts zu tun, nichts zu denken und die ganze Geschäftigkeit und Aktivität für eine bestimmte Zeit loszulassen. Sie gehört meiner Meinung nach in unserer Zeit zu den wichtigsten persönlichen Tätigkeiten! In der aktuellen Situation, im Berufsalltag und ganz besonders im Alter. Letzteres mag paradox erscheinen, weil viel äußerer Stress wegfällt, aber wir müssen auch an den inneren Stress denken. Sorgen, Ängste, Anspannung, all das hört mit der Pension nicht auf, sondern wird manchmal auch unerwartet mehr. Sich also rechtzeitig Methoden anzueignen, um selbst immer wieder zu einer tiefen Ruhe zu kommen, gehört aus meiner Sicht zu den Basistätigkeiten, etwa wie Zähneputzen und Bewegung machen.

Take away

  • Entspannung³ - Das sollte jede und jeder richtig gut können!

  • Methoden um Stress aktiv loslassen zu können gehören auch zum Repertoire im Alter

  • Zwei Übungen für die schnelle und die tägliche Entspannung³

 

Photo by Juan chavez on Unsplash

 

ENTSPANNUNG³ – SO WICHTIG WIE NOCH NIE

Ursprünglich wollte ich nur einen Beitrag über Entspannung im Alter schreiben. Nach zwei Jahre Corona und in der ganz aktuellen, politisch turbulente Zeit, gibt es aber so unglaublich viele Spannungen in der Welt (sensitive Menschen spüren das sogar körperlich), dass Entspannung für alle ein Thema ist.

Entspannung³ bedeutet für mich neben der Lockerung der muskulären Anspannung, dem Erholen, dem ruhiger werden, dem „aus-der-Gedankenspirale-aussteigen“ auch, dass wir uns nur in diesem Zustand gut mit Energie aufladen können. Es ist eine gute Möglichkeit, das eigene Energiesystem aufzufüllen, auszubalancieren und zu sich selbst zu finden ohne äußeren Ansprüchen folgen zu müssen. Nur in einem entspannten Zustand sind wir auch in der Lage gute Entscheidungen zu treffen.

ENTSPANNUNG3 AUCH UND GERADE IM ALTER

Für alle, die voll im Berufsleben stehen, mag es merkwürdig sein über Entspannung im Alter zusprechen. Die Pension scheint doch genau die Zeit zu sein, wo aller Stress und ein Großteil der Verantwortung mit einem Schlag wegfällt (z.B. keine Budget-, Projekt- oder Aufgabenverantwortung beruflicherseits, aber auch auf privater Seite z.B. für Kinder, die meist schon selbständig oder sogar aus dem Haus sind). Und ja natürlich, dieser Stress, in einem System funktionieren zu müssen, ist weg und für viele stellt sich eine große Erleichterung ein. Eine Freundin hat das so gut beschrieben: „Der erste Tag in der Pension fühlt sich an wie Freiheit pur.“ Für andere allerdings bedeutet gerade das enormen Stress.

Neben diesem äußeren Stress, gibt es aber immer noch den inneren Druck und der ist nicht weniger bedeutsam und kann im Alter auch noch ansteigen. Aus meiner Sicht gibt es dazu drei Aspekte:

1.      Die Gewohnheit – Unser Körper und unser energetisches System sind über Jahrzehnte mit Stresshormonen „gedopt“ worden und suchen verzweifelt nach dem bekannten Gefühl.
Es kann aber auch sein, dass man aufgrund der vielen Aktivitäten bisher gar nicht bemerkt hat, wie angespannt man tatsächlich war. Das war schlicht der normale Grundzustand!
So beginnen manche in der Pension hyperaktiv zu werden und nicht selten hört man: „Keine Zeit!“ Wenn man diese Körpergewohnheit zu Beginn der Pension nicht auflöst, gibt es auch im Alter überall Stressoren, mit denen man das Gefühl im Körper aufrecht erhalten kann. So höre ich immer wieder von Jüngeren: „Worüber ihr euch alles aufregt?!“

2.     Neue Stressoren – Ich bemerke an mir und an vielen Bekannten, dass in dieser neuen Lebensphase völlig neue Stressoren auftauchen können, wie z.B. plötzliche Krankheit (allein eine Diagnose kann den Stress-Pegel in ungeahntem Ausmaß nach oben schießen lassen!), Veränderungen, Verluste oder Konflikte, aber auch die Angst vor dem Sterben. All das bekommt einen Stellenwert, den es bisher noch nicht gab!

Kollektive Stressoren – Die Anspannungen der letzten Jahre, und ganz besonders die aktuelle politische Situation, wirken sich auf uns alle aus und selbst den ruhigsten und ausgeglichensten Menschen fällt es oft sehr schwer, sich der allgemeinen Angst zu entziehen.

WAS BEDEUTET KONTINUIERLICHER INNERER STRESS FÜR UNS?

Innerer Stress hat, wie kaum etwas anderes, einen Einfluss auf unsere Gesundheit und er engt unsere Sichtweisen ein. Wenn wir also die Jahre vor uns gesund, offen und positiv erleben wollen, gehört ein gutes Stressmanagement spätestens ab Tag 1 der Pension dazu!

Körperlichen Stress merkt man sehr deutlich an den Muskeln und zeigt sich auch über die Körperhaltung. Erinnert Ihr Euch noch an den Post: Gute Haltung ist besser als Botox!  Beim Zwiebelschneiden habe ich bemerkt, wie ich die Schultern hinaufziehe und völlig angespannt dastehe, ohne mir bewusst zu sein warum eigentlich.

Emotionaler Stress und negative Gedanken lösen chemische Prozesse in unserem Körper aus. Wenn die lange anhalten zeigen sie sich früher oder später als Symptome.

Energetisch gesehen verhindert Stress, dass wir ausreichend Lebensenergie aufnehmen!

30-TAGE-FOKUS AUF ENTSPANNUNG

Vor einem Monat habe ich begonnen, sehr konsequent auf meinen Stresspegel zu achten. Ich habe täglich etwa 30 Minuten meditiert mit der Intention, auf allen Ebenen innerlich zur Ruhe zu kommen und frische Energie durch meinen Körper strömen zu lassen. Ich habe dabei gesehen, dass sich immer noch früher gewohnter Anspannung zeigt, aber insbesondere aktuell neue Anspannung dazu kommt. Und das, obwohl ich bereits mit 25 erstmals Autogenes Training gelernt habe und in den letzten 20 Jahren viel meditiert habe. Es ist daher egal, wie erfahren man mit Meditation ist, Entspannungsmethoden für alten und neuen Stress sollten zur täglichen Praxis gehören, wie Duschen und Zähneputzen. Man duscht ja auch nicht immer nur dann, wenn alle rundherum schon sagen, „Du riechst ein bissl streng!“ :)

ENTSPANNUNG³ GEHÖRT ZUM REPERTOIRE IM ALTER

Für viele besteht Entspannung darin ein gutes Buch lesen, ein gutes Glas Wein zu trinken, einen Spaziergang oder Sport zu machen. Das ist wunderbar, keine Frage! Ich glaube aber, dass es zusätzliche Methoden braucht, um akuten oder auch lang andauernden Stress aktiv aufzulösen.  

Ich stelle Dir hier zwei meiner bewährten Methoden vor, es gibt aber natürlich sehr viel mehr. Such Dir eine Methode aus, die sich für Deine tägliche Praxis gut eignet und die Du gerne machst. Damit Du ein Gefühl für die Wirksamkeit der Methoden bekommst, kannst Du vor und nach der Übung deinen aktuellen Stresslevel einschätzen, indem Du - ohne viel nachzudenken - nachspürst, wo Du auf einer Skala von 1-10 gerade stehst (1 ist total entspannt und 10 bedeutet totaler Stress).  

Herzfokussiertes Atmen (Quick Coherence)[i]
Stressige Emotionen erzeugen ein chaotisches Muster der Herzfrequenzvariabilität, das sich im Körper und im gesamten Energiefeld des Herzens ausbreitet. Alle Zellen sind davon beeinflusst! Durch diese Atemübung kann man schnell einen sogenannte, kohärenten (harmonischen) Herzrhythmus hervorrufen, der nach innen und außen Ruhe ausstrahlt.

 

HeartMath [2]

 

2 bis 5 Minuten dieser Übung reichen meist schon und mit etwas Übung kannst Du das sogar mit offenen Augen machen - wann immer dir danach ist.

  1. Richte deine Aufmerksamkeit auf deine Herzgegend. Versuche dir vorzustellen, dass die Energie von deinem Kopf in dein Herz hinunterfließt.

  2. Stelle dir vor, wie dein Atem in und aus deinem Herzbereich und deinem Herzen ein- und ausströmt. Atme etwas langsamer und tiefer als gewöhnlich und finde einen Atemrhythmus, der für Dich angenehm ist.

  3. Denke jetzt an etwas richtig Schönes, das Du mit einem positivem Gefühl (wie Liebe, Sicherheit, Freiheit ...) verbindest. Das kann eine Person sein, eine Situation, ein Moment in der Natur... Lass nun einfach dieses Gefühl durch deinen ganzen Körper strömen während du weiter durch das Herz ein- und ausatmest.

Entspannung³ -Meditation

Entspannung kann man nicht erzwingen, das geht einfach nicht.. Ebenso kann man sich ja auch nicht zwingen nicht zu denken. Und man kann Entspannung auch nicht einfach anschalten. Es ist etwas, dem man sich hingibt und dem man Raum gibt um sich auszubreiten.

Ich habe für Euch eine Meditation aufgenommen, die etwa 15 Minuten dauert und ich lade euch ein, mit mir eine Reise zur inneren Ruhe und zum Aufladen mit frischer Energie zu machen.