Humor

Humor im Alter - Echt jetzt?

Wie siehst du Humor? Steht er ganz oben auf deiner Agenda oder nur, wenn es sich gerade einmal so ergibt? Und überhaupt, wieviel Lachen steckt in deinem Alltag?

Für mich ist sicher, wenn wir strahlend alt werden wollen, dann gehört Humor unbedingt dazu! Denn ohne ihn wird man mit ziemlicher Sicherheit griesgrämig oder grantig - und das kann einfach nicht unser Ziel sein!

Um es gleich vorweg zu nehmen: Humor ist uns angeboren und er hat uns hoffentlich schon ein ganzes Leben begleitet. Allerdings können ihn unser Umfeld und unsere Erlebnisse und Erfahrungen verschüttet haben. Daher geht´s jetzt darum, sich selbst etwas Gutes zu tun, indem wir uns mit dem eigenen Humor beschäftigen. Denn Humor will gepflegt, immer wieder aufgefrischt und gelebt werden. Und ja, Humor kann man auch lernen, vor allem aber üben! In diesem Post zeige ich euch, dass es sich auszahlt, die Humorfähigkeit zu bewahren oder sogar zu erhöhen.

Take away

  • Humor will immer neu entdeckt werden.

  • Die  Kunst, über sich selbst zu lachen bzw. lachen zu können kann gelernt werden.

  • So kannst du deine Humorfähigkeit trainieren.

 

Foto: Laurenz Vavrovsky

 

DAMIT WIR ALLE VOM SELBEN REDEN: WAS IST HUMOR?

Humor ist eine Charakterstärke!

Er ist die Begabung und Fähigkeit eines Menschen, den Unzulänglichkeiten der Welt und der Menschen sowie den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen.[1] Also etwas, was wir besonders auch im Alter echt brauchen können.

Dazu zählt, über eigene Fehler und Missgeschicke lachen zu können, sowie tolerant und akzeptierend gegenüber anderen und ihren Fehlern zu sein. Humor gilt auch als eine Bewältigungsstrategie, um mit unangenehmen Erfahrungen und Situationen besser umgehen zu können.

Beides klingt super gut - aber ehrlich, da gibt´s doch einigen Aufholbedarf!

Im Grunde handelt es sich bei Humor um eine Umbewertung einer Situation ähnlich wie beim Witz. Man geht von einer bekannten Situation aus und schließt eine unerwartete Wendung an. Das kann ein Perspektivenwechsel sein oder eine sogenannte Bisoziation. Arthur Köstler [2] hat diesen Begriff geprägt, bei dem es um die verblüffende Zusammenführung von zwei völlig unterschiedlichen Gedanken geht. Während die Assoziation aufeinander aufbauende Gedankenketten schafft, verbindet Bisoziation Ideen, die nach unserem üblichen Denken nicht zusammengehören.

Ein Autofahrer hat einen Hahn überfahren. „Ich ersetze ihnen natürlich den Hahn“, sagt er zum Bauern. Der antwortet: „Ich glaub nicht, dass sie das wirklich können.“

Sie beichtet lange und sehr ausführlich. „Wissen Sie, was Sie bei so vielen Sünden verdienen würden?“ fragt der Beichtvater streng. „Schon, aber ich mache mir nichts aus Geld, Hochwürden“.

Genau diese Brüche in unserem logische Denken lösen nicht nur Überraschung aus und erheitern uns, sondern man gewinnt dadurch auch echt Abstand von den üblichen Assoziationen und findet neue, kreative Lösungsmöglichkeiten.

WENN WIR HUMORVOLL SIND ODER WENN WIR LACHEN, DANN...

...   tun wir etwas Gutes für unseren ganzen Körper. Es gibt unzählige Untersuchungen, die nachweisen, wie positiv sich Lachen auf viele Bereiche unsere Gesundheit auswirkt. Besonders auf das Immunsystem! Keine Ahnung, warum Lachseminare nicht auf Krankenkasse verschrieben werden!

...   können wir besser mit Stress umgehen, indem wir Abstand gewinnen.

...   trainieren wir unser Gehirn! Humor ist eine komplex Fähigkeit, die viele Gehirnareale aktiviert und fördert Kreativität.

...   sind wir toleranter! Wir hören auf, uns über alles mögliche zu ärgern, haben weniger Frust, sind weniger aggressiv und kommen schneller in ein angenehmes oder zumindest neutrales, Gefühl zurück.

...   sind wir auch in Krisenzeiten besser dran. Erinnert ihr euch an die vielen Witze und Comics, die ganz am Anfang der Pandemie kursiert sind?

...   sind wir für genau diesen Moment in einem positiven Jetzt und alles andere wird für kurze Zeit unwichtig.

...   ist das Leben einfach schöner!

HUMOR IST SO PERSÖNLICH WIE EIN FINGERABDRUCK

Der Humor jedes Menschen ist ihm oder ihr so eigen wie ein Fingerabdruck. Und nicht selten kommt es vor, dass man sogar mit anderen Familienmitgliedern oder selbst guten Freunden feststellt, dass man einfach nicht dieselben Dinge witzig findet. Denn wir bewerten jeden Witz aufgrund des eigenen inneren Dialoges, der eigenen Erfahrungen, der aktuellen Stimmung, der Grundstimmung u.v.m. Viele Leute mit einem Witz abzuholen ist schon eine echte Kunst! Und wenn du kein Kabarettist bist, ist Toleranz angesagt! Nur weil jemand über deinen Witz nicht lacht, oder du über seinen/ihren nicht, heißt das nicht, dass er, sie oder du weniger oder keinen Humor hat.

Aber eines ist aus meiner Erfahrung unerlässlich, nämlich dass man mit dem Partner oder der Partnerin über dieselben Dinge lachen kann. Ich glaube sogar, das ist eine der ganz wichtigen Grundlagen für eine gute Partnerschaft. Aber man muss es schon auch tun! Gemeinsam blödeln, witzeln, was auch immer und dann gemeinsam lachen!

Die Gründe zu Lachen und das Humorverständnis ändern sich im Laufe des Lebens! Während Jüngere eher über aggressiven Humor lachen, auch über Witze, die auf Kosten anderer gehen, amüsieren wir uns über Humor, der verbindet und der verzeiht. Das ist auch klar, denn im Lauf des Lebens erfährt jeder Rückschläge oder erlebt Veränderung (auch der körperlichen Fähigkeiten), die alles andere als lustig bewertet werden können. Hier hilft ein verbindender Humor, diese Veränderungen leichter hinzunehmen.  

SEHR WITZIG? WO LIEGT DEINE HUMOR-FÄHIGKEIT?

Natürlich passiert uns immer wieder auch einmal etwas, was wir ganz und gar nicht witzig finden! Die Frage ist nur, wie lange ärgerst du dich darüber und wie intensiv? Ab wann kannst du darüber lachen und es humorvoll abschließen?

Bei all meinen Recherchen zu Humor haben mir das Buch[3]  und das Video  [4] Humor in unserem Leben von Vera F. Birkenbihl (Managementtrainerin und Vorreiterin im Bereich gehirngerechtes Lernen) am meisten geholfen, die Mechanismen dahinter zu verstehen. Sie beschreibt die Kunst, über unangenehme Situationen oder sich selbst zu lachen, als Humor-Fähigkeit in 5 Stufen.

 

Die 5 Stufen unserer Humor-Fähigkeit

Vera F. Birkenbihl

 

Stufe Null ist in der Grafik nicht eingezeichnet – das sind die Unversöhnlichen, die Altes immer wieder aufwärmen und hervorziehen. Meine Oma hat in dieser Kategorie hervorragend gespielt, in dem sie sogar noch stolz war darauf, dass sie „nix vergisst!“

Stufe 1 bedeutet: irgendwann kannst du darüber lachen, aber vielleicht erst Jahre später. Ich war Mitte Zwanzig mit Freunden in einem eleganten Restaurant und wir bekamen Gans mit Rotkraut serviert. Als ich es anschneiden wollte, rutschte ich mit dem Messer ab. Das ganze Gansl-Haxl (österreichische Gänsekeule 😀) flog quer über den Tisch und landete auf dem Teller eines Freundes! Das Gelächter über diese „Fluggans“ war groß! Aber für mich war das damals so unvorstellbar peinlich, dass ich es tatsächlich erst Jahre später so lustig finden konnte, wie alle anderen am Tisch.

In Stufe 2 gelingt dir das schon früher. Wenn z.B. auf Reisen etwas schief geht, meint mein Mann immer “Und irgendwann ist es doch nur mehr ein nettes G´schichtl!” Bereits in dem Moment, wenn er das sagt, können wir darüber schmunzeln!

Stufe 3 bedeutet, du ärgerst dich kurz und bereits unmittelbar danach kannst du lachen. Stell dir vor, du schaffst es, kurz nach dem ersten Ärger auf die Uhr zu schauen und dir du denken: „Es ist jetzt 14:03, um 19:45 werde ich mich weiter darüber ärgern, im Moment habe ich Wichtigeres zu tun.“ Ich garantiere dir, dein Ärger ist sofort weg.

Stufe 4. Es gelingt dir bereits in der Situation zu lachen! Das ist natürlich perfekt, denn damit bleibst du souverän und dein Lachen entschärft die Situation sofort. Das funktioniert in allen Lebensbereichen, ist aber nicht in allen gleich einfach! Eine Frage die dir dabei helfen kann lautet: “Was fände ich an dieser Situation komisch, wenn ich nicht selbst betroffen wäre?”

Stufe 5, Du lachst bereits mit, wenn andere über dich oder dein Missgeschick lachen (hätte ich bei meiner „Fluggans“ machen können). Wenn es dir gelingt mitzulachen, nimmst du jeder Situation die Peinlichkeit.

Mir ist aufgefallen, dass es bei mir Bereiche gibt, da fällt mir sogar die Stufe 5 leicht, aber in anderen komme ich gleich nach meiner Oma 😉. Ich stelle da also Aufholbedarf fest und habe beschlossen, mich näher damit zu beschäftigen.

WIE LERNT MAN HUMOR?

Ich habe das 7 Habits Humor Program von Paul McGhee [5], einem der bekanntesten Humorforscher, genommen und damit experimentiert. Die Grundidee ist, an guten Tagen Humor ebenso gezielt zu trainieren, wie z.B. Muskeln. Denn dann hat man ihn parat, wenn man ihn wirklich einsetzen will. Hier sind meine ersten Erfahrungen damit und vielleicht habt ihr auch Lust, das eine oder andere auszuprobieren.

Umgib dich mit Humor und mach Sachen, die dich zum Lachen bringen

Nach 6 oder 7 Jahrzehnten des eigenen Lebens hat man wohl ein gutes Gefühl dafür, worüber man gerne lacht oder schmunzelt und weiß auch ziemlich genau, was man nicht mag. Das ist ja auch ganz wunderbar, aber für die Stufe 5 lohnt sich ein Abstecher in ganz andere Gefilde.

Lachen ist z.B. etwas sehr körperliches und vor allem, es ist ansteckend. Allein schon wenn du Lachende siehst, machst du unweigerlich mit. Schau dir doch einmal dieses Video Happiness starts with a smile an, in dem ein einziger Mann mit seinem Lachen einen vollen U-Bahn-Waggon zum Mitlachen bewegt. Egal wie oft ich dieses Video sehe, ich lache immer wieder mit. Solche Videos gibt es eine ganze Menge, probier´ es einfach aus.

Sammle Lieblingswitze

Ein Tipp sowohl von Birkenbihl als auch von McGhee lautet, dass man die eigenen Lieblingswitze sammeln sollte. Das Spiel mit der Sprache ist die erste echte Humorfähigkeit. Gute verbale Fähigkeiten spielen eine wichtige Rolle bei der Verwendung von Humor, um eine positive Stimmung und Lebenszufriedenheit im Alltag zu fördern. Außerdem nützen sich Lieblingswitze nicht ab und man kann noch Jahrzehnte später darüber lachen oder sie erheitern einen zumindest.

Beim Vorbereiten dieses Post bin ich draufgekommen, dass ich bereits gegen Ende meines Studiums für ein paar Jahre Witze gesammelt habe. Dieses Buch stand seit Jahrzehnten unbeachtet zwischen anderen in einem Bücherregal und ist mir jetzt wieder in die Hände gefallen. Und beim Durchlesen bin ich draufgekommen, dass ich sie alle noch mag! 👍

Erzähle Witze und humorvolle Geschichten weiter

Also dafür müsste ich weit über meinen Schatten springen, denn als Kind habe ich es gehasst, wenn mein Vater bei allen möglichen Gelegenheiten, seine (für mich immer gleichen) Witze erzählte. Und ich habe mir vorgenommen „Das machst du nie!“
Allerdings ruft uns ein Freund immer wieder an, nur um einen Witz mit uns zu teilen. Wir lachen gemeinsam und wünschen uns einen schönen, heiteren Tag. So eine nette Geste! Vielleicht springe ich doch noch über meinen Schatten?

Nach einem schönen Abend fragt ein älterer Herr die ältere Dame: „Gehen wir zu dir oder zu mir?“ Sie denkt kurz nach und fragt dann „Kommt darauf an. Was hast du für eine Matratze?“

„Ein Opa fährt langsam auf einer schmalen Bergstraße. Hinter ihm bildet sich eine Kolonne. Sein Enkel dreht sich um und sagt: „Cool, Opa, du hast schon 7 Follower!“ 

Hast du Hunger?“ „Wieso, brauchst du einen?“

 

META BENE [6]

 

Ich habe auch versucht Witze über das Alter zu sammeln. Dabei ist mir aufgefallen, dass sie überwiegend sarkastisch, zynisch und abwertend mit dem Alter umgehen. Spiegelt das nicht die Wertigkeit des Alters in unserer Gesellschaft wider?

Witzige Situationen im normalen Alltag finden.

Zwei weitere Vorschläge lauten: Frag dich einerseits untertags in unterschiedlichen Situationen immer wieder „Was könnte daran heiter sein?” und andererseits, suche dir ein Bild aus einer Zeitschrift und gib ihm einen völlig anderen, humorvollen Titel.

Als ich mich einige Tage darauf konzentriert habe, ist mir aufgefallen, wie oft ich solche Situationen finde und mit anderen darüber lachen kann.

 

Aus der Ausstellung: Das Alter in der Karikatur Dr. Franziska Polanski [7]

 

Humor im Alter – Echt jetzt? Ja klar!

Herzlichst
Helga

Zu diesem Post passen auch: The soundtrack of my life und Darum brauchen wir Vergnügen

[1] Wikipedia

[2] Arthur Köstler https://de.wikipedia.org/wiki/Bisoziation

[3] Vera F. Birkenbihl: Humor: An Ihrem Lachen soll man Sie erkennen. mvg Verlag 2005

[4] Vera F. Birkenbihl: Humor in unserem Leben; YouTube - https://www.youtube.com/watch?v=osL1MjjTrsw

[5] Ruch, Willibald; University of Zürich, 2018: Training the sense of humor with the 7 Humor Habits Program and satisfaction with life https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/150299/1/%5BHUMOR%5D_Training_the_sense_of_humor_with_the_7_Humor_Habits_Program_and_satisfaction_with_life.pdf

[6] META BENE https://steadyhq.com/de/metabene/posts/866bdb4a-0315-4e16-b561-37707e5d9b7c

[7] Dr. Franziska Polanski  (Universität Heidelberg) https://www.das-alter-in-der-karikatur.de/ausstellung/

Darum brauchen wir Vergnügen, Humor und Spaß!

Die vergangenen beiden Jahre haben in vielerlei Hinsicht eine Menge Einschränkungen und Schwere gebracht. Wir sind einem Trommelfeuer negativer Nachrichten und Erfahrungen ausgesetzt gewesen und es ist höchste Zeit, meine ich, den Fokus nicht nur auf Fallzahlen und einzelne Maßnahmen zu legen. Wir müssen vor allem aus dem Feld der Angst und der Sorgen aussteigen und unsere innere Zuversicht für neue Wege finden.

Mir fallen dazu zwei Ansatzpunkte ein. Erstens, immer wieder für Entspannung zu sorgen, selbst oder gerade wenn der Stress besonders hoch ist. Und zweitens, sich immer wieder aus negativem aktuellen Geschehen herauszuheben und die Säule VERGNÜGEN mit Momenten von Freude, Spaß und Begeisterung bewusst zu stärken. Und für uns Senioren gilt ja sowieso: Schönes Neues und Begeisterung halten jung.

Take away

  • Energie folgt der Aufmerksamkeit!

  • Es gib eine Biochemie des Vergnügens

  • Sich aus negativen, kollektiven Feldern bewusst herausnehmen und für Spaß und Lachen sorgen

 

Foto: Helga Pražak

 

WIR HABEN EINE PANDEMIE DER NEGATIVEN EMOTIONEN

Ich weiß natürlich nicht, wie es jedem von Euch in den letzten zwei Jahren ergangen ist. Mir erscheint diese Zeit jedenfalls sehr angespannt und - energetisch gesprochen – geprägt von einem starken Feld kollektiver Angst. Das merke ich einerseits in vielen Gesprächen. Und andererseits schüren verschiedenen Medien diese Angst auf unglaubliche Art und Weise - statt für Zuversicht und Neuausrichtung zu sorgen. Um mit Hans Rosling[i], Professor für internationale Gesundheit, zu sprechen, sie bedienen unseren Instinkt nach Negativität, also unsere Neigung das Schlechte intensiver wahrzunehmen als das Gute. Welche guten Nachrichten hast Du in der letzten Woche oder im letzten Monat gehört? Und wenn ja, wie intensiv hast du sie wahrgenommen?

Wenn wir uns anschauen, was Angst, Wut und Aggression mit dem Energiefeld jedes und jeder Einzelnen anstellt, dann haben wir nicht nur eine Corona-Pandemie, sondern auch eine Pandemie der negativen Emotionen und die wird überhaupt nicht adressiert. Obwohl selbst die Wissenschaft weiß, dass Körper und Geist keinesfalls zu trennen sind und negative Emotionen die Abwehrkräfte reduzieren und Ursache vieler Krankheiten sind.

WENN DIE ZUKUNFT POSITIV SEIN SOLL MÜSSEN WIR EINE POSITIVE EINSTELLUNG HABEN

Es ist wirklich nicht einfach, sich in einem kollektiven Umfeld voll Angst, Niedergeschlagenheit, Wut u. v. m zu entspannen und sich auf Momente des Glücks oder der Freude zu konzentrieren und eine positive Grundhaltung zu bewahren. Und wenn man das macht, wirkt es manchmal auf andere so, als würde man sich der allgemeinen Lage nicht bewusst sein und die Augen verschließen vor dem, was passiert (wie oft habe ich das selbst gehört!).

Wenn wir aber unsere Zukunft positiv gestalten wollen, müssen wir das auch positiv angehen. In diesem Zusammenhang passt der Kernsatz der Energetik perfekt:

Energie folgt der Aufmerksamkeit!
Das, worauf Du Deine Aufmerksamkeit richtest,
wird größer und stärker. 

Wenn unsere Aufmerksamkeit dem Negativen und seinen Auswirkungen gewidmet ist, werden diese wachsen – das können wir doch nicht wirklich ernsthaft wollen!

Ich glaube daher, jetzt ist jeder Einzelne gefordert, aktiv für eine positive Ausrichtung zu sorgen. Und daher habe ich für mich beschlossen, mich nach zwei spaßreduzierten Jahren bewusst der Säule VERGNÜGEN zuzuwenden. Ihr kennt vermutlich meine 5 SÄULEN für ein vitales und glückliches Alter schon, also Gesundheit-Sinn-Liebe-Vergnügen-Ressourcen. Und diese gelten natürlich nicht nur für das Alter :). Auf welcher Säule liegt für Euch gerade der Fokus?

VERGNÜGEN HÄLT GESUND

Meine Säule VERGNÜGEN beinhaltet alles, was mit Spaß, Humor, Erholung, Schönem und Neuem zusammenhängt. Etwa überraschende Erlebnisse, die einen zum Lachen bringen oder gute neue Erfahrungen, die unseren Geist anregen.

Das Leben ist nicht dazu da,
mit einer Maske der Niedergeschlagenheit gelebt zu werden.

Was würde Dir jetzt oder in nächster Zeit Freude machen? Denk dabei auch kleine Dinge, wie zum Beispiel Freunde zu einem Spieleabend einzuladen, die Tür zu öffnen und die Winterluft zu spüren, Deine Lieblingsmusik so laut zu hören, dass Dein Körper sich dazu ganz automatisch bewegen möchte? Oder such Dir bewusst etwas aus, was Du noch nie gemacht hast, damit Du nicht in ein Lamento fällst, weil das, was Du vor Corona gerne gemacht hast, jetzt vielleicht (noch) nicht möglich ist.

Was bringt Dich zum Lachen? Wisst Ihr eigentlich, dass Lachen nachgewiesene körperliche Vorteile bringt? Nach Dr. Chrstiane Northrup (Gynäkologin und Autorin von Goddesses never age) zählen dazu die Senkung des Blutdrucks, die Stärkung des Immunsystems, die Verringerung von Entzündungen, die Verbesserung des Gedächtnisses und des Kreislaufs sowie eine bessere Sauerstoffversorgung des Blutes. Lachen lindert auch Schmerzen, indem es die Beta-Endorphine, die Wohlfühl-Neurotransmitter, erhöht. Tiefes Lachen aus dem Bauch heraus überflutet uns mit Stickstoffmonoxid (NO). Das Gefühl, dass Stickstoffmonoxid freigesetzt wird, dauert oft nur kurze Zeit, aber es sind wunderbare Sekunden! Und es setzt eine Wirkungskette anderer Wohlfühlchemikalien im Körper in Gang. Es gibt also so etwas wie “Die Biochemie des Vergnügens“. [ii]

Scheu Dich daher nicht, Vergnügen an die Spitze Deiner To-Do Liste zu setzen! Spaß zu haben ist gesund. Es ist auch das, was uns alterslos hält. Lachen erhöht Deine Schwingung. Und sollte sich nichts anderes anbieten, dann schau Dir ein YouTube Video von lachenden Leuten oder Babys an, das ist ansteckend und wirkt immer.

Humor ist im Vergleich zu Spaß weniger laut, aber nicht weniger effektiv. Für mich bedeutet Humor, den Unzulänglichkeiten und den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen, vor allem, wenn man daran nichts ändern kann. Jedenfalls kann man sich von humorvollen Geschichten anstecken lassen und so auch über absurde Momente schmunzeln. Das wäre schon einmal ein sehr guter Anfang, denke ich.

Wir können uns also immer wieder vor Augen halten: Vergnügen zu erleben ist auch entscheidend für die Gesundheit. Es ist ein Geschenk an uns selbst und an die Menschen um uns herum.

 
 

EINMAL RICHTIG ABHEBEN!

Zum Vergnügen zählen für mich auch Interessantes und Neues zu erleben. Gleich zu Jahresbeginn wollte ich genau das tun und Abheben und zwar im wörtlichen Sinn. Daher habe ich meinen Mann und meinen Sohn eingeladen mit mir „Fliegen“ zu gehen - abzuheben beim Indoor Skydiving. Für mich lag darin sowohl der Kick des Neuen, etwas, was ein bisschen über meine Komfortzone hinausgeht zu erleben, aber besonders auch mit meinen beiden Männer etwas gemeinsam zu erleben und gemeinsam Spaß zu haben. Und ja, es hat sich voll ausgezahlt! Ein wirklich eindrucksvolles Erlebnis im Windkanal bei 200 km/h zu fliegen und zu erfahren, wie bereits jede minimale Bewegung Auswirkungen hat.

Für mich hat dieses Abheben und Fliegen aber auch einen symbolischen Charakter für dieses Jahr. Es geht mir genau darum mehr solcher Momente zu finden, die einen aus dem Alltag herausreißen. Und natürlich muss es nicht immer so spektakulär sein! Es ist für mich aber auch Symbol dafür, im Strom der Entwicklung immer eine stabile Position zu finden und den Aufwind zu nutzen. Wichtig ist dabei die Haltung, sowohl die innere als auch die äußere, und die muss man natürlich halt immer wieder nachjustieren.

Dieses Erlebnis war für mich ein sehr guter Jahresauftakt und ich bin schon gespannt, was dieses Jahr an Vergnügen und schönem Neuen noch kommt.

Herzlichst
Helga


[i] [i] Hans Rosling: Factfulness: Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist | Der Bestseller zum Erreichen einer offenen Geisteshaltung für Ansichten und Urteile, die nur auf soliden Fakten basieren (2019)

[ii] Dr. Christiane Northrup, Goddesses never age. Hay House Inc. 2015