Bewegung

Strahlend alt werden meets 360° Pure Power

Bei meinem Vortrag Sinn im Alter habe ich Judith Schäfer kennengelernt und bereits nach den ersten gemeinsamen Diskussionen stand fest, wir kombinieren unsere Konzepte und Ideen zu einem Expertentalk, den ich euch heute zeigen möchte.  

Judith ist Holistic Coach und Expertin für funktionale, natürliche Ernährung, neurozentrierte Bewegung sowie Bewusstseinsmedizin und ihr 360° Konzept EAT • MOVE • FEEL umfasst die wohl wichtigsten Ressourcen des Alters: Ernährung, Bewegung und Bewusstsein.

 
 

Zu Beginn sprechen wir darüber, was sich zwischen Anfang 50 (Judith) und 70 (Helga) verändert.Was erwartet mich in dieser Zeit? Viele haben auch Angst vor dem älter werden, ist das berechtigt?“ -„Kommt darauf an, wie man es angeht: ich finde, du kannst dich darauf freuen.”

Dann beleuchten wir die vielen negativen Altersstereotypen und unterschiedlichen Altersbilder, die uns begegnen und wie sie uns beeinflussen.

Wann beginnt man sich mit dem Alter zu befassen?“ Wir saugen ein ganzes Leben lang Bilder vom Alter auf, aber richtig befassen damit sollte man sich meines Erachtens erstmals so Mitte 50 mit einer Art Halbzeitreflexion, ähnlich dem Coaching, das ein Fußballtrainer für seine Mannschaft in der Halbzeitpause macht. In meinem Halbzeitcoaching schauen wir, welche Bilder und tiefere Überzeugungen über das Alter dominieren, was bisher gelungen ist, was losgelassen werden sollte, entwickeln eine emotionale Vision für das hohe Alter, analysieren die 5 Säulen und finden heraus, was in Balance gebracht werden muss. Aus all dem ergibt sich dein persönlicher „Pensions-Job“. Klingt ein bisschen wie im Management, aber warum nicht? Judith bringt es auf den Punkt: „Wir sind doch alle „Lebensunternehmer“, da dürfen wir ruhig die Verantwortung für unser Leben in dieser Weise übernehmen.“

Wir sind uns einig, dass der Longevity Hype und der Forever Young Aktionismus die falsche Richtung sind, was nicht heißt, dass wir nicht vital und geistig aufgeschlossen sein sollten, um die Reife und Weisheit des Alters zu entwickeln. „Sei bewusst so alt, wie du bist!“

Wir diskutieren, was es bedeutet, im Alter und mit den jetzigen Ressourcen auch für die Gesellschaft noch etwas Unterstützendes zu machen.

Im zweiten Teil des Expertentalks erklärt Judith ihren 360° Coaching Ansatz eat-move-feel mit Blick auf die Bedürfnisse des Älterwerdens. Dieses Konzept basiert auf dem Prinzip der Verschränkung, denn alle Bereiche des Lebens - sei es Ernährung (eat), Bewegung (move) oder energetisches, emotionales und mentales Wohlbefinden (feel) sind miteinander verbunden und bedingen einander. Nur wenn alle Ebenen in optimaler Frequenz im Einklang schwingen, können wir strahlen und unser Leben in eine positive Richtung lenken.

  • eat: Dazu zählt eine entzündungsarme, blutzuckerneutrale, möglichst pflanzenbasierte Kost, unterstützt durch Mikronährstoffe und Wasser (Mehr Wasser bitte!), bei der aber der Genuss nicht zu kurz kommt! Abgesehen von dieser Ausrichtung, die man als Low-Carb/ketogene Ernährung beschreiben könnte, geht es darum individuell darauf einzugehen: Was tut unserem Körper gut, damit er die Kraft hat, die im jeweiligen Lebensabschnitt gebraucht wird.

  • move: Bewegung ist einfach eine Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der körperlichen Gesundheit. Judith spricht über ihre beiden Trainingsmodule. Beim Neuro Mental Training wird der Körper genutzt, um die Neuroplastizität des Gehirns zu fördern. Über leichte Bewegungsübungen kann man selbst mögliche neuro-degenerative Krankheiten weit hinausschieben. Das Neuro Physis Training hilft dabei zusätzlich die Muskeln zu stärken, verbessert die Koordination und dient der Sturzprophylaxe.

  • feel: In diesem Bereich treffen sich die Arbeitsweisen von Judith und mir, denn hier geht es um Energie, Lebenskraft, Emotionen und Gedanken. Sich immer wieder achtsam auf die Schliche kommen: warum tue ich das, was ich tue? Was ist die Intention dabei und was die Konsequenz? Es geht auch darum zu schauen ob z.B. Krankheiten bzw. Symptome eine Botschaft oder einen emotionalen oder mentalen Auslöser enthalten. Das 360° Grad Coaching von Judith unterstützt dabei in einer Kombination aus Achtsamkeit, energetischen Praktiken und gezielter Arbeit mit dem Unterbewusstsein.

Und nun wünschen wir dir viel Freude beim Zuhören, Lass Dich inspirieren von unseren vielen praxisnahen Ratschlägen.

 
 

Judith und ich freuen uns über dein Feedback ebenso wie über deine Fragen und Ideen.

Herzlichst
Helga

Zu Ernährung siehe auch Essen im Alter – eine Lovestory und Ernährung im Alter - was es braucht

Putzen - ein unterschätzter Jungbrunnen?

Putzen gehört üblicher Weise nicht gerade zu den coolsten Tätigkeiten, nach denen man sich nach einem anspruchsvollen, arbeitsreichen Berufsleben sehnt oder etwas, das die Pension mit Sinn erfüllt. Außerdem sind viele von uns daran gewöhnt, dass genau diese Tätigkeiten von hilfreichen „Geistern“ erledigt werden. Mehr durch Zufall und wegen Corona bin ich allerdings draufgekommen, dass genau diese Tätigkeit einen auch dazu bringt, sich intensiv mit den eigenen Sachen auseinanderzusetzen - und vor allem ist es ein regelmäßiges Workout. Gerade mit dem Älter werden ist regelmäßige Bewegung eine wichtige Sache und da bietet sich diese Tätigkeit dafür geradezu an. Erstaunlich: ich kann diesen regelmäßigen Aktionen jetzt wirklich etwas abgewinnen, denn im Grunde ist es nur eine Frage, was man daraus macht.

Take away

  • Putzen macht fit!

  • Putzen verschafft Dir Wertschätzung für die eigenen Sachen.

  • Putzen ist immer auch eine Gelegenheit zum Ausmisten.

  • Putzen erfüllt Dein Zuhause mit mehr Energie

 

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Wer hätte gedacht, dass mir Putzen einmal wirklich Freude machen würde? Vor ein paar Jahren hätte ich das rundweg verneint!

Während unseres Berufsalltages mit unseren Managementjobs, vielen Business-Reisen, Schule, Sport und Freizeitaktivitäten war einfach keine Zeit dafür. Gott sei Dank hatten wir Hilfe für unseren Haushalt!

Aber mit der Pension ist jetzt alles anders geworden.

Ursprünglich hatten wir es nicht geplant, aber unser Alltag hat sich so verändert, ganz besonders auch während Corona, dass wir plötzlich aufgefordert waren, uns selbst um unsere Wohnung zu kümmern. Mein Mann und ich machen das jetzt zu zweit als fixen Punkt in unserem Wochenprogramm. Das Putz-Programm ist klar aufgeteilt, auch die Zuständigkeiten und damit es nicht langweilig wird machen wir jedes Mal zusätzlich auch irgendetwas anderes. Man glaubt es nicht, aber  inzwischen haben wir sogar „Lust auf Putzen!“ Klingt komisch, ist aber so:) 

DAS BRINGT ES UNS

  • Unmittelbarer Erfolg! Man sieht sofort, was man getan hat. Das konnte man in unseren Jobs nicht immer sagen und bei vielen anderen Tätigkeiten ist das auch oft nicht sicht- und spürbar. Aber nach den 4 Stunden Hausarbeit setzen wir uns zufrieden zu einem Kaffee zusammen, schauen uns um und genießen unseren Erfolg. Es fühlt sich wirklich besser an, wenn rundherum alles wieder sauber erstrahlt.

  • Ein richtiges Workout! Bewegung muss nicht immer Joggen und Yoga oder Krafttraining, Radfahren oder Wandern sein, putzen ist ebenfalls teilweise echt anstrengend. Hut ab vor allen, die das beruflich machen! „Man sollte beim Putzen die gymnastischen Übungen nicht unterschätzen“ meint auch meine Freundin und Physiotherapeutin. Immer wieder bücken und aufrichten, vom Boden aufstehen, etwas aus hohen Schränken holen, etwas in tiefen Schränken verstauen, der Kraftaufwand beim Geschirr ein- und ausräumen, das Strecken, Dehnen und Balancieren, all das bringt etwas. Und wer möchte, kann das Programm durch Kniebeugen, Hocke, Liegestütz an den Kästchen oder einige Tanzschritte zwischendurch - etc. etc. – erweitern. All das lässt sich leicht zwischendurch einbauen. Kraft, Ausdauer, Konzentration und Koordination lassen sich überall trainieren! Und als strahlende und vitale Senioren brauchen wir das alles auch regelmäßig.
    Also, wenn es Euer Körper zulässt: in 4 Stunden kommt eine Menge Bewegung zusammen. Wenn Ihr so durch die Wohnung fegt, verbrennt ihr in der Stunde bis zu 300 Kalorien, meinen die Experten. Solltet Ihr dazu etwas nachlesen wollen oder Ideen dafür brauchen, Anne-Marie Millard [1] oder auch Stefan Rehbein [2], haben bereits Bücher über Haushalt-Workouts und Sport im Alltag verfasst.

  • Schafft innige Beziehung zu den eigenen Sachen. Richtig gut finde ich, dass man sich intensiv mit den eigenen Sachen auseinandersetzt. Wenn man jedes Ding nach und nach in die Hand nimmt, über die Flächen streicht und sie pflegt entsteht eine wertschätzende Beziehung. Man kann sich dabei auch immer wieder an den eigenen Sachen erfreuen. Wenn man beim Aufräumen etwas tiefer gräbt, findet man manchmal Dinge, von denen man gar nicht gewusst hat, dass sie da sind. Immer wieder komme ich so auf neue Ideen und gebe diesen Dingen eine neue Beachtung.  Aus energetischer Sicht tragen auch alle Räume und Gegenstände Energie und diese persönlich aufzuladen zahlt sich für das Wohlfühlen einfach aus.

  • Regelmäßige Gelegenheit zum Ausmisten! Beim intensiveren Hinschauen sieht man auch unmissverständlich, wie viel sich immer wieder ansammelt. Daher bietet sich im Rahmen des Putzens auch regelmäßig die Gelegenheit Dinge wegzugeben, die man nicht mehr braucht oder um sich haben will. So kann man ein Stück betrachten und sich z.B. nach Marie-Kondo-Manier fragen: Machst du mich glücklich? oder Warum bist du da?  (siehe Blog – Aufräumen) Dadurch wird unsere Wohnung gezielt luftiger und leichter.

Ich kann aus eigener Erfahrung nur empfehlen, so ein Programm in das Pensions-Job-Profil (siehe Blog Pension & Alter sind ein Job) aufzunehmen - wenn es körperlich möglich ist - und es so lange als möglich beizubehalten. Sich der eigenen Wohnung auch auf diese Weise zu widmen macht echt Freude.

Herzlichst
Helga

[1] Anne-Marie Millard: Putz dich schlank! Fit und schlank mit Staubsauger und Wischmopp! (2008)

[2] von Stefan Rehberger, Balz Wydler: Hopmop: Topfit ohne Sport  (2016)